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Schwarzwälder Tageszeita«»

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Die nationalen reuoven im Weichbilb -er Sauptsta-t

Weiße Fahnen an den Häusern Madrids

Salamanca, 6. Noo. (Von unserem Sonderberichterstatter.) Die nationalen Truppen haben am Freitag um 13 Uhr in ihrem weiteren Vormarsch auf Madrid die Vororte Retamares und Villaverde genommen. Eine Abteilung ist von Cara- banchel Alto aus in die Vorstadt Carabanchel Bajo eingedrun­gen. Damit ist die Vorhut der Nationalisten bis aus 5 Km. an die Stadtmitte herangcrückt. Sie befindet sich bereits im eigent­lichen Weichbild Madrids.

Der Vormarsch hat gleichzeitig auf der Straße Toledo Madrid und auf der Straße AranjuezMadrid stattgefunden. Während des Vormarsches wurden drei sowjetrussische Jagd­flugzeuge von nationalen Fliegern abgefchossen. Zahlreiche Häuser in Madrid zeigen weiße Fahnen. Die roten Mili­zen ziehen sich fluchtartig zurück. Der Auswandererstrom hat die Straße MadridValencia völlig verstopft. Bei den roten Horden ist von irgendwelcher Disziplin oder Gehorsam gegen­über ihren militärischen Führern keine Rede mehr. Unter der Bevölkerung der befreiten Gebiete und bei den siegreichen nationalen Truppen herrscht ungeheure Begeisterung.

Brandstiftungen und Plünderungen in Madrid

Paris, 6. Nov. In der spanischen Hauptstadt soll nach einer Meldung aus Teneriffa große Verwirrung herrschen. Natio­nale Flugzeuge, die im Laufe des Donnerstags die Stadt über­flogen, haben Straßenkämpse beobachtet, die anscheinend zwischen Anhängern und Gegnern des roten Häuptlings Caballero statt­finden. Von den Vororten Madrids aus, die sich bereits in den Händen der nationalen Streitkröste befinden, wurden zahlreiche Brandherde am Rande der Stadt festgestellt, woraus man schließt, daß die Kommunisten und Anarchisten mit der Plünderung und Brandstiftung begonnen haben. Im Verlaufe der Kämpfe, die an den verschiedenen Frontabschnitten stattfanden, fielen wie­derum zahlreiche sowjetrussische schwere Tanks in die Hände der Nationalisten.

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Oie Einnahme von Gelafe

Toledo, 6. Nov. (Vom Sonderberichterstatter des DNB.) Die auf der Straße Toledo-Madrid vorrückenden nationalen Trup­pen legten am Donnerstag einen Ruhetag ein, um die Front auszurichten und den Anschluß an die Vormarschkolonnen auf ihrem rechten und linken Flügel zu sichern.

Oberstleutnant Telia, der die nationalen Truppen in diesem Frontabschnitt führt, bestätigte dem Berichterstatter des DNB daß am Donnerstag vormittag nationale Jagdflieger bei tafe sechs Jagdflugzeuge und einen Potez-Vo In­der der Roten abgeschossen haben. Er berichtete weiter, daß seine Abteilungen bei der Einnahme des Flughafens und des Orter Eetafe auf heftigen Widerstand gestoßen sind. Die roten Horde» hatten sich in hervorragend ausgebauten Schützengräben festge­setzt. die offenbar unter Leitung sowjelrussischer Spezialisten nach modernsten Grundsätzen angelegt waren. Teilweise hatten die in Mannshöhe ausgehobenen Gräben bis fünf Meter tiefe Unterstünde. Der Bau dieser Stellung muß wochenlange Arbeit erfordert haben.

Bei ihrem Rückzug mußten die Roten große Menge, Kriegsmaterial in den Händen der Sieger zuriicklassen, so Geschütze, Gewehre, Munition und Kleidungsstücke, von denen die meisten ganz neu hergcstellt waren. Unter dem Material wurden wieder große Mengen gefunden, die aus ausländische,, vor alle« Dingen sowjetrussischen Lieferungen stammen: Granat­hülfen für Tankgeschiitze sowjetrussischer Herkunft mit Aufschrif­ten in russischer Sprache, sowjetrussische Uniformmützen und I,- fanteriegewehre, weiter französische Maschinengewehrmunitio, und ein französisches Maschinengewehr und auch tschechische Ee- wehrmunition.

Rote Massenflucht aus Madrid

Salamanca, 8. Nov. Der Sender Burgos teilt mit, daß auf der Landstraße MadridValencia große Mengen von Personen- und Lastkraftwagen mit flüchtenden Marxisten festgestellt wor­den seien. Der rote Staatspräsident Azana habe von der kata­lanischenRegierung" zum Schutze seiner Person Wachen erhal­ten, von denen er Tag und Nacht umgeben sei.

Berlin, 6. Nov. Im Zuge der weiteren Durchführung der i von der Reichsregierung übernommenen Ausgaben begibt das ! Deutsche Reich 509 Millionen RM, t.Sprozentige auslosbare j Reichsschatzanweisungen zum Kurse von 98,75 Prozent. Die durchschnittliche Laufzeit der Schatzanweisungen beträgt neun Jahre. Von 1943 ab wird jedes Jahr ein Sechstel des Anleihebe­trages der Schatzanweisungen zum Nennwert aufgelegt werden. Der Zinslauf beginnt am 1. Dezember ds. Js. IVO Millionen RM. dieser Schatzanweisungen sind bereits fest gezeichnet Wor­te«. Die verbleibenden 409 Millionen RM. werden durch das »nter Führung der Reichsbank stehende Anleihekonsortium zum Kurse von 98,75 Prozent zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Di« Zahlungen durch die Zeichner auf zugeteilte Reichsschatzan- weisungen werden in der Zeit vom 11 Dezember ds. Js. bis M« 18. Februar nächsten Jahres erfolgen, und zwar am 11. Dezember ds. Js. 1V Prozent, am 7. Januar nächsten Jahres 19 Prozent und am 29. Januar und 18. Februar nächsten Jahres je 25 Prozent. Frühere Zahlungen sind zulässig. Die Reichsschatz- aaweisungen find müudelsicher und bei der Reichsbank lombard- fähig. Die Zeichnungsfrist läuft vom 2V. November bis 5. De- ^«ber ds. Js.

15 FrvnlkljmpseraborbmnMN m Rom

Herzliche Begrüßung der deutschen Vertreter

Rom, 6. Nov. Am Nationaldenkmal Vittoriano kam es am Freitag mittag gelegentlich der gemeinsamen Kranzniederlegung der 15 in Rom weilenden ausländischen Frontkämpserabord- nungen zu einer eindrucksvollen Ehrung des Unbekannten Sol­daten. Ein starkes Aufgebot der römischen Garnison hatte in Paradeuniform an den Stufen des Nationaldenkmals Aufstel­lung genommen, während die verschiedenen Delegationen, da­runter die deutsche unter Führung des Vorsitzenden der deutschen Frontkämpfer, des Herzogs von Koburg, und des Neichs- kriegsopserführers Oberlindober, einzeln am Grabe des Unbekannten Soldaten Kränze niederlegten und an dieser Stätte kameradschaftlichen Gedenkens in ehrfurchtsvollem Schwei­gen verharrten.

Rach dieser Ehrung des Unbekannten Soldaten begaben sich die Mitglieder der deutschen Abordnung auch zu dem auf dem Ca­pitol gelegenen Ehrenmal für die Gefallenen der faschistischen Revolution und legten hier einen zweiten, mit den Reichsfarben geschmückten Lorbeerkranz nieder. Bei beiden Feiern wurde die deutsche Abordnung mit besonders herzlichen Sympathiekund­gebungen begrüßt. Mussolini, der am Freitag vormittag ge­meinsam mit den fremden Frontkämpferdelegationen das neue Kriegerheim besichtigte, hat bei der Vorstellung die deutsche Abordnung-dadurch ausgezeichnet, daß er ihre beiden Fiibrer längere Zeit ins Gespräch zog.

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Einheitliche Etudentensührung

Dr. Scheel zum Führer des NSD.-Studentenbundes ernannt

Berlin. 6. Nov. NSK. meldet: Der Studentenbundsführer. Pg. Derichsweiler, hat dem Stellvertreter des Führers die Er­füllung des am 1. August 1934 übernommenen Auftrages, den NSD.-Studentenbund zur Kampftruppe aller Nationalsozialisten ni der Hochschule zu machen, gemeldet und dabei die Bitte aus­gesprochen, ihn mit einer neuen Aufgabe zu betrauen. Der Stellvertretendes Führers hat daraufhin den Partei­genossen Derichsweiler für eine neue Aufgabe in feinen Stab berufen und Parteigenossen SS.-Obersturmbann­führer Dr. Gustav Adolf Scheel, den früheren Gau-Studenten­bundsführer von Baden, entsprechend einem Vorschlag des Par­teigenossen Derichsweiler, zum PSD.-Studentenbundsführer ernannt.

Zugleich hat auf Vorschlag des stellvertretenden Reichsführers der Deutschen Studentenschaft, Waldemar Müller, der Reichserziehungsminister Rust zur Herbeiführung einer einheitlichen Führung des gesamten deutschen Studenten- tums den früheren Kreisführer der Deutschen Studentenschaft, KS.-Obersturmbannführer Pg. Dr. Gustav Adolf Scheel zum Führer der Reichsschaft der Studierenden und Reichsführer der Deutschen Studentenschaft er­nannt.

Wische Mörder

Verherrlichung auch von der Schweizer Presse abgelehnt Bern, 6. Nov Der bevorstehende Mordprozeß gegen den Juden David Frankfurter hat bekanntlich die jüdische Presse in aller Welt zu Sympathieerklärungen für den Mörder und zu Verherrlichungen seiner Tat veranlaßt. Vor allem hat das Organ der jüdischen Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus, die sich bewußt hinter den Mörder und seine Tat stellt, sogar die Person des Führers in Zusammenhang mit der Mordtat in der widerlichsten Weise angegriffen. Dieser un­verfrorene Versuch jüdischer Kreise, die Gerichtsverhand­lung in Chur zu einem Forum für alljüdische Propaganda ! zu machen, ist sogar den in dieser Beziehung sonst sehr duld- f stimen Schweizern aus die Nerven gefallen. Der liberale B e r- 1 ner Bund" bringt in einem soeben erschienenen ArtikelVor I neuen Judengesetzen in Deutschland" nach Hinweisen auf die letzte Sportpalast-Rede von Reichsminister Dr. Goebbels Bei­spiele von der jüdischen Entlastungsoffensive für den Mörder David Frankfurter und erklärt es bei der deutschen Einstellung zur Judenfrage für begreiflich, wenn deutscherseits auf derartige Hetze in entsprechender Form geantwortet würde.

Es wird auf die möglichen Wirkungen eines solchenExzesses eines unverantwortlichen Literatentums" hingewiesen. U. a. habe sich der Emigrant Ludwig-Cohn durch sein Buch für den Mörder eingesetzt Andererseits nimmt oer Artikel daraus Bezug, daß sogar der Eroßrabbiner von Paris sich gegen die Verherrlichung des Mörders durch jüdische Kreise gewandt habe.

Diese Veröffentlichungen des Schweizer Blattes darf als Zei­chen dafür gewertet werden, daß die Schweiz ein Interesse daran hat, sich im Zusammenhang mit dem Mordprozeß Frankfurter nicht von jüdischer Seite gegen Deutschland mißbrauchen zu las­sen.

ReWbelriebsaMl »er RM. Bertthr

Berlin, 6. Nov. Am Freitag fand im Reichspostzentralamt anläßlich der Berliner Arbeitstagung der Reichsbetriebsgemein­schaft 10 der DAF., Verkehr und öffentliche Betriebe (Energie, Verkehr, Verwaltung) der erste gemeinschaftliche Reichsbetriebs­appell, der aus alle deutschen Sender übertragen wurde, statt.

An der Veranstaltung nahmen 2400 Arbeiter. Angestellte und Beamte des Reichspostzentralamtes und 800 Vertreter der ver­schiedenen Verkehrszweige und über eine Million Arbeitskame­raden im ganzen Reich teil.

Nach einer kurzen Begrüßungsansprache ergriff

Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz-Riibenach das Wort zu einer Ansprache, in der er ausführte: !

Zum erstenmal hat ein deutscher Verkehrsminister die Freude, zu allen seinen Mitarbeitern zu sprechen. Alle Verwaltungen und Betriebe des Verkehrs haben ihre Männer und Frauen, die im Dienst für kurze Zeit abkömmlich sind, auf Veranlassung der Deutschen Arbeitsfront zu diesem Morgenappell gelaven.

Er soll uns lehren, daß wir im Grunde alle dieselbe Aufgabe haben und daß kein wesentlicher Unterschied zwischen uns besteht. Der Verkehr ist das Leben selbst. Die menschliche Gesellschaft bedarf der Einrichtung des Verkehrs ebenso, wie der Mensch seiner Adern oder der Luft zum Atmen. Seid euch darüber klar: ihr alle arbeitet an der lebenswichtigsten Funktion eines hoch- entwickelten Volkes! Jeder von euch hat einen Vertrauens­posten in diesem Volk inne. Denkt daran und seid stolz daraus'

An dem Verkehr könnt ihr euch den BegriffSozialismus" klar machen, über dessen Inhalt mancher vielleicht noch nicht mit sich ins reine gekommen ist. Sozialismus, wie ihn der Führer in der hundertjährigen Entwicklung der Eisenbahn verwirk­licht sah, das ist ein hochgemutes System von Ehre, Sorge und Pflicht, dessen Sinn Dienst am Volke ist. Dieser Sozialismus hat dünn besiedelte und ärmliche Gegenden erschlossen und mit Verkehr erfüllt mit Hilfe der lleberschiisse, die in dicht be­siedelten Landstrichen erzielt werden konnten. Dieser Sozialis­mus lebte auch in dem Geiste unserer untergegangenen Besatzung des FeuerschiffesElbe I".

Ehre, Sorge und Pflicht, diese eigentlichen Kennworte eines wahren Sozialismus, find auch der innerste Begriff einer wirk­lichen Betriebsgemeinschast. Ich vanke der Deutschen Arbeits­front dafür, daß sie diesen Gedanken der Betriebsgemeinschast ehrlich pflegt. Wir brauchen diesen Geist zu allen Zeiten, wir brauchen ihn aber in vermehrtem Maße zur siegreichen Durch­führung des Vierjahresplanes unseres Führers. Wenn Sie, meine Kameraden, zu dieser glänzenden Beschaffenheit des Ma­terials den Geist der Betriebsgemeinschast hinzutun, dann wer­den dte deutschen Verkehrseinrjchtungen ihre gewaltige Aufgabe in diesem Vierjahresplan mit Gottes Hilfe erfüllen.

Anschließend sprach Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Kör», ner. Pieser erste Reichsbetriebsgemeinschastsappell fand seinen Abschluß in dem Gelöbnis, alle Kraft einzusetzen, um an dem vom Führer aufgestellten Vierjahresplau mitzuarbeiten. -

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Im Lehrervereins Haus fand die 11. große Arbeitstagung der Reichsbetriebsgemeinschaft und der Vertreter der Reichsbahn, der Reichspost, der Eeneralinspektion für das Straßenwesen so­wie der Reichsverkehrsgruppen statt. Nach dem Gedenken an die Toten der Bewegung sowie der Opfer der Arbeit sprach Reichsverkehrsmlnister Freiherr von Eltz-Rübenach über Verkehrspolittk und Verkehrsbedienung. Stabsobmann der NSBO., Dr. Hupfauer, sprach zu dem Thema:Soziale Selbst­verwaltung. Er entwarf ein kurzes Bild der kommenden Zu­sammenarbeit und hob hervor, daß die DAF. die Vollstreckeri« des nationalsozialistischen Willens auf allen Gebieten der Ar­beitspolitik sei.

Der Präsident des Reichskraftwagenbetriebsverbandes. Dr. ing. Scholz, ging auf die Zusammenarbeit zwischen dem Verband unl»

sen übrigen Verkehrsträgern, sowie der Deutschen Arbeitsfront näher ein. Der Verband sei gewillt, sich für die Erfüllung neun Aufgaben voll einzusetzen. Der Güterfernverkehr müsse noch weiter ausgebaut werden. Leider sei aber die wirtschaftliche Lage des gesamten Kraftverkehrsgewerbes noch immer als un­günstig zu bezeichnen. An die Deutsche Arbeitsfront richtete Dr. Scholz die Bitte, die vielen kleinen, unverschuldet in Not geratenen Unternehmer zu unterstützen. Den Fernfahrern müsse durch Schaffung von Ruhe- und Erholuugsplätzen geholfen wer­den. Auch zur Durchführung dieses Werkes brauche der Ver-e«- die Mitarbeit und Hilfe der DAF.

Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Körner stellte abschliHnid fest, daß die Verkehrswirtschaft niemals nur nach kapitalisti­schen Grundsätzen geleitet werden dürfe. Die Aufgaben seien nur zu erfüllen, wenn alle mithelfen, das gemeinsame Ziel zu erreichen. Dis Verkehrsmittel hätten jederzeit im Dienste »er Nation zu stehen. Der Vierjahresplan lege auch dem Verkehrs­gewerbe neue Verpflichtungen auf. Die weitere Durchdringung verkehrsarmer Gebiete müsse zu einer neuen Belebung der Wirtschaft führen.

EiskilWimnsM bei Warschau

Fünf Tote und zahlreiche Schwerverletzte Warschau, 6. Nov. In der Nähe von Warschau ereignete sick am Freitag früh ein schweres Eisenbahnunglück, bei dem nach den bisherigen Meldungen fünf Personen getötet, etwa 4V tie 59 Personen schwer und viele leicht verletzt wurden. In der Mi der Station Szczenfliwice wartete der Schnellzug aus Komo> row, um den Schnellzug RadomWarschau vorüberzulassen. Plötzlich erfolgte ein furchtbarer Aufprall. Der aus zwei Wagen bestehende elektrische Vorortzug Erodzijk -Warschau war im Nebel auf die letzten Wagen des haltenden Schnellzuges aufge­fahren. Der letzte Wagen des Schnellzuges wurde in die Höhe gehoben und umgeworfen, der nächste vollständig zertrümmert. Auch die beiden folgenden Wagen wurden zerstört. Unter den Reisenden befinden sich viele Schüler und Studenten. Außerdem find unter den Opfern des Unglücks zahlreiche Angestellte und Beamte, die ins Büro fuhren.

Kommunistisches Revolulionsheer in Frankreich?

Paris, 6. Nov.Gringoire" veröffentlicht einen längeren Ar­tikel aus der Feder eines ungenannten Gewährsmannes, der die Vorbereitung einer revolutionären Armee un- ter dem Befehl des früheren französischen Offiziers und Kom­munisten Marty zum Gegenstand hat Es soll sich um ein kom­munistisches Stoßtrupp-Heer handeln, dessen Aufstellung Marty im November vollendet habe. Der Plan sehe die Ausnutzung des sogenannten roten Gürtels, d. h. der kommunistischen Vororte von Paris, zur Einkreisung der Hauptstadt vor.

Marty, der bisher als Vertreter der Komintern in Spanien geweilt habe, sei von diesem Posten beurlaubt worden, um sich ganz der Organisierung des Aufstandes in Frankreich widmen zu können. Man habe ihm einen Kriegsschatz in Höhe von zehn Millionen Francs, über dessen Verwendung er lediglich dem kommunistischen Sekretariat der Komintern in Moskau Rechen­schaft abzulegsn brauche, für den Revolutionskrieg zur Verfü­gung gestellt. In dem Artikel wird die Stärke des Kerns der kommunistischen Armee in Frankreich mit 30 000 Mann ange­geben. Für die Ausrüstung und Bewaffnung habe die Opera­tionsstelle durch Mittelsmänner in der Schweiz und in Belgien folgendes bestellt: 10 000 Gewehre, 3500 Revolver, 1000 Maschi­nenpistolen. 50000 Handgranaten, eine Million Schuß für Ge­wehrmunition, 750 000 Schuß Revokoermunition, 30 000 Lade­streifen für Maschinenpistolen, 20 000 Messer und 150 000 Meter Tekephondraht.