Nationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg
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Nummer 2K1
Stt Marsch der Verpflichtung
Ein ganzes Volk
geht den Schicksalsweg der ermordeten Helden
RSK. Aus dem unerschütterlichen Willen, die Ketten der ilasreiheit zu sprengen und den Weg in eine neue deutsche Freiheit zu schreiten, aus dem höchsten Opfer, dessen Menschen fähig find, Leib und Leben hinzugeben für Volk und Vaterland, entstand der 9. November, der seine Krönung fand in dem Führerwort „Und ihr habt doch gesiegt", das siir alle Zeiten deutscher Geschichte eingegraben steht im krz des Mahnmals in der Feldherrnhalle zu München wie im ehernen Kampfwillen der Bewegung.
Wieder werden die alten Kämpfer, wie am Vorabend vor 13 Jahren, sich an der historischen Stätte des Vürger- bräukellers zusammenfinden, um die schicksalsschweren Stunden jener Nacht in sich aufleben zu lassen, und das zanze deutsche Volk wird mit allen seinen Gedanken unter ihnen sein. Das ganze deutsche Volk wird an ihrem nächtlichen Wege stehen, wenn sie durch das Siegestor und die Ludwigstratze die Feldzeichen und Fahnen der Bewegung zur Feldherrnhalle tragen. Die Hitlerjugend wird wieder die Ehrenwache halten und damit bekunden, daß sie im Leiste jener Männer und nach ihrem Vorbild leben will, das sie mit ihrem Opfer gaben. Ehrenstürme der marschierenden Bewegung werden um die Mitternachtswende am Mahnmal vorüberschreiten, und wir alle werden mit ihnen den Ermordeten des 9. November Ehre und stummen Dank erweisen.
Der kommende Morgen des Tages, der für die Hauptstadt der Bewegung zum Feiertag erhoben wurde, wird beim „Marschdes9. November", der über den Schicksalsweg des Jahres 1923 führt, das deutsche Volk zu innerer Sammlung und Besinnung aus dem Alltag des Schaffens rufen und ihre Gedanken an die ewigen Glaubensstätten sichren.
Wieder ragen am Rande des Marschweges die Pylonen mit den Namen derer auf, die im Kampfe der Bewegung ihr Herzblut lassen mutzten. Zwischen Herbert Norkus und Horst Wessel aber werden sich diesmal neueNamen einfügen: Wilhelm Eustloff, Bernhard Schlothan, Günther Deskowski, Ernst Ludwig und Paul Fressonke, die davon künden, datz der Opfer noch nicht genug waren, und die daran mahnen, datz die Bewegung noch immer und in aller Zeit Wache halten und opferbereit wie die Ermordeten bleiben mutz, um dem Weltfernd zu trotzen. Das deutsche Volk reiht sich rin in diesen Schicksalszug mit den Ermordeten der Bewegung, um Wache zu halten für seine Freiheit und Ehre.
Alle werden mit an jener Stätte stehen, die den Helden zuM ehrenden Gedächtnis errichtet wurde und mahnt, uns ihrer Opfer würdig zu zeigen. Wenn die 16 Ehrensalven über den Platz verhallen, soll jene Schicksalsstunde vor 13 Jahren in uns wach werden und uns sich neigen lassen vor der Grütze des Opfers, das im Mahnmal sich uns allen kündet.
lieber alle Trauer aber wollen wir mitmarschieren in dem stolzen Zuge des Sieges durch die Brienner Stratze, wo die Fahnen und Standarten der Bewegung den alten Kämpfern entgegenleuchten, hinüber zur „Ewigen Wache" am Königsplatz, wo wir stumm die Helden des 9. November grüßen.
Wir treten alle mit an zum grotzen Appell und schwören, wenn der Sprecher der Partei ihre Namen ruft, datz wir sein wollen ein einig Volk, stark und treu, frei und voller Ehre. Unsere in der Grütze der Verpflichtung schlagenden Herzen aber tragen wir dem Manne entgegen, der uns ein neues Deutschland schuf, das Deutschland Adolf Hitlers.
Programm zum s. November
München, 6. Nov. Das offizielle Programm für die Begehung des 8. und 9. Novembers in der Hauptstadt der Bewegung «egt nunmehr vor. Danach beginnen die Feierlichkeiten am
Sonntag, de» 8. November
um 1 g Uhr mit dem Treffe» der alten Kämpfer im Bürger- oraukeller, wo der Führer zu seine alten Kämpfern an dieser historischen Stätte sprechen wird.
Um 23 Uhr erfolgt dann der Einmarsch der Standarten durch das Siegestor zur Feldherrnhalle. Zu beiden Seiten des Odeon- nehmen die Standarten Aufstellung. Kampfgenossen von 923 legen unter den Klängen des Präsentiermarsches die 16 Nranze des Führers an den ln der Feldherrnhalle aufgestellten «iammen-Pylonen nieder, deren jede den Namen eines der Ermordeten trägt. Nunmehr bezieht Hitlerjugend die Ehrenwache, ne Ehrenstürme der SA., des NSKK., der politischen Leiter. vorb^^chs"rbeitsk>'-enstes und der SS. ziehen am Mahnmal
Dem Montag, dem 9. November, gibt sein Gepräge der Marsch des S. November.
»0 00 Uhr erfolgt die Aufstellung des Zuges am Bürger- «raukeller. Als erster nimmt Julius Streicher Aufstellung, hin-
Altensteig, Samstag, den 7. November 1938
»» Z«Hr,»«l
ter vem die Blutsayne getragen wird. Es reihen sich an: Die Führergruppe, die alten Kämpfer, die Reichsleiter, Gauleiter, Obergruppenführer und Gruppenführer,- SA., SS., NSKK., Obergebietsführer und Eebietsführer, Hauptdienstleiter der Reichsleitung, Arbeitsgaufiihrer des Reichsarbeitsdienstes. Dahinter stellen sich auf zwei Stürme SA., ein Sturm NSKK., eine Abteilung politische Leiter, eine Abteilung Reichsarbeitsdienst und ein Sturm SS.
Um 12.10 Uhr beginnt dann der Marsch des Zuges durch die Straßen des 9. November 1923. An der Feldherrnhalle findet das Gedenken am Mahnmal statt. 16 Salutschüsse künden an, daß vor 13 Jahren 16 Männer ihr Leben für Deutschland geopfert haben.
Nach diesem Weiheakt zum Gedächtnis und zur Ehrung der ersten Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung erfolgt der
Marsch von der Feldherrnhalle zur Ewigen Wache.
Auf dem Kgl. Platz sind um 13.10 Uhr angetreten zum A p - pell vor den Toten der Bewegung: Marschblöcke der SA., des NSKK., der politischen Leiter, des Reuhsarbeitsdien- stes und der Hitlerjugend, die Rekruten der SS.-Standarte Adolf Hitler und SS.-Standarte Deutschland.
Nach dem Eintreffen des Zuges des 9. November nehmen die alten Kämpfer oor der Ewigen Wache Ausstellung.
Adolf Hitler steht bei den Helden der Bewegung.
Danach ruft der Sprecher der Partei Adolf Wagner zum Appell, die WachLparade zieht auf, worauf der Sprecher der Partei den Appell beendet.
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Die Fahnen des Sieges heraus!
Aufruf des Reichspropagandaleiters zum 9. November
Berlin, Ti. Nov. R^ichspropag. irdaleitckr Dr. Goebbels gibt, dem „Völkischen Beobachter" zufolge, bekannt:
Alljährlich am 9. November gedenkt die nationalsozialistische Bewegung und mit ihr die ganze Nation in stolzer Trauer ihrer Toten.
Ueberall im Reich ziehen an den Gräbern unserer ermordeten Kameraden die Ehrenwachen der nationalsozialistischen Formationen auf.
Aalst« »«« Edrui
Rom, 6. Nov. Man hat in Rom nicht ohne Spannung das Echo der Mailänder Rede Mussolinis in England abgewartet, stellt doch das Verhältnis zu England zurzeit die Kernfrage der italienischen Politik dar. Die erste maßgebende Aeutzerung, die man hörte, diejenige von Lord Halifax im Oberhaus, machte einen recht günstigen Eindruck. Ihr gegenüber enttäuscht die Kälte, mit der Außenminister Eden im Unterhaus die englisch-italienischen Beziehungen behan- gelt hat und das Fehlen von positiven Elementen in seiner Rede, welche die italienisch-englische Aussprache zu einem zweiseitigen Mittelmeerpakt, wie ihn Italien wünscht, fördern könnten. Man vermeidet aber in Rom, Enttäuschung an den Tag zu legen und zeigt sogar ein gewisses psychologisches Verständnis für Edens Verhalten. An gut unterrichteter Stelle hebt man hervor, datz die englische Politik eine abwartende Haltung eingenommen habe, von der aus man schließlich Zu Verhandlungen gelangen könnte. Dem entspricht auch das Verhalten der italienischen Presse, die mit einer Ausnahme auf alle Kommentare zu der Rede Edens verzichtet.
Diese Ausnahme ist die „S t a m p a" in Turin, die allerdings in ersichtlichem Gegensatz zu der Auffassung an römischer Stelle sagt: „Eden hat sich in eine absolut negative Haltung hineinvergraben, die als Ausgangspunkt das alte Leitmotiv hat: die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Rom und London ist darauf zurückzuführcn, datz England seine Verpflichtungen gegenüber dem Völkerbund hat erfüllen müssen. Die Ausführungen Edens bedeuten einen Schritt nach rückwärts. Sie lassen die Dinge zumindest stagnieren. Das braucht bei einer Krankheit kein beunruhigendes Zeichen zu sein: vielleicht aber willEden Zeitgewinnen, bis England sein formidables Rüstungsprogramm unter Dach und Fach gebracht hat."
Zu den Gründen der verhältnismäßig positiven Beurteilung der Rede Edens in Rom gehört wahrscheinlich auch der Umstand, datz heute nach langen Verhandlungen das englisch-italienische Abkommen zur Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen unterzeichnet worden ist. Man will vermeiden, in den guten Ton, der auf diese Weise in die englisch-italienischen Beziehungen gebracht wird, einen Mitzklang zu bringen. Das heute Unterzeichnete Abkommen setzt sich aus zwei Teilen zusammen, von welchen der erste die Zah- lungsweise regelt und im Wege eines Clearings
In der Hauptstadt der Bewegung schart der Führer seine ältesten Mitkämpfer um sich. Zu ihnen spricht er am Vorabend des 9. November in dem gleichen Saale, von dem die schicksalhaften Ereignisse des Jahres 1923 ihren Ausgang nahmen. Mit ihnen tritt er jedes Jahr von neuem den historischen Marsch zur Feldherrnhalle an.
Zu derselben Minute, da am 9. November 1923 die ersten 16 Blutzeugen der nationalsozialistischen Idee in Salven eines heimtückischen Verrates zusammenbrachen, donnern nun jedes Jahr 16 Schutz Salut an der Feldherrnhalle, als Zeichen des Aufzuges der 16 Gefallenen am 9. Nov. 1923 zur Ewigen Wache auf dem Königlichen Platz.
So wird jedes Jahr von neuem der Totengedenktag der nationalsozialistischen Bewegung zu einem Feiertag des Sieges und der Auferstehung für das ganze deutsche Volk. Und deshalb hissen wir auch am 9. November die Fahnen des neuen Reiches an allen öffentlichen Gebäuden, Arbeitsstätten und Wohnhäusern als Siegesbanner der deutschen Revolution.
Schutz des Gedenktages vom s. Rovemder
Berlin, 6. Nov. Der 9. November ist in der deutschen Geschichte durch die Opfer der NSDAP, vom Odeonsplatz zu München für alle Zeiten zu einem Tag des ernsten Gedenkens geworden. Er wird vom ganzen deutschen Volk als ein Ta^, der Einkehr und des nationalen Erinnerns begangen werden/ Die Bedeutung dieses Gedenktages wird durch die Veranstaltungen der Partei besonders gewürdigt. Der Reichs- und preußische Minister des Innern Dr. Frick hat nunmehr zum Schutze des Gedenktages für die Ermordeten der Bewegung am 9. November eine Verordnung erlassen, durch die am 9. November 1936 in Räumen mit Schankbetrieb musikalische Darbietungen jeder Art mit Ausnahme der Darbietungen der deutschen Rundfunksender und ferner alle anderen der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen verboten werden, sofern bei ihnen nicht ver diesem Tage entsprechende ernste Charakter gewahrt ist. Zür jeden Fall der Nichtbesolgung dieser Verordnung sind Porzeistrafen angedroht.
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Vorsorge trifft für eine allmähliche Abtragung der eingefrorenen italienischen Schulden an England,- das zweite Abkommen hingegen regelt dieAustauschbeziehun- gen und setzt Kontingente für die englische Einfuhr nach Italien fest.
Die britische GesandMastswache in AdW Abeba wirb zurückgezogen
Rom, 6. Nov. Der englische Botschafter hat am Freitagabend nach einer amtlichen Mitteilung der Agenzia Stefani dem italienischen Außenminister den Beschluß seiner Regierung mitgeteilt, die zum Schutze der englischen; Gesandtschaft in Addis Abeba stehende Abteilung indischer Truppen zurückzuziehen und die italienischen Behörden zu ersuchen, den Schutz der Beamten der Gesandtschaft z« übernehmen.
Vom italienischen Außenminister Graf Eiano wurden entsprechende Zusicherungen gegeben, worauf der englische Botschafter erklärte, datz der Beschluß schnell zur Durchführung gebracht werden solle. Graf Eiano hat daraufhin zum Ausdruck gebracht, datz seine Regierung den Beschluß zu schätzen wisse.
Kommunistische Demonstrationen vor der deutschen Botschaft in London
> London, 6 Nov. Die außerordentlich verstärkte Hetze der Kommunisten gegen Deutschland, die auch bei der Labour-Party Unterstützung fand, hat am Donnerstag abend zu Demonstrationen vor der deutschen Botschaft geführt, in deren Verlauf einige Fensterscheiben eingeworfen wurden. Den willkommenen Anlaß für die kommunistischen Hetzer bot die H i n r i ch t u n g A n d r S s. Da sich an den Kundgebungen nur eine beschränkte Anzahl von Personen beteiligte, konnte die Polizei die Ordnung rasch wieder Herstellen. Drei Personen wurden verhaftet, darunter eine Frau, die sich vor Gericht zu verantworten haben werden. In später Nachtstunde entsandte die Polizei vorsichtshalber Verstärkungen in die Gegend der Botschaft.
Der im Zusammenhang mit den Ausschreitungen vor der deutschen Botschaft festgenommene Kundgeber Wilson wurde am Freitagabend aus der Untersuchungshaft entlassen und mit einer Buße von 10 Schilling bestraft.