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Schwärzt» äld er TageszeittrnG

Nr. M

KrieMinijirr Jaladier vor »er Kammer!

IS Milliarden Franc für die französischen Rüstungen

Paris. 3. Febr. Kriegsminister Da lädier sprach in der Kammer zunächst über den Friedenswillen Frankreichs. Die Re­gierung sei immer bereit, jede Maßnahme zu prüfen, dre geeignet fei, eine Rüstungsbeschränkung herbeizuführen und euren Krieg ,u verhindern. Alle Welt mache Anstrengungen auf dem Gebiete der militärischen Vorbereitung. Die Bemühungen gingen da­rauf hinaus, einen kommenden Krieg so kurz wie möglich zu gestalten. In Spanien habe man jedoch erlebt, daß große Hoff­nungen, die man auf gewisses Kriegsmaterial gesetzt hatte, nch nicht verwirklicht hätten.

Nachdem Daladier sich über den Rüstungsstand der europäischen Mächte geäußert hatte, wandte er sich den französischen Rüstun­gen zu. Die Befestigungsanlagen sowie ein starkes Landheer nützten nichts, so erklärte er. wenn man nicht die notwendige»« Mannschaften habe. Deshalb habe er die Schaffung eines Korps von IS 000 Spezialisten sowie die pflichtmäßige militärische Vorbereitung der Jugend und die Or­ganisierung der Jndustriemobilisierung gefor­dert. Er habe eine« Kredit von IS Milliarden Franc für die Bedürfnisse der Landesverteidigung verlangt, die auf vier Jahre verteilt werden solle». Die Regierung habe diesem Verlangen zugestimmt. Es sei der Gedanke aufgetaucht, ein Berufsheer an die Seite des regulären Heeres zu stellen, das heiße, einen so­genanntenStoßtrupp" zu bilden. Seine Bemühungen gingen jedoch darauf hinaus, die Schlagkraft des Heeres an sich zu stärken, und deshalb habe er bereits eine leichte Panzerdivision geschaffen, der in allernächster Zeit «ine zweite und eine dritte folgen würden. Im Sommer werde er daneben die ersten Versuche mit schweren Panzer- divisionen machen. Der Kriegsminister sprach sich dann für den Ausbau des vorhandenen Straßennetzes parallel zur Grenze aus sowie für den Bau einiger neuer Zufahrtsstraßen. Frank­reich unterhalte augenblicklich ein Heer von 500 000 bis <00000 Mann, das auch er als zu schwach ansehe, Man müsse deshalb zum mindesten die Schlagkraft durch Mecha­nisierung erhöhen.

Das System der Befestigungsanlagen werde er im Norden bis nach Dünkirchen und im Süden bis nach Basel verlängern und außerdem die Befestigungsanlagen tiefer staffeln.

Daladier sprach sich dann gegen die einheitliche Kommando­gewalt im Kriegsfälle aus. Eine engere Zusammenarbeit der drei Eeneralstäbe sei vorzuziehen. Auf dem Gebiete des Kriegs­materials seien die notwendigen Kredite verabschiedet worden, um Tanks. Flakbatterien und Tank-Abwehrgeschütze zu bauen so­wie die Studien für die Erzeugung eines einheimischen Brenn­stoffes fortzusetzen. Er gebe zu, so sagte Daladier weiter, daß i« den Kriegsrüstungen Frankreichs eine Verzögerung von etwa zweieinhalb bis drei Monaten eingetreten sei. In den staat­lichen Betrieben und in den verstaatlichten Rüstungswerken sei jedoch nicht gestreikt worden. Die Verzögerung sei eine Aus­wirkung des Streiks in der Metallindustrie. Im Hinblick au! die Verzögerung des Baues derDünkirchen" und ähnliche Fäll, auf allen Rüstungsgebieten haben wir streng Anweisung zr geben, daß an einem einmal erteilten Serienauftrag keine Aen derung mehr vorgenomme» werden dürfe. Den vierjähriger Rüstungsplan halte er aufrecht.

Nachdem der Kriegsminister unter großem Beifall der Linker die Verstaatlichung der Rüstungswerke vor Schneider-Creuzot angekündigt hatte, unterstrich ei den Faktor, den die Moral des Landheeres darstelle. Zum Schluß verwahrte sich der Kriegsminister gegen die Ansicht, daß da, französisch« Heer von umstürzlerifchen Elementen verseucht sei

Bon den spanischen Fronten

Salamanca, 3. Febr, Me der Heeresbericht des Oberbefehls­habers in Salamanca verlautet, herrscht an der Front der Nordarmee zur Zeit Ruhe. Lediglich die Artillerie Mt die feindlichen Stellungen unter Feuer. Die Siidarmee kann einen weiteren Fortschritt verzeichnen. Die nationalen Streitkräfte besetzen in der Nähe von Malaga de« GebirgspaßPuerto del Bient o.

Bolschewistische Milizen plündern Madrider Lebensmittellager Lalamanca. 3. Februar. Die nationalen Sender berichten, daß in Madrid mehrere für die Zivilbevölkerung bestimmte Lebensmittellager von den bolschewistischen Milizen gestürmt und geplündert worden feien.

Fliegerbomben auf die bolschewistischen Stellungen bei Malaga Salamanca, 3. Februar. Berichte der bolschewistischen Rund­funksender lassen erkennen, daß die nationalen Flieger bei der Bombardierung der bolschewistischen Stellungen bei Malaga, Velez-Malaga und Motril gute Erfolge zu verzeichnen hatten. In diesem Zusammenhang wird von nationaler Seite der Unter­gang eines bolschewistischen SchiffesNavarro" bei Cartagena mitgekeilt.

FranMscheFreiwillige" wolle« nicht Schlachtvieh für den spanischen Bolschewismus sein

Paris, 4. Febr, Nach Paris kehrten am Mittwoch^Frei­willige" aus dem bolschewistischen Spanien zurück. Sie tru­gen am Bahnhof, wie dasJournal" berichtet, zum Teil noch ihre Khaki-Uniformen und die Zivilmützen. Die meisten beklag­ten sich über die Behandlung, die sie bei den Bolschewisten in Spanien erfahren hatten.Man betrachtete uns ge­radezu als Schlachtvieh. Wenn es darauf an­kam. mußten wir immer wieder daran glauben. Nie aber haben sich die spanischen Milizen in den ersten Reihen sehe« lassen."

Neue große MlüermUrmsyorle

für die spanischen Bolschewisten

Paris. 3. Febr.Action Francaife" kann erneut mit Nachrrch- l"n aufwarten, die beweisen, daß die Belieferung der spanischen Bolschewisten aus Kreisen der fron- zöiischen Volksfront weitergeht. Trotz der begrün­deten und genau mit Einzelheiten belegten Meldungen verjchie- dener nationaler Zeitungen, so schreibtAction Franchise" u. a.. bleibt Montreuil-seus-Vois (östliche Vorstadt von Paris) von dem schon mehrmals gesprochen worden ist, eine Hauptversand­stelle für Material nach Spanien. Am 29. Januar verließen wieder etwa zehn Lastkraftwagen voll beladen Montreuil. Di« Abfahrt dieser Wagen wurde der Gendarmerie von Montreuil vorher gemeldet. Trotzdem wurde sie nicht verhindert. Es konn­ten sogar am 1. Februar weitere 30 beladene Lastkraftwagen abfahren, deren Nummern genau angegeben wurden. Die ört­lichen Behörden, dis Gendarmerie, die Polizei wußten von die­sen Transporten, aber sie wollten oder konnten nicht handeln.

Gegen die SWreiker

Verstärkung der Nationalgarde

Klint (Michigan), 3. Febr. In dem von der Nationalgarde besetzten Gebiet wurden am Dienstag noch drei Werke der Ge­neral Motors Es. von sogenannten Sitzstreikes besetzt gehalten. Der Kommandant der Nationalgarde gab bekannt, daß er die Mannschaften angewiesen habe, auf keinen Fall mehr Lebens­mitteltransporte der Gewerkschaften für die Streikenden in oen Fabriken, die sich weigern, die Arbeitsräume zu verlassen, durch­zulassen.

Die Lage scheint weiter sehr ernst. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung wurden weitere Rationalgardisten in das Streik­gebiet entsandt. Bisher sind über 3500 Mann eingesetzt.

Sianfu in der Hand der Kommunisten

London, 3. Febr. Zu neuen kommunistischen Unruhen kam es, wie Reuter berichtet, in Sianfu. Kommunistische Element, rissen die Macht über die Stadt an sich, schloffen die Stadttor« und leisteten den Regierungstruppen, die einrücken wollen. Widerstand. Sie fordern außerdem die Rückkehr von Marschall Tschanghsueliang. Erst kürzlich mußte die chinesische National- regierung unter Einsatz vieler Truppen und nach langwierigen Verhandlungen einen von den Bolschewisten in Sianfu angezet- ielten Aufstand Niederschlagen.

Kleine Nachrichten aas aller Weil

Der älteste SA.-Mann Deutschlands f. Am Mittwoch früh verschied in München der älteste SA.-Mann Deutsch­lands, Ehrensturmführer Georg Münzel, im Alter von 94 Jahren. Münzel war bis vor ganz kurzer Zeit noch sehr rüstig. Er nahm auch am letzten Reichsparteitag in Nürn­berg teil, wohin er mit einem Flugzeug der Lufthansa be­fördert worden war. Führende Persönlichkeiten der Partei und der Staates nahmen während der sechswöchigen Krank­heit Munzels regen Anteil an seinem Befinden.

Arterparagraph für polnische Wasserbauingenieure. Aus der Tagung der polnischen Wasserbauingenieure ist die Ein­führung des Arierparagraphen in die Satzungen dieses Verbandes beschlossen worden.

Fahrstuhlführerstreik in Neuyork. Durch einen neuen Streik der Fahrstuhlführer, Heizer und Angestellten sind m Neuyork 240 Hochbauten bedroht. Bis zur Stunde find sereits 50 Hochgebäude von dem Streik betroffen. In 42 Stockwerken der Bürogebäude nahe dem Times-Sqnare ind die Fahrstuhlführer während der Mittagspause in den 'lusstand getreten, sodass mehrere Hundert Angestellte ge- wungen waren, ohne Mittagbrot in Len Büroräumen zu ileiben.

Früherer chinesischer Ministerpräsident zum Heidelberger Ehrendoktor ernannt. Der frühere chinesische Ministerpräsi­dent Wangtschkngwei wude mit der Würde eines Ehren- doktors der Universität Heidelberg ausgezeichnet. Der «AHchk VMichAker Dr. Trautmann überreichte ihm am Mittwoch das Diplom, wobei er darauf hinwies, dass dieie Auszeichnung nicht nur dem in Deutschland hochgeachteten Politiker und Staatsmann gelte, sondern zugleich auch die Herzlichkeit der deutsch-chiensischen Freundschaft unterstreiche.

Ern Neger auAekniipft. In Headland (Alabama) stürm­ten bewaffnete Bauern, die in 25 Kraftwagen gekommen waren. Las Stao. angnis und bemächtigten sich eines Negers, oer der Vergewaltigung eines weißen Madaiens beschuldigt wurde. Wenige Stunden später fan-

Neues vom Lage

Noch kein Abflauen der Grippe in England 1155 Todesopfer in einer Woche London, 3. Februar. Die Grippe-Epidemie in England will noch immer nicht abflauen. In der letzten Woche Hai die Grippe in den wichtigsten Städten des Landes 115k Opfer gegen 1137 in der vorhergehenden Woche gefordert

Die Moskauer Verhaftung-Lawine rollt weiter EPU.-Kommissar Woronkin i« Haft Warschau, 3. Februar. Nach einer Moskauer Meldung ist nunmehr auch der EPU.-Kommissar Woronkin, der ir dem berüchtigten Lubianka-Gefängnis Dienst tut, verhaf­tet worden. Woronkin soll dem inzwischen Hingerichteter Piatakow bei einem Fluchtversuch behilflich gewesen sein der ,edoch von einem Eingeweihten noch vor der Ausfüh rung der GPU. bekanntgegeben worden sei. ^

Zwei französische Marineflugzeuge zusammengestossea 8 Tote

Paris. 3. Februar. Havas meldet aus Dakar, dass zwei Marineflugzeuge ber einem Nachtflug in der G^gerw vor Podor (Senegal) zusammenstietzen. Die Besatzung de, Aiden Flugzeuge, sechs Mann, kamen dabei ums Leben Von Ualan flog ein Militärflugzeug an die Unglücksstelle um die Ermittlungen aufzunehmen "

Altensteig, den 4. Februar 1937.

Straßenbahn Altensteig. Die Direktion sieht sich zu folgender Bekanntmachung veranlasst: Die letzte Veröffentlichung hat kleinere und grössere Zweifler und Nörgler aus dem Winterschlaf aufwecken lassen. Aber es bleibt dabei: Altensteig erlebtam 6. Februar die Eröffnungszeremonien ihrer Straßen­bahn-Linien! Der Aufforderung, Wünsche betreffs Haltestellen vorzubringen, wurde in grossem Masse nachgekommen und es wurden folgende Halte-undUm- steigplätze genehmigt: 1. Ostbahnhof; 2. Melasse- Michel; 3. Wachsweicher-Okuli; 4. Schattendreieck (Um­steigen zum Krabbenzinken); 5. Forellenhotel; 6. CafS Wellblech; 7. Nestle's Diele; 8. Westbahnhofschleife, zurück durch die Schießgasse zum 9. HotelMein lieber Schwan"; 10. Saumarkt; 11. Taucherbrunnen (Festplatz). Versäum? niemand, bei Haltestelle 10 dieGemäldegalerie Fritz" mit Zoo zu besichtigen! Den Anordnungen der Schaffner ist unbedingt Folge zu leisten. Wer mit den Wellen zu kämpfen hat, möge sich rechtzeitig an den Schaff­ner wenden! Wagenfolge: Triebwagen mit Lohkäs- oder Malzkaffeevergaser, Speisewagen Wagen 1 u. 2. Klasse Musikzimmerwagen, Gepäckwagen fürHerren" und Damen", derselbe darf nur an den Haltestellen benützt werden. Bei Bedarf wende man sich wieder an den Schaff­ner! Dass im Speisewagen Spezialplatten wie: Gefüllte Muggenbrüftle mit Zwetschgen. Sauerkraut mit Prügel, Kaffee mit Händel, und als Nachtisch Deichsel an' afri­kanischen Zwiebelkuchen gibt, beweist die Vielseitigkeit des Küchenchefs! Zur Eröffnungsfeier am Samstag, de« 6. Februar, abends 18.31 ist alles herzlich eingeladen! An­schließend findet amTraubensaal" das Festbankett statt. Zeitensprechende Kleidung erwünscht!

Die Spielschar, die sich aus den Reihen der Flüchtlinge aus Spanien gebildet hatte, um zu Gunsten des Winter­hilfswerkes Vorstellungen zu geben, ist nun von ihrer Spielreise zurückgekehrt. Sie ist in allen größeren und auch in kleineren Städten Württembergs aufgetreten und durfte einen außerordentlich großen Erfolg verbuchen. Einerseits wurden dem Winterhilfswerk durch diese Vorstellungen wesentliche Mittel zugeführt, andererseits wurden die Be­sucher der Veranstaltungen mit den Sitten und Gebräuche« des spanischen Volkes, das gegenwärtig im Mittelpunkt des Interesses der ganzen Welt steht, bekannt gemacht. Die Spielschar, deren deutsche und spanische Mitglieder sich aus den Flüchtlingslagern Altensteig und Nagold zusammen­setzte, hat sich nun aufgelöst. Auf ihre meist jugend­liche Mitglieder warten nun andere Aufgaben.

Berufsfürsorge in der Unfallversicherung. Durch die Bemühungen des Sozialamtes im Zentralbüro der DAF. können Volksgenossen, die durch Unfall oder Berufskrank­heit teilweise erwerbsbeschränkt wurden, nach entsprechen­der Umschulung aus Mitteln der Unfallversicherung einer geeigneten Beschäftigung zugeführt werden. Damit ist die Verufsfürsorge in der Unfallversicherung wesentlich aus­gestaltet worden. Die Betroffenen haben so die Gelegen­heit, sich wiederum einen eigenen Verdienst zu schaffen. Damit können aber auch umsomehr alle Kräfte unseres Volkes zum Aufbau nutzbar gemacht werden.

Vorlesungsreihe der Wiirtt. Verwaltungsakademie in Horb. Vom 20. Februar bis 7. März 1937 findet in Horb die dritte Vorlesungsreihe der Wiirtt. Verwaltungsakademie Stuttgart E. V. in Horb statt. Zwei Vorlesungsreihen haben bereits früher stattgefunden und bei den Hörern großen Beifall gefunden. Nachstehend das Programm für die dritte Vorlesungsreihe. Es enthalt außerordentlich wichtige und interessante Vorträge füh­render Männer der Partei, des Staates und der Wissenschaft. Ort der Vorlesungen ist HotelLindenhof"; die Hörgcbühr be­trägt für Vollhörer 3 RM., für Einzelhörer je Vortrag 50 Pfg. Anmeldungen bis spätestens fünf Tage vor Beginn der Vor­lesungsreihe an Bürgermeister Reich in Altheim, Kr. Horb. Vorlefungsprogramm (Aenderungen sind Vorbehalten): 1. Nationalsozialistische Weltanschauung, Eauschulungsleiter der NSDAP. Dr. Klett, Samstag, 20. Februar, 15.00 Uhr. 2. Be­völkerungspolitik, Universitätsprofessor Dr. Gleßeler-Tiibingen, Samstag, 20. Februar, 17.00 Uhr. 3. Erb- und Rassenpflege im neuen deutschen Familienrecht, Universitätsprofessor Dr. Eisser- Tübingen, Sonntag, 21. Februar, 9.15 Uhr. 4. Politische Gegen­wartsfragen, Staatssekretär Waldmann-Stuttgart, Sonntag. 21. Februar, 11.00 Uhr. 5. Die Abwertung und andere Metho­den der Herstellung des Gleichgewichts einer Zahlungsbilanz, Universitätsprosessor Dr. Lukas-Tübingen, Samstag, 8. März, 15.00 Uhr. 6. Die Herkunft der Germanen (mit Lichtbildern), Universitätsprofessor Dr. Riek-Tübingen, Samstag, 6. März, 17.00 Uhr. 7. Die Bedeutung der französischen Revolution für die Entstehung der modernen Welt, Privatdozent Dr. Borries- Tübingen, Sonntag, 7. März, 9.15 Uhr. 8. Die Strafrechtsform vor und nach 1933, Universitätsprofessor Dr. Kern-Tübingen, Sonntag, 7. März, 11.00 Uhr.

Rohrdorf, 3. Februar. (In den Ruhestand.) Dem in den Ruhestand tretenden Oberlehrer Fortenbacher bereitete die Gemeinde am Sonntagabend im Gasthaus zumOchsen" einen ehrenvollen Abend, bei welchem ins­besondere Bürgermeister Schmid und für Bezirksschulrat Kübler-Freudenftadt, Lehrer Zürn, der segensreichen Ar­beit des in den Ruhestand tretenden Oberlehrers gedachte.

Calw, 3. Februar. (Hauptversammlung des Fleckviehzucht­vereins.) Am Lichtmeßtag war der Fleckviehzuchtverein Calw unter dem Vorsitz von Bezirksbauernfiihrer Hanselmann zu seiner Hauptversammlung im Saalbau Weiß in Calw versam­melt. Der Vorsitzende gedachte einleitend des Führers und führte dann im Jahresbericht aus, 1936 sei mengenmäßig ein reiches Futterjahr gewesen, die Qualität habe indessen durch ein Uebermaß an Regenfällen und das leider immer noch übliche Bodentrocknen gelitten. Die Eiweißverlnste des Futters, die sich natürlich bei der Milchleistung entsprechend answirkten, hätten sich bei der Verwendung von Trockengestellen (Heinzen) vermei­den lassen, auch war der Mangel an Gärfutterbehältern nach­teilig. Der Verein zählt zur Zeit 212 Mitglieder mit 16 Far- ren und 327 Kühen. Die Hälfte der Gemeinden unseres Kreises gehört ihm an; lediglich der Kreis Herrenberg ist uns hierin voraus. Die Gesundheit der Herdbnchtiere war zufriedenstel­lend. Als Zuchtztel wird das Herausznchten eines mittelgroßen, breit- und tiefrumpfig gebauten Rindes angestrebt. Der Vor­sitzende dankte den Genossenschaften Liebelsberg-Oberhaugstett, Schmieh und Deckenpfronn für ihre vorbildliche Zuchtarbeit. Als Mangel wird das Fehlen einer Jungviehweide im Gebiet der Kreisbauernschaft empfunden. Auch in diesem Jahr steht