Seite L

beiten teilzunehmen. Andererseits habe der Ratspräsident im Benehmen mit dem Berichterstatter einen kanadischen Sachver­ständigen ernannt. Ein italienischer Sachverständiger sei bisher nicht ernannt worden. Die einzelnen Mitglieder des Ausschußes seien nicht Vertreter ihrer Regierungen und könnten daher unter rein persönlicher Verantwortung ihre Gedanken und Anregungen ausdrücken. Ihre Berichte würden keine diplomatischen Urkun­den sein. Die Ausschußarbeiten sollen den ersten Schritt einer Rückkehr zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit versuchen. Der Ausschuß beschloß, nichtöffentlich zu tagen. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Leo Eerard, der frühere belgische Finanz­minister, gewählt.

Rünzenberg mit Moskau verfeindet

Er wollteauspacken"

Paris. 8. März. Wie der ..Matin" berichtet, hat der berüchtigte Willi Münze nberg. der in der Systemzeit un Deutschen Reichstag sein Unwesen treiben durfte, sich mit seinen Moskauer Auftraggebern Überwürfen. Das Blatt weiß dazu im einzelnen zu berichten: Münzenberg hatte das Amt des Auszahlmei­sters der Komintern und der Internationalen Roten Hilfe für das Ausland versehen. Die Finan­zierung der kommunistischen Betätigung während der Zeit, die der Machtübernahme durch die Volksfront in Frankreich vor­ausging, war ihm von Moskau ebenfalls anvertraut worden. Aber schon im Herbst 1936 verschlechterten sich seine Beziehun­gen zu seinen Moskauer Brotgebern so sehr, daß über ihnStu­benarrest" verhängt wurde. Nichtsdestoweniger erhielt er im Januar 1937 die Genehmigung, sich ins Ausland zu begeben. Es scheint, daß es ihm gelungen ist, dem Kreml zu be­weisen, daß ohne seine persönliche Anwesenheit die zahlreichen Konten, Hinterlegungen und Anteilscheine, die auf seinen Na­men ausgestellt waren, nicht hätten ausgelöst werden können. Als Münzenberg jedoch ins Ausland kam. sing er damit an, lebhaft die Politik Stalins zu kritisieren. Diese bittere Kritik wurde rasch nach Moskau gemeldet, wo man ihn zur Ordnung rief. Münzenberg lehnte es aber entschieden ab, irgendetwas zurückzunehmen und erklärte, daß er niemals mehr nach Mos­kau zurückkommen würde. Diese Weigerung ries im Kreml große Beunruhigung wach. Das politische Sekrerariat der Komintern entsandte einen seiner Vertrauensmänner, den Holländer Krolgkiys, um mit dem versteckten Münzenberg zu verhan­deln. Münzenberg hielt stand, und als Antwort auf die ange­drohten Vergeltungsmaßnahmen erklärte er, er würde sich da­durch verteidigen, daßeralle Einzelheitenseinerfi­nanziellenBetätigung" in Europa auf decke. Unter den Nutznießern der Moskauer Freigebigkeit entstand her­auf eine richtige Panik. Man schlug Münzenberg eine Ver­gleichslösung vor, die dieser annahm. Nach dieser Vergleichs­lösung erhält Münzenberg die Erlaubnis, nicht mehr nach Moskau zurückzukehren, er verpflichtet sich aber, sich jeder Ent­hüllung und jeder politischen Betätigung zu enthalten. Im Austausch dafür erlaubt ihm Moskau die Verfügung über einen Teil der von ihm verwalteten Gelder derWeltrevolution", so- daß Münzenberg eine Iahresrente von etwa 200 000 Franken (23000 RM.) behält.Das ist ein Stillschweigen, das teuer zu stehen kommt... aber auf das man Wert legt" schreibt abschließend das französische Blatt.

Sksicht brr fotvfctruMchrn Diplomatie

Bon 28 Auslandsvertretungen 24 in jüdische» Händen!

Berlin, 8. März. DerNachrichtendienst der Anti-Komintern" jetzt seine Veröffentlichungen über die Verjudung der sowjeti­schen Politik mit folgender Liste der jüdischen diplomatischen Auslandsoerteter der UdSSR, fort: England: Botschafter Maiski (Steinmann): Italien: Botschafter Stein; USA.: Botschafter Trojanowski, (wahrscheinlich Jude, mit einer Jüdin verheiratet); Japan: Botschafter Jurenesf (Ganfmann); Spanien (Valencia): Botschafter Garkis, Lew Jakowlewitsch; Rumänien: Gesandter Ostrowski; Tschechoslowakei: Gesandter Alexandowski, Russe, mit einer Jüdin verheiratet; Griechenland: Gesandter Kobetzki: Lettland: Gesandter Brodowski; Litauen: Gesandter Karski; Schweden: Eesandtin Kollontai, Halbjüdin; Norwegen: Gesandter Jakubowitsch; Belgien: Gesandter Nubinin; Afghanistan: Bot­schafter Skwirski.

Unter den 28 diplomatischen Auslandsvertretungen der Sowjet­union gibt es nur vier, in denen nicht Juden an leitender Stelle stehen. Das aber sind bezeichnenderweise lauter kleine Staaten: Estland, Bulgarien, Dänemark und Nedschd. Die übrigen 21 werden mehr oder weniger von Juden beherrscht. In 13 diplomatischen Vertretungen der Sowjetunion haben Juden dir ersten Stellen (Botschafter oder Gesandter) inne, darunter bei sämtlichen Großmächten außer Frankreich, wo der Renommier- rusfe Potemkin von einem zahlreichen jüdischen Stabe umgeben ist. Das ist das Gesicht derrussischen" Diplomatie!

Mails Außenpolitik

Erklärungen Satos vor dem Oberhaus Tokio, 8 März. Das japanische Unterhaus verabschiedete am Nontag mit großer Mehrheit den Staatshaushalt sür 1937, der nit rund 2,815 Milliarden Pen abschließt. Der Wehrhaushall mit rund 110,9 Milliarden Pen ist unverändert geblieben. Der gesamte Resormplan des früheren Kabinetts Hirota ist zunächst ausgcgeben. Im Oberhaus gab in Beantwortung verschiedener Anfragen der neue Außenmini st er Sato unter stärkstem Beifall leine ersten Erklärungen zur Außenpolitik ab. Wenn auch, jo betonte er, neue Wege eingeichlagen werden müßten, lo würden doch die Ziele der >apanischen Außenpolitik grundiäylich aufrecht erhalten Sato erörterte dann die Lage gegenüber Sowjetrußland vor und nach Abschluß des deutsch-japa­nischen Abkommens Nach Domei erwartet Sato bessere Be­ziehungen zu Sowjetrußland nur dann, wenn die Moskauer Re­gierung eindeutig die Beziehungen zur Komintern löse oder sie Komintern, die denselben Machthabern unterstehe wie der Re- grerungsapparat, selbst beseitigt würde. Sato erklärte werter, daß das gesamte japanische Volk gute Beziehungen zuEngland wünsche Wirtschaftliche Gegensätze und ernste Spannungen l» China erschwerten hier die Lage. Notwendig sei eine Zusammen­arbeit Japans nnt alle« in China interessierten Mächten. Di« japanische Außenpolitrk dürfe keine Mißdeutungen der Beziehun­gen Japans zu China aufkonrmen lassen. Wenn die japanisch­

Schwarzwälder Tageszeitung"

chinesischen Beziehungen auch festgefahren seien, so sei doch ein« Verständigung möglich, falls Japan Chinas Oberhoheit und Gleichberechtigung anerkenne und Verhandlungen in diesem Sinne im Interesse beider Länder eingeleitet würden.

Nombe mlodiert lm sranzWcheo Echlirllzug

Paris, 8 März. In einem Wagen des Schnellzugs Mar­seillePort Bou explodierte kurz nach dem Eintreffen im Bahn­hof von Cerbsres eine Bombe. Glücklicherweise hatten sämtliche Reisenden den Zug bereits verlassen, um sich der üblichen Pag- und Gepäckkontrolle zu unterwerfen. Der Eisenbahnwagen stand im Nu m Hellen Flammen. Die Feuerwehr konnte gerade noch ein Ilebergreifen auf die anderen Wagen verhindern. Die Po­lizei vermutet einen politischen Anschlag im Zusammenhang mit den Ereignissen in Spanien. Sie verhaftete am Sonntag einen Franzosen, der sich schon seit einigen Tagen in der Grenzgegend verdächtig gemacht hatte. Wenig später fand man im Garten des spanischen Konsulats in Perpignan eine Höllenmaschine und am User des Flusses, der die Stadt durchfließt, einen zu einer Höllenmaschine umgebauten Benzinkanister.

MoslawlW Kommunisten für Spanien

auf französischem Dampfer abgefaßt

Belgrad, 8. März. Die jugoslawischen Seebehörden haben in den jugoslawischen Hoheitsgewässern der Adria einen in Mar­seille beheimateten französischen Dampfer beschlag­nahmt, der dort seit einigen Tagen vor Anker lag und ent­gegen den vom jugoslawischen Ministerrat beschlossenen Nicht­einmischungs-Bestimmungen jugoslawische Kommunisten an Bord nahm, um sie nach Spanien zu bringen. Die französische Be­satzung des Dampfers einschließlich dos Kapitäns sowie etwa 2ÜÜ schon an Bord genommene jugoslawische Kommunisten wur­den verhaftet. Unter ihnen befindet sich auch der berüchtigte jugoslawische Kommunistenführer Peter Munk, nach dem dis jugoslawischen Behörden seit Jahren gefahndet haben. Der fran­zösische Dampfer sollte weitere 200 jugoslawische Kommunisten aufnehmen und mit dem Ziel Spanien rn See stechen.

Aegypten will in den Völkerbund

Genf, 8. März. Der ägyptische Außenminister hat in einem Telegramm an den Generalsekretär des Völkerbundes dieAuf - nahmeAegyptensindenVölkerbund beantragt. Der Minister führt als Begründung an, daß in den letzten Tagen mehrere Mächte Aegypten eingeladen haben, der Genfer Insti­tution beizutreten. Aegypten habe außerdem stets Interesse für die Tätigkeit des Völkerbundes gezeigt.

Erdbeben in San Franziska

San Franziska, 8. März. Die Stadt San Franziska wurde in den frühen Morgenstunden des Montag von einem Erdbeben heimgesucht. Die Erdstöße dauerten zwei bis drei Sekunden. Sie richteten an den Wohnhäusern und an den Kaufläden großen Schaden an In mehreren Stadtteilen wurden die Fenster­scheiben zertrümmert Verletzte sind aber, soweit bekannt, nicht zu verzeichnen, da die Straßen zu dieser frühen Stunde noch beinahe menschenleer sind Der Bevölkerung bemächtigte sich je­doch eine an Panik grenzende Furcht, da sie sogleich wieder an die Erdbebenkatastrophe vom 18. April 1906 dachte, die an ZOOOO Häuer in Trümmer legte. Wie die Polizei mitteilte, varen die heutigen Erdstöße die schwersten seit dem damaligen >roßen Bebe». Kurz nach den Erschütterungen war der Kraft- oagenverkehr auf der Brücke, die San Franzrsko mit Oaklavd erbindet, sehr lebhaft, da viele aus der Stadt flüchteten.

»

.Sieg der Rechten in Chile

Santiago de Chile, 8. März. Am Sonntag fanden im ganzen Lande Wahlen für das Abgeordnetenhaus und die Hälfte der Senatssitze statt. Der Wahlkampf endete mit einem Sieg der Rechtsparteien, dis im Abgeordnetenhaus 7? Mandate erringen konnten. DieVolksfront" erreichte nur 5-1 Sitze. Zwei Mandate fielen der Partei der Landwirte zu. Fer­ner wurden zum erstcnmale zwei Mitglieder der national-sozia­len Bewegung ins Abgeordnetenhaus gewählt. Schließlich er­rangen noch fünf Kandidaten, deren Parteizugehörigkeit zweifel­haft ist, Mandate. Im Senat gelang es den Rechtsparteien, 1Z Sitze zu erobern, während derVolksfront" nur 10 Sitze zufis- len.

Mine NochrMkn aus aller Well

Erotzseuer in der Berliner Friedrichstadt. Im Hause Friedrichstraße 95 in der Nähe des Bahnhofes Friedrich- straße brach in der Nacht zum Montag ein verheerendes Schadenfeuer aus. In dem Hause befindet sich im ersten Stock die GaststätteRheinterrassen". Kurz vor 5 Uhr mor­gens wurde das Feuer bemerkt, als es bereits im Innern des Hauses die obersten drei Stockwerke ergriffen hatte. Die Berliner Feuerlöschpolizei, die aus 10. Alarmstufe heran- ruckte^ging mit stärkstem Kaliber gegen den Brandherd vor. Das Feuer hatte sich beim Eintreffen der Wehr bereits auf die ganze Vorderfront des Hauses ausgedehnt. Nach den bisherigen Feststellungen sind Menschen nicht zu Schaden ge­kommen. ------

Rettungstat des KreuzersEmden". Der Sondyrkorre- ipondent derDaily Mail" berichtet aus Bombay über ein« von Matrosen des deutschen Kreuzer- ..Emden . Als im Hafen von Bombay ein vollbesetztes Bool ;ekentert war, seien Mitglieder der Besatzung des deutschen Kreuzers sofort ms Wasser gesprungen und hätten 1Z Frauen und Kinder gerettet.

Ein Vorstoß der Rex-Bewegung. Der Abgeordnete der Rex-Bewegung für den Wahlkreis Brüssel Olivier hat am Sonntag sein Mandat niedergelegt. Mit ihm sind sämtliche Ersatzmänner zurückgelreten. Damit wollen die Rexisten Teilwahlen für die Abgeordnetenkammer im Brüsseler Wahlbezirk erzwingen. Als einziger Kandidat der Rex- Bewegung wird ihr Führer. Leon Degrelle. in den Wahl- rampf ziehen.

Nr. 86

Ws Stadt und Land

Altensteig, den 9. März 1937.

Betriebsführer, Lehrherren l

Jeder Mensch liebt das Fleckchen Erde, auf dem er sein« Jugend verbracht hat, seine Heimat ganz besonders. Hier kennt er jeden Weg, jedes Plätzchen. Ueberall tauchen dem in der Fremde Lebenden, wenn er seine Heimat besucht, schöne Erinnerungen der Jugend auf. Kaum einen Ort findet er, mit dem sein Inneres nicht durch irgend ein Er­lebnis der Jugendzeit verbunden ist.

Wie dies ganz besonders auf die Heimat zutrifft, gilt es auch für alle Gegenden, die man kennt.

Das Ziel der nationalsozialistischen Bewegung ist, die Liebe des deutschen Menschen zu seinem herrlichen Vater­land immer mehr zu vertiefen und zu stärken, indem sie jedem Volksgenossen die Möglichkeit geben will, dieses Deutschland kennenzulernen, sei es im Erholungsurlaub, auf Gemeiuschaftsfahrten oder auf Wanderungen. Was hat in dieser Beziehung die nationalsozialistische Organi­sationKraft durch Freude" nicht alles schon geleistet!

Auch die deutsche Jugend, und sie ganz besonders, will ihr Vaterland immer besser und immer gründlicher kennen­lernen, damit sie in der Liebe zu ihm immer stärker ver­wurzelt werde. Deshalb hat die Reichsjugendführung an­geordnet, daß die HI. jede Gelegenheit benützen müsse, auf Fahrten die nähere und weitere Heimat zu durchziehen und deren Schönheiten zu sehen. Leider sind diese Gelegenhei­ten nur dreimal im Jahr geboten, an Ostern, an Pfingsten und im Urlaub, so daß wir unmöglich eine unbenützt an uns vorüber ziehen lassen dürfen.

An den bevorstehenden Osterfesttagen haben wir nun eine viertägige Fahrt geplant. Unter diese vier Tage fällt auch der Samstag vor Ostern. Wir bitten daher die Lehr­herren und Betriebsfllhrer, der Hitlerjugend in der Ver­folgung ihres großen Zieles entgegenzukommen, denn beide, die HI. wie der Lehrherr, wirken doch in einer Richtung; an der Schaffung einer tüchtigen, verantwortungsbewußten, jungen Generation, die einst fähig sein wird, das große Werk eines freien, starken Deutschland zu vollenden.

Gebt den Lehrlingen und Jungarbeitern am Samstag, den 27. März, zur Osterfahrt frei.

Die Hitler-Jugend Gefolgschaft 17/126, Altensteig.

Generalfeldmarschall v. Mackensens Teilnahme am Reichskriegertag 1937. Generalfeldmarschall v. Mackensen hat dem Deutschen Reichskriegerbund (Kyffhäuserbund) so­eben seine Teilnahme am diesjährigen Reichskriegertage in Kassel zugesagt.

Ringschulung des Mädel- und ZM.-Rings HI/12K. Am

Sonntag war in Nagold die monatliche Schulung der Mädel- und Jungmädelführerinnen vom Ring III/126. Im Mittelpunkt stand die bevorstehende lleberführung der Jungmädel in den BdM., sowie die lOOprozentige Erfassung des Jahrgangs 1927 für die Jungmädelschaft.

Berneck, 9. März. (Unglücksfall.) Gestern nachmittag verunglückte Farrenhalter Jakob Gauß im Farrenstall. Er erlitt einen doppelten Beinbruch und mußte ins Kreiskrankenhaus Nagold überführt werden.

Fünfbronn, 8. März. Vergangenen Samstag war Schlußübung für die Kursteilnehmer des zivilen Luftschutzes, insgesamt 48 Personen, die programm­gemäß verlief. Auch hier zeigte sich allgemeines Interesse und kameradschaftliches Zusammenarbeiten aller Beteilig­ten. Der anschließende Kameradschaftsabend ver­einigte dann imAdler" Kursteilnehmer und Einwohner­schaft zu fröhlichem Tun.

Nagold, 8. März. (Eröffnung der Milchsammelstelle.) Voraussichtlich ward am 15. ds. Mts. die hiesige Milch­sammelstelle eröffnet werden. Dazu sprechen am Mittwochabend im Traubensaal überZweck und Ziel der Sammelstelle und des Milchgesetzes" Bezirksbauernsührer Kayser und der Vorstand der Mtlchgenossenschaft, Schuon.

Göttelfingen, 8. März. (Im Wald von einem Baum 10 Meter abgestürzt.) Der 29 Jahre alte P a u I Ie t t e r. Ortsbaumwart und Landwirt, wurde von einem schweren Unglück betroffen. Er war mit seinem Dienstknecht im Wald mit Langholzsällen beschäftigt. Weil eine abgesägte Tanne, die mit ihrem Geäst in den Aeften einer anderen Tanne verschlungen und verwachsen war, trotz aller Mühe der bei­den Holzhauer nicht zu Fall kam, erstieg Paul Jetter die eine noch feststehende Tanne, um der andern abgesagten Tanne Luft zu machen. Bei der frostigen Witterung war das Holz stark gefroren und brüchig. Als Jetter die Tanne ein Stück weit erstiegen hatte, brachplötzliche inAst, an dem sich Jetter festgehalten hatte und I etterstürzte etwa 10 Meter hoch ab. Auf dem hartgefrorenen, steinigen Boden blieb Jetter bewußtlos liegen. Zum Glück war aber die Morgentaler Sägmühls nicht weit ent­fernt, wo der Dienstknecht Hilfe und ein Schlittenfuhrwerk zur Beförderung des Verletzten holen konnte. Da die Un­fallstelle am steilen Berghang liegt, gestaltete sich die Be­förderung zum Schlitten sehr schwer. Im Kreiskrankenhaus Freudenstadt, wohin der Verletzte gebracht werden mußte, wurde einOberschenkel-undeinSchädelbruch sestgestellt. Lebensgefahr soll nicht bestehen.

Bergorte, 8. März. (Wer Judenvieh kauft wird aus­geschloffen!) Auf dem Rathaus inAichelberg hielt der Ortsviehoersicherungsverein Bergorte seine 4. ord. Gene­ralversammlung ab. Der Vorstand, Bürgermeister Frey, trug den Geschäftsbericht vor. Hierauf erstattete der Kas­sier, Schreinermeister Schlecht, den Kassenbericht. Der Vorstand konnte im Auftrag der Mitglieder der gesamten Vorstandschaft Entlastung erteilen und Dank aussprechen. Bei den Wahlen wurden sämtliche bisherigen Vorstands­und Ausschußmitglieder wiedergewählt. Zum Schluß der Generalversammlung wurde einstimmig beschlossen:Wer beim Juden Vieh kauft, wird als Mitglied vom Verein ausgeschlossen!" Diese Maßnahme sollte überall durchgeführt werden, dann wäre die Bevölke­rung bald von diesem klebel des Judenhandwerks befreite