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Nummer 28
Iltens teig, Freitag, den 5. Februar 1937
«8. Jahrgau»
Eisenbahner vor dem Führer
2V V8V marschierten vor die Reichskanzlei
Berlin, 4. Febr. Die Berliner Innenstadt stand am Donnerstag nachmittag nn Zeichen einer eindrucksvollen Großkundgebung der »eutschen Eisenbahner für Führer und Reich. Vor der Reichskanzlei waren etwa 20 000 Eisenbahner — Arbeiter, Angestellte »nd Beamte — mit ihren Fahnen und Kapellen aufmarschiert, »m dem Führer zugleich namens rhrer 670 000 Arbeitskameradcn den Dank abzustatten für die Befreiung der Reichsbahn aus den Fesseln internationaler Verträge und die Rückführung unter die Hoheit des Reiches.
Die Abordnung der Reichsbahnarbeiter und -beamten Berlins, die von dem Reichsstellenleiter, Reichsbahnoberinspektor Pevp- müller, als Vertreter der Beamten, und dem Eisenbahnarbeiter-Fachgruppenwalter Praefke geführt wurde, begab sich zum Führer. Der Reichsverkehrsminister Generaldirektor Dr. Dorp« Müller, und der stellv. Generaldirektor. Pg. Kleinmann, stellten dem Führer die Vertreter der Reichsbahnarbeiter und -beamtenschaft persönlich vor.
Brausende Heilrufe hallten über den weiten Platz und oermischten sich mit den Klängen des Badenweiler Marsches, als der Führer wenig später, gefolgt von Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller, Reichsleiter Dr. Ley, dem stellv. Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Kleinmann, und anderen Herren seiner Umgebung auf dem Balkon der Reichskanzlei erschien.
Der Führer spricht
Der Führer hielt an die 20 000 deutschen Eisenbahner eine kurze Ansprache, in der er insbesondere darauf hinwies, daß nun die Deutsche Reichsbahn unter die restlose Oberhoheit des Reiches zurückgekehrt sei. ohne daß dafür neue umfangreiche Verpflichtungen übernommen worden sind. Zum Schluß dankte der Führer den versammelten Eisenbahnern und darüber hinaus allen denen, die an dem großen Werk der Deutschen Reichsbahn in den vergangenen vier Jahren mitgewirkt haben, für ihre Mühe und Arbeit.
Als der Führer, immer wieder unterbrochen von begeisterten Zustimmungsrufen, seine Ansprache beendet hatte, klang brausend der Sprechchor der Eisenbahner auf: „Führer — wir danken Dir!" Ein einziger Ruf, der sich immer wieder erneuerte. Das Kommando: „Die Fahnen hoch! Stillgestanden!" gab das Zeichen für das dreifache Sieg-Heil auf Führer und Reich. Den Abschluß der eindrucksvollen Kundgebung bildete der Gesang der Nationalhymnen.
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Erzeugungsschlacht und Vierjahresplan
Das Jahr 1937 stellt auf dem Gebiet des Arbeitseinsatzes neue, große Aufgaben. Verbunden damit ist der weitere Kampf gegen die noch vorhandenen Reste der Arbeitslosigkeit, besonders in einem Teil der Großstädte und in den Industriegebieten. Der Pressereferent der Reichsanstalt, Dr. Stothfang, erklärt dazu in der NS.-Sozialpolitik, daß dieser Kampf zu erner Auflockerung der Großstädte führen müsse. Als eine der größten Aufgaben, die «ns das Jahr 1937 und auch die weitere Zukunft stelle, be> zeichnet er die ausreichende Versorgung der Landwirtschaft mit Arbeitskräften. Er weist darauf hin, daß nach sachverständigem Arteil in der deutschen Landwirtschaft rund 200 000 Arbeitskräfte fehlen. Es müßten daher sofort Maßnahmen besonderer Art in großem Ausmaße getroffen werden. Die Bemühungen der Arbeitsämter, aus den noch vorhandenen Arbeitslosen brauchbare Kräfte herauszuziehen, müßten verstärkt werden. Die besonders bewährte Gruppenlandhilfe sowie die Familienlandhilfe bedürfe weiteren Ausbaues. Darüber hinaus müßten weitere Arbeitskräfte für die Durchführung der Erzeugungsschlacht eingesetzt werden. Hierbei werde dem weiblichen und männlichen Arbeitsdienst eine große Aufgabe zufallen. Am diesen Maßnahmen zugleich Dauercharakter zu verleihen, sei eine wesentliche Verstärkung des Landarbeiter-Wohnungsbaues dringend erforderlich. Dazu gehöre auch der weitgehende Verzicht auf den Saisoncharakter der Landarbeit und der Aebergang zu Dauerbeschäftigungsoerhältnissen, ferner die Ermöglichung beruflichen Aufstieges für den Landarbeiter.
Neben der Erzeugungsschlacht sei eine der wichtigsten Aufgaben des Arbeitseinsatzes die ausreichende Versorgung mit Arbeitskräften für die Durchführung des Vierjahresplanes. Die Wirtschaft könne nicht damit rechnen, daß ihr unbegrenzt Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt werden können. Sie muss« selbst weitgehend mithelfen, um die Möglichkeiten auszuschopfen. Der Referent erinnert daran, daß in diesen Tagen die ersten Fristen zur Durchführung der Anordnungen über den Arbeitseinsatz im Rahmen des Vierjahresplanes ablaufen. Hier werde die deutsche Wirtschaft zeigen müssen, daß sie die Anforderungen der Staatsführung erfüllen wolle.
Das gelte insbesondere für die Sicherstellung des Fach arbeiternachwuchses und für die Beschäftigung älterer Angestellter. Von besonderer Bedeutung sei auch eine vernünftige Arbeitseinsatz-Politik im Betriebe selbst, damit jedermann auf dem richtigen Arbeitsplatz siehe. Die Maßnahmen zur beruflichen Fortbildung und Umschulung seien ebenfalls verstärkt fortzusetzen. Schließlich ergebe sich auch für jeden Arbeitslosen die Verpflichtung, seinerseits alles zur Wiederherstellung seiner vollen Leistungsfähigkeit zu tun.
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Relchsmimster Nr. Goebbels vor 4v ooo Volksgenossen
Hamburg, 5. Febr. „D r. Goebbels spricht in Hamburg!" Zehntausend« schaffender Volksgenossen eilen auf diesen Ruf schon in den frühen Nachmittagsstunden von den Werften, von den Schiffen, aus den Uebersee- kontoren und Fabriken zur größten Kundgebungshalle der Stadt, der Hanseatenhalle. Reichsminister Dr. Goebbels traf gegen 19 Uhr auf dem Hamburger Hauptbahnhof ein, wo er vom Gauleiter Reichsstatthalter Kaufmann, den Führer der nationalsozialistischen Gliederungen und den Vertretern des Senats empfangen wurde. Der Minister schritt auf dem Bahnhofsvorplatz die Fronten der zu seiner Begrüßung angetretenen Formationen der Bewegung ab. Tausende hatten sich auf den Straßen und Plätzen der Stadt eingefunden, um Dr. Goebbels auf seiner Fährt zur Hanseatenhalle sehen und grüßen zu können.
Der riesige Versammlungsraum war überfüllt.
Nach Eröffnung der Kundgebung durch Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann, der den Reichsminister im Namen Hamburgs aufs herzlichste willkommen hieß, ergriff Dr. Goebbels das Wort zu seiner mehr als zweistündigen politischen Rede.
Reichsminister Dr. Goebbels spricht
Dr. Goebbels erklärte, daß das nationalsozialistische Aufbauwerk der letzten vier Jahre niemals ohne das deutsche Volk möglich gewesen wäre. Der Nationalsozialismus habe eine Art moderner Demokratie geschaffen, die das Volk in unmittelbare Beziehung zur politischen Meisterung seines Schicksals gebracht habe. Dr. Goebbels stellte die Regierungsmethoden des vergangenen Systems dem Aufbauwillen des neuen Reiches gegenüber. Der Führer habe sich bei der Machtübernahme eine Frist von vier Jahren ausbedungen. Nun habe er der Nation eine Leistungsschau geboten, die in der Geschichte beispiellos dastehe.
Mit beißender Ironie geiselte Dr. Goebbels die verfehlten Prophezeihungen der politischen Gegner, die einst den sicheren Zusammenbruch des Nationalsozialismus vorausgesagt hätten. Sie seien durch die Erfolge seines Ausbauwerkes eines Besseren belehrt worden. Der Nationalsozialismus habe die vergangenen vier Jahre nicht unbenutzt verstreichen lassen, er habe zum ersten Mal in der Geschichte eine Revolution der Ordnung durchgeführt und ein Regime der Disziplinlosigkeit durch ein Regime der Disziplin abgelöst.
Es sei das Gegenteil von dem eingetreten, was die überheblichen Besserwisser von 1933 dem Nationalsozialismus gewünscht hätten.
Die deutsche Währung, erklärte der Minister, ist die stabilste der Welt, das Heer der Arbeitslosen von damals ist in den Wirtschastsprozeß eingegliederl und zwar für immer die Produktion geht wieder ihren geregelten Gang, das Regime ruht im Herzen des Volkes, wir haben den Bolschewismus ausgerottet, Versailles ist zerrissen, und nach innen wie außen steht das von einer starken Armee gestützte Reich gefestigter da denn je. Immer wieder erzitterte die Riesenhalle unter den spontan ausbrechenden Beifallsstürmen, als Dr. Goebbels mit sein geschliffenen Argumenten Punkt für Punkt die im vierjährigen Aufbauwerk erreichten Erfolge auszählte.
„Leider gibt es immer noch Menschen", ries Dr. Goebbels aus, „die Liesen Wandel zu schnell vergessen haben und die alle Errungenschaften des Nationalsozialismus danklos und wie selbstverständlich entgegennehmen. Wenn man aber das Erreichte gerecht würdigen will, dann darf man den damaligen Zustand nicht etwa mit einem Wunschgebilde vergleichen, sondern man muß die Erfolge nach jenem grauenhaften Zustand werten, den wir tatsächlich vorfanden. Fest steht, daß das einst aus tausend Wunden blutende deutsche Volk wieder ein Wcltvslk ist."
Die Weltgefahr des Bolschewismus
Im Anschluß daran ging der Minister aus die Fragen der deutschen Außenpolitik ein. Er betonte, daß es heute um die Erhaltung der abendländischen Kultur gehe, die durch den asiatisch-jüdischen Bolschewismus aufs schwerste bedroht sei. Vor dieser akuten Gefahr dürfe kein Staat die Augen verschließen.
„Wir bemühen uns, Europa über diese Gefahr auszuklären. Des Führers Außenpolitik zeigt ein absolut konstruktives Gesamtbild und läßt klar erkennen, daß eine ordnende und regelnde Hand nach einer weit vorausschauenden Konzeption am Werke ist. Sie ist allerdings nur bei einer Regierung möglich, die fest im Sattel sitzt und dank der Geschlossenheit der Nation eine Macht verkörpert, mit der die Welt rechnen kann und muß. Nach wie vor steht das große weltpolitische Problem der Bekämpfung des Bolsche
wismus im Vordergrund unseres Interesses, und es ist notwendiger denn je, daß sich der Führer auf eine wirklich vollsverbundene Demokratie stützen kann» die die Beste» in die Führung zu bringen versteht."
Dr. Goebbels stellte fest, daß die deutsche Ehre und das deutsche Lebensrecht unangetastet bleiben müssen und daß sich die Welt mit Deutschland als Großmacht abzufinden hat.
„Es gibt in Europa einen Gegner, der das Chaos will: die Sowjets! Sie wissen, daß sie nur dadurch die Weltrevolution vorwärtstreiben können."
Dr. Goebbels rechnete scharf mit der von Moskau betriebenen Hetz- und Lügenkampagne ab. Moskau habe die Absicht, Europa zu revolutionieren. Es unterhält als Fremdenlegion seiner Irrlehre in allen demokratischen Ländern kommunistische Parteien, die aus eine völlige Lähmung der nationalen Außenpolitik der betreffenden Staaten Hinzielen. Wir wißen, daß das Zentrum der Hetze zur internationalen Weltrevolution in Moskau fitzt. Wir wissen, daß Moskau von Spanien aus die europäische Front aufzurollen gedenkt. Wir werden die Welt über diese Gefahr rückhaltlos aufklären. Wir haben es erreicht, von sieben Mann zum Volke emporzuwachsen, und wir werden es auch erreichen, die Kulturvölker der Welt über die bolschewistische Gefahr auszuklären.
Wie wir durch unseren unentwegten Ruf: „Deutsch- landerwache!" das deutsche Volk vom Abgrund zurückgerissen haben, so werden wir durch unseren Ruf: „Europa erwache!" den Völkern Europas die Augen öffnen. Deutschland hat damit eine wahrhaft europäische Mission zu erfüllen; es ist auf dem Wege, Bannerträger eines neuerwachenden Europas zu werden. Es gilt, dem Bolschewismus mutig und unbeirrt ins Auge zu schauen, dann hat er bereits die Hälfte seiner Gefährlichkeit verloren. Dr. Goebbels hob hervor, daß Deutschland in diesem gewaltigen Weltkampf nicht mehr allein dastehe. Auch andere Völker hätten die Gefahr bereits erkannt.
Einheit von Partei, Staat und Wehrmacht
Der Minister schilderte dann die Einheit von Partei. Staat und Wehrmacht.
„Die Partei ist für uns nicht Selbstzweck. Für uns sind Partei, Staat und Wehrmacht die wichtigsten Faktoren zur Erhaltung unseres Volkslebens. Denn das Volk ist für uns ein und alles. Wir alle haben dem Volke zu dienen und unsere Kräfte der Nation zu widmen. Die großen Bauten, die wir jetzt planen, werden noch späteren Generationen Zeugnis von unserer großen Zeit oblegen. Wir wollen den Städten Berlin, München und Hamburg den ihrer Art und ihrem Charakter entsprechenden großzügigen architektonischen Ausdruck geben. Wir wollen sie zu wahren Weltstädten erheben.
Stürmischer Beifall wurde laut, als Dr. Goebbels erklärte, daß die Organisationsformen der Partei, der Wehrmacht und des Staates in der Person des Führers ihre Einheit fänden. Die Partei sei und bleibe die Trägerin unseres politischen Lebens. Sie stelle für alle Zukunft die politische Führung der Nation sicher. Die Partei habe einen ausgesprochen politischen Charakter und eine ausgesprochen politische Aufgabe. Deshalb bemühe sie sich, das Erziehungsproblem so schnell wie möglich einer Lösung entgegenzuführen. Die Partei habe eine universale deutsche Aufgabe zu erfüllen, und sie lasse aus diesem Grunde jedem Volksgenossen ans religiösem Gebier seine persönliche Freiheit.
Die zweite große Organisationsform des Staates sei die Wehrmacht. Sie habe die wehrpolitische Führung inne und schütze den Staat^und seine Grenzen. Die Wehrmacht sei ein Volkssegen. Sie habe sich mit der Partei zum gemeinsamen Dienst am Volke verschworen, Die Einheit von Volk, Partei, Wehrmacht und Staat sei dadurch gewährleistet, daß ihre Führung in der Hand eines Mannes liege.
In diesem Zusammenhang stellte Dr. Goebbels die Frage:
„Gibt es eine,! größeren Unterschied zwischen Bolschewismus und Nationalsozialismus als den, daß man in Moskau die alte Parteigardc Mann für Mann erschießt, während in Deutschland die alte Parteigarde Mann für Mann den heutigen Staat trägt?"
Lautlose Stille lag über dem riesigen Raum, als der Minister seine Rede mit Worten des Grußes und des tiefgefühlten Dankes an den Führer schloß.
Der Führer, das große Borbild
„Die Nation beginnt zu begreifen, daß es ihr großer tragischer Irrtum war, sich im Jahre 1919 damit abzufiu- den, eine dienende Rolle unter den anderen Völkern z«