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Schwarzwälder Tageszeitung

Rr. 265

Anfang, die Kriegsanfgaben. hinausführten. Ein weites Fell, eröfsneten die Aufgaben der Krankenpflege in Kriegs- Zeiten. Wenige Monate nach der Gründung des Vaterländi­schen Arauenvereins riefen die Opfer einer Typhusepidcmie in Ostpreußen um Hilfe. Sofort waren die Frauenvereine zur Stelle, das ganze Land half mit seinen Gaben mit. die '»r Pflege eingesetzten Schwestern eroberten das Vertrauen des Landvolks und behielten es, denn sie gingen nicht wieder fort, sondern wurden die ersten ständigen Eemeindekrankenschwestern. So wurde bei Hungersnöten, Epidemien, Katastrophen der Ein- :atz der Hilfe, auch wenn er von Männern, oft vom Staat ge­leitet wurde, in der Tat vom Werk und den Händen der Frauen geleistet. Der Kampf gegen die Tuberkulose, gegen die Säug­lingssterblichkeit hat immer die Frauen vom Roten Kreuz zu keinen tätigen Pionieren gezählt.

Auch in den furchtbaren Jahren nach dem Ende des Weltkrieges hat das Rote Kreuz, und wieder an erster Stelle durch seine Frauen, in der Front des vergeblichen Ringens gegen Verelendung und Aushungerung gestanden. Gewaltiges wurde geleistet, aber es mußte vergeblich sein, wie alles, was damals geschah, weil dem Einsatz die Grundlage fester Staats­führung und einheitlicher Weltanschauung fehlte, die allein für den Erfolg bürgen konnte.

Das ist nun seit vier Jahren anders geworden durch den Mann, »er nnt unbeugsamer Energie und unbeirrbarem Willen dem deutschen Volk den Sinn seines Lebens wiedergab, unserem Füh­rer Adolf Hitler! Auch im Werk des Roten Kreuzes sehen wir den Widerhall des gewaltigen Umschwungs, den seine Führung dem Dasein der Nation gegeben hat. sehen wir die Bedeutung der ersten vier Jahre nationalsozialistischer Regierung. Es war deshalb selbstverständlich und ich freue mich, das wiederum bezeugen zu können, daß das Deutsche Rote Kreuz, seine Frauen so gut wie seine Männer, getreu seiner Traditon, dem Volke zu helfen, sich bald hineingestellt haben in Ziel und Streben des Dritten Reiches, dem zu dienen sie sich mit vollem Einsatz verpflichtet haben. Den stärksten Aufschwung für das Rote Kreuz bedeutete aber eine der größten Taten Adolf Hit­lers, die Erklärung der Wehr Hoheit des deut­schen Voltes, verbunden mit der Erklärung des Friedens als der Grundlage des deutschen Wiederaufbaues. Damit ist das Deutsche Rote Kreuz wieder ganz seiner ursprünglichen Ver­pflichtung gemäß dem Genfer Abkommen zugesiihrt worden, nämlich der Verpflichtung zur Mitwirkung im amtlichen Sani­tätsdienst der Wehrmacht im Kriege. Es hat damit die Grund­lage zurückgewonnen, die ihm eigentümlich ist. Ich weiß, mit welcher Energie, ohne davon viel Aufhebens zu machen, das Deutsche Rote Kreuz darangegangen ist, diese Verpflichtung zu erfüllen. Es darf varin der Förderung durch Staat und Partei Gewiß sein.

Der Führer hat seinen Willen dahin kundgetan, daß das Deutsche Rote Kreuz ein Bestandteil des na­tional sozialistischen Staates und Träger völ­kerrechtlicher Aufgaben bleiben soll. Der Stell- »erireter des Führers hat deutlich zum Ausdruck gebracht, daß die Beteiligung von Parteigenossen und Parteigenossinnen an der Rote-Kreuz-Arbeit wünschenswert und notwendig ist. and daß Eingriffe in seine Organisation oder Beschränkungen seiner Tätigkeit nicht erfolgen dürfen.

An der Spitze des Deutschen Roten Kreuzes steht ihr Präsi­dent, der Herzog von Coburg, der als ein alter Mitkämpfer des Führers seit Jahren in der Bewegung steht, ihm zur Seite als besonderer Vertrauensmann der Bewegung der stellvertretende Präsident. Canitäts-Obergruppenfüher der SA. Dr. Hocheisen, dessen Verdienste um die planmäßige Einfügung des Deutschen Roten Kreuzes in ven nationalsozialistischen Aufbau in Zu­sammenarbeit mit meinem Ministerium ich mit besonderem Dan! an dieser Stelle würdige.

An der Spitze ves Reichsfrauenbundes steht die Reichsfrauen- stihrerin, Frau Scholtz-Klink, die vor zweieinhalb Jahren zu der Last ihres verantwortungsvollen Amtes der Führung in der RS.-Frauenschaft zugleich das Amt der Führung im Reichs- ^nuenbund des Deutschen Roten Kreuzes übernommen hat.

Der Führer hat nach dem Heimgang des Eeneralfeldmar- schalls von Hindenburg die Schirmherrschaft über das Deutsche Rote Kreuz übernommen und damit zum Ausdruck gebracht, daß er sich auf die Treue und Gefolgschaft des Deutschen Roten Kreuzes verläßt. Diese Anerkennung und die­ses Vertrauen darf sich nicht in dem Bewußtsein einer gesicherten Grundlage für die Arbeit erschöpfen. Sie bedeutet für das Deutsche Rote Kreuz zugleich die Uebernahme einer hohen Verantwortung und die Verpflichtung, in der unerschüt­terlichen Treue der Frauen und Männer vom Roten Kreuz zu dem Führer die entscheidende Voraussetzung der Rot-Kreuz- Arbett im Dritten Reich zu erfüllen.

Allen Kreisen des deutschen Volkes, die guten Willens sind, steht der Weg offen, im Deutschen Roten Kreuz mit­zuschaffen und mitzuwirken in dem Umfange und in dem Rah­men, den die Satzung den Aufgaben des Roten Kreuzes ge­zogen hat.

Wir wünschen alle, daß unserem Volke ein neuer Krieg er­spart bleiben möge, aber das Rote Kreuz muß bereit sein, wenn wir erneut überfallen werden sollten. Hand in Hand damit geht der Einsatz seiner Kräfte zu ständiger Schulung und llebung sür die Aufgaben, die ihm in Friedenszeiten gesetzt sind. Heute sind es ganz besonders die Frauenvereine im Deutschen Roten Kreuz mit den Hunderttausenden von Frauen aller Kreise des Volkes in allen Gebieten des Deutschen Reiches, an die ich mich wende. Sie haben ihren wohlgerundeten Anteil an den Ge­samtausgaben des Deutschen Roten Kreuzes zugemessen erhalten. Auf ihnen liegt eine große Verantwortung, die um so schwerer wiegt, als im Ernstfall den Frauen Pflichten. Lasten und Leid nicht weniger zuteil werden als den Männern.

Pslichterfüllung ist für Sie Ehrendienst am Volk! Dieser Dienst aber ist um so schöner und reiner, je größer der Will« zu ausrichtiger Kameradschaft und wahrhafter Volksgemein­schaft. zur stillen und selbstlosen Tat ist!

Beileid des Führers zum Untergong der ,.M"

In tiefer Trauer habe ich von Ihrem Bericht über den Ver­lust Ihres MotorschiffesIsis" und der Meldung Kenntnis ge­nommen, daß mit Ausnahme des geretteten Deckjungen die ge­samte Besatzung des Schiffes als verloren gelten muß. Ich spre­che JHnen zu diesem schweren Verlust meine herzlichste Anteil­nahme aus und bitte Sie, den Angehörigen der in tapferer Pflichterfüllung untergrgangenen Seeleute den Ausdruck meines tiefempfundenen Beileids zu übermitteln.

g-ez. Adolf Hitler.

Rust eröffnet 8 Hochschulen für Lehrerbildung

Trier, 11. Nov. Reichserziehungsminister Rust eröffnete am Mittwoch mit einer Rundfunk-Ansprache von Trier aus die Hoch­schulen für Lehrerbildung in Schneidemühl, Oldenburg in Ol­denburg, Trier, Hamburg, Saarbrücken, Würzburg, Bayreuth und Karlsruhe. 2n allen Hochschulen für Lehrerbildung wurde die Rede im Gemeinschaftsempfang gehört. Reichsminister Rust wies darauf hin. daß in diesem Semester im Deutschen Reich acht neue Hochschulen für Lehrerbildung eröffnet werden. Damit sind alle deutschen Länder mit Ausnahme von zweien, in denen jedoch die Vorbereitungen im Jahre 1937 beendet sein werden, an die neue Form der deutschen Lehrerbildung angeschlossen. Die Zersplitterung, die die Lehrerbildung vor 1933 kennzeich­nete, ist damit überwunden.

Reichsminister Rust ging auch zu der Frage der Schul­gestaltung über und erklärte u. a.:Die Aufgaben für die nationalsozialistische Staatsführung sind ganz klar. Beseitigt werden muß die Zersplitterung der Schulziele und der Schul­formen. Der Aufspaltung unserer völkischen Einheit muß auch hier etn Ende gemacht werden. Was an besonderen heimat­lichen und religiösen Kräften vorhanden ist, wird niemand zer­stören wollen. Die Entwicklung der individuellen Fähigkeiten des Kindes ist nicht nur Dienst am deutschen Menschen, sondern Pflicht völkischer Selbsterhaltung. Aber die allgemeine völkische Weltschau und das deutsche Geschichtsbuch müssen für die kom­menden Geschlechter einheitlich sein. Der Schaffung'dieses Ge­schichtsbuches mutz vorausgehen eine feste Aufgabenzuteilung an alle Sonderformen der deutschen Schule. In einer Zeit, in der ein neues Deutschland und eine neue Jugend entsteht, muß auch ein neuer Lehrer entstehen, der nicht nur aus Büchern schöpft, sondern aus der völkischen Wirklichkeit, der nicht nur das Ver­gangene neu lehrt, sondern in der Gegenwart lebt, der nicht! nur unterrichtet, sondern führt. Die Gestaltung der neuen Schule wird entschieden mit der Formung des neuen deutschen Lehrers!"

Beck über feine Besprechungen inLonbon

London, 11. Nov. Der polnische Außenminister Beck empfing anläßlich seines Staatsbesuches in London die Vertreter der englischen und ausländischen Presse und führte u. a. aus, daß er es für besonders glücklich halte, gerade in diesem Augenblick die Möglichkeit gehabt zu haben, die internationalen Fragen mit den britischen Staatsmännern zu besprechen. Er könne nicht leugnen, daß die Zeiten in der ganzen Welt sehr schwierig seien. Die Art und Weise, wie die britische Regierung an die Lösung solcher komplizierter Fragen herangegangen sei, werde in Polen sehr geschätzt. Die gleichen Traditionen, so erklärte der Minister, seien in Polen durch den Marschall Pilsudski geschaffen und dem Lande als Vermächtnis überantwortet worden. Oberst Beck teilte weiter mit, daß die polnisch-tschechoslowakische Frage nicht be­rührt worden sei. Dieses Problem eigne sich auch nicht für inter­nationale Aussprachen. Auf die Frage, was für ein Zusammen­hang zwischen der West pakt-Frage und dem deutsch-pol- nisch-n Pakt bestünde, erklärte der polnische Außenminister, daß er das deutsch-polnische Abkommen als ein wesentliches Element der Stabilisierung des europäischen Friedens ansehe. An den kommenden Westpakt-Verhandlungen sei Polen interessiert. Po­len wünsche aufrichtig, daß diese Verhandlungen zu einem vollen Erfolg führen werden. Er gab der Zuversicht Ausdruck, daß die Westmächte bei diesen Verhandlungen auf die Interessen Polens Rücksicht nehmen würden. Auf eine weitere Frage antwortete der polnische Außenminister, daß die Beziehungen zwischen Polen und Ungarn gut seien und gab der Hoffnung Ausdruck, daß diese guten Beziehungen die Grundlage für eine allgemeine Verstän­digung im Donauraum abgeben würden. Abschließend erklärte er, daß er von seinen Besprechungen in London sehr befriedigt sei.

MfseliflillflaiMcicrn

Waffenstillstandsfeier des britischen Reiches

London, 11. Nov. In hergebrachter Weise wurde am 11. No­vember in allen Teilen des britischen Reiches die Wiederkehr des Waffenstillstandstages feierlich begangen. Besonders ein­drucksvoll war die Zeremonie am Kriegsehrenmal im Londoner Regierungsviertel, wo König Eduard Vlll. und die Mitglieder der Regierung sowie zahlreiche Privatpersonen Kränze im Ge­denken an die Gefallenen des Imperiums niederlegten. Unter der unübersehbaren Menschenmenge, die sich an dieser Feier be­teiligte, befanden sich auch 500 arbeitslose Bergarbeiter aus Südwales, die später ebenfalls am Kriegsehrenmal vorbei­schritten, um der Toten zu gedenken. Punkt 11 Uhr ertönten die Sirenen- und Fanfarensignale, die den Beginn des zwei Mi - nutendauerndenSchweigens ankündigten. Ehrfurchts­voll gedachten Millionen von Engländern und Engländerinnen in diesen Minuten der Opfer des Krieges. Der gesamte Straßen­verkehr stand still und selbst die bereits zum Flug nach Frank­reich und Skandinavien gestarteten britischen Verkehrsflugzeuge flogen mit gedrosseltem Motor, um den Fluggästen Gelegenheit zur Beteiligung an dieser eindrucksvollen symbolischen Handlung zu geben.

Waffenstillstandsfeier in Paris

Paris, 11. Nov. Die Waffenstillstandsftier in Paris hat dies­mal nach dem Wunsche der Volksfront-Regierung ein besonderes Gepräge erhalten. Die diesjährigen Gestalter der 11. November- Feier haben bei der Ausschmückung der Straßen das alte Wahr­zeichen derglorreichen Revolution", diephrygische Mütze", als Symbol der Volksfront der Trikolore brigegeben. Weits Strecken der Champs Elysees waren ferner mit den Fahnen der französischen Provinzen und der Kolonien geschmückt auch eine von der Volksfront erstmalig am Nationalfeiertag des 14. Juli eingesührte Ausschmückung.

Darüber hinaus hat die Volksfront-Regierung sich bemüht, )em Tag den Stempel der nationalen Einigkeit aufzuprägen: Übordnungen aller nur denkbaren Organisationen waren bei den Feiern vertreten. Schon seit den frühen Morgenstunden des reg­nerischen Novembertages hatte sich die Bevölkerung von Paris in Masten auf Ven Champs Elysees eingefunden und bildete vom Etoile-Platz bis zum Concorden-Platz ein einziges unüber­sehbares Spalier, um dem Truppenvorbeimarsch beizuwohnen, an dem alle Waffengattungen beteiligt waren. Nur die in den letzten Jahren stark hervortretende Beteiligung der Luftwaffe mußte diesmal wegen des unsichtigen Wetters ausfallen.

M Meter hohe Flutwelle

, Neuer großer Bergsturz am Loen-See

Oslo, 11. Nov. Am Loen-See hat sich ein neuer schwerer Bergsturz ereignet, der in seinem Umfang de« Bergsturz vom 13. September gleicht. Der seit dem Berg­sturzunglück in der Nacht zum 13. September freihängeude Hammer des Berges ist abgestürzt und hat im Fjord eiue Flutwelle erzeugt, die noch höher war als die vo» 13. September. Die herabgestiirzten Steinmassen werde, auf 3 Millionen Tonnen geschätzt.

Der Sachschaden ist wiederum erheblich. Ein großes Motorboot und mehrere kleinere Boote wurden durch di« Flutwelle gegen die Felsen geschleudert und zertrümmert. Die kürzlich erst wieder in Stand gesetzten Straßen wur­den von neuem zerstört. Das ganze Tal ist mit Steingeröll angefüllt. Die Bevölkerung hat sich in die Berge geflüch­tet, das Vieh konnte gerettet werden.

Der norwegische Staatsgeologe Bugges, der schon nach dem 13. September neue Bergstürze voraussagte, ist der Ansicht, daß auch nach dem neuen Unglück der Berg keine Ruhe geben wird, sondern daß mit immer neuen Bergstürzen zu rechnen sei.

Scharfe Kampfansage der französischen Bolksvartei

Doriot gegen den Kommunismus

Paris, 12. Nov. In der gestrigen Schlußsitzung der französischen Volkspartei wurde eineKund­gebung an das französische Volk" verlesen, in der es u. a. heißt, daß die französischen Bürger Angst vor dem Bür­gerkrieg und vor einem Einfall von außen her hätten. Man sehe Europa in zwei Lager geteilt und Frankreich in zwei Blocks getrennt. Die französischen Bürger brauchten jedoch nichts zu befürchten. Frankreich werde nicht überfalle» werden, weil die hunderttausend Mitglieder der französi­schen Volkspartei die Agenten Stalins aus dem Lande jage» würden, die darauf abzielten, den Krieg für Sowjetrußland auf französischen Boden zu übertragen, und die von fran­zösischem Boden aus ihre Herausforderungen an Frankreich, Italien und Spanien richteten. Die französische Volks­partei werde nicht erlauben, daß die Meinungsverschieden­heiten unter Franzosen den Charakter von Gewalttätig­keiten annähmen und der moralischen Einheit des Vater­landes Schaden zufügten. Die französische Volkspartei höre alle Meinungsverschiedenheiten an. Sie wünsche je­doch nicht, daß die obersten Interessen der französischen Nation dadurch betroffen würden.

Anschließend nahm der Vorsitzende der Partei, Doriot, noch einmal das Wort. Er gab den anwesenden Partei­mitgliedern Anweisungen sür den Kampf, den sie nunmehr im ganzen Lande aufzunehmen hätten. Die erste Aufgabe aller müsse darin bestehen, die ausländischen Agenten ar- dem Lande zu verjagen und vor allem den Kommun/smar zu bekämpfen. Aus dem Pariser Borort St. Denis, der Hochburg der französischen Volkspartei, sei der Kommunis­mus bereits verjagt worden, und er werde sich nie wieder dort festsetzen können. Morgen müsse er ans ganz Frank­reich verjagt werden.

Dir englische Ausrülllngkpoliiik

Wehraussprache im Unterhaus "

London, 11. Nov. Im Anschluß an einen Abänderungsantiag .'er Oppositions-Liberalen zur Antwortadresse aus die Thron­rede fand im Unterhaus eine große wehrpolitische Aus­sprache statt. In einer ausführlichen Rede legte der Minüter Sir Thomas Jnskip die Regierungspolitik dar und betonte, sah sie Rüstungsmaßnahmen ausschließlich Verteidigungszwecken sien- ten. Die Verteidigung schließe den Beitrag ein, den England in Durchführung seiner Verpflichtungen hinsichtlich der Kriegsoer- hinderung zu leisten vielleicht aufgefordert werden würde. Für das Bestehen Englands sei die Flotte von grundlegendem Wert. Ein großer Teil der Vorteile der Jnsellage Englands sei auch heute noch gültig. In diesem Zusammenhang unterstrich Jnskip die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit ;w>' scheu der Flotte und den Lnftstreitkrästen. Wenn die Luftflotte ihren defensiven Aufgaben gerecht werden solle, dann müsse sie genau so mächtig sein, wie es dis Marine in der Vergangenheit gewesen sei. Es sei beabsichtigt, als Abschreckungs­mittel eine möglichst starke und schlagkräftige Luftmacht zu schas­sen. Die Regierung glaube, daß die neuen britischen Flugzeng- typen den Flugzeugen keines anderen Landes unterlegen seien. Vom Jahre 1937 ab bis zu den Jahren 1939 und 1949 werde die Flugzeugfabrikation stetig zunehmen. Der An­fang hierzu sei bereits gemacht. Im Rahmen der Verteidigung der Hauptstadt gegen Luftangriffe sei die Errichtung einer Ballonsperre unbedingt erforderlich. Eine vordringliche Not­wendigkeit der Luftabwehr sei ferner die Herstellung starke! Geschütze. Der Minister beschäftigte sich dann mit der Be­deutung der Sicherstellung einer ausreichenden Zahl von Fach' arbeitern für die Waffenherstellung. Was die Kriegsmarine angehe, so halte er das Vorhandensein einer Marinelust­waffe für unerläßlich. Die Flotte, die nicht mehr zum Schutz« der lebenswichtigen Interessen des Landes genüge, müsse mit der Luftwaffe eng Zusammenarbeiten.

Dann wandte sich der Verteidigungsminister der regulären Armee zu und erklärte, die strategische Lage Englands erlaube es nicht, daß die Armee lediglich zur Verteidigung der englischen Küsten verwandt werde. Die Armee Englands diene in erster Linie dem Schutz der britischen Reichsinteressen Die reguläre Armee stelle in ihrem jetzigen Umfang ein absolutes Minimum dar. Der Minister bezeichnete die Rekrutierungsziffern für die Flytte als gut und die Ziffern für die Luftstreitkräfte als zu­friedenstellend.

Truppen für alle Zwecke

Fünf Division« zum Einsatz außerhalb des Lands

London, 11. Nov. Im Verlauf der Unterhaus-Aussprache wollte der konservative Abgeordnete Amery wissen, welche Roll« die britische Wehrmacht in einem zukünftigen Krieg auf dem