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Schlvarzwälder Tageszeit«»«

Nr. 29

spielen. Sie beginnt nun wieder, ihren Einspruch auf Lebe« und Ehre in der Welt anzumelden, und sie ist glücklich, rm Führer das graste Vorbild zu besitzen. Die hinter uns lie­genden vier Jahre waren nicht umsonst. Wir können mutig und getrost in die Zukunst schauen. Das schlimmste haben wir hinter uns. Die schwierigsten Probleme sind gelost worden. Was nun noch zu lösen bleibt, wird zwar auch die angespannte Kraft des ganzen Volkes erfordern aber es wird im Zuge der Entwicklung gelöst werden, ^zeder rst zu dieser Aufgabe aufgerufen, und es soll der Ehrgeiz ernes jeden sein, daß einmal auch aus seinem Grabstein die ehren­den Worte stehen dürfen:Auch ich habe mich verzehrt rm Dienste am Vaterland!" . .

Minutenlanger Beifall dankte Dr. Goebbels für ,eme Ausführungen, mit denen er die Massen von Anfang bis Ende im Banne hielt.

Amtsübernahme durch Minister Sorvmüller

Freiherr von Eltz-Rübenach verabschiedete sich Berli«, 4. Febr. Im Festsaal des Reichsverkehrsministeriume verabschiedete sich am DonnerstaH der bisherige Reichspost- unt Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz-Rübenach uni dankte den Arbeitern, Angestellten und Beamten des Ministe- riums für ihre treue Mitarbeit. Er begrüßte seinen Nachfolger den neuen Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller, unk bat ihn. allen Mitarbeitern des Hauses sein Vertrauen zu schenken.

Reichsverkehrsmrnister Dr. Dorpmüller brachte in seine, Ansprache zum Ausdruck, daß er die ihm vom Führer übertrage­nen Aufgaben von allgemein verkehrspolitischen Gesichtspunkten aus in Angriff nehmen werde. Es werde sein Bestreben sein, alle Verkehrsmittel weiter zu entwickeln. Er würde es als einen Fehler ansehen, einzelne Verkehrszweige nicht auf den höchsten Stand ihrer Entwicklungsfähigkeit zu bringen und nicht alles aus ihnen herauszuholen, was der Allgemeinheit nützen könne. Staatssekretär Königs dankte den, scheidenden Reichsministei Freiherrn von Eltz-Rübenach, der allen Mitarbeitern ein gürige, und gerechter Vorgesetzter gewesen sei, und gelobte Reichsministei Dr. Dorpmüller die Treue und aufgeschlossene Mitarbeit alle, Angehörigen des Reichs- und preußischen Verkehrsministeriums

Ein großes Ereignis in Man

Deutsch-japanischer Gemeinschaftsfilm

Tokio. 4. Febr. lOstasiendienst des DNV.) Zu der Aufführung des deutsch-japanischen GemeinschaftsfilmsDie Tochter des Sa­murai" (in Japan führt der Film den TitelNeue Erde") vo, geladenen Gästen erfahren wir, daß dieser Spielfilm, der im Rahmen einer außerordentlich fesselnden Handlung einen aus­gezeichneten Einblick in das japanische Kulturleben gibt, in de, japanischen Hauptstadt am 5. Februar erstmalig öffentlich auf­geführt wird. In Deutschland wird der Film voraussichtlich im März anlause-,. Die japanische Öffentlichkeit steht dem Frlm, der ein Ausdruck der nunmehr angebahnten engen Zusammenarbeil auch auf dem Gebiete des Filmschaffens ist, mit außergewöhn­licher Anteilnahme entgegen. Der FilmDie Tochter des Samu­rai" ist nicht nur die erste deutsch-japanische Ge­meinschaftsarbeit, sonder« ein erstes Werk gemeinsamen japanisch-europäischen Filmschaffens überhaupt. Andere Länder haben in der Vergangenheit wiederholt versucht, mit der japa­nischen Filmproduktion zu einer Gemeinschaft zu kommen, doch blieb es bisher stets nur bei Versuchen. Es darf daher in Deutschland mit besonderem Stolz verzeichnet werden, daß uns eine solche Zusammenarbeit mit Japan zuerst gelungen ist. Sie war möglich ,n erster Linie durch die freundschaftlichen Be­ziehungen der beiden Völker zueinander, dann aber auch durch das große Entgegenkommen der Regierungen in Berlin und To­kio, die der Japan-Expedition des von der Terra-Film-G.m b.H. beauftragten Spielleiters Dr. Franck großzügige Unterstützung gewährten.

Den Hintergrund der Spielhandlung bildet die Natur des Landes der Vulkane, das Grundthema der heroische Kampf de, Menschen in dieser Natur mit ihrem eigenen Herzen. In de, Spielhandlung selbst wirkt als einzige Europäerin eine deutsch« Darstellerin, Ruth Eweler, mit. Alle übrigen Schauspiele, find Japaner. Die weibliche Hauptrolle spielt die erst 17jährig« Eetsuko Hara, die ebenso wie der männliche Hauptdarsteller Kosuoi in Japan bereits einen guten Namen hat. Neun Monate dauerten im ganzen die Arbeiten für den Gemeinschafts­film, drei Monate davon wurden allein für die eigentlichen Aufnahmen gebraucht. Dr. Franck, der zur Zeit noch in Tokie «eilt, wird in den nächsten Wochen nach Deutschland zurückkeh­ren, um der Berliner Uraufführung des Filmes beizuwohnen. Der FilmDie Tochter des Samurai" ist, wie wir hören, de, Auftakt für eine weitere deutsch-japanische Zusammenarbeit aus »iesem wichtigen Gebiete kulturellen Lebens

Dänemark rüftrt aus

Kopenhagen, 4. Febr. Im Folketing wurde am 2 -onnersrag durch den Verteidigungsminister Alsing Anders« die von dest Regierung ausgearbeitete neue Wehrordnung eingebracht. Das Ziel der Neuordnung ist, wie es in den allgemeinen Be­merkungen zu dem Regierungsvorfchlag heißt und wie vom Ver­teidigungsminister auch besonders unterstrichen wurde, in erster Linie eine Modernisierung der dänischen Verteidigung. Der Vortrag des Ministers Andersen wurde vom Haus in Ruhe aus­genommen. Die Vorschläge haben ja auch schon die grundsätzliche Billigung der beiden Regierungsparteien, der Sozialdemokraten und der Radikalen, gefunden.

Warn des Bvlksswat-Reoimes

Flugzeugwerke «üsse» beschlagnahmt «erbe«

Paris. 4. Febr. Das französische Luftfahrtministerium gibt be­kannt: Da in der Lieferung von für das Heer und die Luft­waffe bestimmten Flugzeuge«unzulässige Verzöge­rungen" eingetreten sind, hat der Luftfahrtminister die Be­schlagnahme der Flugzeugwerke Moräne Saulnier beschlossen. Ls dürste sich dabei um die diskrete Umschreibung der Folgen iines der vielen Streiks Handel«, die das französische Wirtfchafts- zefüge seit Monate« erschüttern.

Ordensschwestern vertrieben

Sichel und Hammer au einem Kreuz Paris, 4. Febr. Die kommunistische Ortsverwaltung vo» Ovonnax (etwa 40 Kilometer westlich von Genf) hat, wie der Elsässer" meldet, die Ordensschwestern aus dem dortigen Kran­kenhaus vertrieben. Die Verwaltung des Krankenhauses, die sich den kommunistischen Forderungen widersetzte, wurde von dem kommunistischen Bürgermeister kurzerhand aufgelöst. Ferner zerstörten die Kommunisten Wappenschilde am Sockel eines Kreu­zes auf der Spitze des Earlaban-Werkes Sie brachten an Stelle der Wappen die Sowjetzeichen, Sichel und Hammer, an. Die in jener Gegend zahlreichen Volkskreuze, Kapellen und Kirchen werden von kommunistischen Agitatoren ständig besudelt. Di« Behörden rühren trotzdem keinen Finger.

Dieser Untätigkeit der Behörden stellt das Blatt gegenüber, daß die Polizei in Marseille in zwei Kirchen Su­chungen nach Waffenlager vornahm, obwohl der Bischof von Marseille bereits vor mehreren Wochen in einer feierlichen Er­klärung festgestellt hatte, daß sich in keiner Kirche Waisen be. iinden.

Perviguan Etavvr der Sowietsront

Urlaubsstätte bolschewistischer Söldner

Zürich, 4 . Febr. Die deutsche Presse beschäftigte sich wiederholi mit der 30 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt liegen- den französischen Stadt Perpignan. Die Blütte, schilderten interessante Einzelheiten über die dort herrschenden Sowjetmethoden und die immer wieder eindeutig hervortre­tende Unterstützung Valencias. Das Ausland, das diese Zu­stände angeht, reagierte höchst entrüstet über diese Schilderung und das mag vielleicht auch der Anlaß gewesen sein, daß ein be­kanntes Schweizer Blatt sich an Ott und Stelle von den Ver­hältnissen ,n Perpignan überzeugte. DieNeue Zürcher Zei­tung" schickte einen Sonderberichterstatter in die Grenzstadt, der sicher zur bittersten Enttäuschung weiter Kreise die in der deutschen Presse geschilderten Zustände nicht nur bestätigt, sondern noch in vielen Fällen den ausgesprcchenen Sowjet­charakter der dortigen Verhältnisse unterstreicht.

Der Schweizer Berichterstatter gibt unumwunden zu: die Sympathien in Perpignan sind offen auf Seiten von Va­lencia. Es ist eine rein sozialistische Stadt: der Präfekt, der Maire, der Senator, der Chef der Gendarmerie wie auch der Chef der Grenzwache, sie alle sind Sozialisten Niemand macht ein Hehl daraus, daß selbst die Behörden Valencia Helsen. Mit Wissen des Chefs der Grenzwache gehen täglich Riesentransporte mit Gaben und Geschenken nach Spanien.

Eine außerordentlich große Anzahl von Flüchtlingen kommt nach Perpignan. In der Stadt, so schreibt der Berichterstatter weiter, spazieren Milizsoldaten in voller Uniform, wenn man Lederjacken und Hockeymützen als Uniform bezeichnen kann, herum. Und sie kommen auch ohne Schwierigkeiten über die Grenze. Die drei Gruppen, Anarchisten, Kommunisten und So­zialisten haben eine Reihe von Komitees und Organisationen gegründet, die sich mit der Unterstützung Rot-Spaniens befassen.

Ist das Cafe Continental, so heißt es in dem Bericht weiter, das Generalsekretariat der Anarcho-Kommunisten, so ist das ehemalige Militärhospital von Perpignan die eigentliche Hoch­burg der Anarchisten. Hier bekommen alle, die zur Front wol­len, Papiere, Kleidung, Geld, Ratschläge und von hier aus tre­ten sie die Fahrt nach Spanien an. Das Merkwürdigste ist, daß sich von den 40 000 in diesem Gebiet lebenden Spanier während des ganzen Bürgerkrieges nicht mehr als zweihundert Spanier gemeldet haben.

Welche Bestien in Menschengestalt in Perpignan Eastrecht ge­nießen, geht aus der weiteren Schilderung hervor. Unter den Angehörigen des Büroszur Verteidigung der spanischen Revo­lution", befindet sich der berüchtigte aller Anarchisten dieses Gebietes Antonio Martin. Er ist Katalane und der Be­herrscher des spanischen Städtchens Pnigcerda. Dieser Men schenschlächter hat auf Grund der Tatsachen, daß bei den letzten Wahlen in Puigcerda 200 Wahlberechtigte gegen den Frente populär" stimmten, 200 Faschisten herausgesucht und er­morden lassen. Bald stellte sich heraus, daß viele Unrichtige sein Opfer geworden waren. Darum galt es, den Rest derRichti­gen" herauszufinden, so daß sich am Ende die Zahl der Exe­kutionen um etwa 100 erhöhte. Das sind Tatsachen, die jeder­mann mir bestätigt hat, zuletzt vernahm ich sie aus dem Munde des Anarchisten selber.

Die für die Front bestimmten Söldner kommen in Lastau­tos von Paris nach Perpignan, durchschnittlich sechzig Wagen in der Woche. Ein Schlafsaal im Hospital mit vierzig Betten steht jenen Leuten von der Miliz zur Verfügung, die aus Urlaub von der Front kommen, um sich in Perpignan einige Tage zu erholen. Der Abtransport der Angeworbenen geht in letzter Zeit ziemlich diskret und unauffällig vor sich, da fran­zösische Zeitungen viel Aufhebens vom Spital in Perpignan zu machen begannen.

Somit bestätigt also der Schweizer Berichterstatter »ollinhalt- lrch die deutschen Veröffentlichungen.

Neue Bombenabwürfe auf Madrid

Salamauca, 4. Febr. Wie der Heeresbericht des Obersten Be­fehlshabers in Salamanca meldet, gab es am Mittwoch leichtes Neschützfeuer an einigen Frontabschnitten der Nordarmee. Wäh­rend die Südarmee kleine Scharmützel hatte. Die nationalen Truppen konu: n teilweise ihre Stellungen verbessern. Hierzu wird von der M rider Front ergänzend gemeldet, daß die na­tionalen Flieger trotz schlechten Wetters die befestigten Stellun­gen der Bolschewisten in und um Madrid überraschend mit Bomben belegt und größeren Schaden verursacht hätten. Am Mittwoch wurde der Anfang gemacht, den durch monatelange bolschewistische Beschießung stark beschädigten, teilweise einge­stürzten Alcazar von Toledo wieder aufzubauen. Die Arbeiten werden grLztenteils von bolschewistischen Gekan- genen ausgeführt, die zunächst begonnen haben, den Schutt weg­zuräumen und die noch stehenden Mauern freizulegen.

-rvllstes Vurlyernanoer m Bareelona

4. Febr. Die Agentur Radio meldet aus Bayonne r es rn Barcelona zwischenTrotzkisten" und Stal A ?chlägereien gekommen sei. Die an

chistischen Horden sch .eßlich beschuldigten die Sowjets Ber an der Revolution des Proletariats" zu üben, ' "

Englische Kriegsschiffe burch bolschewistische Slugzeuge bombardiert

London, 4. Febr. Wie der diplomatische Mitarbeiter derMor- ningpost" meldet, beabsichtigt die britische Regierung, bei den Bolschewisten in Valencia energisch gegen die Bomben­abwürfe auf das britische SchlachtschiffRoyal O a k" zu protestieren. Drei Flugzeuge hätten das Schlachtschiff bei Gibraltar mit drei Bomben belegt, ohne jedoch Schaden an- zurichten. Nachforschungen hätten ergeben, daß es sich um bolsche­wistische Flugzeuge gehandelt habe. Diese Annahme werde er­härtet durch eine Verlautbarung der Bolschewisten in Barcelona, wonach ein bolschewistisches Bombengeschwader ein nationales Kriegsschiff, anscheinend dieCanaria", bombardiert habe. In London wird hierzu erklärt, daß eine Verwechslung zwischen dem englischen Schlachtschiff von fast 30 000 Tonnen und einem ande­ren Schiff von nur 10 000 Tonnen nicht gut möglich sei.

Rirttrchra im MWentcnbett

SGD T.^dem die Bolkssrent in Frankreich regiert, ist. wie es scheint, der Umgangston zwischen der Bevölkerung and de« Behörden außerordentlich gemütlich geworden. Manche Fran­zosen möchten am liebsten ihren alten Sozialistenführern, die jetzt die Ministerien bevölkern, täglich vergnügt auf die Schul­tern klopfen und sie fragen:Na. alter Junge, wie schmeckt die Arbeit? Siehst Du, früher brauchtest Du Dich nicht so viel z» ärgern, als jetzt...!" Besondere Verbriiderungsgcsiihle -cheine» sich aber an den staatlichen Feiertagen einzustcllen. Und vor al­lem ist der 1. Mai, der in Frankreich ja in Mcskauer Röte strahlt, in jeder Hinsicht geradezu ein Volksfest. Die Verwechs­lung von Mein und Dein und die allgemeine Gleichheit und Brüderlichkeit feiern an diesem Tage Triumphe. Und es ereig­nen sich so köstliche Geschichten, wie sie jetzt eine Verhandlung vor einem Pariser Gericht, freilich mit erheblicher Verspätung, an das Tageslicht brachte.

War da wenige Tage vor dem 1. Mai ein biederer Südfran- zose mit dem schönen Namen Abdel Vizir Gsromini mit einigen marokkanischen, pardon Pariser Freunden in einer kleinen Weinkneipe beisammen. Die Volksfrontbegeisternng schlug er- hebliche Wogen. Die Verbrüderung zwischen den Kneipanten wollte gar kein Ende nehmen. Plötzlich klopfte der gute Abdel Vizir Gsromini vergnügt auf den Tisch und sagte:Wetten, Ihr Leute, daß ich am 1. Mai im Bett des Präsidenten der Republil schlafe?" und da die Wette natürlich sofort mit großem Hall« angenommen wurde, zog Gsromini tatsächlich in der Nacht zum 1. Mai unter freudiger Zustimmung seiner Wettbrüder zum Schloß Rambouillet, dem Präsidentenschloß. Allerdings hatte er sich vorher vorsichtig erkundigt, ob in dieser Nacht auch der Präsident dort wohnte. Er war aber aus amtlichen Gründen abwesend. Und so war der nächtliche Besuch kein allzu großes Wagnis, sondern nur eine haushohe Frechheit

M. Gsromini kam nicht nur bis zum Schlojzgitter, er kam, nachdem er darüber hinweg geklettert war, sogar bis zu dem Schloß selbst. Die Eingangspforte war verschlossen, auch ließ ei» Lichtschimmer aus dem Zimmer des Pförtners nicht gerade einen direkten Einbruch rätlich erscheinen. So begnügte sich der mutige Südfranzose damit, aus einem benachbarten Gartenhaus eine Leiter herbeizuholen. Er legte sie an einem Balkon an, an dem das Fenster offen stand. Und siehe da, er hatte Glück! Das offene Fenster führte direkt in das Schlafzimmer des Präsidenten der Republik. Und ohne mit der Wimper zu zucken, deckte der nächt­liche Eindringling das Präsidentenbelt auf und schlüpfte unter die Decke. Als am nächsten Morgen aufgeräumt wurde, war der Pförtner des Hauses natürlich äußerst entsetzt, als ein fremder Mann schnarchend und despektierlich an der geheiligten Stätte aufgefunden wurde.

Das Gericht, das sich mit dieser tollen Unverschämtheit zu beschäftigen hatte, erwies sich sehr gnädig. Der Richter konnte sogar nicht umhin, ein verstohlenes Lächeln auizustecken, als der Angeklagte mit großem Stolz auf seine Leistung zu sprechen kam und eifrig versicherte: Das wäre die schönste Wette gewesen di« er jemals in seinem Leben gewonnen hatte! Da aber selbst im Volksfront-Frankreich diese neue Form der Verbrüderung mit dein höchsten Beamten der Republik etwas ungewöhnlich war, erkannte das Gericht wenigstens aus 200 Francs Strafe wegen Einbruchs" ohne Entwendung von Gegenständen Abdel Vizir Gsromini ist jetzt entschlossen, sich als Kandidat für die nächst« Wahl aufstellen zu lassen. Er hofft auf diesem Wege noch ein- m-A ! : sein weiches Präsidentenbett zurückzukehren.

Mine Nachrichten Ms aller Well

Fritz Schüller hingerichtet. Die Jnstizpressestelle Breslau teilt mit: Am 4. Februar wurde der am 10 Dezember 1908 geborene Fritz Schüller hingerichtet, der vom Schwurgericht in Breslau wegen Mord und Verbrechen gegen Paragraph 1 Ziffer 1 des Gesetzes zur Gewährleistung des Nechtfrie- dens vom 13. Oktober 1933 zweimal zum Tode verurteilt worden ist. Fritz Schüller hat abgesehen von zahlreichen schweren Diebstählen am 8. Oktober 1932 in Löwen Kr. Brieg bei einem mit mehreren seiner Brüder verübten räu­berischen Ueberfall auf eine Kolonialwaren-Eroßhandlung den Kaufmann Adolf Ludwig ermordet und am 12. Mai 1935 ebenfalls mit dreien seiner Brüder bei der Blockstelle Rothwasser in Schlesien einen Eilzug angehalten und unter Abgabe zahlreicher Schüsse auf die Bahnbeaptten aus dem Postwagen des Zuges 61000 RM geraubt.

Radauszenen in Tunis. In Tunis kam es anläßlich einer Lebensmittelverteilung für bedürftige Eingeborene zu wü­sten Radauszenen. Die Eingeborenen, die mit der geringen Menge der jedem einzelnen zukommenden Lebensmittel un­zufrieden waren, stiegen auf die Dächer der Häuser, bewar­fen die Polizei mit Steinen und Dachziegeln, bombardier­ten vorbeifahrende Kraftwagen und Straßenbahnwagen, und zertrümmerten viele Fensterscheiben.

Amerikanischer Seemannstreik zusammengebrochen. Nach­dem vor einer Woche der mehrere Monate andauernde See- nannsstreik an der amerikanischen Atlantikküste zusammen- lebrochen ist, haben am Donnerstag auch die Seeleute an »er Westküste den Abbruch ihres Streiks beschlossen Der Streik, der insgesamt 40 000 Mann umfaßte, dauerte 98 rage und brachte einen Ausfall von 686 Millionen Dollar. M Schiffe waren während dieser Zeit stillgelegt