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Aufsehenerregender Raubmord-Prozeß Wien, 4. Nov. Vor einem Schwurgericht der steierischen Stadt Leoben begann ein Mordprozeß, der weit über die Grenzen Oesterreichs hinaus Aussehen erregt. Angeklagt wegen Raub­mordes an der Gattin des rumänischen Obersten Maria Farca- sanu ist der 24 Jahre alte, in Ungarn geborene Student Karl. Strasser. Am 29. September 1935 fand ein Streckenwärter neben den Gleisen der Eisenbahnlinie WienInnsbruck in der Nähe der Station Admont die Leiche einer Frau, die sofort als Gattin oes rumänischen Obersten Farcasanu erkannt wurde. Aus ver­schiedenen Anzeichen war zu schließen, daß die Unglückliche einem Mörder zum Opfer gefallen war. Die umfangreichen Nachfor­schungen der österreichischen und Schweizer Behörden führten schließlich zur Verhaftung des Karl Strasser in Zürich. Strasser, der zunächst leugnete, verwickelte sich bald in Widersprüche und le-Ae dann Teilgeständnisse ab. Es besteht kaum mehr ein Zwei- jcl, daß der Mörder, der den Zug in Wien bestiegen hatte, sein im Besitz wertvollen Schmucks befindliches Opfer tätlich überfallen hat und nach hartem Kampf durch das Abteilsenster auf den Bahndamm schleuderte. Im Laufe der Untersuchung ergab sich auch der Verdacht, daß der inzwischen nach Österreich ausgelieferte Strasser im Aufträge des berüchtigten bulgarischen Eisenbahnräubers Trajan Teodorescu gehandelt habe. Bisher ist es aber nicht gelungen, dieses Mannes habhaft zu werden.

Fejtgenommenrr Wohnungsernbrecher Stuttgart, 4. Nov. Am Sonntag, den 25. Oktober 1939, in den Abendstunden wurde in Marbach a. N. in ein Einfamilien­haus eingebrochen und außer Kleidungsstücken Schmuckwaren und Wertpapiere in sehr hohem Betrage entwendet. Weiter wurde in der Nacht zum 31. Oktober 1936 in einen Uhren- und Eoldwarenladen in Crailsheim eingebrochen urch Uhren und Eoldwaren sowie Bargeld im Werte von ca. 4099 NM. ent­wendet. Durch die von der Krimindlpolizeileitstelle Stuttgart in beiden Fällen sofort aufgenommenen Fahndungsmaßnahmen konnte der Täter am Dienstag, den 3. November 1936, in den Vormittagsstunden in Stuttgart in einer Altstadtwirtschaft in der Person des 27 Jahre alten, erheblich vorbestraften Dienst­knechts Albert Baumann von Neidenfels, Kreis Crailsheim, festgenommen werden. Baimann, der in der Nacht zum 25. Ok­tober aus dem Amtsgcrichtsgefängnis Ludwigsburg, wo er als Transportgefangener untergebracht war, in Zuchthauskleidern entwichen ist. ist geständig. Das Stehlgut hat er von Marbach in einem gestohlenen Handwagen nachts nach Backnang und von dort aus mit einem Auto nach Murrhardt gefahren, wo er die Koffer bahnlagernd aufgegeben hat. Die Beute aus dem Crailsheimer Einbruch hat er in den in Marbach entwendeten Koffern in einer Wirtschaft in der Nähe von Crailsheim unter- gestellt. Der größte Teil der gestohlenen Gegenstände ist bei­gebracht. Die gestohlenen Wertpapiere hat Baumann verbrannt. -> Das entwendet^Bargeld hat er in Stuttgart in Dirnenkreisen durchgebracht! teilweise hat er sich auch neu eingekleidet.

Eijenbahnanjchlägr eines Schwachsinnigen Ellwangen, 4.,. Nov. Die Große Strafkammer des Landgerichts Ellwangen beschloß am Mittwoch die Unterbringung des 43jah- rigen ledigen Moritz Knaus aus Dorfmerkingen, Kreis Neres- heim, in einer geschlossenen Heil- und Pflegeanstalt. Knaus hat am Sonntag, den 39. August d. I., an der Holzverladungs­stelle Bährenhof bei Dorfmerkingen der nach Neresheim füh­renden Härtsfeldbahn die Weiche I mit Steinen verstopft und mit Holzprügeln belegt, damit der in der Richtung Aalen durch­fahrende Zug^der m:t etwa 1390 Pilgern besetzt war, entgleisen solle. Am nächsten Sonntag vollfllhrte er einen gleichen Anschlag an einer anderen Weiche auf den um 15.25 Uhr in der Richtung Aalen durchfahrenden Zug, der mit 16 Personen besetzt war, und als diese beiden Anschläge vergeblich geblieben waren, unter­nahm er am selben Tage noch einen dritten Anschlag, indem er auch wieder eine Weiche verrammelte, wodurch die Züge m der Richtung Aalen und in der Richtung Neresheim gefährdet wurden! aber auch hier blieb sein Vorhaben erfolglos. In der Verhandlung stellte sich heraus, daß Knaus die Anschläge ver­mutlich deshalb verübte, weil an jenem Tage der Bischof zu einer Priesterweihe in Neresheim weilte und Knaus nicht dabei sein konnte. Knaus ist nach Angabe des medizinischen Sachver­ständigen schwachsinnig und leidet an krankhafter Zerstörungs- iucht. Da die Unzurechnungsfähigkeit des Knaus erwiesen war, mhrte die Staatsanwaltschaft gegen ihn kein Strafverfahren lurch, sondern beantragte die Unterbringung in einer Heil- sder Pflegeanstalt und ordnete die einstweilige Unterbringung ses Beschuldigten an, da begründete Besorgnis bestand, er würde sich sonst wegen seines Geisteszustandes auch weiterhin ver­brecherisch betätigen.

Ilire Vermäiilung geben bekennt:

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ffltensteig, b. ftiov. 1936.

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sm Ssmstsx, den 7. November 1936 im Osstbok rumIVsldkorn* in kerneck ststt- Undenden kioctireitrkeier kreandlictrK einrulsden,

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Handel und Berkehr

Kleine Wirtschaftsnotizen

Die Devisenersparnis. Im ersten Halbjahr 1936 ersparte Deutschland bei gleich guter Versorgung seiner Bevölkerung mii Textilien schon durch den bisherigen Ausbau der Zellwollen­erzeugung und -Verwendung für rund 56 Millionen NM. Devisen. H

Kampf mit der Rohstossknapphcit. 1925 erzeugte Japan etwa 2 Prozent der Welterzeugung an Kunstseide, zehn Jahre später 22 "Prozent, obwohl inzwischen die Kunstseidenerzeugung der Welt ebenfalls ununterbrochen und stark anstieg. Auch die Kri­senzeit hat diese Entwicklung bekanntlich in keiner Weise unter­brochen

Die Verwertung von Altstoffen in Deutschland. Aus alten Konservendosen werden in Deutschland jährlich 1300 Tonnen Zinnmetall und 78 000 Tonnen Eisenschrott gewonnen.

Preis und Absatz. Die Technischen Werke der Stadt Stuttgart haben es trotz hoher Frachtvorbelastung ihrer Erzeugnisse fertig­gebracht, mit die niedersten Strom- und Gaspreise in Deutschland zu erreichen. Dadurch gelang es ihnen, ir< Stuttgart die höch­sten Strom- und Gasvcrbrauchsziffern je Köpft der Bevölkerung von allen deutschen Städten zu erzielen. Nicht das geringste Ver­dienst daran hatte ein sehr guter Kundendienst und eine unbüro­kratische. der Privatwirtschaft ähnliche Verwaltung.

andren als industrieller Konkurrent. Britisch Indien nimm! heute den ersten Platz unter den Ausfuhrländern an Roheisen ein. An zweiter Stelle folgen Deutschland und Holland, dann erst England.

Sogar Bier exportiert Japan. Der japanische Bierexport ist von 304 000 Hektoliter 1913 auf 2 433 000 Hektoliter 1935 ge stiegen. Er ist heute sogar etwas höher als der des klassischer Biererzeugungslandes Deutschland.

Märkte

Ulmer Schlachtoiehmarkt vom 3. Nov. Auftrieb-, 2 Ochsen, 21 Bullen, 55 Kühe, 12 Färsen, 190 Kälber, 293 Schweine. Preise: Ochsen 43, Bullen 4041, Kühe 2341, Färsen 4042, Kälber 3165, Schweine 4856 RM. Marktverkauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber mäßig belebt.

Biehpreise. Gmünd: Farren 160347, Kühe 210-580, Rin­der 168540, Kälber 8088 RM. Hechingen: Nutzvieh 130360, trächtige Kalbinnen und Kühe 500600 RM. L a n- g«n a u. Kalbrln 472520, Jungvieh 160230 RM. Rot- tenburg: Kühe 450600. Kalbinnen 550650. Junqrinder 140450 RM.

Balingen: trächtige Kühe 560600, leere 450540, Kal­binnen trächtige 620700, leere 430580, Jungvieh 140280 RM. Reutlingen: Kühe 550700, Kalbinnen 450700, Rinder 150550 RM. Rudersberg: Kalbinnen 500 bis 600. Kühe 400560. Rinder 220340 RM. Salzstetten: Kühe 485. Kalbinnen 500, Rinder 335 RM. Waldsee: balbeln 330-450, Jungvieh 180250 RM.

Schweinepreise. A alsn : Milchschwcine 1119, Läufer 25 NM. Vovfingen: Milchschweine 12.5016, Läufer 36 bis 40 RM. Gmünd: Saugschweine 1020. Läufer 47 RM. Hechingen: Milchschweme 1622.50 RM. Langenau: Läufer 42. Milchschweine 1620 RM. Leutkirch: Ferkel 1518 RM. Riedlingen: Milchschwsine 1018, Mutter­schweine 110120 RM. Rottenburg. Milchschweine 10 bis 20 RM. Tuttlingen: Milchschweine 813 RM

Balingen: Milchschwcine 1120, Läufer 3443 RM. Ludwigsburg: Milchschwcine 1827 RM. Nieder­stetten: Milchschweine 3042 RM. Reutlingen: Milch- jchweine 1220 RM. Rudersberg: Milchschweine 13 bis 22 RM, Salzstetten' Milchschweine 3054 RM. Waldsee: Milchschweine 2436 RM

Eeislinger Pferdemarkt vom 3. Nov. Zufuhr 80 Pferde, meist schweren Schlags. Preise lagen hoch, teilweise bis zu 2000 RM. pro Stück. Der Umsatz war mäßig, da der Besuch ziemlich ruhig.

Letzte Nachrichten

Einweihung des elektrischen Betriebes auf der Höllentalbahn

Neustadt (Schwarzwald), 4. Nov. Am Mittwoch wurde der elektrische Betrieb auf der Höllentalbahn eröffnet. Der Ausbau der Bahn erfolgte nach Grundsätzen, die die Auf­merksamkeit der gesamten Fachwelt auf diese Strecke ziehen. Ein geschmückter Zug brachte die Festgäste vom Hauptbahn­hof Freiburg zunächst nach.Titisee. Dann ging die Fahrt nach Neustadt, wo Kreisleiter und Bürgermeister Kurier die Gäste begrüßte.

Bespitzelung der militärischen Führer im roten Spanien Salamanca, 4. Nov. Die sogenannte MadriderRegie­rung" hat auf Drängen der anarchistischen und kommu-

vetmmimachimge« h« NSDAP.

NSDAP., Kreisleitung Calw

Der Kreispropagandaleiter. Die noch fehlender» Arbeitspläne für November und die Tätigkeitsberichte fij, Oktober sind sofort einzusenden.

Kreisgeschäftssiihrer, Kreis Freudenstadt

Am Freitag, den 6. Nov., sind in allen Ortsgruppen und Stützpunkten des Kreises Freudenstadt (in Freudenstadt in allen 15 Zellen) Schulungsarbeitsgemeinschaften durchzuführen. Dar Thema ist bekannt. Alle Politischen Leiter, Walter und Warte, sowie den Führern der Gliederungen wird der Besuch dieser Schulungsarbeitsgemeinschaften zur Pflicht gemacht. Alle anderen Veranstaltungen sind an diesem Tage verboten.

Amt für Bolkswohlfahrt» Kreisamtsleitung, Kr. Freudenftadt

Die Ortsgruppen und Stützpunkte werden ersucht, der Kreis­amtsleitung sofort zu melden, was bis jetzt an WHW.-Brief- marken verkauft worden ist. Das Geld für die verkauften WHW.-Briefmarken ist sofort an die Kreisamtsleitung zu über­weisen. Eiliges Material liegt zur Abholung bereit und mutz sofort abgeholt werden.

s »»., ZV., »«INI., IN. s

Bann 126, Verwaltung

Die Kassenberichte für den Monat Oktober sind bis späte­stens 5. November einzureichen. Bannpressestellenleiter,

Hitler-Jugend, Schar 4/17/128

Die Standorte Wart und Ebershardt treten am Sonniag- morgen 8.30 Uhr am HJ.-Heim in Ebershardt an.

Der Scharführer.

BdM., Standort Ueberberg

Freitag 8 Uhr Heimabend. Schafts.

BdM. und IM., Gruppe 22/126 und 25/126

Am Sonntag, den 8. 11., sind die Gr.-Geldverwalterinnen, sowie die Schaftabrechnerinnen um 2 Uhr am Parteiheim i« Altensteig. Kassenbücher usw. sind mitzubringen. (Altensteig, Berneck, Egenhausen, Spielberg, Wart, Wenden, Ueberberg, Simmersfeld, Fünfbronn).

Für BdM. und ZM., Gruppe 24/126, gilt dasselbe. Dieselben sind am Sonntag 10 Uhr in Ebhausen am Schulhaus. (Ebhausen, Ebershardt, Oberschwandorf, Rohr­dorf, Walddorf). Die Ringrevrsori».

nistischen Gewerkschaften angeordnet, daß jeder militärische Führer vom Kompagnieführer auswärts künftig von einem politischen Kommissar begleitet sein wird, der ihn während der Kampfhandlungen zuüberwachen" habe.

Amtsübernahme der neuen österreichischen Minister Die weitere Verwendung der ansgeschiedenen Kabinettsmitglieder

Wien, 4. Nov. Die neuen Mitglieder der Regierung, sofern sie aus den Bundesländern stammen, sind am Mitt­woch in Wien eingetroffen und haben ihre Amtsgeschäfte übernommen. Ueber die weitere Verwendung der aus- geschiedenen Kabinettsmitglieder hört man, daß der ehe­malige Vizekanzler Baar-Barensels zum Gesandten in Budapest und der frühere Handelsminister Stockinger zum Präsidenten der Bundesbahnen ausersehen sind. Dieser letztere Posten ist seit dem Ausscheiden des Generals Vau- goin unbesetzt geblieben. Der ehemalige Finänzminister Dr. Draxler, der übrigens eine der größten Rechtsanwalts­kanzleien Wiens besitzt, wird möglicherweise Präsident der Oesterreichischen Kreditanstalt werden. Auseinandersetzungen zwischen Basken und Separatisten

Salamanca, 4. Nov. Anläßlich einer Beisetzungsfeier­lichkeit kam es in Bilbao zu blutigem Streit zwischen Separatisten und Marxisten, bei dem es auf beiden Seiten zahlreiche Tote und Verletzte gab.

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