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Gegründet 1677

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Rationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold. Ealw. Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 75

llten steig, Freitag, den 2. April 1937

19. Jahr,,,,

zum Abschluß des WinterbMwrrkes

19N-N

Freiwillige Einsatzbereitschaft, freiwillige Opferbereitschaft Die Bedeutung der Verfassung für das Winterhilfswerk Danl an alle, die mithelfen

Von Hauptamtsleiter ErichHilgenseldt, Reichsbeauftragter für das WHW.

NSK. Wenn am 31. März 1937 das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes für die Wintermonate 1936,37 seinen Ab­schluß findet, so heißt das nicht, daß mit Ablauf dieses Ta­ges das Winterhilfswerk verschwindet und erst mit Winters­anfang von neuem auftaucht Nein es wirkt auch über diesen Zeitpunkt weiter! Es soll hier nicht gesprochen werden von jenen Kräften volksgsmeinschaftlichen Handelns, die. einmal erweckt, immer wieder durch die Tat im Winter- hilsswerk neuen Anstoß empfangen Das weiß und fühlt ein jeder Deutscher, denn es ist sein Werk, an dem er teil hat ln dieser oder jener Form. Der Blick soll vielmehr einmal gelenkt werden auj die verwaltungsmäßige Kleinarbeit, deren peinlichst genaue Bewältigung mit eine der Grundvoraussetzungen für das Gelingen dieses in seinem Umfang und in seiner Bedeutung bisher unerreich­ten Sozialwerkes ist.

Es ist einleuchtend, daß das Winterhilfswerk nicht nur planvoller Lenkung, sondern ebensolcher sorgsamen Vorbe­reitung bedarf. Nur organische Zusammenar­beit auf allen Teilgebieten sichert den Er­folg -es Werkes. Angefangen von der Pfundspende /dis zu den wirtschaftlichen Großmaßnahmen der Kartoffel­roder Kohlenveriorgung, von der Straßensammlung bis zum sogenannten Reichsausgleich der planvollen Aufteilung der WHW.-Mittel auf die einzelnen Gaue unter besonderer Be­rücksichtigung ihrer Gegebenheiten immer fordert das Winterhilfswerk von seinen hauptamtlichen wie ehrenamt­lichen Mitarbeitern vollste Einsatzbereitschaft mit heißem Herzen und kühlem Kopf. Jeder ist ein Rädchen im großen Getriebe dieses Werkes, sein Aus­fall oder seine verminderte Leistung bedeutet eine Störung des Eesamtablaufes.

So sind die Mitarbeiter des Winterhilfswerkes auch in der Zeit eingespannt in die ihnen zugewiesenen Aufgaben, in der das Werk nicht an die Öffentlichkeit tritt. Die Ab­wicklungsgeschäfte des abgeschlossenen Winterhilfswerkes. dieAusarbeitungderPlänefürdiekommen- denWintermonate nehmen alle Kräfte in Anspruch. Die Arbeit kann wohl vereinfacht, sie kann aber nicht sche­matisiert werden, wenn nicht das Winterhilfswerk zu einer seelenlosen Verteilerorganisation werden soll. Bei allen Einzelmaßnahmen muß das Prinzip der Lebendig­keit und Beweglichkeit zur Geltung gebracht wer­den. Immer wieder muß durch sie das Bewußtsein gestärkt werden, daß nicht die Verteilung von Mitteln des täglichen Lebensbedarfes das Entscheidende ist, sondern daß hierbei das stolze, krafterfüllte Leben zum Leben spricht, daß die Gemeinschaft des Volkes dem hftft, der nicht nur in dieser Gemeinschaft, sondern für diese Gemeinschaft lebt!

Alle Planung würde jedoch nutzlos und alle Lenkung ver­geblich sein, wenn nicht eine straffe Organisation für die Durchführung der Einzelmaßnahmen geschaffen wäre. Ihren Ausdruck hat die Organisation gefunden in der von dem Neichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbelsauf Grund des Gesetzes vom 1. Dezember 1938 bestimmten Verfassung für das Winterhilfs- des Deutschen Volkes vom 24. März ,1937 (RGBl. 1, S. 423). Ihre Eignung hat sie bei der ^"/chsührung des Winterhilfswerks seit dem Winter 1933 auf ä934 unter Beweis gestellt.

< Abfassung gibt daher m knapper klarer Zeichnung den Aufbau der Organisation wieder, wie sie im Jahre 1933 grundsätzlich festgelegt wurde, als der Führer den Befehl M Durchführung des ersten Winterhilfswerks an Reichs- mnlfter Dr. Goebbels erteilte. Die enge Verbundenheit des Nterhrlfswerks zur NSDAP, kommt in der Verfassung M uur durch die der Organisation der NSDAP, entspre-

1 nre gebietsmäßige Einteilung in Reich, Gaue, Kreise, gruppen, durch die Mitwirkung der Gauleiter bei der Entlassung der Gau-, Kreis- und Ortsbe- vor das Winterhilfswerk zum Ausdruck, sondern

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-er M^len auf den Reichsscha tz mei ster werk ihm gleichfalls seit dem Winterhftjs-

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werk IM 34 bereits untersteht. Dw B ft kern'

terhilfswerks enthält ihrem Wesen e w ^ ^attischei Einzelvorfchriften für die Durchfuhr "^^beauftragter Maßnahmen-, ihre Festlegung rst jungen grundfatz für das WHW. Vorbehalten, der Anmdnu g fm

licher Natur im Einvernehmen mrt dem Volksaufklärung und Propaganda erwy - 1. De

War dem Winterhilfswerk durch das ^ch sein,

zember die Rechtsfähigkeit zuerkannt u

veständrge Wirksamkeit formell sestgelegt worden, so ent­hält die einleitende Bestimmung einprägsam den Gedanken der Fortsetzung des Werkes auch in der Zukunft:

Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes, in dem Ein­satzbereitschaft und Opferfreudigkeit eines Volkes im Kampf gegen Hunger und Kälte des Winters ihren lebendigsten Aus­druck gefunden haben, wird nach dem Befehl des Führers als ständiges Werk der Tat gewordenen Volksgemeinschaft fort­geführt."

Damit ist aber auch zugleich ausgesprochen, daß das Win­terhilfswerk wie bisher so auch künftig an dem Prinzip der freiwilligen Mitarbeit und des aus freier Entschließung gegebenen Opfers jedes einzelnen festhält Weder Gesetz noch Verfassung für das Winterhilfswerk ha­ben hieran etwas geändert.

Die Richtigkeit dieses Prinzips kann durch nichts besser beleuchtet werden, als durch den wiederum umfassenden Er­folg, mit dem das Winterhilfswerk 1936 37 abfchließt. Uner­müdlicher Einsatz des freiwilligen Helfers, dessen stille, ver­antwortungsvolle Arbeit nicht genug gewürdigt werden kann und immer wieder dankbar anerkannt werden muß, Opferbereitschaft des ganzen Volkes haben auch in diesem Jahr das Gelingen des Werkes gesichert.

Auch für die kommenden Aufgaben hat die einleitende Be­stimmung der Verfassung für das Winterhilfswerk bleibende Gültigkeit.

Die Arbeit des Winterhilsswerkes des Deutschen Volke, wird bestimmt von dem Leitsatz: Gemeinnutz vor Eigen­nutz;"

MW Scß und Sr. Lw lvnOen ln Sambmg

.Deutschlands Ar zur Welt wesentlich vergrößert

Hamburg, 1. April. Ein« machtvolle Kundgebung der Partei und ihrer Gliederungen auf dem Adotf-Hitler- Platz beschloß am Donnerstagabend die Feiern aus A n - laß des Inkrafttretens des Gro ß-H amburg- Gesetzes.

In einer Stärke von 30 000 Mann waren Abordnungen sämtlicher Gliederungen der Bewegung aufmarschiert. Un­zählige tausende Hamburger waren hinter den Absperrket­ten und in den umliegenden Straßen zusammengeströmt, um ihre Freude und ihre Anteilnahme an der durch den Nationalsozialismus gefundenen -Löftrng der Grsß-Ham- burg-Frage zu bekunden.

Als die Kundgebung begann, wurden Zehntausende von Fackeln entzündet, die ihren Schein gegen den Abendhim­mel warfen. Brausende Heilrufe hallten über den weiten Platz, als der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, und Reichsorganisationsleiter Dr. Ley mit Reichsstatthatter Gauleiter Kaufmann und den führenden Männern Groß-Hamburgs auf dem Balkon des Rathauses erschienen.

Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß nahm dann das Wort zu einer Ansprache, in der er u. a. ausführte:

Dieser Akt der ersten großen regionalen Reform des neuen Reiches vollzieht sich am Geburtstage Bismarcks, am Geburtstage des Mannes, der durch den Zusammenschluß getrennter Gebiete zum Deutschen Reich den bisher bedeu­tendsten gebietsmäßigen Reformierungsakt in der Geschichte der Deutschen leistete. Und doch mußte Bismarck, mehr als ihm lieb war, hierbei Rücksicht nehmen auf partitularistische Interessen der beteiligten Staaten und ihrer Oberhäupter. Viele innerdeutschen Grenzen mußte er bestehen lassen, die er selbst als widersinnig geführt empfand. So ist die Be­richtigung der Hamburger Grenzziehung eine Tat in seinem Sinne, ist gewissermaßen ein Geburtstagsgeschenk an den toten Alt-Reichskanzler, der sich mit Hamburg besonders eng verbunden fühlte.

Im Zwischenreich nach 1918 vermochten die Verant­wortlichen, von denen viele von der Notwendigkeit einer Reform von Gebietsgrenzen überzeugt waren, keine solchen Reformen durchzuführen, weil sie nicht die Interessen des Volkes vertreten konnten, obwohl sie ihre Herrschaft so gernVolksherrschaft" nannten sondern nur die In­teressen ihrer kapitalistischen, ihrer internationalen Auf­traggeber, Interessen von Klassen und Ständen und die Interessen einer jüdischen Clique. Der Nationalsozialis­mus hat Stände und Klaffen, Parteien und Verbände, die Herrschaft aller internationalen Färbungen zerschlagen und eine Herrschaft aufgerichtet, die nur ein Interesse kennt:

Das Wohl Deutschlands. Diesen neuen Geist, der das Gesamtinteresse über die Einzelinteressen stellt, diesen Geist, durch den auch Groß-Hamburg Wirklichkeit wurde, dankt Deutschland nebst dem Führer den alten Parteigenossen der Kampfzeit, den alten Kampfgenossen, die zum Führer stan­den durch alle schweren Zeiten, die für ihn opferten, kämpf­ten, bluteten und starben.

Ich weiß, sagte Rudolf Heß, was gerade die alten Par­teigenossen in den einst so roten Gebieten von Hamburg, Altona, Harburg an Leiden auf sich nahmen. Ich weiß, wieviele Blutopfer aus ihren Reihen gebracht werden muß­ten für den Sieg des Nationalsozialismus, für das Werden des neuen Reiches. Niemals soll er vergessen werden, der Blutsonntag von Altona 1932! Der Blutsonntag, an dem 18 deutsche Menschen ihr Leben Hingaben für Adolf Hitler und seine Idee! Die Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung des Gebietes dieses neuen Groß-Hamburg ist mit. Blut.geschrieben worden. Mit Blut und opfervoller Hin­gabe habt ihr aus einem der rötesten Gebiete Deutschlands einen Hort des Nationalsozialismus gemacht! In euren Reihen marschieren heute zehntausende deutscher Arbeiter, die einst der bolschewistischen Irrlehre hingegeben waren

und wir wissen, daß sie nunmehr zu den treuesten Ge­folgsmännern des Führers gehören.

Es sei sicher für viele Parteigenossen heute nicht leicht, so sagte Rudolf Heß weiter, aus den Formationen der Be­wegung, in denen sie in der Kampfzeit gestanden hätten, heute llberzugehen in neue. Er wisse aber, daß sie genau so im neuen Verbände ihre Pflicht tun wie auf dem alten Kampfplatz.

Und ihr könnt es euch zur Ehre anrechnen", fuhr der Stellvertreter des Führers fort,daß ihr persönlich betei­ligt seid an dem ersten großen Schritt der Reichsreform in Deutschland daß ihr persönlich beteiligt seid an der Ver­wirklichung eines bedeutsamen Zieles des nationalsozia­listischen Reiches.

Mit dem heutigen Tag« ist das große Tor Deutschlands in die Welt wesentlich vergrößert worden. Möge die Welt darin auch eine symbolische Geste sehen. Nicht Isolierung will Deutschland, sondern Fühlung und Austausch. Deutsch­land hält feine Tore zur Welt offen. Deutschland weiß, daß mit dem Austausch von Waren Hand in Hand geht der Austausch von Gütern der Kultur. Deutschland weiß, daß mit dem Austausch von Gütern der Kultur Hand in Hand geht eine Förderung des Verständnisses der Völker unter­einander. Die Förderung des Verständnisses aber dient dem Frieden der Welt!

Mögen internationale Kräfte auch noch immer glauben, Unfrieden in unser Volk tragen zu können, mögen Ver­blendete die Hoffnung haben, durch kleinlichen Streit die Einigkeit zu stören, es wird ihnen nicht gelingen! Unser Volk weiß, daß politisierende Priester einst als Führer von Parteien mit religiösem Anstrich mitwirkten, Deutschland an den Rand des Bolschewismus zu bringen."

Es wisse auch, sagte Reichsminister Heß, daß es nur dem Nationalsozialismus zu verdanken ist, daß der Bolschewis­mus Deutschland nicht erfaßt, durch ihn nicht alles, was den Menschen heilig ist, beschmutzt, Kirchen niedergebrannt, Altäre geschändet und Priester niedergemetzelt worden seien.

Unser Volk weiß, daß die Idee und die organisierte Kraft des Nationalsozialismus die Bolschewisierung Deutschlands verhinderte. Er weiß ebenso gut, daß der Bolschewismus nicht durch sorgenvoll bedauernde Verlaut­barungen und verdammende Pamphlete zu überwinden ist. Unser Volk fühlt, daß der Segen des Herrgotts auf dem Werke des Führers ruht, daß der Segen nicht gemildert werden kann durch Verblendete, die nicht zu erkennen ver­mögen, daß Gott mit nuferem Volk ist und mit feinem Kampf gegen die organisierte Gottlosigkeit des Bolschewis­mus. Das deutsche Volk wird sich seine so schwer erkämpfte Einigkeit nicht stören lassen. Es wird innerlich geschlossen feinen Weg weitergehen. Es wird die großen Werke christ­licher Nächstenliebe der NS.-Volkswohlfahrt und der Win­terhilfe fortführen und ausbauen. Das deutsche Volk wird den Beweis seines Christentums der Tat immer wieder er­bringen durch Wirken für Frieden im Innern und Wirken für Frieden zwischen den Nationen, wie es hierfür bisher erfolgreich gewirkt hat unter seinem Führer."

Zum Schluß wandte sich Reichsminister Rudolf Heß noch einmal direkt an die Nationalsozialisten des neuen Gaues, indem -er ihnen zurief:

Seid stolz, an hervorragender Stelle tätig mitzubauen an der nationalsozialistischen deutschen Macht. Noch größer sei euer Stolz, im Kleinen wie im Großen Mitarbeiter des Führers, Mitkämpfer Adolf Hitlers zu sein in der Lösung der Aufgabe, die ihm der Herrgott gegeben hat: Das Reich zu schmieden, daß es fest und unver­gänglich sei bis in Ewigkeit!"

Nach der Ansprache des Stellvertreters des Führers trat ReichsorganisationsleiterDr. Ley ans Mikrophon.Wenn man", so führte er u. a. aus,wie in diesen Tagen wieder in Groß-Hamburg, sieht, wie das deutsche Volk einmütig