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Rationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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stummer 285 ^ Altensteig, Donnerstag, den 12. November 1936 ^ II.Znhrt«Nt

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Ungeheuerlicher Vorfall ln Sanzig

Danzig, 11. Nov. Am Dienstag abend fand in der Sporthalle in Danzig anläßlich des 18jährigen Bestehens Polens eine von der polnischen Kolonie in Danzig veranstaltete Festlichkeit statt. Der Wirt der Sporthalle hatte für Polizeibeamte ein kleines Mmer reserviert. In diesem Zimmer steht ein Schrank, in dem sich Symbole und Hoheitszeichen des Deut­schen Reiches und der nationalsozialistischen Bewegung be­finden. Vier Personen der Versammlung machten ^ich an dem Schrank zu schaffen. Da sie sich von einem Kriminalbeamten, der einen Blick in das Zimmer warf, beobachtet fühlten, ent­sernten sich die Personen. Die Feststellung über das Treiben der Personen durch den diensttuenden Kriminalbeamten ergab, daß von den Symbolen und Hoheitszeichen des Deutsche» Reichs und der nationalsozialistischen Bewegung mehrere zerrissen waren. In der einen Ecke des Zimmers lag ein Hoheitszeichen, das von den fraglichen Personen sogar in widerlicher Weise beschmutzt worden war. Drei polnische Eisenbahner wurden als Täter fest­gestellt, ein vierter wurde noch nicht ermittelt.

Zu den Vorfällen in der Sporthalle schreibt der nationalsozia­listischeDanzrger Vorposten":

Das Vorgehen der vier Polen zeigt mit aller Deutlichkeit welche Früchte die Hetze der polnischen Presse und ihre unver­antwortliche Berichterstattung über Danzig unter den wenigen ^ Polen im Freistaat trägt, welche Verwirrung der Gemüter die polnische Agitation der letzten Zeit in diesen Kreisen angerichrel Hat. Die wenigen Polen, die es im rein deutschen Freistaat gibt, glauben wahrscheinlich, jetzt der deutschen Bevölkerung alles bie­ten zu können. Sie streben eine völlig ungerechtfertigte Erwei­terung ihrer Rechte an und mißbrauchen gleichzeitig auf das nn- mschämteste das Gastrecht, das ihnen hier im Freistaat ge­währt wird. Das Vorgehen, das sich die vier Polen zuschulden kommen ließen, bedeutet einen Schlag ins Gesicht der deutschen Bevölkerung Danzigs. Wir fordern daher, daß die Schuldigen so streng bestraft werden, wie es die Schwere ihres Vergehens erfordert."

.stankreich zu Verhandlungen bereif

Erklärung des französischen Außenministers

Paris, 11. Nov. Der französische Außenminister Delovs Hai anläßlich des Waffenstillstandstages eine Erklärung ab- Zcgeben. die durch Rundfunk verbreitet wurde.

2n Vieler Erklärung heitzr es u. a vaß der Waffenstillstands- tag in erster Linie ein Tag der Dankbarkeit und innerer Samm- ung im Gedenken an diejenigen sei, die für das Vaterland ge­iallen seien. Sie seien schließlich auch für den Frieden gestorben, der aufrechterhalten werden müsse. Dies sei der tiefste Wunsch aller Franzosen. Die friedliebenden Völker müßten sich vereinen und ihre Handlungen in Einklang bringen. Dies lei die Alls­te. die sich das republikanische Frankreich gestellt habe, und « werde nach dieser Richtung hin keine Initiative außer acht Wen Es lade dazu alle Völker ohne Ausnahme ein. und es sei stets z« Verhandlungen und zu allen Abkomme« bereit unter der e>«eu Bedingung, daß sie niemanden bedrohten. Das republika- »rsche Frankreich wisse aber auch, daß die Stimme der Schwachen lernen Widerhall finde. Deshalb wolle es stark und geeint blei- den, um sich selbst zu verteidigen, und um diese Macht und Einig- lert in den Dienst des Friedens zu stellen.

Skoda baut die rumänischen Rüstungswerke

Budapest, ii. Nov Zu der Tatsache, daß die Skoda-Werke ihr Ntienkapital erhöht und ausländische Rüstungswerte erworben «en, werden in gut unterrichteten Kreisen interessante Einzel­heiten erörtert. Die Skoda-Werke habe» im Einvernehmen mit °en übrigen tschechoslowakischen Rüstungswerken den Beschlüssen "er Kleinen Entente in Preßburg und den Verhandlungen wäh- ^nd des Besuches des rumänischen Königs in Prag zugestimmt. «re werden die rumänischen Rüstungswerke aus- °uen und so zur Rüstungsautarkie der Kleinen Entente und esonders Rumäniens beitragen. In diesem Zusammenhang wird ie Poldi-Hütte ein Stahlwerk in Rumänien errichten. Auf diese ^eise soll Rumänien von den Lieferungen der Firma Arm- Hwng-Vjckers unabhängig gemacht werden. Die zum Ausbau 6 rumänischen Rüstungswerke notwendigen Mittel sollen nicht bar, sondern auch aus dem Kompensationswege durch v^«d..W^"^"rvMsche Waffen- und Maschinenlieferunge« ^ Rumänien aufgebracht werde«.

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Wien, 12. Nov. Ueber die Wiener Besprechungen wurde am Mittwochabend folgende amtliche Mitteilung ausgege­ben:Die Beratungen der Wiener Konferenz der Römer Protokollstaaten haben heute nachmittag zwischen Bundes­kanzler Dr. Schuschnigg, Staatssekretär für Aeutzeres Dr. Schmidt und den Außenministern Italiens und Ungarns, Graf Ciano und v. Kanya, begonnen. Die Besprechungen werden morgen (Donnerstag) am Bauhausplatz fortgesetzt."

Bundeskanzler Dr. Schuschnigg gab am Mittwoch­abend in der großen Galerie des Schlosses Schönbrunn zu Ehren der aus Anlaß der Konferenz der Signatarstaaten der römischen Protokolle in Wien weilenden Staatsmänner ein Abendessen. Hierbei hielt Bundeskanzler Dr. Schusch­nigg eine Ansprache, in der er nach herzlicher Be­grüßung des italienischen Außenministers Grafen Ciano und des ungarischen Außenministers v. Kanya u. a. aus­führte, es sei der Zweck der Wiener Konferenz, die prakti­schen Grundlagen der Zusammenarbeit zwischen den Rom- Pakt-Staaten zu verstärken und die Lebensmöglichkeiten für die Zukunft,soweit es in unserer Kraft steht und unseren Raum betrifft", zu sichern. Für die Unterzeichner der römischen Protokolle habe es sich niemals um die Bildung eines gegen andere gerichteten Blocks gehandelt, sondern diese hätten sich vielmehr stets als eine ArtKriftaM- sationskern", als eine neue Gruppierung zu vernünftiger Gemeinschaft in ihrem Raum betrachtet. Damit aber seien sie wahre Diener am Werk eines dauernden und gefestigten Friedens.

Dr. Schuschnigg bat sodann den italienischen Außen­minister,Seiner Majestät dem König von Italien und Kaiser von Aethiopien die ehrerbietigsten Glückwünsche der Konferenz zu seinem Geburtstage zu unterbreiten. Der Bundeskanzler erhob sein Glas auf gutes Gelingen der Konferenz, auf das Wohl des Königs von Italien und

Berlin. 11. Nov. Als Auftakt zur Feier des 70jährigen Be­stehens der Frauenvereine vom Roten Kreuz veranstaltete der Reichsfrauenbund, in dem diese Vereinigungen seit 1931 zusam­mengeschlossen sind, eine große Kundgebung in der festlich ge­schmückten Deutschlandhalle, zu der 15 000 Rotkreuz-Frauen aus dem ganzen Reich gekommen waren. Reichsfrauensüb.rerin Scholtz-Klink, der stellvertretende Präsident des Deutsche» Roten Kreuzes, SA.-Sanitäts-Obergruppenführer Dr. Hocheisen und die zweite Vorsitzende des Reichsfrauen-Bundes Frau von Knesebeck richteten kurze Begrllßungsworte an die Tagungsteil­nehmerinnen. Die Ehrenführerin des Reichsfrauenbundes, Frau Dr. h. c. Gräfin von der Groeben, die seit 50 Jahren in der Arbeit des Roten Kreuzes steht, und mit herzlichstem Beifall empfangen wurde, erinnerte daran, daß die Regierungen der Systemzeit in der Arbeit des Roten Kreuzes nichts anderes als Vorbereitung für den Krieg" gesehen haben und seine Tätig­keit außerordentlich erschwerten. Um so dankbarer empfinde das Rote Kreuz die Förderung seines Schirmherrn, des Führers. Namens der NS.-Frauenschaft hieß die Eausrauenschaftslciterin von Berlin, Frau Fikentscher, die Rote-Kreuz-Frauen herzlich willkommen

Dann erstattete Frau von Knesebeck den Geschäftsbericht der Reichssrauenführerin über die Frauenarbeit im Deutschen Roten Kreuz Der Präsident des bayerischen Landesvereins, Sa- uitätsrat Dr. A d a in sprach über Aufbau und Arbeit des Roten Kreuzes iin Dritten Reich. Er wies darauf hin. daß der Bereit­schaftsdienst des Roten Kreuzes heute einen größeren Umfang habe als je zuror. Es dürsten beute im ganzen Reich mehr als 80 900 Lamariterinncu und Helferinnen zur Verfügung stehen. Zum erstenmal werde in diesen Tagen der VDM, anstelle der aufgelösten Jngendgruppen des Roten Kreuzes Mädchen im Al­ter von 18 bis 21 Jahren dem Roten Kreuz zur Verfügung stellen: ebenso stellt auf Grund besonderer Vereinbarungen mit der Rcichsjugendsnhrung die Hitlerjugend den Nachwuchs für die Sanitätskolonnen. Abschließend betonte Dr. Adam, daß das Rote Kreuz durch die Wiedereinführung der allgemeinen Wehr­pflicht seine »"->»«> Aiimabe in größerem Umfange wieder er­balten babe

Reichslrmrister Ar. Feilt spricht

Zum Gedenken an 70 Jahre der Arbeit unter dem Zeichen des Deutschen Roten Kreuzes haben sich heute Tausende deut­scher Frauen aus allen Teilen des Reiches hier versammelt. Ihnen allen entbiete ich. zugleich im Namen der Reichsregie- runa, Gruß und Dank Ein Werk, das sich durch die Zeitspanne

Kaisers von Aethiopien, auf das Wohl des Kgl. ungarischen Reichsverwesers, auf eine glückliche Zukunft der italieni­schen und der ungarischen Nation sowie auf eine glückliche und friedliche Entwicklung jenes Raumes,dessen Führung unserer Verantwortung obliegt".

Hieraus gab der ungarische Außenminister v. Kanya seiner Freude Ausdruck über den Umstand, Laß die drei Unterzeichnerstaaten der römischen Protokolle innerhalb eines Jahres sich schon zum zweiten Male versammelten, um am Gebäude des Friedens und des Fortschrittes zu arbeiten. Ungarn habe diese Gruppe niemals als einen gegen andere gerichteten Block aufgefaßt, sondern betrachte sie, wie es der Bundeskanzler dargelegt habe, als eine Art K r i s t a l l i j a t i o n s k er n, der wertvolle Ent­wicklungsmöglichkeiten für die Zukunft in sich berge. Der ungarische Außenminister teilte dann mit, daß der Reichs­verweser bei seinem bevorstehenden Besuch in Rom dem König Victor Emanuel III. persönlich die Anerkennung des römischen Imperiums durch Ungarn zur Kenntnis bringen werde.

Der italienische Außenminister Graf Eiano führte aus, Oesterreich und Ungarn und Italien hätten Europa ein Beispiel dafür gegeben, wie man mit gutem Willen die grundsätzlichen gegenseitigen Interessen erkennen und sich zu einer konstruktiven Arbeit zusammenfchließen könne. Die römischen Protokolle hatten von Anfang an und haben auch fetzt nicht den Zweck, die Staaten, die Interessen im Donaubecken haben, zu trennen oder eine Blockbildung herbeizufllhrcn, sondern vielmehr den Zweck, gute Be­ziehungen zu fördern und zu festigen." Graf Ciano erhob sein Glas auf das Wohl des Bundespräsidenten und des ungarischen Reichsverwesers, auf die Zukunft der beiden Nationen Oesterreich und Ungarn und auf die Freund­schaft, in der diese mit dem faschistischen Italien treu ver­bunden seien.

eines Dreiviertel-Jahrhunderts hindurch selbst treu geblieben ist, wurde um dieser Treue willen im Reiche Adolf Hitlers neu verankert und hat nun allen Anlaß, seiner Tradition zu ge­denken, einer Tradition, die immer wieder sich selbst wirkend neu zu gestalten ist!

Als vor 70 Jahren die geschichtliche Entscheidung über die Führung Deutschlands zu seiner politischen Einheit gefallen war, aus der geistigen Grundlage, die der große Preußenkönig ein Jahrhundert früher vorbereitet hatte, rief die Königin Auguste den Vaterländischen Frauenverein ins Leben, in dem sich alle die Frauen fest und dauernd zusammenschließen sollten, die sich soeben erst für die Zeit des Krieges in freiwilliger Hilfsbereit­schaft zujammengefunden hatten.

Seit Jahrhunderten haben deutsche Frauen ihre Männer, ihre Väter und ihre Söhne immer wieder in den Krieg ziehen sehen, mit Sorge und Angst im Herzen, und trotzdem mutig, weil es um Volk und Vaterland ging. Sic haben nicht kummer­voll im Winkel gesessen, sondern gehandelt, wo Männer fehlten, und sie haben die Kranken und Wunden gepflegt. So habe» auch durch vier Jahredes Weltkrieges deutsche Frauen fast Uebermenschliches geleistet.

Heute gedenken wir in Ehrfurcht der Frauen, vom Königs­thron bis zur bescheidensten Hütte, die das Werk des Roten Kreuzes unter den deutschen Frauen zun, Siege geführt haben. Sie haben eine tüchtige organisatorische Arbeit geleistet, aber noch mehr, sie haben ihr Bestes, die ganze Kraft ihres Ge­fühls. zum Einsatz gebracht, sie haben gewirkt als Mütter des Volkes bis zum Letzten, auch bis zu dem Einsatz ihres Lebens. Eine lange Reihe nicht allein der Schwestern, auch der Frauen und Mädchen im Kriegsgebiet und in der Heimat, die unter dem Zeichen des Roten Kreuzes ihr Leben Hingaben, mahnt uns, ihrer in stolzer und ehrfürchtiger Verbundenheit zu gedenken. Eie werden nie vergessen sein.

Die Rückschau aus sieben Jahrzehnte der Frauen­arbeit unter dem Roten Kreuz zeigt uns ein Abbild des ge­waltigen Aufwärts und Abwärts unserer Geschichte. Sie zeig! uns. daß diese Arbeit nur gelingen konnte als Einsatz für ein großes Ziel im Dienst der ganzen Nation. Sie zeigt uns, daß die Frauen ihre Arbeit taten, da wo Frauenherzen und Frauen­hände besser am Werk sind, als die fester zupackenden Hände der Männer, daß sie aber immer eingesetzt waren in das Eesanit- I werk des Roten Kreuzes, als Teilaufgabe des Werkes der Nation

Deshalb konnten die Frauen des Roten Kreuzes im Lauf« j der Jahrzehnte unter der Obhut der Männer eine Fülle von Aufgaben angreifen und zu lösen versuchen, die weit über den

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Rede -es Reichsmimsters Dr. FM