Gegründet 187/
Gegründet 1877
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Nummer 57
I
Altensteig. Mittwoch, den 10. März 19S7
19. IuhrguuD
RlMMhr beginnt die Zrontacbeit
Schlußappell des Fiihrernachwuchses auf Burg Bogelsang Glänzende erzieherische Erfolge der Partei
Köln, 9. März. Nachdem am Montag in einer Ansprache von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Reichsleiter Alfred Rosenbergder Führernachwuchs der Partei noch einmal aus die nunmehr beginnende wichtige Frontarbeit hingewiesen worden war, fand am Dienstag auf dem Walburghof in der Nähe derOrdensburgVogel- fang der Schlußappell in Anwesenheit von Dr. Ley statt.
Kurz nach 16 Uhr traf Dr. Ley, begleitet von sämtlichen Gauobmännern der DAF. auf dem weiten Feld ein, wo Burgkommandant Manderbach ihm die fünf angelt re tenen Hundertschaften des Fiihrernachwuch- ses meldete. Nach dem Abschreiten der Front zeigten die Hundertschaften in mustergültiger Haltung einige Exerzierübungen, die ihnen ein uneingeschränktes Lob Dr. Ley's eintrugen. Das eindrucksvolle Bild wurde durch einen Vorbeimarsch vor dem Reichsorganisationsleiter abgerundet. Dieser Schlußappell stellte eindeutig unter Beweis, daß die Süv Fijhreranwiirter, die nur ein Jahr geschult worden sind, trotzdem einen Typ darstellen, der seiner Aufgabe, der ewigen Behauptung der Ideen Adolf Hitlers gewachsen ist. Hier wird ein erzieherischer Erfolg sichtbar, von dem Dr. Ley in seiner Rede am Montag folgende Beispiele anführte: „Vor einigen Tagen habe ich auf der Burg mit einem Steinarbeiter gesprochen. Er ging während des Weltkrieges zur Schule und hat wegen des damaligen Lehrermangels nur eine mäßige Volksschulausbildung genossen. Dieser Mann hat sich laut Bewertung seiner Erzieher und feines Burgkommandanten in einem Jahre in jeder Beziehung zu einem der Besten des Lehrganges entwickelt, ein Erfolg, auf den wir stolz sind." Ein zweites Beispiel führte Dr. Ley an: „Vor einem Jahr kam ein Führeranwärter, der Akademiker ist. Er war ein sehr schwer zu behandelnder Mensch, der seinen Vorgesetzten anfangs sehr viel Arbeit machte. Er hat seinen Dünkel abgelegt. Es ist uns gelungen, den Mann neu zu formen im Geiste der Kameradschaft und der Volksgemeinschaft, wie wir ihn brauchen. Diese beiden Beispiele, so betonte Dr. Ley in seiner Rede, zeigen mir, daß unsere Arbeit richtig, daß sie erfolgreich gewesen ist."
Nach einem begeistert aufgenommenen Sieg-Heil auf den Führer marschierten die Führeranwärter nach Burg Vogelfang zurück. Dr. Ley begab sich dann nach Wiesgen bei Schleiden, wo er zusammen mit den Eauobmännern der DAF. die Exerzierhalle der Ordensburg Vogelsang und die neue Eroßgarage besichtigte. Die seit drei Tagen auf der Ordensburg Vogelsang weilenden Gauobmänner der DAF. aus allen Teilen des Reiches beendeten ihre Arbeitstagung mit einem Kameradschaftsabend.
Mllcundsunkverein bei Sr. Goebbels
Berlin» 9. März. Der Reichsminister für Volksausklärung und Propaganda Dr. Goebbels gab am Dienstag nachmittag anläßlich der Tagung des Weltrundfunkvereins einen Empfang, an dem sich mehr als 128 Rundfunkdelegierten aus insgesamt 39 Nationen vollzählig beteiligten. Mit den Vertretern der deutschen Rundfunkführung und -Wirtschaft waren zugleich auch zahlreiche führende Persönlichkeiten aus Staat, Partei, Kunst und Wissenschaft sowie Angehörige des diplomatischen Korps anwesend.
Bei dem zwanglosen Beisammensein in den Festräumen des Propagandaministeriums kam in herzlicher und harmonischer Weife die Arbeitskameradschaft zum Ausdruck, die die Männer des Rundfunks aller Lander miteinander verbindet, und zugleich auch die persönliche Anteilnahme, die die führenden Männer des nationalsozialistischen Deutschlands dem Rundfunk entgegenbringen.
SochwasstMastrophr an brr Brabrmünbung
Danzig, 9. März. Durch die riesigen Eismassen auf der A^'chsel und Brahe steigt das Hochwasser mit rasender ,'chwindigkeit und hat ein seit Jahrhunderten nicht mehr ver- ZeMetes Ausmaß erreicht. An der Brahe wurden heute um - b Uhr früh 9.28 Meter gemessen. Damit ist der Wasserstand E großen Hochwassers von 1924 bereits überschritten. Die Land- uw«e zwischen Vromberg und Thorn ist bei Langenau überflutet. Das Vieh wurde in. die' höher gelegenen Ortschaften getrieben.
2n Vromberg ist die Brahe über die Bollwerkufer getreten.
Teil des Hauptpostamtes steht im Wasser. Die Eismasten Me» einen haushohen Wall von 25 Kilometer Länge, der durch pandjgen Wechsel zwischen Tauwetter und Frost zu einem gewaltigen Block zusammengeschmolzen ist, gegen den Eisbrecher und Dynamit machtlos bleiben.
Sitzung drs RtWkabimM
Entwurf eines neuen deutschen Strafgesetzbuches
Berlin» 9. März. Das Reichskabinett befaßte sich in seiner Sitzung am Dienstag mit dem von Reichsjustizminister Dr. Eiirtner vorgelegten Entwurf eines deutschen Strafgesetzbuches. Die Beratungen über diesen Gegenstand werden in den nächsten Kabinettssitzungen fortgesetzt werden.
Verabschiedet wurde das Gesetz über die Verlängerung der Amtszeit der gemeindlichen Selbstverwaltungskörper und ein Gesetz über die Sicherung der Reichsgrenze und über Verwaltungsmaßnahmen, nach welchem der Reichsminister des Innern ermächtigt wird, in von ihm zu bestimmenden Gebieten, insbesondere an der Reichsgrenze, alle Maßnahmen zu treffen, die für eine wirksame Sicherung der Reichsgrenze und des Reichsgebietes erforderlich sind.
Der Reichsminister wird ferner ermächtigt, gegen Angehörige eines fremden Staates und gegen deren Vermögen Vergeltungsmaßnahmen zu treffen, sofern dieser Staat gegen Rerchsangehörige oder ihr Vermögen Maßnahmen trifft, die nach deutschem Recht gegen die Angehörigen dieses Staates oder ihr Vermögen nicht getroffen werden können.
Die Amtszett
der gemeindlichen SeibsiverwaHungskörper
Das von der Reichsregierung verabschiedete Reichsgese?"betreffend die Amtszeit der gemeindlichen Selbstverwaltungskörper bestimmt folgendes:
Die Amtszeit der auf Grund des vorläufigen Gesetzes zur Gleichschaltung der Länder init dem Reich vom 31. März 1933 gebildeten Selbstverwaltungskörper der Gemeindeoerbände wird dis auf weiteres verlängert.
Diese Vorschrift gilt auch für die Amtszeit der Mitglieder der Kreis-Ausschüsse der preußischen Landkreise sowie der Kreisräte und Kreistage der württembergischen Kreisver
bände. Das Gesetz tritt mit seiner Verkündung in Kraft.
In der Begründung zu dem Gesetz wird darauf verwiesen, daß durch das vorläufige Reichsgesetz für Gleichschaltung der Länder mit dem Reich vom 31. März 1933 die gemeindlichen Selbst - verwaltungskörper aufgelöst und neu gebildet wurden. Ihre Amtszeit wurde auf vier Jahre festgesetzt. Auf Grund dieses Gesetzes haben die einzelnen Länder (mit Ausnahme von Preußen) die entsprechenden Glelchschaltungsgesetze erlasten. Auf Preußen fanden die Vorschriften des Gesetzes keine Anwendung, da die gemeindlichen Selbstverwaltungskörper in Preußen durch die Verordnung vom 4 Februar 1933 aufgelöst und auf Grund der kommunalen Wahlen vom 12. Mürz 1933 neu gebildet wurden. Die Amtszeit der gemeindlichen Selbstverwaltungskörper endet am 5. März 1937.
Für die Gemeinden ist diese Regelung nunmehr durch das Inkrafttreten der deutschen Gemeindeordnung überholt. Die für die Kreise gebildeten Verwaltungskörper im jetzigen Zeitpunkt nochmals in einem umständlichen Verfahren zu erneuern, erschien unzweckmäßig im Hinblick darauf, daß in naher Zeit mit dem Erlaß der deutschen Kreisordnung gerechnet werden kann. Der gleiche Zeitpunkt erschien durchschlagend hinsichtlich der Verwaltungskörper der übrigen Gemeindeverbände (Bayerische Kreistage, Sächsische Bezirkstage, Hessische Provinzialtage).
Die Kreistage selbst sind durch das Gesetz über die Uebertra- gung von Zuständigkeiten der Provinzial- und Kreistage aus Ausschüsse vom 17. Juli 1933 sowie durch das Gesetz über die Anpassung der Landesverwaltung an die Grundsätze des nationalsozialistischen Staates vom 15. Dezember 1933 jeglicher eigenen Zuständigkeit zu Gunsten der Kreisausschüsse entkleidet worden, sodaß ihre Neubildung nach Ablauf der Wahlzeit nicht notwendig ist. Es erschien daher zweckmäßig, die Amtszeit der Kreisausschüsse der preußischen Landkreise gleichfalls bis auf weiteres zu verlängern.
Aehnlich ist die Rechtslage bei den Mitgliedern der württembergischen Kreistage und Kreisräte. Ihre Amtszeit endet am 31. März 1937. Um ein besonderes Landesgesetz zu umgehen, empfahl sich dis Einbeziehung der Mitglieder der Bertretungskörperschaften der württembergischen Kreisverbände in die vorgesehene reichsgesetzliche Regeluna.
Vom MMal ereilt
Spanischer Bolschewlstendampfer mit amerikanischer Waffensen-ung versenkt
London. 9. März. Wie sich jetzt Herausgestekit hat, handcli es sich bei dem in der Biscaqa brennend gesunkenen Schiss nicht um einen englischen Dampfer, sondern um den bolschewistischen spanische» Dampfer „Mar Cantabrico", der mit Kriegsmaterial für die spanischen Kommunisten von Amerika kam.
Die englische Admiralität hat dazu eine Erklärung veröffentlicht, in der sie mitteilt, daß sie von dem englischen Zerstörer „Echo" die Meldung erhalten hat, daß der in der Viscaya versenkte Dampfer der spanische Dampfer „M ar Cantabrico" gewesen ist. Die Besatzung des versenkten Dampfers ist von dem nationalspanischen Kreuzer „Canarias" anBord genommen worden.
Die „Mar Cantabrico" hatte seinerzeit von sich reden gemacht, als sie mit einer Ladung von Flugzeugen und Kriegsmaterial für die spanischen Bolschewisten Neuyork beschleunigt und unter erschwerten Umständen verließ, um mit der wertvollen Ladung aus den amerikanischen Hoheitsgewästern hinauszukommen, ehe das amerikanische Parlament das Ausfuhrverbot für Kriegsmaterial verhängte. Das Schiff wurde damals von einem Flugzeug gestoppt, mußte aber wieder freigelasjen werden, weil das neue Gesetz vom Kongreß noch nicht verabschiedet war. Dieser Verzug ermöglichte dem Dampfer damals, noch rechtzeitig die amerikanischen Hoheitsgewässer zu verlassen. Das Schiss ging zunächst nach Mexiko, und man hatte seitdem lange nichts von rhm gehört. Die nationalspanischen See- streitkräste hätten, als bekannt wurde, daß das Schiff den Versuch mache, bolschewistische Häfen zu erreichen, ihre Wach- lätigkeit verschärft. Es ist ihnen jetzt gelungen, dasSchiff zu versenken. Der Wett der Ladung wird auf 588886 Pfund (etwa 6 Millionen RM.) geschätzt.
Nationaler Kreuzer ließ sich nicht tSnfchen
Paris, 9. März. Ein lleberlebender des nächtlichen Schisfs- dramas, das sich in der Biscaya abspiekte, der Spanier Juan Loo, ist von einem französischen Fischerboot nach Arcachon gebracht worden. Sein Bericht klärt auch aus, warum zunächst von den englischen Schisse« „Aba" »nd „Ada" die Rede war. Die Besatzung bzt »War Laniabrico" hatte bas Schiss aus der
I Ueoersahrt getarnt: am Bug und Heck wurde der Name des I etwa gleich großen englischen Frachtdampfers „Ada" ausgemalt.
I Boo teilte mit, daß die Besatzung 159 Mann stark war und daß sich auch 17 Fahrgäste, darunter zwei Nordamerikaner und je fünf Italiener und Mexikaner an Bord befanden. Als der na- tionalspanische Kreuzer „Canarias" dem Schwindel auf die Spur kam, und die „Mar Cantabrico" in Brand schoß, sandte das Schiss zunächst absichtlich irreführende sunkentelegraphische SOS.-Rufe mit dem falschen Schiffsnamen „Ada" und auch mit dem Namen „Aba" aus.
Vordringen der nationalen Truppen
Salamanca, 9. März. (Vom Sonderberichterstatter des DRB.) An der Asturien-Front unternahmen nach dem Heeresbericht vom Montag die Bolschewisten bei Escamplero, San Roque und San- tollano verschiedentlich Angriffe, die von den nationalen Trupvev leicht abgevnesen werden konnten. An der Siguenza-Front Hai das Militär den Widerstand des Gegners überrannt und du Stellungen der bolschewistischen Söldner auf der Linie Almadro- nes—Alaminos besetzt. Auf dem Frontabschnitt Bailes nordwestlich von Guadalajara nahmen die vordringenden Truppe» die Ortschaften Lastejon de Henares, Mirabueno und Mandayona in Besitz.
Nach starker Artillerievorbereitung gelang es den nationalen Formationen an der Jarama-Front ihre Stellungen vorzuschieben. Auch die Südarmee an der Cordoba-Front konnte trotz heftiger Regengüsse, die die Kampfhandlungen erschwerten, im Frontabschnitt Espiel einen Eeländegewinn von mehreren Kilometern verzeichnen. Wie ergänzend mitgeteilt wird, wird der am Montag begonnene Bormarsch an der Euadala- jara-Front mit Unterstützung durch die nationalen Flieger erfolgreich vorwärts getragen.
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Rationale Stieger Wer Madrid
Aufforderung zur Ucbergabe
Salamanca, 18. März. (Vom Sonderberichterstatter de» DNB.) Am Montag und Dienstag erschienen wiederholt über !. Madrid nationale Flieger, die von neuem Proklama»