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SchwarzwSlder Tareszeit»««

»er radikalsozialistischen TageszeitungLa Republique" in Paris »ekannt worden sei. Ueber den Lebenslauf Navachines wird be­kannt, daß er 1889 als Sohn eines bekannten Botanikers und Naturforschers geboren wurde. Vor dem Weltkrieg war er in Moskau Rechtsanwalt. 1917 wurde Navachine stellvertretender Vorsitzender des Zentralausschusses des Roten Kreuzes für ckriegsgefangenenfürsorge. Nach der bolschewistischen Revolte flüchtete er zunächst nach Stockholm und kam 1921 erstmalig nach Paris. Er unternahm dann mehrere Reisen nach Moskau und verständigte sich mit der Sowjetregierung. 1926 ließ sich Ra- vachine endgültig in Paris nieder und übernahm kurz darauf »ie Leitung der Pariser Sowjetbank, der sogenannten Handels­bank für Nordeuropa. Diesen Posten legte er 1930 nieder und wg sich darauf auch von den Sowjets zurück, nachdem er ihr verbieten, in Moskau einen hohe« Posten zu übernehmen, ab- ,elehnt hatte. Navachine hatte sich in Frankreich naturalisieren asten. Nach einer Bemerkung Spinastes, mit dem er befreundet dar, soll Navachine auch Freimaurer gewesen sein. Er bewohnte « der französischen Hauptstadt eine Villa mit zehn Zimmern.

15« Ate tm MrfAtvemmten ShivZal

Cincinnati, 26. Jan Die Zahl der Toten im überschwemmten Ohio-Tal hat sich bis Dienstag früh auf etwa ISO erhöht. Zahl­reiche Personen werden vermißt. In der Nähe von Ripley (Tennessee) stürzte ein Wohnhaus ein, wobei 20 Bewohner ums Leben kamen.

Der Leiter der Bundesarbeitsbeschaffungsbehörde, Holkins, schätzt die Zahl der durch die lleberschwemmung obdachlos Gewordenen für die nächsten Tage auf rund 769 696. Die Behörden ordneten sofortige Räumung der Stadt Padu- cah (Kentucki), die 31 666 Einwohner zählt, an, ferner der Stadt Cairo (Illinois) mit rund 13 666 Einwohnern sowie verschiedener anderer Ortschaften. In manchen Orten im lieber- schwemmungsgebiet von Indiana mußte die Nationalgarde das Bajonett benutzen, um die Einwohner zu zwingen, ihre Häuser ;u verlaßen.

In Lrncrnnati ist es den Bemühungen der Feuerwehr ge­lungen, des Riesenfeuers, dem über 35 Häuser zum Opfer sielen, Herr zu werden. Es brennen nur noch einige Oeltanks. ver Stadtrat von Cincinnati ernannte am Montag einenRot­landsdiktator", der weitestgehende Befugnisse zur Unterstützung »er Opfer der Ueberschwemmungskatastrophe hat. Außerdem ibernimmt er die oberste Leitung im Kampf gegen die Seuche«- md Feuersgefahr.

Das Hochwasser des Ohio steigt immer noch Dörfer und Städte unter Schlammfluten begraben

Washington, 26. Januar. Die Militärbehörden und die Wetterwarten warnen die Bevölkerung der Ueberfchwemmungs- gebiete im amerikanischen Mittelwesten, daß das Schlimmste noch nicht überstanden sei. Der Höchststand des Ohio-Flusses wird erst für Donnerstag erwartet.

In Cincinnati erreichte der Ohio eine Höhe von 24,3 m oder 9,1 in über dem normalen Hochwafserstand. Sowohl der Ohio wie der Mississippi stellen eine einzige, trümmerbedeckte, gelbbraune Schlammasse dar, die rauschend und gurgelnd dahin- wiilzt, alles in ihrem Wege liegende vernichtend. Von vielen Dörfern und Städten find nur »och die Hausdächer zu sehen. Teilweise find die Häuser sogar völlig weggeschwemmt. Unter­halb des Städtchens Marietta (Ohio) trieben zwei Männer wohlbehalten an Land, die sich zwei Tage lang auf dem Dach ihres Hauses, das 65 Kilometer weit den Fluß hinabgetrieben war, festgehalten hatten.

Der Trinkwasservorrat von Cincinnati reicht nur noch für einen Tag, da das Leitungswasser verunreinigt ist und frisches Master unter großen Schwierigkeiten in Fässern von außerhalb herbeigeschafft werden muß.

Verhaftung' Moskauer GeneraMSsgeSim-e

Kopenhagen, 26. Jan. In Fortsetzung der Verhaftungen, die den Aussagen der Angeklagten im Moskauer Theaterprozeß fol­gen, ist, wie eine Warschauer Meldung derPolitiken" besagt, in Moskau auch Kapitän Smuty, der Adjutant des stellvertre­tenden Kriegsministeis und engster Mitarbeiter, festgenommen worden. Die Verhaftung Smutys, der Ukrainer und ein Freund des Generals Putna ist, erfolgte unter dramatischen Umstän­den im Gebäude des Generalstabes durch eine Abteilung Feld­gendarmen unter Leitung eines EPU.-Kommissars. Kriegsmini­ster Woroschilow hatte anschließend an diesen Vorgang, der im Eeneralstab ungeheures Aufsehen erregte, eine dreieinhalbstün- dige Besprechung mit seinem Stellvertreter Tuchatschewski -n Gegenwart des Chefs der GPU. Jeschow.

Wie die Hexen-Prozeffe des Mittelalters

Die englische Presse zum Moskauer Theater-Prozeß London, 26. Jan. Der Moskauer Theater-Prozeß gegen Radek und Genoffen wird in der englischen Presse mit wachsender Ab­scheu verfolgt. So schreibt dieMorningpost", noch niemals habe es in der Geschichte einen derartig verlogenen Prozeß gegeben. Die Geständnisse, die von den Angeklagten erpreßt worden seien, seien vollkommen wertlos Man wisse nicht, ob es der Zweck des Prozesses sei, Deutschland und Japan aus bestimmten Grün­den zu verdächtigen oder dieVerbrechen" der Angeklagten für rein innenpolitische Zwecke zu übertreiben und aufzuwerfen.

DieTimes" stellt fest, daß man sich dieGeständnisse" bei Angeklagten" nur schwer erklären könne. Die ganze Atmosphäre in der die Voruntersuchung und der Prozeß durchgeführt worde» seien, erinnere an die Hexen-Prozesse des Mittelalters.

Der Streik bet -er Brooklyn Manhattan Transit Lo. vorläufig ausgesetzt

Newyork, 27. Januar. Der sogenannte Sitz-Streik der Belegschaft des Hauptkraftwerkes der Brooklyn-Manhattan Transit Co., die gedroht hatte, alle Hoch- und Untergrund-, sowie Straßenbahnen und Autobuslinien im Stadtteil Brooklyn durch Abschneiden der Stromzufuhr lahmzulegen, wurde am Dienstag nach einer Besprechung zwischen Ge­werkschaftsvertretern und Beamten des Kraftwerkes abge­sagt. Die Streikenden wollen den Ausgang einer weiteren Besprechung, die für Mittwoch angesetzt ist. abwarten.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 27. Januar 1937.

Tödlicher llnglücksfall. Ein tragischer llnglückssall er­eignete sich am Montag kurz vor 12 Ühr beim Sägewerk der Völmlesmühle im oberen Nagoldtal. Drei Arbeiter der Firma Eebr. Theurer waren dort mit dem Aufräumen von gebündelten Latten beschäftigt. Dabei rutschte -ein Arbeiter, der einen Bund Latten senkrecht trug, auf dem Glatteis aus und stürzte. Unglückseligerweise wurde dabei von den Latten der neben ihm stehende Arbeits­kamerad Andreas Sackmann von Earr weiler getroffen, so daß er ebenfalls zu Boden stürzte. Er hatte eine so schwere Schädelverletzung davongetragen, daß der Arzt seine Ueberfllhrung in das Kreiskrankenhaus Nagold veranlaßte, wo er abends 7 Uhr den schweren Ver­letzungen erlag. Der Verstorbene ist in Heselbach im Murgtal geboren, war 43 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er war ein fleißiger, ruhiger Arbeiter, der sich allgemeiner Beliebtheit erfreute.

Die Sonderzuwendung des WHW. zum 3V. Januar. Seit der Machtübernahme haben Millionen Volksgenossen wieder Arbeit erhalten, und weitere Millionen sind durch das Winterhilfswerk des deutschen Volkes zusätzlich unter­stützt worden. Am Tage der Machtübernahme gedenkt das Winterhilsswerk des deutschen Volkes vor allem derjenigen Volksgenossen, die nicht das Glück Haben, mit materiellen Gütern gesegnet zu sein und bringt durch eine Sonderzuwendung den Dank an den Führer zum Aus­druck, dessen ganze Sorge in den vier Jahren Aufbau eben jenen Volksgenossen galt, die in der Schwere der Zeit in Not und Bedrängnis geraten sind. In unserem Gau wer­den für Lebensmittel, Kleider, Wäsche, Schuhwerk 250 000 Gutscheine im Wert von je 1 Reichsmark und 120 000 Koh- lengutscheine zusätzlich ausgegeben. Dazu kommt für die kinderreichen Familien noch eine gesonderte Pfundspende.

Hausierhandel mit Brot verboten. (Bäcker dürfen nur nach vorheriger Bestellung liefern). Die Landesbauernschaft gibt bekannt: Brot darf außer dem Hause nur nach vorheriger Bestellung geliefert werden. Die vorherige Bestellung ist von dem Ueberbringer des Brotes in jedem einzelnen Falle ord­nungsgemäß nachzuweisen. Der Nachweis der vorherigen Bestellung wird als erbracht angesehen, wenn der Ueber­bringer des Brotes in einer mitzuführenden Kundenliste die Bestellung durch Nennung der Brotsorts, der Stückzahl, der Namen der Besteller und des Tages der Lieferung auf­weist oder wenn das verpackte oder mit einer Umhüllung versehene Brot mit der angebrachten Namenaufschrift des Kunden geliefert wird. Da den Bäckern die Durchführung dieser Vorschrift häufig unnötig erschwert wird, indem An­forderungen an sie gestellt werden, denen sie bei Strafver­meidung nicht Nachkommen können, sollen diese Zeilen der Aufklärung der Bevölkerung dienen und sie zur Unter­stützung in der Durchführung der genannten Maßnahmen anreg-en.

Darlehen zur Förderung des Kleinwohnungsneuvaus für Versicherte. Nach einer Bekanntmachung des Leiters der Lan­desversicherungsanstalt Württemberg über die Gewährung von Darlehen zur Förderung des Kleinwohnungsneubaues für Ver­sicherte im Jahre 1937 stehen zur Förderung des Kleinwohnungs­neubaues ihrer Versicherten im Jahre 1937 der Landesversiche­rungsanstalt 4 bis 6 Millionen NM. zur Verfügung. Diese Mittel sind ausschließlich zur Schaffung von gesunden und billi­gen Dauerwohnungen für die invalidenversicherte Bevölkerung bestimmt. Förderungswürdige Gesuche von versicherten Bau­lustigen sind unter Beachtung der Darlehensgrundsätze und unter Verwendung der von der Landesversicherungsanstalt kostenlos zu beziehenden Vordrucke mit den erforderlichen Unterlagen durch Vermittlung der Bürgermeister einzureichen. Gesuche von gemein­nützigen Wohnungsunternehmen können unter näherer Dar­legung des Bauvorhabens unmittelbar eingereicht werden. Ve- iondere Eesuchsvordrucke sind hierfür nicht vorgeschrieben. Die bereitgestellten Mittel sind grundsätzlich nur zur Förderung de- Mohnungsneubaues bestimmt. Darlehen zum Kauf eines Wohn­hauses oder zur Ablösung von anderweitig aufgenommenen Dar­lehen können nicht abgegeben werden.

Zwei VdM.-Skilager auf dem Kniebis. Achtung, Mädel vom Untergau Schwarzwald! Vom 31. Januar bis 7. Februar, und vom 7. bis 14. Februar finden auf dem Kniebis unsere BdM.- Skilagsr statt. Die Lager können achttägig oder im ganzen, also vierzehntägig, besucht werden. Der Lagerbeitrag beträgt 11 RM. ; Jedes Mädel muß einmal im 'Skilager gewesen sein. Das geht ! auch besonders euch Führerinnen an. Im Skilager könnt ihr euch ! neue Kraft holen, wenn wir alle in frischer, froher Gemeinschaft ! stehen. Für eure oft so schwere Arbeit braucht ihr den Ausgleich. Es spielt auch keine Rolle, ob ein Mädel schon Skilaufen kann oder nicht, wir wollen ja alle lernen. Der Tagesplan im Lager ist ungefähr folgender: 7 Uhr Aufstehen, 8 Uhr Fahne hissen, 8.19 Uhr Frühstück, 8.369 Uhr Skier wachsen, 912 Uhr Ski­läufen, 12.15 Uhr Mittagsbrot. 12.4514.36 Uhr Ruhe, 14.36 bis 18 Uhr Skilaufen, Ucbung am Hang oder Tour in Gruppen für Anfänger und Fortgeschrittene, 18.30 Uhr Abendbrot, 19.36 Uhr Fahne einholen, 19.4520.45 Uhr Heimabend, Singen usw., 21.30 Uhr Lagcrruhe. Eltern und Arbeitgeber, gebt den Mädels einige Tage frei, sie werden nachher bestimmt mit doppelter Freude an die Arbeit gehen!

Ebhausen, 26. Januar. (Generalversammlung der Molkerei­genossenschaft e. E. m. b. H. Ebhausen und Umgebung.) Der Vorsteher Bürgermeister Mutz eröffnete die am Samstag in der Sonne" tagende Versammlung. Im Geschäftsbericht betonte der Vorsteher, daß die Rechnungen ordnungsmäßig aufgelegen seien und keine Einsprüche erhoben wurden. Die am 7. Januar vorgenommene Revision der Bilanz ergab ebenfalls keinen An­stand. Ferner führte er aus, daß an Stelle der Werkmilchunter­stützung seit 1. Juli 1936 die Milchlcistungsprämie getreten sei Als Grundlage für die Berechnung der Milchleistüngsprämie dient 90 Prozent der Lieferung im Vorjahr. Dieser Menge wird

die Lieferung vom letzten Jahr gegenübergestellt und aus dem Mehr der Anlieferung die Prämie bezahlt. Diese Prämie be­trägt in einem Vierteljahr ca. 800900 RM. Ferner behandelte der Vorsteher die Kosten der Tuberkulosenbekämpfung, die seit­her von der Milchverwertungsgenossenschaft Württ. Schwarzwald getragen wurden. Seit l. Januar 1936 wurden diese Kosten von den einzelnen Genossenschaften übernommen. Eine Umlage die­ser Kosten auf die Kuhhalter unterbleibt. Die Menge der ange­lieferten Milch betrug im letzten Rechnungsjahr 1406 595 Kg., dem gegenüber 1935 mit 1 220 859 Kg. Es ergibt sich somit eine Mehranlieferung von rund 200 000 Liter Milch. An Milchgeld entstand dadurch ein Mehr von 31 585 RM. gegenüber 1935. Die Unkosten beliefen sich auf 29 000 RM. Umgercchnet auf das Liter Milch 1936 gleich 2,34 1935 mit 2,62 F. Durch Ver­

besserung der maschinellen Anlagen hat sich die Butterausbeute gegenüber früher um 0,75 Pfund bei 100 Liter Milch gesteigert. Die Einnahme aus der Mehrausbeute beträgt im Jahr rund 6800 RM. Ein Beweis dafür, daß sich der Umbau des Mol­kereigebäudes einschließlich der Betriebsanlage und die Anstel­lung eines Molkereifachmannes bewährt. Das Gebäude samt Maschinen und Geräte stehen mit rund 16 600 RM. zu Buch. Der Mitgliederstand erfuhr mit 339 Mitgliedern keine wesentliche Aenderung. Vom Bericht des Auffichtsratsvorsitzenden Dürr in Wart ist zu entnehmen, daß der Auffichtsrat fünf Beratungen und eine außerordentliche Kassenkontrolle hatte. Sowohl in der Betriebs-, als in der Geschäftsführung war kein Anlaß zu Be­anstandungen gegeben. Er empfiehlt der Generalversammlung die Genehmigung >der Bilanz, welche auch einstimmig angenom­men wurde und somit der Verwaltung Entlastung erteilt werden konnte. Die Ergänzungswahlen des Vorstandes und Aussichts- rates ergaben keine Veränderung. In der nachfolgenden Aus­sprache machte Betriebsleiter Göfcr Ausführungen über vor­genommene Fett- und Schmutzprüfungen. Hierbei wird den an­wesenden Mitgliedern bekanntgegeben, daß künftig aus jedem Stall allmonatlich drei Proben Milch entnommen und auf Fett­gehalt und Schmutz untersucht werden. Die Ergebnisse der Prü­fungen werden den Mitgliedern vierteljährlich mitgeteilt. Bei Anlieferung von schmutziger Milch werden Ordnungsstrafen von 1 ^ pro Liter des betreffenden Monats verhängt. Damit wird dem, vom Ortsgruppenleiter E. Schüttle gestellten Antrag auf baldige Auszahlung des Milchgeldes nach Fettgehalt und Bestrafung der Lieferanten unsauberer Milch, Rechnung getra­gen. Aufsichtsratsvorsitzender Dürr dankte der Verwaltung für ihre im letzten Jahre geleistete Arbeit. Nachdem keine wei­teren Wortmeldungen mehr Vorlagen, schloß der Vorsteher die gut verlaufene Versammlung mit einemSieg-Heil" auf unseren Führer.

Freudenstadt, 26. Januar. (Vom Kurverein.) Am Montag­abend fand im Kursaal die diesjährige ordentliche Haupt­tagung des Kurvereins Freudenstadt statt. Nach­dem der Vorstand des Kurvereins, Bürgermeister Dr. Blai­ch er, außer den Mitgliedern der Vereinsleitung die übrigen Kurinteressenten begrüßt hatte, die in auffallend geringer Zahl erschienen waren, gab er das Wort dem Finanzberater des Kur­vereins, Verwalter Pg. Leinberger. Aus dessen Bortrag der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1936 seien folgende Hauptpunkte erwähnt: die Bilanzsumme beträgt 547 214.12 RM., der Reingewinn 6 408.92 RM. Die Ge­winn- und Verlustrechnung schließt in Soll und Haben mit 219 577.56 RM. ab. Zum Voranschlag für 1937 sei bemerkt, daß er nur für elf Monate aufgestellt wurde und zwar für die Zeit vom 1. Januar bis zum 30. November 1937. Die Voranschlags­summe für das Geschäftsjahr 1937 beträgt 202 000 RM. Zum Jahr 1936 führte Pg. Leinberger aus, daß es in der Aufwärts­entwicklung des Kurbetriebes in Freudenstadt nicht nur den im Vorjahre gehegten Ermattungen entsprochen, sondern diese noch übertroffen hat. Dadurch konnte der Kurverein erstens den Wirtschaftsbetrieb im Kurhaus samt der dazu gehörigen Ein­richtung und den Vorräten selbst übernehmen um den Preis von 26 000 RM., zweitens konnte er den Kursaalanbau aus eigener Kraft bewerkstelligen und damit für eine erhebliche Zahl mehr an Gästen Raum schaffen, dies verursachte einen Aufwand von 26 000 RM.; drittens war es dem Kurverein möglich, an Ein­richtungen insgesamt 62 000 RM. abzuschreiben. An Schaffung von Neuwerten und an Abschreibungen macht das insgesamt 114 000 RM. aus. Schließlich war es dem Kurverein noch mög­lich, seine Gesamtschuld gegen 1. Januar 1933 um 20 000 RM. zu senken. Der Mitgliederstand des Kurvereins Freudenstadt ist ungefähr der gleiche geblieben wie seither.

Calw, 26. Januar. (Das neue Amtsgerichtsgebäude wird gebaut. Flugprüfung.) In der Frage des Amts- g e r i ch t s n e u b a u e s in Calw ist eine weitere, wichtige Entscheidung gefallen. Im vergangenen Jahr hatte die Reichsjustizverwaltung ein 50 Ar großes Baugrundstück an der Adolf-Hitler-Straße unterhalb der Truppführerschule 4 des Reichsarbeitsdienstes erworben. Nun sind nach einer Mitteilung des Oberlandesgerichts die vom Bezirksbauamt Calw ausgearbeiteten Pläne in Berlin genehmigt worden. Der Kostenvoranschlag für das Gebäude, welches in zwei zusammenhängende Blocks (Gerichtsgebäude und Gerichts­gefängnis nebst Hof) aufgeglied-ert ist, wurde aus 460 000 Reichsmark festgesetzt; hievon ist bereits ein erster Teil­betrag mit 100 000 RM. bereitgestellt. Zur Inangriff­nahme des Baues fehlt jetzt lediglich noch das Einverständ­nis der zuständigen Reichsstelle zur Regelung des Arbeits­einsatzes im Rahmen des Vierjahresplanes. Diese Geneh­migung, welche unter Umständen noch geraume Zeit auf sich warten lassen kann, wird in diesen Tagen über das Arbeits­amt Nagold nachgesucht. Der Jungflieger E. Straub von der Jungfliegerschar Calw hat am letzten Sonntag die -^-Prüfung im EIei 1 flug mit Erfolg abgelegt.

Wildbad, 26. Januar. (Die Hirschkuh des Kleinenzhofs besucht Wildbad.) Die von Harter zumKleinenzhof" auf­gezogene Hirschkuh schloß sich gestern Besuchern des Kleinenzhofs an, die zunächst eine Freude daran hatten, von diesem zutraulichen Tier begleitet zu werden. In der Nähe der Stadt wollte man dann das Tier in den Wald zurückjagen, aber es folgte bald wieder, spazierte die Olga­straße herunter und erschien, zur Ueberraschung der Wild­bader, auf dem Adolf-Hitler-Platz. Man brachte die Hirsch­kuh dann wieder in den Kleinenzhof zurück.

Neuenbürg, 26. Januar. (Vom Enzkreis im Gau 16 des Schwäb. Sängerbundes.) Bei der am Sonntag in der Rose" in Vaihingen a. E. stattgefundenen Tagung des Kreisführerrats und Musikbeirats des Enzkreises im Gau 16 des Schwäb. Sängerbundes wurde beschlossen, in diesem Jahr zwei Sängertage im Kreisgebiet abzu­halten. Ein Sängertag soll am 6. Juni in Herrenalb anläßlich des 75jährigen Jubiläums des dortigen Gesang­vereins, und der zweite Sängertag in Maulbronn stattfin­den, wo derLiederkranz" am Id. Juni sein lOOjähriges Bestehen feiert. Am Sonntag, den 20. Juni, folgt dann der Kreissängertag.