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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 296

Auf Kontrolle durch den verdunkelten Kreis Nagold

Von Regierungsassessor vr. Schmierer

Sie war wirklich einedunkle" Angelegenheit, diese Fahrt, zu der der Reichsluftschutzbund durch seinen Orts- (Kreis-)gruppenführer Mauihe am 11. Dezember ein­geladen hatte. Zum ersten Mal sollte die Wirkung der Ver­dunkelung nicht nur in der Oberamtsstadt selbst, sondern auch im übrigen Kreis einer genauen Beobachtung und Prüfung unterzogen werden. So ging denn die Fahrt, nachdem die zum Einsatz für die Uebung herangezogenen Kräfte vor dem Rathaus noch die nötigsten Weisungen er­halten hatten, mit Beginn der Verdunkelung los. Selbst­verständlich war das uns zur Verfügung gestellte Kraft­fahrzeug vorschriftsmäßig abgedunkelt, d. h. mit den erfor­derlichen Luftschutzblenden versehen, wenn auch später aus naheliegenden Gründen ab und zu unverdunkelt gefahren wurde. In den Straßen der Stadt bemerkte man, daß ver­schiedene Ladeninhaber nicht mit dem Punkt 18.00 Uhr ein- setzenden Löschen der Straßenbeleuchtung ihre Schaufenster verdunkelten, sondern daß da und dort noch grelles Licht die sonst in Dunkel getauchten Straßenzüge erhellte. An­scheinend warteten diese Nachzügler aus ein allgemeines Signal für den Beginn der Uebung, ohne sich daran zu er­innern, daß bereits bei der letzten LustschutzUbung im April dieses Jahres weder Sirenen noch sonstige akustische Sig­nale dieeingeschränkte Beleuchtung" angekündigt hatten. Verdunkelung wird für bestimmte Gebiete bei bevorstehen­den Luftangriffen angeordnet und dauert solange, bis eine Luftbedrohung nicht mehr besteht. Nur für die Teile der Berdunkelungszone, die voraussichtlich Angriffsziele sein werden, wirdFliegeralarm" notwendig, der dann die Unterbrechung der Arbeit und des Verkehrs, sowie das Aussuchen der Schutzräume erforderlich macht. Mit Eifer waren die Kontrollorgane des Reichsluftschutzbundes daran, den bestehenden Irrtum zu beseitigen, und binnen kurzem sah man nur noch hie und da einen kleinen verräterischen Lichtschein.

Schon in der ersten Nachbargemeinde, die wir berühr­ten, konnte festgestellt werden, daß alles ausi dem Posten war. Willig und rasch wurden die von uns in dieser oder jener Richtung noch gegebenen Verbesserungsvorschläge be­folgt, die irriger Weise noch eingeschaltete verdunkelte Straßenbeleuchtung gelöscht oder die unzulänglich abgedun­kelten Wohnräume vollends vorschriftsmäßig verdunkelt. Es war etwas Eigenartiges, durch den in tiefes Dunkel ge­hüllten Kreis zu fahren, in dem sich freie Landstraßen von Ortsstraßen der Gemeinden nicht mehr unterschieden, son­dern völlig glichen. Nur selten begegnete man dem Licht­schein eines Autos, Motorrads oder Radfahrers. Was die Verdunkelung dieser Fahrzeuge übrigens betrifft, so war das, was hier beobachtet wurde, noch nicht der ideale Zu­stand. Insbesondere fiel aus, daß mancher Radfahrer an­scheinend ohne sich viel um die ungeordnete Verdunkelung zu kümmern, lustig mit seinem Scheinwerferlicht dahinfuhr. Andere wieder, allerdings nur ein verschwindender Teil, hatten sich sichtbar den Kopf zerbrochen, wie sie ihre Be­leuchtung, wenn auch mit primitivsten Mitteln, der Ver­dunkelung möglichst anpassen konnten. So hatte einer ein farbiges Taschentuch vor seinen Scheinwerfer gebunden, ein anderer einen alten Socken über diesen gezogen und ihn kunstgerecht mit dem vorgeschriebenen Schlitz versehen. Bes­ser so als gar nichts! Denn wenn, wie es der Fall war, ganze Radfahrerkolonnen nach dem Betriebsschlutz eines größeren Werks ohne irgend welche Verdunkelung in ihren Heimatort zurückfahren, so bilden sie natürlich für feind­liche Flieger den besten Wegweiser für bewohnte Siedlun­gen und werden so zum Helfer der ihnen und den anderen Volksgenossen drohenden Gefahr. Das gleiche gilt auch für Kraftfahrzeuge, die der größeren Geschwindigkeit halber außerhalb der Ortschaften lediglich mit Parklicht fahren. Hier muß ganz allgemein verlangt werden, daß Fahrzeuge, die mit einer Scheinwerferanlage versehen sind, in dem gesamten der Verdunkelung unterliegenden Gebiet ihre Fahrt mit den Luftschutzblenden fortsetzen. Ein Beispiel dafür, daß dies bei gutem Willen und erhöhter Aufmerk­samkeit des Fahrers ohne wesentliche Schwierigkeiten geht, war das in ganz vorbildlicher Weise verdunkelte zwischen Nagold und Haiterbach verkehrende Postauto. Gespenster­haft eilte es als ein schwarzer Koloß die Straße dahin und konnte trotz der Verdunkelung ohne Verspätung sein Ziel erreichen. Mindestens für jeden ordentlichen Kraftfahrer muß es heute eine Selbstverständlichkeit sein, die notwen­dige Luftschutzblende, ebenso wie andere unentbehrliche Aus­rüstungsgegenstände stets mit sich zu führen. Insbesondere, wenn größere Strecken befahren werden, ist damit zu rech­nen, daß man in solche Gebiete gelangt, die der Verdunke­lung unterliegen. Führer von Kraftfahrzeugen, die künftig an diese Möglichkeit nicht denken, müssen sich eben damit ab- finden, daß sie bis zur Beendigung der Verdunkelung ihre Fahrt unterbrechen müssen. Mit Recht sah man deshalb auch an verschiedenen Kontrollstellen Fahrzeuge am Rande der Straße stehen, deren Führer von den Kontrollorganen angehalten und aus die Luftschutzübung aufmerksam ge­macht, ihre Fahrzeuge mangels Ausrüstung nicht vorschrifts­mäßig abdunkeln konnten und daraufhin aus dem Verkehr genommen wurden.

Bei einer späteren Durchfahrt durch Nagold konnte fest- gestellt werden, daß dank der rührigen Tätigkeit der Luft­schutzblockwarte und deren Helfer die Straßenzüge inzwi­schen stockfinster geworden waren. Allerdings wurde das völlige Dunkel hin und wieder dadurch unterbrochen, daß

die Ladentüre eines Geschäfts sich öffnete und ein verräte­rischer Lichtschein die Straße erhellte. Gerade in dieser Be­ziehung sollte noch manches besser werden. Es genügt ein­fach noch nicht, wenn zwar die Schaufenster und die Türen an sich völlig abgedunkelt sind, wenn aber durch die geöff­nete Ladentüre aus dem Innern des Ladens ein Lichtschein, und mag er auch noch so gering sein, bemerkt wird. Ver­dunkelung heißt, und das möge sich jeder Volksgenosse mer­ken: Abschirmung der Lichtquellen und zwar so, daß sie weder mittelbar noch unmittelbar bei einer Beobachtung aus der Luft wahrnehmbar sind. Der praktischen Erpro­bung vor der nächsten Luftschutzübung wird es Vorbehalten bleiben, in den eben erwähnten Fällen die bestmöglichste Verdunkelung mit der Zeit herauszubekommen.

Ein kurzer Abstecher auf den Bahnhof in Nagold ließ erkennen, daß die Reichsbahnbetriebsverwaltung vollstes Verständnis für die Uebung entgegen brachte. Die gesamten Bahnanlagen waren während einer gewissen Zeit der Ver­dunkelung in totales Dunkel gehüllt. Es war stockfinstere Nacht. Auch aus dem Postgebäude, dem Seminar, dem Elektrizitätswerk und anderen größeren Anlagen drang keinerlei Lichtschein. Falsch ist es natürlich, wenn Geschäfte und gar Fabriken, wie es in einigen Fällen beobachtet wer­den konnte, einfach aufhören weiterzuarbeiten, um dadurch der Verdunkelung aus dem Wege zu gehen und Anschaffun­gen für diese zu vermeiden. Damit ist der Sache in keiner Weise gedient, denn gerade durch die Verdunkelungsmaß- nahmen sollen ja auch während einer gewissen Eefahren- zeit die Fortführung des wirtschaftlichen Lebens, der indu­striellen Fertigung und des Verkehrs so gut als möglich ge­währleistet werden. Nur so sind im Ernstfall untragbare Produktionsausfälle und Verkehrsstörungen, die im In­teresse der Landesverteidigung unbedingt vermieden wer­den müssen, zu verhindern. Voraussetzung zu einer guten Verdunkelung ist, um das in diesem Zusammenhang zu sagen, daß selbstverständlich die erforderlichen Abdunke­lungsmittel auch am Platze erhältlich sind. Dafür im Rah­men des Möglichen zu sorgen, ist heute eine nationale Pflicht der Inhaber der einschlägigen Geschäfte.

Kurz vor Altensteig, das wir vorschriftswidrig mit Scheinwerferlicht erreichten, wurden wir wieder einmal von aufgestellten Posten angehalten und auf unsere Luftschutz­pflicht aufmerksam gemacht. Erst als wir uns zu erkennen gaben, wurde uns mit lächelnder Miene die Weiterfahrt wieder freigegeben. Allzueifrige sah man da und dort grelle Taschenlampen durch die Luft schwingen, was zwar von den Betreffenden gut gemeint war, aber als nicht ganz luftschutzmäßiges Verhalten bezeichnet werden mußte. Kurze Aufklärung half rasch ab. Auch mit den roten und grünen Lichtzeichen klappte es teilweise noch nicht ganz. So wurde z. V. in einem Falle ein rotes Lichtzeichen gegeben und mußte angehalten werden, obwohl unser Wagen in diesem Augenblick vorschriftsmäßig verdunkelt war. Solche Ver­kehrshemmungen sollen jedoch vermieden werden. Recht gut war die Verdunkelung in Altensteig. Dort taten sämt­liche Formationen Dienst. Die obere Stadt, die sonst zahl­reiche Lichter aufweist, war vollständig in Dunkel getaucht. Nur die sich vom Sternenhimmel abhebenden schwarzen Sil­houetten der die obere Stadl abschließenden Häuser waren zu erkennen.

Gerade als wir einen auftauchenden Lichtschein kriti­sieren wollten, wurde uns triumphierend erklärt, daß die Verdunkelung eben zu Ende fei. Im Nu trat der normale Beleuchtungszustand in der Stadt wieder ein. I« Nagold angelangt, wurde der zwischen dem Verdunkelungs- und dem jetzigen Zustand liegende Unterschied erst so recht deut­lich. Mir konnten zufrieden sein mit dem Gesehenen oder besser gesagt mit dem infolge der Verdunkelung nicht Ge­sehenen Vor allem ist erfreulich, daß kaum jemand unge­halten über die Forderungen der Polizei und des Luftschutz­bundes war, und wenn manchem auch die völlige Verdunke­lung etwas unbequem erscheinen möchte, so ist doch die Ein­sicht bei jedem vernünftigen Menschen vorhanden, daß sie unbedingt notwendig ist. Sind doch feindliche Flieger im Ernstfall bereits in wenigen Minuten über unserem Kreis! Um solchen Käuzen, die aus irgend welchen Gründen glau­ben, ihrer Luftschutzpflicht nicht Nachkommen zu müssen Gott sei Dank gibt es seren nur wenige Exemplare im Kreis ihre darin liegende Verantwortungslosigkeit fühl­bar zu verstehen zu geben, wird die in Bälde zu erwartende Durchsührungsverordnun - zum Reichsluftschutzgesetz die not­wendigen Handhaben bangen Es handelt sich bei derarti­gen Elenrenten um wirkliche Volksschädlinge, denn ein ein­ziger Lässiger kann unter Umständen zum Verräter und zur Gefahr für Gele werden

Daß die Verdunkelnngsllbung im ganzen Kreis im all­gemeinen sehr gut geklappt bat, ist in erster Linie der Ar­beit des jedem Volksgenossen mit Rat und Tat an die Hand gehenden Neichsluftjchutzbundes und den bei der Uebung herangezogenen Hilfskräften zu verdanken. Die Bevölke­rung des Kreises aber hat gezeigt, daß sie es ernst nimmt mit den ihr zufallenden Aufgaben und daß sie begriffen hat, um was es geht. Wenn hie und da noch gewisse Mängel festzustellen waren, jo werden diese bei der nächsten Uebung mit einigem guten Witten sicker beseitigt sein. Jeder muß selbst'wissen, wo er noch abzuhelfen hat. Die Losung für alle bei künftigen Lrftjchutzübungen sei daher: Nicht Nachlassen, sondern es immer noch besser machen -

Neon Buxton unterstützt in diese«« Zusammenhang die vor einigen Tagen an gleicher Stelle vertretene Auffassung Lord David Cecils, daß die Forderung nach einem Ventil vernünftig sei, und schreibt, die Antwort auf die Frage, ob etwas getan werden könne, liege in den in Deutschland selbst herrschenden Ansichten. In Deutschland sei man nämlich der Meinung, oatz die Abmachungen von Ottawa, die ein Abgehen von der Tra­dition der offenen Tür bedeuteten, deren sich früher Eng­land gebrüstet habe, eine wirkliche Härte für Deutschland dar­stellten. Das System der Vorzugszölle, die sich die einzel­nen Mitgliedsstaaten des britischen Imperiums gewährten, habe den deutschen Handel schwer getroffen. Weit fühlbarer aber sei die bevorzugte Behandlung britischer Waren auf dem Weltmarkt Die Erweiterung des Systems der Vorzugsbehandlung auf sie Kolonien werde in Deutschland als ein Angriff auf die inter nationale Gerechtigkeit angesehen.

Buxton beschäftigt sich weiter mit der Frage einer mög­lichen Eebietsübertragung, wobei er von der Deutsch­land zugefügten Erniedrigung und der beleidigenden Art spricht, in der es seiner Kolonien beraubt worden sei. Das Gebiet, oas Deutschland mit einem großen Teil seines Bedarfs an Kaffee, Tabak und Gummi versorgen könnte, sei Kamerun. In Eng­land führe man ständig das Argument an, koloniale Aenderun- gen bedeuteten keine wirkliche Lösung der wirtschaftlichen.Be­dürfnisse Deutschlands, es müsse aber gefragt werden, ob ein solches Verhalten sich mit der gesunden englischen Ileberliefe- rung in Einklang bringen lasse, einen begründeten Anspruch nicht abzulehnen. Auch in diesem Stadium würde ein Zugeständ­nis noch von Nutzen sein. Untätigkeit wäre hier vielleicht ver­hängnisvoll.

Erfolge der Nalioimliittn

Lissabon, 17. Dez. Am Mittwoch abend sprach über den Sen »er Sevilla General Queipo de Llano und erklärte, daß die Lage in Barcelona und Valencia täglich hoffnungsloser werde. In Barcelona sei es bereits zu Straßenkäm­pfen gekommen, die eine große Zahl von Toten und Verwun­deten zur Folge hatten. Der General wandte sich sodann gegen die lügenhaften Kriegsberichte der Bolschewisten und erklärte, daß die Nationalisten jetzt auch die Höhen von Boadilla del Monte erobert hätte». Dabei seien zwei Panzerwagen erbeutet worden. Die Bolschewisten hätten 82 Tote aus dem Kampfplatz zurückgelassen. Auch an der Südfront hätten die nationalen Truppen neue Erfolge zu verzeichnen, da sie den Gegner unter großen Verlusten mehrere Kilometer weit zurück­werfen konnten.

Der Heeresbericht des Obersten Befehlshabers in Salamanca meldet, daß die nationalen Truppe», die die von der internatio­nalen Brigade verteidigten Stellungen stürmten und einneh­men konnten, u. a. drei Maschinengewehre, fünf Maschinenpisto­len, drei Panzerwagen, zwei Ambulanzwagen und mehrere Kleinkaliberkanonen eroberten. Unter den Verlusten, die dis Noten erlitten, befanden sich fast ausschließlich sowjetrussische und französische Söldner. Bei Cerro del Aguila, an der Anda- lusisn-Front, erlitten die spanischen Kommunisten ebenfalls eine empfindliche Niederlage. Die nationalen Truppen erbeute­ten hier über 20 000 Schuß Munitio«, eine Kanone und ein Maschinengewehr. Die Verluste der Roten beziffern sich aus <0 Tote und zahlreiche Gefangene.

Bisher 120 me Rvgzeage m S-anien aügeHoffeu

Salamanca, 17. Dez. Nach einer Ausstellung des nationalen Truppenkonrmandos sind seit Beginn der Feindseligkeiten in Spanien etwa 120 Flugzeuge der Roten abgeschossen worden, varunter befinden sich allein 69 französische Flugzeuge verschie- »ener Marken und 17 englische Flugzeuge. Die übrigen Ma- Kinen sind jowjetrussischen Ursprungs.

Augenzeugenbericht über die Gefangennahme Tschillllgbaifcheks

Nanking, 17. Dez. (Ostasiendienst des DNB.) Soeben ist hier der erste Augenzeug^Sbericht über die Gefangennahme des Mar­schalls Tschiangkaischek in Huachinchih, einem Kurort in der Nähe der Provinzialhauptstadt Sianfu, eingetroffen. Diesem Bericht zufolge umstellten revoltierende Truppen Tschanghsue- ltangs das Auto Tschiangkaischeks, der sich gerade nach Sianfu zurückbegeben wollte. Obwohl die Leibwache des Marschalls «inen Schutzring um Tschiangkaischek bildete, mußte sie sich schließ­lich ergeben, nachdem viele der Soldaten gefallen und verwun­det waren. Nur dem zweiten Kommandeur der 13. Division, der sich in Begleitung des Marschakls befand, gelang es, nach Sien- yang zu entkommen. Er alarmierte sofort die dort stehende Nanking-Division, so daß drei Stunden später ein Angriff Tschanghsueliangs aus Sienyang erfolgreich abgeschlagen werden konnte.

KeinPolizerdiener" mehr!

Der Reichssührer SS. und Chef der deutschen Polizei wendet sich in einem Runderlaß mit aller Entschiedenheit gegen die Beobachtung, daß in kleinen Ortschaften immer noch Polizei­beamte zu Dienstverrichtungen herangezogen werden, die nicht zu den eigentlichen Aufgaben eines uniformierten Polizeibeam- ten gehören. Es wird daran erinnert, daß die Bezeichnung Polizeidiener" ausdrücklich untersagt ist. Trotzdem seien auch heute noch in einigen Ländern sogenannte Polizeidiener an­gestellt, die bei Tage Botengänge verrichten müßten und in den Abendstunden Polizeidienst versehen. Auch würden sie mit der Bekanntgabe von amtlichen und nichtamtlichen Nachrichten durch sogenanntes Ausfchellen beauftragt.

Der Chef der deutschen Polizei verbietet in seinem Rund- erlaß, daß Beamte der Ordnungspolizei für derartige Aufgaben herangezogen und daß andere mit diesen Aufgaben betraute Personen als Polizeidiener bezeichnet und durch Tragen einer Uniform als Angehörige der Polizei kenntlich gemacht werden. Die genannten Mängel seien unverzüglich abzustellen. Ausnah­men dürfen nicht mehr zugelassen werden. Da, wo die Gemeinde- polizeibeamten nicht bei ausschließlicher Verwendung im Polizei­vollzugsdienst voll beschäftigt werden, sei die übrige Dienstzeit durch eine vermehrte Ausbildung auszufüllen. Auch sei durch Aufgaben polizeirechtlicker oder taktischer Art für eine fachliche Fortbildung Sorge zu tragen. Ls sollen in Zukunft keine Per­sonen mehr im Polizeivollzugsdienst beschäftigt werden, die nach ihrem Werdegang und ihrer Ausbildung nicht als Polizeivoll- HUgsbea mt« auzusehe« sind.

Motla znm Blllldesprüstdelllen gewühlt

Bern, 17. Dez. Die Bereinigte Bundesversammlung hat am Donnerstag vormittag mit 157 von 172 gültigen Stimmen zum Bundespräfidenten für das Jahr 1937 den jetzigen Vizepräsiden­ten und Leiter des politischen Departements, Bundesrat Eins epp« Motta, gewählt. Zum Vizepräsidenten des Bundesrats wurde mit 153 von 168 gültigen Stimmen der Chef des Justiz- und Polizeidepartements, Bundesrat Johannes Bau manu, ge­wählt

Am Heiligabend früher GastMlevschlutz

Durch Vereinbarung der Wirtschaftsgruppe Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe und der RBG. Handel ist im Jnteress» der Eefolgschaftsmitglieder ein Frühschluß im Gaststättengewo*b« am Heiligabend zustande gekommen. Die verheirateten Eesi lg- schaftsmitglieder sollen ab 17 Uhr, die unverheirateten ab 19 ilhr den Betrieb verlassen. Wo ein Bedürfnis zum Offenhalten über 19 Ilhr hinaus vorhanden ist, find Ausnahmen mit Genehmi­gung der Bezirksfachgruppenleiter zulässig, die sich vorher mit den DAF.-Walteru verständigt haben müssen.