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Aus Stadt und Land

Altensteig, den 5. November 1936.

Die Prüfung für den gehobenen mittleren Zustizdienst haben 54 Prüflinge bestanden, u. a.: Wilhelm Bauer von Öberiflingen; Ernst Beilharz von Erün - tal; Gerhard Den gier von Wildberg; Walter Gons er von Igelsberg; Fritz Grammel von Freudenstadt; Ernst Koch von Calw; Wolfgang Luz von Altensteig; Willy Mast von Calw. Sie haben die Bezeichnung Notariatspraktikant erhalten.

Das grohe Streich- und Blas-Konzert, ausgeführt vom Gaumusikzug XXVI des Reichsarbeitsdienstes, findet be­kanntlich am kommenden Samstagabend 8 Uhr imGrünen Baum" statt. Karten hierzu sind in der Buchhandlung Lauk erhältlich.

Weitere Baugeld-Bereitstellungen der DBG. Leipzig.

Dank ihrer guten Entwicklung ist die Bausparkasse Deutsche Bau-Gemeinschaft AE. Leipzig in der Lage, am 2. November 1936 wiederum rund 450 000 Reichsmark neue Baugelder an ihre Bausparer zuteilen zu können. Insgesamt sind damit rund 28 Millionen RM. an über 2900 Bausparer zugeteilt worden. Allmonatlich finden weitere Baugeld-Zuteilungen statt.

Vom Kreis 5 Nagold, Fachamt Turnen. Als Abschluß der diesjährigen turnerischen Arbeit werden am kommen­den Sonntag im Hans-Schemm-Haus in Pfalzgrafen- weiler die Kreismeisterschaften an den Ge­räten zur Austragung gebracht. Die von Kreisfachamts- oberturnwart W. Pantle-Calw und Kreisfachamtsmänner- turnwart W. Löbe-Wildbad groß aufgezogene Veranstal­tung beginnt vormittags 8 Uhr mit einer Kampfrichter­und Riegenführerbesprechung. Nach der feierlichen Flag- genhissung nehmM die Wettkämpfe der Turner und Tur­nerinnen in allen Klaffen ihren Anfang. Die Nachmit­tagsveranstaltung wird durch das Kreisfachamt eröffnet und leitet zu den Endkämpfen um die Kreismeisterschaften an den Geräten über. Eine Feierstunde und die Sieger­ehrung beschließen die turnerische Veranstaltung, die im ganzen Kreisgebiet lebhaften Widerhall findet.

Am 18. November ist Bußtag. Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß am 18. November (Mittwoch) Bußtag ist, der allgemeiner Feiertag im Sinn der reichs- und landesgesetzlichen Vorschriften ist. Am 18. November darf also niemand beschäftigt werden; sämt­liche Behörden, Geschäfte, Betriebe (mit Ausnahme der Reichsbahn, Reichspost usw.), Unternehmungen, Schulen usw. müssen am 18. November geschlossen sein. Auch die sogenannten offenen Verkaufsstellen sind geschlossen zu halten. Zugelaffen ist nur der Verkauf von Blumen aller Art, Pflanzen und Kränzen zum Schmuck von Gräbern von 1116 Uhr, sowie der Verkauf frischer Milch und Schlag­sahne und das Austragen von Frischmilch in die Kunden- Häuser von 713 Uhr. Nach reichsgesetzlichen Vorschriften find am Bußtag den ganzen Tag über (von Polizeistunde bis Polizeistunde) verboten: 1. sportliche und turnerische Veranstaltungen gewerblicher Art und ähnliche Darbie­tungen sowie sportliche und turnerische Veranstaltungen uichtgewerblicher Art, sofern sie mit Auf- und Umzügen, mit Unterhaltungsmusik oder Festveranstaltungen verbun­den sind; 2. in Räumen mit Schankbetrieb musikalische Darbietungen jeder Art (einschließlich Radiomusik); 3. alle anderen der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veran­staltungen (z. B. Theater-, Lichtspielvorstellungen) sofern Lei ihnen nicht der dem Bußtag entsprechende ernste Cha­rakter gewahrt ist.

Ebhausen, 4. Nov. (Lastwagen fährt Böschung hinun­ter.) Gestern mittag kurz vor 12 Uhr fuhr der^mit Schot­ter beladene Lastkraftwagen des Schotterwerkes Mayer-Walddorf die Talstraße aufwärts nach Ebhausen. Einige 100 Meter unterhalb der Schrckhardt'schen Fabrik platzte ein Vorderradreifen, der Führer verlor die Herr­schaft über die Steuerung und der Wagen fuhr dieIinks- seitige steile Böschung hinunter. Mit den Vorderrädern tief im Boden steckend, kippte der Wagen unten um und entledigte sich seiner Last. Der Fahrer konnte noch rechtzeitig herauskontmen, so daß lediglich nur Materialschaden entstand.

Göttelfingen, 4. Nov. (Versteigerung der Pfarrguts- Waldungen.) Letzten Dienstag fand in derTraube" hier di; Versteigerung der Pfarrgutswaldungen statt, die kürzlich ausgeschrieben war und wegen dem großen Umfang der Waldungen allenthalben Interesse er­weckte. Dieses Interesse zeigte sich auch in einem zahlrei­chen Besuch der Versteigerung. Die Waldungen wurden erst in den Jahren 1926/31 erworben und sollten nun, offenbar weil sie nicht befriedigten, ohne Zwang von irgend einer Seite, wieder verkauft werden. Bei der Versteige­rung zeigte sich aber, daß die ernsten Kaufliehaber nicht so zahlreich waren, besonders auch deshalb nicht, weil die Ab­fuhr des Holzes bei den meisten dieser Waldungen nicht sehr günstig liegt. Die Angebote lagen durchschnittlich N-50 Prozent und noch mehr unter dem Anschlag und auf einzelne Parzellen erfolgte überhaupt kein Angebot. Auch bei dem zweiten Versteigerungsgang verbesserte sich das Bild nicht wesentlich. Ein Zuschlag wurde seitens der evang. Psarrguts-Verwaltung in keinem Fall erteilt; die Käufer bekommen entweder noch schriftlichen Bescheid oder es wird ein neuer Versteigerungstermin anberaumt.

Durrweiler, 4. Nov. -(Amtseinsetzung des neuen Bür­germeisters.) Bürgermeister Lenk ist mit Ablauf des Monats Oktober ds. Js. aus gesundheitlichen Gründen nach einer 28jährigen arbeitsreichen und segensreichen Amtszeit in den Ruhestand getreten. Als neuer Bürger­meister wurde sein Sohn, SA.-Sturmführer Fritz ^nk, Landwirt, hier, von der Vorgesetzten Behörde zum Bürgermeister ernannt. Die feierliche Amtseinsetzung M"d am Montag in Anwesenheit des Beauftragten der ASDAP., Kreisleiter bemann, statt.

Freudenstadt, 3. Nov. Am 1. November bestand die «ahn FreudenstadtWolfach 50 Jahre. Sie wurde auf Grund eines badisch-württembergischen Staats­

vertrags vom Jahre 1873 erbaut. Der Bau hatte fast alle Unliebsamkeiten, die sich einem Bahnbau entgegen­stellen können, zu überwinden. Außer dem großen Via­dukt über das Lautertal mit 213 Meter lichter Weite waren sieben Brücken und ebensoviel Tunnels zu bauen, dazu Dämme bis zu 25 Meter Höhe aufzuführen. Der Kilo­meter kam aus etwa 450 000 RM. Durch die Bahn wurden große landschaftliche Reize dem Fremdenverkehr erschlossen.

Freudenstadt, 4. Nov. (Kameradschaftsabend des SS.- Sturmes 8/86.) Anläßlich einer Führertagung der 86. SS.- Standarte am 7. und 8. November in Freudenstadt, ver­anstaltet der SS.-Sturm 8/86 am Samstag einen Kame­radschaftsabend im Kursaal. Diese Veranstaltung entspricht dem Wunsche der SS.-Männer, mit ihren för­dernden Mitgliedern in enger Fühlung zu bleiben und den Kameraden aus dem Standartenbereich mit ihren Quar­tierleuten eine kleine Freude zu machen. An der Führer­tagung nehmen ungefähr 150 SS.-Führer teil.

Neuweiler, 4. Nov. Oberlandjäger Messer, der etliche Jahre hier tätig war, hat unseren Ort verlaßen, um seinen neuen Posten als Stationskommandant in Neresheim anzutreten.

Calw, 4. Nov. (Wechsel in der Ortsgruppenführung des RLV.) Der bisherige Ortskreisgruppenführer des Reichsluftschutzbundes in Calw, Kreisbaumeister Riderer, hat sein Amt innerhalb des RLB. wegen seiner vielseitigen beruflichen Inanspruchnahme an den im Kreis Calw bis­her als Schulungsleiter tätigen Bezirksgeometer Pfef­fer übergeben.

Ostelsheim, 4. Nov. (Amtseinsetzung von Bürgermei­ster Gehring.) Als Nachfolger des nach'Althengstelt über­siedelten Bürgermeisters Pape wurde vom Oberamt in einmütigem Zusammenarbeiten mit der Politischen Lei­tung und den Gemeinderäten Ostelsheims Otto Eeh- ring, der seitherige zweite Beigeordnete der Gemeinde, bestimmt. Im festlich geschmückten Rathaussaal fand am Montagabend die feierliche Amtseinsetzung statt.

Birkenfeld, 4. Nov. Am Totensonntag wird das von der Gemeinde am Waldrand, am Ausgangspunkt der Höhenstraße PforzheimBasel errichtete, von Bildhauer Scheerer-Ludwigsburg entworfene Kriegerehren­mal eingeweiht werden.

Herrenberg, 3. Nov. Auf der diesjährigen Berliner Hopfenschau erhielt der Bezirk Herrenberg für sechs ausgestellte Hopfenmuster zwei erste und zwei zweite Preise.

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Stuttgart, 4. Nov. (Militärgroßkonzerte, das WHW) Wie im vergangenen Jahr veranstaltet die Wehrmacht auch in diesem Jahre zu Gunsten des Winter- bilfswerkes Militärkonzerte. Für Stuttgart sind in Aus­sicht genommen vier Militär-Großkonzerte, die am 20. und 30 November 1936 in der Stadthalle durchgeführt werden. Es wirken dabei zehn Musik- bzw. Trompeter-Korps, sowie vier Spielmannszllge mit in einer Gesamtstärke von rund 350 Mann.

Kornwestheim, 4. Nov (O p j e r sto ckd i e b.) In der notkirche hier wurde eingebrochen. Dem Dieb fiel der In­halt einer Opferbüchse vom Kindergottesdienst in der Ga­ben von mehreren Sonntagen angesammelt waren, in die Hände. Außerdem stahl er beim Durchsuchen der Sakristei die Uhr der Mesnerin

Marbach a. N., 4. Nov. (Todesfall.) Der leitende Arzt des Kreiskrankenhauses Marbach, Dr. med. Alfred Rumpel, ist im Alter von 57 Jahren, mitten aus der Ar­beit heraus, an einem Herzschlag verschieden. Wie alltäglich versah Dr. Rumpel am Montag noch seinen Dienst im Kreiskrankenhaus. Gegen Abend brachte er seine Frau, die in ihrer Eigenschaft als Kreisamtsleiterin der NS.-Frauen- schaft zu einem Schulungskurs nach Crössinsee einberufen war, im Auto nach Stuttgart und kam anschließend noch­mals ins Krankenhaus. Während er an einem Kranken­bericht schrieb, wurde es ihm plötzlich unwohl. Nach einer kurzen Pause schrieb er an dem Bericht weiter, da trat in­folge Herzschlags plötzlich der Tod ein. Von 1928 an war er leitender Arzt des Vezirkskrankenhauses in Marbach.

Sindelfingen, 4. Nov. (Einbruch.) Die Frau eines in einer Parterrewohnung der Bahnhofstraße wohnenden jun­gen Ehepaares wurde um Mitternacht plötzlich durch ein lautes Geräusch, das aus dem Wohnzimmer kam, wach. Als der Mann, ein Angestellter des Daimlerwerkes, in dem Zi,m- mer das Licht anknipste, sah er sich zwei Einbrechern gegen­über, die gerade nn Begriff waren, aus dem Büffer eine Geldkassette zu entwenden. Rasch entschlossen stürzte sich der Wohnungsinhaber, obwohl nur mit dem Nachthemd be­kleidet, auf einen der Burschen. Im selben Augenblick zer­trümmerte der andere die Lampe. In dem sich in der Dun­kelheit entwickelnden Handgemenge wurde jedoch der Woh­nungsinhaber durch den älteren der Beiden zu Boden ge­schlagen und auch die ihrem Manne zu Hilfe eilende Frau erhielt einen Schlag ins Gesicht. Die Burschen konnten ent­kommen.

Massenbachhausen, 4. Nov. (Doppelscheuer ausge­brannt/) Mittwoch vormittag brach aus bisher unge­klärter Ursache in der am Ortsausgang der-Berwanger- straße gelegenen Doppelscheuer von Gläser Wittmann und Bruno Vaumann in dem diesem gehörenden Teil Feuer aus. Die reich gefüllten Scheunen sind vollständig ausge­brannt.

Böhringen, OA. Sulz. 4. Nov. (B r an d.) Am Dienstag brach im Anwesen dtzs Georg Schäuble Feuer aus. Das alte Fachwerkhaus brannte in 20 Minuten nieder. Der Feuer­wehr, die rasch zur Stelle war, blieb nichts anderes übrig, als die Nachbargebäude zu schützen. Geflügel und Vieh wur­den gerettet, dagegen konnte vom Mobiliar nur das Wenig­ste den Flammen entrissen werden. Dazu kommt noch der Verlust der ganzen Ernte des Jahres. lieber die Brandur­sache ist noch nichts bekannt. Der Gebäudeschaden beträgt etwa 7000 RM.

Baihingen a. F.» 4. Nov. (Tragisches Ende) Bei dem Flugzeugunglück im Thüringer Wald kam auch ein Vaihinger um sein Leben. Es ist der 24jährige Sohn Paul des Bierführers Waldüouer, hier. Der junge Mann war von Dresden zu einer Hochzeitsfeier nach Vaihingen gekom­men und wollte dieser Tage nach Ablauf feines Urlaubs nach Dresden zurück. Die Beisetzung des Verunglückten fin­det in Vaihingen statt.

Aalen, 4. Nov. (Verkehrsunfall.) Ein schweres Verkehrsunglück ereignete sich in der Nacht zum Mittwoch beim Schweizerhaus auf der Straße Wafferalfingen-Keller- haus. Schreinermeister Deininger aus Wasseralfingen und seine Frau, gingen auf der Straße und begegneten einem aus Richtung Wafferalfingen kommenden Lastzug. Im glei­chen Augenblick kam aus Richtung Ellwangen ein Personen­kraftwagen, der die beiden Fußgänger niederfuhr. Die Frau war sofort tot. Der Mann wurde schwer verletzt ins Krankenhaus nach Aalen gebracht. Der Personenkraftwagen geriet auf die linke Straßenseite, riß ein Warnkreuz um und wurde schwer beschädigt. Der Fahrer des Personenkraft­wagens, Taxichauffeur Scharfenecker aus Ellwangen, wurde vorläufig in Haft genommen.

Reform des Verlöbnisrechtes

Bei der Neugestaltung des Familienrechtes wird auch das Lerlöbnisrecht seiner Bedeutung entsprechend behandelt werden, und es ist daher von Interesse, welche Vorschläge hierzu in der vom Staatssekretär im Reichsjustizministerium Dr. Freister tzerausgegebenen ZeitschriftDeutsches Gemein- und Wirtschafts­recht" Landgerichtsrat Dr. Schröter-Berlin macht. Er meint, daß im wesentlichen beim Verlöbnis das bis­herige Recht beibehalten werden könne, insbeson­dere der Grundsatz, daß aus einem Verlöbnis nicht auf Ein­gehung der Ehe geklagt werden kann und daß das Versprechen einer Strafe für den Fall der Nichteingehung der Ehe nichtig ist. Der Staat habe zwar ein unmittelbares bevölkerungspoli­tisches und arbeitspolitisches Interesse an der Eheschließung, aber nur an einer solchen, die voraussichtlich von Bestand sein werde. Auch der Schadensersatzanspruch gegen den Verlobten, der ohne wichtigen Grund vom Verlöbnis zurücktritt und gegen den, der dem anderen Verlobten schuldhaft einen wichtigen Rück­trittsgrund gibt, sei weiter zu gewähren. Der grundlose Bruch des Verlöbnisses sei einer der schwersten Fälle des Vertrauens- druches. Und wenn schon nicht der seelische Schmerz durch den Treubrecher gutgemacht werden könne, so müsse er doch wenig­stens die entstandenen wirtschaftlichen Nachteile ersetzen. Das BGB. gebe aber in Paragraph 1300 der Verlobten, also nur dem Mädchen, noch einen weitergehenden Schadensersatzanspruch. Darnach habe sie gegen den grundlos vom Perlöbnis zurück­tretenden Verlobten, dem sie die Beiwohnung gestattet habe, einen Ersatzanspruch auch wegen des Schadens, der nicht Ver­mögensschaden ist. Sie könne hierfür einebillige Entschädigung in Geld" verlangen. Diese Bestimmung sei überlebt, und zwar nicht etwa deshalb, weil unsere Zeit geringere Anforderungen an die Erhaltung der Ehre der deutschen Frau stelle, sondern gerade deshalb, weil die Anforderungen besonders hoch zu stel­len seien. Wer die Eeschlechtsehre der deutschen Frau antaste, solle zur Rechenschaft gezogen werden. Der richtige Weg hierzu sei aber nicht, der Frau einebillige Entschädigung in Geld" zu geben, die vielmehr nahezu unsittlich erscheint. Der Referent be­kennt sich zur einfachen Beseitigung des Paragraph 1300 und damit zur Beseitigung von Anspruchsmöglichkeiten solcher Art. Jedes junge Mädchen muffe selbst wissen, ob sie es verantworten könne, sich dem Verlobten hinzugeben, obwohl verlobt sein «och nicht verheiratet zu sein bedeutet.

Nellv. Gauleiter Schmidt am Grabe eines alten Kampfers

NSE. Langeuburg, 4. Nov. Am Dienstag nachmittag wurd­en Langenburg SS.-Sturmführer Karl Stradinaer, Kreiswal­ter der DAF., der in Wiesenbach, dem Geburtsort des stellv. Gauleiters tätig war. zu Grabe getragen. Der erst Dreißigjäh­rige. jung Verheiratete, hat sich als alter Kämpfer seit vielen Jahren mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit und in un­erschütterlicher Treue und festem Glauben für die Bewegung eingesetzt. Stellv. Gauleiter Schmidt geleitete den unentwegten Mitstreiter und alten Kameraden zu Grabe. Ein Zug der SS.- Verfügungstruppe Ellwangen gab dem Verstorbenen letzte Ehren. Der Führer des SS.-Abschnitts 10, SS.-Standartensüh- rer von Alvensleben hielt nach den Worten des Geistlichen eine packende Ansprache und widmete dem toten SS.-Kameraden die letzten Grüße der SS Daraus hielt stellv. Gauleiter Schmidt in ergreifenden Worten noch einmal Zwiesprache mit seinem toten Freund und Mitkämpfer. -

Alls Baden

Wilferdingen, 4. Nov. (Schwerer Unfall beim Straßen­bau.) Am Montagnachmittag ereignete sich beim Bau der Umgehungsstraße in Wilferdingen ein schwerer Un­fall. Gegenwärtig wird beim Gasthaus zumRößle" der Uebergang von der alten zur neuen Straße hergestellt. Dabei wird die alte Straße aufgeriffen. Ein Arbei­ter wollte den Ausreißwagen in Ordnung bringen. Die Zugmaschine setzte sich jedoch in Gang. Der etwa 70 Ztr. schwere Wagen ging dem Arbeiter über den Fuß und zerdrückte ihm denselben.

GeriWslmI

Den sterbenden Mann verprügelt Wittenberge, 4. Nov. Ein erstaunlicher Prozeß fand dieser Tage vor dem Schöffengericht in Wittenberge statt. Eine 72jäh- rige Witwe aus einem Nachbardorse hatte sich gegen den Vor- wurs zu verantworten, ihren auf dem Sterbebett liegenden Ehe­mann unmenschlich geschlagen und mißhandelt zu haben. Die Angeklagte, eine ganz unscheinbare Person, bezeichnet die Aus­sagen der Zeugen zunächst als giftige Lügen. Schließlich aber gab sie zu, ihren Mann aus dem Sterbebett verprügelt zu haben, weil er es verdiente". Die Frau hatte zu den Mißhandlunge» sogar ihren Lederpantoffel benutzt, und dem Sterbenden ins­gesamt neun Verletzungen am Kopf zugefügt. Der Staatsanwalt brandmarkte das unglaubliche Verhalten der alten Frau auf das schärfste. Auf Grund ihres hohen Alters blieb ihr jedoch die Höchststrafe erspart. Sie wurde zu einem Jahr Gesängni» verurteilt.