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Schwarzwälder Tageszeitung

Ar. Az

EWning des AkbrilskiiMks

zur Durchführung -es Vmjahresptanes

Berlin, 10. Nov. 2m Reichsanzeiger vom 9. November sind sechs Anordnungen des Beauftragten für den Vierjahresplav. Ministerpräsidenten Eöring, abgedruckt, die die Durchführung des Vierjahresplanes hinsichtlich der

Sicherstellung des Facharbeiternachwuchses, die Sicherstellung des Bedarfs an Metallarbeitern für staats- und wirtschafts­politisch bedeutsame Aufträge der Eisen- und Metallwirt­schaft, die Rückführung von Metall- und Baufacharbeitern in ihren Beruf, die Sicherstellung der Arbeitskräfte und des Bedarfs an Baustoffen für staats- und wirtschasts- politisch bedeutsame Bauvorhaben, die Beschäftigung älterer Angestellter und schließlich das Verbot von Kennwort­anzeigen für die Anwerbung oder Vermittlung von Metall­arbeitern und Bausacharbeitern betreffen.

Dies sind die ersten Anordnungen für die Sicherstellung des Arbeitseinsatzes für die Durchführung des Dierjahresplanes. Während bei der Machtübernahme noch rund 7 Millionen Ar­beitslose gezählt wurden, ist diese Zahl dank der inzwischen ge­leisteten Aufbauarbeit auf etwa eine Million zurückgegangen. Hierdurch hat sich auch das Bild des Arbeitseinsatzes grund­legend gewandelt: Während also vor 1933 eine große Arbeits­losigkeit vorhanden war, ist heute bei wichtigen Arbeitergruppen, so im Baugewerbe, im Metall- und Eisengewerbe usw. ein aus­gesprochener Facharbeitermangel festzustellen. Diesem Facharbeitermangel abzuhelfen, dergestalt dag die Aufgaben, die im Vierjahresplan vorgesehen sind, auch wirklich durchgeführt werden können, dienen die oben erwähnten Anordnungen des Ministerpräsidenten Eöring.

Die Anordnungen selbst enthalten keine Strafvorschriften. Wer jedoch den Geboten und Verboten, die in diesen Anordnungen enthalten sind, zuwiderhandelt, wird nach der im Reichsgesetz­blatt vom 6. November 1936 verkündetenZweiten Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes vom 6. November 1936" mit Gefängnis und Geldstrafe, letztere in unbeschränkter Höhe, oder mit einer dieser Strafen bestraft.

Vor Vertretern der Presse ging der Präsident der Reichs­anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Syrup, auf die einzelnen Anordnungen ein. Er wies darauf hin, dag in den Krisenjahren starke Lücken in den Aufbau der Gefolgschaften gerissen wurden, die zu einer Verringerung der Lehrlingsausbildung führten. Besonders im Eisen- und Metallgewerbe und im Baugewerbe machte sich ein starker Nachwuchs Mangel bemerkbar. Durch die erste Anordnung des Ministerpräsidenten wird nun den genannten Gewerben zur Pflicht gemacht, eine Zahl von Lehrlingen aus­zubilden, die im angemessenen Verhältnis zu der Zahl der von ihnen beschäftigten Facharbeiter steht. Dabei sollen diejenigen Betriebe, die aus irgend welchen Gründen Lehrlinge selbst nicht ausbilden können, durch finanzielle Zuschüsse zur Lehrlingsausbildung Lei anderen Unternehmungen herangezogen werden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Fach­arbeiter nur durch eine geordnete Betriebslehre herangezogen werden können die Umschulungsverfahren haben sich bisher im allgemeinen als ziemlich problematisch herausgestellt.

Es hat sich aber auch gezeigt, daß eine ganze Anzahl von

sachlich ausgebildeten Metall- und Bauarbeitern nicht in ihre» Berufen, sondern in irgend welchen anderen Berufen beschäftig« wird. Gerade die Knappheit an Facharbeitern aber zwingt uns diese Kräfte wieder rn ihren Berufen dem Volke nutzbar z» machen. Dazu dient die Anordnung über die Rückführung von Metall- und Bausacharbeitern in ihren Berus die dis Unternehmer verpflichtet, den Arbeitsämtern mitzutei, len, wie viele dieser Fachkräfte bei ihnen berufsfremd beschäl, tigt werden.

Die Durchführung des neuen Vierjahresplanes kann aber nur gelingen, wenn keine Arbeitskraft dem deutschen Volke ungenutzt bleibt. Heute gibt es nur noch eine, wenn auch kleine Grupp« sogenannter älterer Angestellter (über 40 Jahre), di, seit Jahren außer Stellung und ohne Erwerb sind. Das Elend bei diesen absolut leistungsfähigen Angestellten, zumeist Fami, lienvätern, ist noch außerordentlich. Die Anordnung des Mi­nisterpräsidenten geht also dahin, diese Arbeitslosen wieder i, den Wirtschaftsprozeß einzugliedern. Die Unternehmer sollen an. gehalten werden, einen bestimmten Prozentsatz älterer Angestell­ter in ihre Gefolgschaft aufzunehmen. Der Stichtag für die An- zeige an das Arbeitsamt ist in den Januar kommenden Jahr«, gelegt worden, so daß bis zu diesem Zeitpunkt noch manches bis­her Versäumte nachgeholt werden kann. Sollte aber der Appch an die Unternehmer nicht die richtige Wirkung haben, so könnte, solche Eefolgschaftsmitglieder ziemlich energisch auf ihre Pflicht gegenüber der Allgemeinheit aufmerksam gemacht werden. E, ist selbstverständlich, daß dabei dem Unternehmer nicht Angestellt, zugemutet werden, die für die Arbeit nicht tragbar sind.

Bei dem allgemeinen Aufschwung der Wirtschaft hat sich tz««, ausgestellt, daß für staats- und Wirtschaftspolitik bedeutsame Aufträge der Eisen- und Metallwirtschaft nicht genügend Arbeiter zur Verfügung stehen. Mit diesem Pr» blem beschäftigt sich die zweite Anordnung zur Durchführung de, Vierjahresplanes. Präsident Syrup wies in diesem Zusammen­hang auf die Bestimmungen dieser Anordnung hin und betont« zugleich, daß durch das Verbot der Kennwort-(Chiffre-)anzeige» der Werbung für die genannten Facharbeitergruppen gesteuert werden soll. Dadurch solle auch der Abwanderung aus anderen Industrien Einhalt geboten werden. Die Zustimmung zur Ge- folgschaftsvermehrung kann nur mehr nach der staats- und wirb schaftspolitischen Bedeutung der hierzu führenden Aufträge er­teilt werden. Wie also auf der einen Seite den staats- und mrt- schaftspolitisch bedeutsamen Aufträgen der Eisen- und Meiall- wirtschaft der genügende Arbeiterstamm gesichert werden soll, s« regelt endlich eine (vierte) Anordnung die Sicherstellung auch des Bedarfs an Baustoffen für staats- und wirt­schaftspolitisch bedeutsame Bauvorhaben. Hier tritt vom 1. D» zember 1936 eine Regelung der privaten und öffentlichen Bald Vorhaben ein. Die Verordnung soll ermöglichen, sich ein Mit über die kommenden Bauvorhaben zu machen, so daß sie ent sprechend ihrer Wichtigkeit bei Wertung aller rn Frage lam­menden staatlichen, wirtschaftlichen, kulturellen usw. Faktoren - erstellt werden können.

Präsident Syrup schloß mit der Hoffnung, daß dieser stark« Appell an die Vernunft und das staatspolitische Gefühl der Unternehmer nicht ungehört verhallen wird, und daß der Siaai nur in den allerseltensten Fällen gezwungen sein wird, duutz regelnden Zwang einzugreifeu.

vurMsicn der Well zu leisten habe. Wenn dieser Beitrag ver­loren ginge, weil England seine Stellung in der Welt nich! aufrechterhaltsn könnte, dann wäre die Welt der Verlierer. Jeds große Nation habe der Welt etwas zu gebe». Englands Beitrag sei dieFreiheit des Geistes", und es müsse bereit sein, im Notfall bis zum Aeußersten für diese Freiheit zu kämpfen. Ebenso wie in England nicht die Absicht bestehe, sich in die inne-. ren Angelegenheiten irgend welcher Länder einzumischen, so dulde England auch keine Einmischung irgend eines anderen Landes in seine inneren Angelegenheiten.

Der englische Ministerpräsident schloß, die britische Regier«: fei bereit und bemüht, jede Gelegenheit zu ergreifen, um das Anwachsen der Rüstungen aufzuhalten, eine Rüstungsheraö Setzung zu erzielen, Abmachungen, die für den Frieden wirkten beizutreten, und von Europa die Furcht, von der es gegenwär­tig beherrscht sei, zu entfernen. Bevor diese Furcht nichr be­seitigt sei, sei keine Aussicht auf irgend einen materiellen unü geistigen Fortschritt der Menschheit vorhanden.

Schließlich unterstrich auch der englische Kriegsminister Dufs Looper die Notwendigkeit der englischen Aufrüstung mit der Erklärung, ein starkes England sei die beste Friedenssicherung.

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Ramjay Mardonald, der auf dem Lordmajor-Vankelr «nscheinend infolge eines Schwächeanfalles bewußtlos zusam­menbrach, scheint sich schnell erholt zu haben: Die Tochter Ma- donalds hat jedenfalls Pressevertretern erklärt, daß es ihrem Vater verhältnismäßig gut gehe.

Der Arbeitseinsatz im Sktober

Leichte Zunahme der Arbeitslosen

Berlin, 10. Nov. Der Monat Oktober hat nach dem Bericht der Reichsqnstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver­sicherung eine Zunahme der Zahl der Arbeitslosen um rund <aaaa gebracht. Der winterliche Anstieg der Arbeitslosigkeit setzte damit später und erheblich schwächer ein als im Vorjahre, in dem er schon im September begann und im Oktober bereits rund 116 000 betrug. Ende Oktober 1936 wurden bei den Ar­beitsämtern 1076 000 Arbeitslose gezählt, d. h. über 760 000 weniger als am gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Auf 1009 Einwohner entfielen nur mehr 16,3 Arbeitslose gegenüber 27,7 lm Vorjahre.

An der geringen Zunahme waren die ungelernten Arbeits­kräfte allein mit rund 21 000 beteiligt. Im East- und Schank­wirtschaftsgewerbe brachte die Beendigung der Kur- und Reise­zeit und die Pause vor der Wintersaison den jahreszeitlich üb­lichen Rückgang im Arbeitseinsatz. Auch im Verkehrsgewerbe kamen vereinzelt jahreszeitliche Einschränkungen vor. In dem noch immer voll beschäftigten Baugewerbe ergab sich am Stich­tag eine Zunahme um rund 17 000 Arbeitslose, die in der Haupt­sache aus Freisetzungen von Angehörigen der Vaunebengewerbe zurückzuführen ist. In den vorwiegend konjunkturabhängigcn Berufen wirkten die Auftriebskräfte unvermindert fort. Beson­ders die Metall- und Maschinenindustrie blieb voll beschäftigt. Hier sowohl als auch im Baugewerbe hielt der Facharbeiter­mangel unvermindert an. Erfreulicherweise haben auch das Spinnstoff-Gewerbe und insbesondere das Bekleidungsgewerbe infolge günstigerer Beschäftigung eine größere Anzahl Arbeits­kräfte neu eingestellt.

Mit der Zunahme der Arbeitslosen insgesamt hat auch die Zahl der von der Reichsanstalt Unterstützten um rund 25 000 auf rund 601 000 zugenommen, während die arbeitslos anerkann­ten Wohlfahrtsunter st ützungsempfänger um rund 4000 auf 148 000 zurückgegangen sind. Die Zahl der Notstands­arbeiter betrug Ende Oktober rund 81000 gegenüber rund 79 000 Ende September.

Milchling in -er Evwietunion

Jüdische Eingeständnisse

Warschau, 10. Nov. Das Warschauer JudenblattNasz Pcze- glad" liefert wertvolle Beiträge zu dem Thema der Verjudung der Sowjetunion. Nur 1,8 v. H. der gesamten Bevölkerung der Sowjetunion, so schreibt das Blatt, seien Juden. Aber von den Hörern der Hochschulen, die ja nur studieren dürfen, wenn sie im Sinne des Kommunismus zuverlässig sind, stellten die Juden 26 o. H. Natürlich drängten die Juden in der Sow­jetunion nach Len einflußreichsten Posten. Unter den Anwärtern für die wissenschaftlichen Institute, aus denen Hochschullehrer und die hohen Beamten des Staates hervorgehen, sind sie mit 17,8 v. H. vertreten. Aufschlußreich für diesen jüdischen Drang nach den gut bezahlten Staats- und Parteipfrllnden sind Zif­fern, die den Zuständen in der Sowjet''-ra ine entnommen sind. In den Volksschulen des sogenannten niedrigen Typus be­trägt der jüdische Hundertsatz nur 4,3, in den Volksschulen höhe­ren Typus hingegen 17,3. Besonders gut bezahlt wird in der Sowjetunion bekanntlich der fachgerecht ausgebildete Techniker. Darum wandten sich im Jahre 1936 90 v. H. aller Juden dieser Berufsausbildung zu.

In einem anderen Judenblatt, das in Warschau erscheint, dem Piata Ratno", berichtet ein Jude aus Polen gerührt von einen« Erlebnis, das er persönlich in der Sowjetunion hatte. Wäh­rend einer Eisenbahnfahrt saß er mit einem amerikanischen Ju­den und zwei Offizieren der Roten Armee in einem Abteil zu­sammen. Da auf der einen Seite die Kenuinisse der englischen Sprache, auf der anderen die der russischen fehlten, sei die Ver­ständigung recht schwierig gewesen. Erst als die beiden Sowjet­offiziere untereinander jiddische Worte wechselten, hätten sie ge­merkt, daß alle vierKinder des auserwählten Volkes" seien Diese Berichte und Erlebnisse aus der Sowjetunion leuchten nui in einen kleinen Abschnitt des jüdischen Einflusses in der Sowjet­union hinein. Sie haben aber besonderen Wert, weil sie vom Juden selbst stammen.

Reise Dr. Schachts nach Ankara

Berlin, 10. Nov. Der mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Reichswirtschaftsministers beauftragte Reichsbankpräsident Dr. Schacht wird sich am 14. November im Flugzeug nach Ankara begeben, um den Besuch des Präsidenten der türkischen Staatsbank in Berlin zu erwidern. Dr. Schacht wird sich zwei bis drei Tage in Ankara aufhalten und während seines Auf­enthaltes auch Gelegenheit nehmen, sich mit den maßgebenden Mitgliedern der türkischen Regierung über den derzeitigen Stand und die künftige Entwicklung der deutsch-türkischen Han- delsbezieblunacn auszusprechen.

Die Erschließung Abessiniens und Deutschlands Beteiligung

Frankfurt a. M., 10. Nov. Aus Anlaß der General­versammlung der Deutsch--Italienischen Han­delskammer zu Frankfurt a. M. fand im Einverneh­men mit der Reichsgruppe Handel ein kamerad­schaftlicher Besuch hervorragender Ver­treter des italienischen Handels statt. Bei dieser Gelegenheit hielt der Präsident der italienischen Handelskonföderation und Vorsitzender des Ersten italieni­schen Handelsausschusses für Abessinien, Abg. Mario Nacheli, einen Vortrag über die wirtschaftliche Auswertung des faschistischen Imperiums. Er. führte dabei aus, daß Aethiopien alle Bodenschätze besitze, beson­ders Gold, Platin, flüssige Heizmaterialien, Kali, Kupfer und andere wertvolle Materialien, und daß die wasser- und humusreichen Flächen für alle Kulturen geeignet seien, von der Baumwolle bis zum Kaffee, von den ölhaltigen Samen bis zum Getreide, von tropischem Obst bis zu den mannigfaltigsten Faserpflanzen. Dabei versäumte er nicht, darauf hinzuweisen, daß Aethiopien aber auch alle Schwierigkeiten eines ungeheuren Landes biete, in dem sich die mannigfaltigsten klimatischen, phisikalischen und geolo­gischen Verhältnisse wiederholen; Italien habe hier alles neu zu schaffen. Er wies dann auf die ungeheuren Lei­stungen Deutschlands in seinen früheren Kolonien hin, auf die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Deutschland und Italien und auf die Möglichkeiten, die auch für Deutschland in Aethiopien liegen, in einer weitgehenden Zusammen­arbeit zwischen deutschen Produzenten und italienischen Produzenten und vor allem zwischen deutschen Kaufleuten und italienischen Kaufleuten.

Sir Befpllchunvrn Limos in Wirn

Wien, 10. Nov. Heber die Besprechungen des Außen­ministers Ciano mit den verantwortlichen österreichischen Staatsmännern wurde am Dienstagabend folgend« Ver­lautbarung ausgegeben:

Zm Laufe des gestrigen und heutigen Tages haben zwischen Bundeskanzler Dr. Schuschnigg sowie Staatssekre­tär für die Auswärtigen Angelegenheiten Dr. Schmidt und dem italienischen Minister des Aeußeren Grafen Ciano, dessen bisheriger Aufenthalt in Wien bekanntlich der Er­widerung der von Bundeskanzler Dr. Schuschnigg und Staatssekretär Dr. Schmidt dem italienischen Regierungs­chef Mussolini und der Römer Regierung gemachten Be­suchen galt, wiederholt längere, in freundschaftlichem Geiste geführte Unterredungen über eine Reihe von Fragen statt­

gefunden, die unmittelbar die Beziehungen zwischen Oester­reich und Italien sowie die soeben zu einem glücklichen Ab­schluß gelangten Wirtschaftsverhandlungen betrafen. Außer­dem waren die Besprechungen der drei Staatsmänner auch der Vorbereitung der nach Eintreffen des ungarischen Mini­sters des Aeußeren, v. Kanya, morgen beginnenden Kon­ferenz der Außenminister der Römer Protokollstaaten gewidmet."

> Mieltter"erM"en sind undedinai M unierliM

' Zum Vierjahresplan hat der Präsident des Zentralverbender deutscher Haus- und Grundbesitzervereine e. V., Tribiur. einen Aufruf an die deutschen Hauseigentümer gerichtet. Er sagt darin, daß der deutsche Haus- und Grundbesitz der größte Steuerzahler, der größte Abnehmer der gemeindlichen Betriebe und der größte Auftraggeber des Handwerks sei. Er habe bei der Schadenverhütung, im Kampf gegen den Verderb und bei den Aufgaben des Luftschutzes besondere Funktionen zu erfülle« und müsse zu höchstem Einsatz bereit sein, flngerechtfertigte Mietsteigerungen seien unbedingt zu unterlassen. Wie das ganze Volk unbedingt Disziplin halten müsse, so hänge auch von der Disziplin des Hauseigentümers die Stabilität des Lohn- and Preisniveaus ab.Vergiß es niemals", so ruft Tribius de» Hauseigentümern zu,daß es Deine edelste Aufgabe ist, Deinem Mieter, dem deutschen Arbeiter der Stirn und der Faust, ei» Heim zu bieten, das für ihn eine friedvolle Statte der Kraft und der Sammlung ist."

Der Führer vegMwüiischte König und Kaiser Viktor Emnnuel

Berlin, 11. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majestät dem König und Kaiser Viktor Emanuel seine aufrichtigsten Glückwünsche zum Geburtstag telegra­phisch übermittelt.

Ganzes Stadtviertel niedergebrannt

Paris, 10. Nov. Ein ganzes Viertel der französische« 12 000 Einwohner zählenden alten Stadt Gap ist in dtt vergangenen Nacht ein Raub der Flammen geworden. Der Brand, der in einer großen Tischlerei ausbrach, griff mn rasender Geschwindigkeit um sich und in wenigen Stunde« standen die umliegenden Häuser in Flammen. In aller Eile suchten die Bewohner das Weite. Erst am fruh^l Morgen gelang es den Feuerwehren, die weitere Ausdeh­nung des Brandes zu verhindern. Personen sind mcht z« Schaden gekommen. Der Sachschaden wird auf viele Nul­lionen Franken geschätzt.