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ten steig, Donnerstag, den 4. Februar 1937

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Nie bolschewistische Gefahr im Vordergrund

Mailand, 3. Fedr. Am Dienstag abend sind der italienische llutzenminister Graf Ciano und der türkische Außenminister lliischtiAras in Mailand eingetroffen, um sich hier über die italienisch-türkischen Beziehungen auszusprr- hen. Die Verhandlungen sind ein weiterer Schritt der römischen Politik der Entspannung, die nach der Eroberung Abessiniens folgerichtig im Mittelmeergebiet betrieben wird.

Die TürmerEazeta del Popolo" gibt in einem Artikel einen -ingehenden Ueberblick über die Entwicklung der italienisch-tür­kischen Beziehungen in Verbindung mit dem gesamten Mittel- meer-Problem. Die Zeitung erklärt, Frankreich, England and Sowjetrußland hätten nichts unversucht gelassen, die kema- liftische Republik gegen Italien aufzuhetzen. Frankreich habe da­bei ein französisch-sowjetrussisch-türkisches System im Auge ge­habt, das den bolschewistischen Streitkräften einen Weg öffnen ollte, der sie im Kriegsfälle an den Rhein führt. England habe neben den Franzosen, Jugoslawen und Griechen auch die Türken and Sowjetrussen zur Belagerung Italiens im Mittelmeer ein- spannen wollen, während Sowjetrußland diese Gelegenheit habe wahrnehmen wollen, sich gleichzeitig die Meerengen zu erschließen and den Faschismus abzuwürgen, nicht ohne die geheime Hoff­nung, die Türkei zufowjetisieren". Dies alles habe seinen Höhepunkt gefunden in den Mittelmeer-Verträge» von 1935 Aber Italien habe schließlich den Sieg davongetragen und alle Verdächtigungen, die türkisches Mißtrauen gegen Italien er­wecken sollten, seien zusammengebrochen. Inzwischen habe die Türkei wohl aus den verschiedensten Ereignissen erkannt, wo für sie die wahre Gefahr liege: im bolschewistische« Rußland. Deshalb nähere sich die Türkei heute wieder Italien.

Das Blatt nennt daun drei Punkte, über die nunmehr eine Verständigung herbeigeführt werden müsse: 1. Freiheit und Sicherheit für alle, besonders im östlichen Mittelmeer; 2. italienische Anerkennung der Rechte aus die Meerengen, die der Türkei in Montreux zugestanden wurden, mit der einzigen und ausdrücklich fest garantierten Bedingung, daß sie niemals m den Dienst des bolschewistischen Imperialismus gestellt wer­den, und 3. das nicht mehr erträgliche Schicksal der Völker des Schwarzen Meeres und des Kaukasus, der Ukraine, der Krim, Georgiens und Aserbeidschans, die der moskowitische Bolschewis­mus im Terror erstickt."

Die TurinerStampa" sagt, bei den Besprechungen in Mai­land seien Feststellungen und Klärungen notwendig. Das Blatr weist hierbei auf den umfangreichen sowjetrussischen Verkehr nach den spanischen Küsten hin.

Der amtliche Bericht

der AußenmimsterMammenklilist in Mailand

Mailand, 3. Februar. Die Besprechungen zwischen dem türkischen und dem italienischen Außenminister am Mitt­woch Hatten vormittags eine Dauer von etwa zwei Stun­den und wurden nachmittags mit einer etwa ^«ständigen Unterredung fortgesetzt. Nach Abschluß der Zusammenkunft wurde folgende Verlautbarung ausgegeben:

Der italienische Außenminister Graf Ciano und der türkische Außenminister Rüschdi Aras trafen sich heute in Mailand und hatten einen umfassenden Gedankenaus­tausch, in dessen Verlauf im Geiste des italienisch-türkischen Vertrages vom 30. Mai 1028 die verschiedenen beide Län­der interessierenden sowie allgemeine Fragen behandelt wurden. Den Abmachungen von Montreux über das Meer­engenproblem und den gegenseitigen Stellungen im östlichen Mittelmeer wurde dabei besondere Aufmerksamkeit ge­schenkt.

Auf diesem freundschaftlichen und ins Einzelne gehen­den Gedankenaustausch hat sich in klarer Weise ergeben, daß Italien und die Türkei durch keinerlei Fragen getrennt werden und daß zwischen denbeidenStaatennur Gefühle des gegen­seitigen Vertrauens bestehen können. Es wurde weiter der Wille und die Nützlichkeit für beide Re­gierungen festgestellt, im Interesse der italienisch-türkischen Beziehungen und des allgemeinen Werkes für den Frieden nnd die Stabilität zusammenzuarbeiten. In diesem Sinne sind die beiden Außenminister übereingekommen, auf dem normalen Weg der beiderseitigen diplomatischen Kanzleien weiter in Verbindung zu bleiben, um die Ergebnisse des Gedankenaustausches praktisch wirksam zu gestalten."

Außenminister Graf Ciano gab den ausländischen Presse­vertretern eine kurze Erklärung ab, in der er betonte, daß die Beziehungen zwischen beiden Staaten auf der Grund­lage der bisherigen Verträge fortgesetzt würden. Er sei überzeugt, daß sich die Wiederaufnahme engerer Beziehun­gen zwischen Italien und der Türkei für beide Länder gün­stig auswirken werde, so daß sich das Verhältnis der bei­den Staaten normal entwickeln könne. Mit großer Be­friedigung habe er sich im Laufe der Unterhaltung davon überzeugen können, daß auch die Türkei von dem aufrich­tigsten Willen zur Zusammenarbeit beseelt sei.

1Z88« Eisenbahner vor dem Mm

Dantkundgebung vor der Reichskanzlei

Berit«, 3. Febr. Das Hauptamt für Beamte, Fachschaft Reichs- tzahndeamte, veranstaltet in Gemeinschaft mit der Reichsbetriebs- temeinfchaft Verkehr und öffentliche Betriebe am Donnerstag «m 16 Ahr auf dem Wilhelmsplatz vor der Reichskanz- «i eine Kundgebung, bei der 18 888 Eisenbahner »or dem Führer aufmarschieren werden, um ihm den vank für die Befreiung der Reichsbahn aus den Fesseln inter- «ttionaler Beiträge und die Rückführung unter die Hoheit des Reiches namens der 678 888 deutsche» Eisenbahner auszusprechen.

Die Beamten und Arbeiter der Deutschen Reichsbahn treten nn 14 Ahr in der Siegesallee, Spitze Siegessäule, mit ihren Hahnen und Mufikzügen an und marschieren gegen 15 Uhr über »ie Charlottenburger Chaussee, Brandenburger Tor. Unter den Linden, Wilhelmstraße zum Wilhelmsplatz. Gegen 18.39 Uhr »folgt der Rückmarsch.

London erörtert die Führer-Rebe

London, 3. Febr. Das englische Kabinett ist am Mittwoch zu feiner üblichen Wochensitzung zusammengetreten. Während in den vergangenen Wochen stets innenpolitische Angelegenherten besprochen wurden, standen diesmal Fragen der internationalen Politik zur Beratung, wobei vor allem die Rede des Füh­lers erörtert wurde.

Mehrarbeit ist zufchlagpsltchttg

Eine selbstverständliche soziale Pflicht der Betriebssührer

Berlin, 3. Febr. Beim Reichsarbeitsministerium und bei den Treuhändern der Arbeit mehren sich in der letzten Zeit die Be­schwerden über Nichtzahlung oder unzureichende Zah­lung der Mehrarbeitsznschläge. Es besteht deshalb Veranlassung, die Betriebssührer nomals auf die Rechtslage hinzuweisen. Maßgebend für die Verpflichtung zur Zahlung von Mehrarbeitszuschlägen ist in erster Linie die jeweils gültige Ta­rifordnung. Ist dort die Frage nicht oder nicht abschließend ge­regelt, so muß die Arbeitszeitordnung vom 28. Juli 1935 als die gesetzliche Grundlage des Arbeitsrechtes herangezogen wer­den. Für die der Arbeitszeitordnung untersallenden Gewerbe» zweige ist grundsätzlich jede über acht Stunden am Tage oder 48 Stunden in der Woche (96 Stunden in der Doppelwoche) ge­leistete Arbeit außer mit dem Stundenlohn noch mit einem be­sonderen Mehrarbeitszuschlag zu vergüten. Die Verpflichtung zur Zahlung des Mehrarbeitszuschlages entfällt nur in beson­deren, vom Gesetz einzeln aufgeführten Fällen, zum Beispiel für Eewerbezweige oder Gruppen von Beschäftigten, bei denen regel­mäßig und in erheblichem Umfange Arbeitsbereitschast vorliegt und bei gewissen Vor- und Abschlutzarbeiten. Ist in der für den Betrieb geltenden Tarifordnung oder in der Betriebsordnung nichts anderes bestimmt oder mangels einer solchen Vorschrift nichts anderes vereinbart, so betragt der Zuschlag 25 v. H. Richtbefriedigung begründeter Ansprüche der Gefolgschaftsmit­glieder aus Mehrarbeitszuschlag zeitigt für den Betriebsführer die Gefahr einer strafrechtlichen oder ehrengerichtlichen Verfol­gung. Die Treuhänder der Arbeit sind angewiesen, aus eine ordnungsmäßige Zahlung der Mehrarbeitszuschläge besonders zu achten. Jeder Betriebssührer tut daher gut daran, sich mit der für seinen Betrieb geltenden Tarifordnung und mit der Ar­beitszeitordnung vertraut zu machen, um seinen Verpflichtungen genauestens Nachkommen zu können.

Ein Ausruf Smileiler Nobles

z»m Todestage Eustloffs

Berlin, 4. Febr. Zum 4. Februar 1937 erläßt der Leiter der klnslandsorganisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, folgeu- »en Aufruf:

Ein Jahr ist es her, daß die Kugel eines feigen Inden de» Landesgruppenleiter Wilhelm Eustloff niederstreckte. Ein Jahr ist vergangen seit dem 4. Februar 1936, an dem die Ans- landsorganisation und mit ihr das nationalsozialistische Aus- iandsdeutschtum einen ihrer Allerbesten verlor.

Die ruchlose Tat hat bei alle» anständigen Menschen tiefste Verabscheuung hervorgerufen. Andere haben geglaubt, diese Tat »nd den jüdischen Täter verherrlichen zu müssen. So wurde die Ermordung Wilhelm Eustloffs zu einer klare« Unterscheidung zwischen den anständigen Menschen und den anderen. Als das ganze deutsche Volk mit seinem Führer an der Spitze im letzten Februar den ersten Blutzeugen des nationalsozialistischen Aus- landsdcutschtums in seiner Heimatstadt Schwerin zu Grabe trug, glaubten diejenigen, denen das neue Deutschland im tiefsten ver­haßt ist, erstaunt sein zu müsse« über die Teilnahme einer ganzen Ratton an dem Tode eines einzelnen Deutschen draußen. In diesem Moment begriffen erst viele, daß das Dritte Reich seine Volksgemeinschaft auf alle erstreckt, die diesem Reich angehören,

und sie sahen darüber hinaus, welches Ansehen ein Mann im neuen Deutschland genießt, der sein Lebe» fern der Heimat rest­los für sein Vaterland eingesetzt hatte, und dessen Leben nur rns Dienst am Volk und Führer bestand.

Es war nicht mehr wie in den vorausgegangenen Jahre« der Ohnmacht des Reiches: die Schmach, in die Deutschland viele Jahre verfallen war, schien in vielen Menschen in der Welt die Vorstellung verewigt zu haben, daß Deutschland sich nicht um eine Bürger jenseits der Grenzen kümmert. Wilhelm Eustloffs Tod hat diese Ansichten, die eine Beleidigung für jeden >ou- oeränen Staat darstellen, endgültig beseitigt. Heute weiß inan, saß das Reich jedem Bürger den vollen Schutz für Leben und 8ut gewährt.

In stolzer Freude gedenken wir auslandsdeutschen National­sozialisten heute und ewig unseres gefallenen Kameraden. Wil­helm Eustloff ist Sinnbild geworden für ein Auslandsdentsch- tum das um seine selbstverständlichen Rechte jederzeit friedlich zu kämpfen gewillt ist. Sein Tod hat unsere auslandsdeutschen Volksgenossen zu noch überzeugteren Nationalsozialisten gemacht. Die heilige Verpflichtung, die uns sein Sterben auserlegt, ist uns im Leben für Deutschland die große Mahnung. An diesem Jahrestage empfinden wir in herzlicher Verbundenheit mit un­serer Parteigenossin Hedwig Eustloff, daß die Ausländsdeutsche» in Treue zu Führer und Reich lebe« könne«, weil Wilhelm Eustloff für sie sein Leben gab.

Ernst Wilhelm Bohle"

Reue Regelung im deutschen Merdeivorl

Klare Festlegung der Aufgabe« «nd Stellung der obersten Behörden

Berlin, 3. Febr. Durch Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft und des Reichsministers des I«- »ern vom 26 Januar 1937 sind die oberste Behörde für Voll» dlntzucht und -Rennen, die oberste Behörde für Tra­berzucht und -Rennen und die oberste Behörde für die P r ü­fung der Warm- und Kaltblutpferde mit der För- ^ derung und einheitlichen Regelung der öffentlichen Leistungs-

Prüfungen von Pferden beaustragt. Dreje Behörden haben dre Aufgabe, auf ihrem Gebier alle Maßnahmen zu treffen, die zur Erreichung der genannten Zwecke erforderlich sind.

Damit ist klar zum Ausdruck gebracht, daß alle öffentliche« Leistungsprüfungen von Pferden in Deutschland der Aufsicht der hierfür zuständigen ober st en Behörden unterstellt sind. Anderslautende Meldungen, die in letzter Zeit mehrfach in der Presse erschienen sind, entsprechen nicht den Tatsachen und geben insbesondere von der Organisation der deutschen Vollblutzucht und den vom Reich in de« letzten Jahren durchgeführten För- derungsmaßnahmen ein falsches Bild. Die drei obersten Be­hörden erhalten die Stellung von öffentlich-rechtlichen Körper­schaften und unterstehen der Aufsicht des Reichsministers für Er­nährung und Landwirtschaft. Bekanntlich wurden die oberst« Behörde für Vollblutzucht und -Rennen und die oberste Behörde für 'Traberzucht und -Rennen kurz nach dem Kriege geschaffen, während die oberste Behörde für die Prüfungen der Warm- und Kaltblutpferde erst nach der Machtübernahme ins Leben ge­rufen wurde. Durch die Verordnung vom 26. Januar 1937 er­halten diese Behörden nunmehr auch ihre gesetzliche Grundlage. Die Aufgaben, Zusammensetzung, gesetzliche Vertretung und Ge­schäftsführung der drei obersten Behörden regeln Verfügung««, die der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft erlaßt und die in Kürze veröffentlicht werden.

Zur Ergänzung über die Organisation des deutschen Pferde­sports sei hier noch angeführt, daß neben den drei obersten Be­hörden die Reichsoerbände für Vollblutzucht und -Rennen, für Traberzucht und -Rennen, für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts und der Kaltblutzüchter Deutschlands bestehen, di« in dem Hauptverband für Pferdezucht, -sport und -Haltung zu­sammengeschlossen und dem Reichsnährstand angegliedert sind.

ReichserziehMgMinister Mt bei einer ReiseyrWmz

Berlin, 3. Febr. Reichserziehungsminister Rust erschien heul« überraschend zu der mündlichen Reifeprüfung des realgymna- ialen Zuges im Bismarck-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf. Er wohnte der mündlichen Prüfung während ihrer ganze« Dauer nit großem Interesse bei und griff besonders bei der Prüfung m Geschichtsunterricht auch selbst mit Fragen ein