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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 17g
letzten vier Iahren seit der Freizsitbesprechungen bei den Olympischen Spielen in Los Angeles für das Freizeit- und Erholungswerk der Völker geleistet habe.
Dann fuhr Dr. Ley fort: Die Art, mit der wir mehr als 50 Nationen in dem einen Glauben zusammengeführt haben, für das Wohl ihrer Volksangehörigen zu iorgen, scheint wirklich die beste Methode zu sein, um unter den Völkern das gegenseitige Verstehen zu wecken und die Achtung eines Volkes vor den anderen Symbolen des Friedens der Welt zu gewährleisten. Nur wenn jedes Volk stolz ist aus seine Eigenart, aui seine Leistung und seine Rasse, nur dann hat dieses Volk auch Achtung vor den übrige» Nationen der Erde. (Brausender Beifall).
Dr. Ley hob erneut hervor, dag es Deutschland völlig fern liege, anderen Völkern seine Idee und seine Weltanschauung aufzudrängen. Im Gegenteil, für Deutschland bedeute es das schönste, auch im Auslande seinen Friedenswillen bestätigt zu erhalten. Ein Volk, das mit unseren Kraft durch Freude-Schiffen die Freude hinausträgt in die Welt, kann den Krieg nicht wollen. Denn der Krieg bedeutet Vernichtung. Wir aber, so erklärte Dr. Ley unter dem stürmischen Beifall der ausländischen Delegierten, wollen den Frieden!
Dr. Ley hieß nochmals alle Vertreter und Teilnehmer des Auslandes im Namen der NS - Gemeinschaft „Kraft durch Freude" auf dem Kongreß und in Hamburg willkommen. Wenn wir unseren ausländischen Gästen unsere Erfolge vor Augen führen, dann nicht aus lleberheblichkeit. Wir zeigen Ihnen, so rief Dr. Ley unter dem lebhaften Beifall aus, unser neues Deutschland so, wie eine Mutter ihren Nachbarn ihr Kind zeigt! Wir sind ein bescheidenes fleißiges und arbeitsames Volk, aber ein Volk, das stolz ist auf seine Leistungen. Wir freuen uns, daß unsere Nachbarn zu uns kommen, um sich mit uns zu freuen! (Erneute stürmische Beifallskundgebung)
Dr. Ley schloß: Wir kennen ein Land, fast ein Sechstel der Erde, in dem das Volk das Lachen verlernt hat, und wenn man uns heute sagt: „Bei euch in Deutschland lachen die Menschen!" so ist das für uns der stärkste Erfolg und die größte Freude! Und das danken wir Adolf Hitler, unserem Führer! Als der Präsident des Weltkongresses geendet hatte, erscholl minutenlanger begeisterter Beifall.
Reichsstatthalter Kaufmann begrüßte dann die Teilnehmer des Kongresses. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees Graf de Baillet-Latour sagte: Mit Interesse haben wir die Fortschritte Ihres Werkes verfolgt, das eine so nützliche Ergänzung des unseren bildet. Seine Bedeutung ist größer denn je, da d'ie Lage des Arbeiters mit der Herabsetzung der Arbeitsstunden und mit dem bezahlten Urlaub das Problem der Anwendung dieser Freizeit schafft. Stürmisch begrüßt betrat darauf Staatssekretär a. D. Dr. Lewald, der Präsident des Organisationskomitees für die 11. Olympiade, das Rednerpodium. Unter der unermüdlichen Führung von Dr. Ley, so sagte er, ist die deutsche Freizsitbewegung „Kraft durch Freude" in einem Maße entwickelt worden, das weit über da» hinausgeht, was von den größten Optimisten je angenommen worden sei. Möge dieser Kongreß denselben Grad des Erfolges erreichen, den wir mit den Olympischen Spielen zu gewinnen hoffen. Dann nahmen die unzähligen Vertreter der verschiedenen am Kongreß teilnehmenden Nationen das Wort zu Begrüßungsansprachen. Die einzelnen Delegierten wurden von den Teilnehmern stürmisch begrüßt Ungeheurer Jubel setzte ein, als der Vertreter Oesterreichs, Sektionsrat Dr. Keller, die Grüße der österreichischen Bundesregierung überbrachte. Aus allen Ansprachen ging das einmütige Bekenntnis zum Frieden der Völker untereinander hervor. Nach Beendigung der Begrüßungsansprachen ergriff als letzter Redner noch einmal Reichsleiter Dr. Ley das Wort und dankte den Vertretern der fremden Nationen für ihre freundlichen Worte. Er ließ sein Schlußwort ausklingen in ein begeistert aufgenommenes dreifaches Siegheil auf die Staatsoberhäupter der am Weltkongreß teilnehmenden Mächte.
Im Vorhof der Zoo-Ausstellungshallen fand am Nachmittag in Anwesenheit von Dr. Ley in Verbindung mit dem Freizeit- Weltkongreß die Eröffnung der großen Ausstellung „Freizeit und Erholung für Alle" statt, an deren Zustandekommen neben der Deutschen Arbeitsfront und der NSG „Kraft durch Freude" insbesondere auch der Reichsnährstand mitgewirkt hat.
Telegrammwechsel zwischen dem Führer und dem Präsidenten des Hamburger Weltkongreffes
Berlin, 23. Juli. Der Präsident des Weltkongresses für Freizeit und Erholung in Hamburg, Herr Gus Town Kirby, USA., hat bei Eröffnung des Kongresses an den Führer und Reichskanzlei das nachstehende Telegramm gerichtet:
„Der Weltkongreß für Freizeit und Erholung, der heute in Hamburg beginnt, entbietet dem Führer des deutschen Volkes ehrfurchtsvolle Grüße. Die Völker bemühen sich heutzutage nichi nur, Arbeit zu schaffen und die Arbeitsbedingungen für alle — den Arbeiter der Stirn und der Faust — zu verbessern, sondern sie wollen auch eine organische Verbindung der Arbeit mit der Schönheit der Arbeitsstätte und der fröhlichen Gestaltung der Freizeit. Freude an der Arbeit und Freude in der Freizeit für alle Schaffenden beseitigt die sozialen Spannungen nach innen und ebnet die Wege zu besserem Verstehen und gegenseitiger Achtung zwischen den Völkern. Dieses den Frieden nach innen und nach außen fördernde Ideal ist durch, den Grundsatz Ihrer Staatsführung: „Gemeinnutz vor Eigennutz" sowie durch die von Ihnen, Herr Reichskanzler, geschaffene Organisation „Kraft durch Freude" für Deutschland zur vollkommenen Tatsache geworden
Der Führer und Reichskanzler hat telegraphisch wir folgt gedankt:
„Ihnen, Herr Präsident, und den ausländischen und deutschen Teilnehmern am Weltkongreß für Freizeit und Erholung dank« ich herzlich für Ihr freundliches Gedenken bei Beginn Ihre« Tagung in Hamburg. Ich erwidere Ihre Grüße mit dem aufrichtigen Wunsch, daß Ihre auf die körperliche und seelische Förderung der Arbeitenden der ganzen Welt gerichteten Bestrebunzen von bestem Erfolg begleitet sein und daß sie der Verständi- zung und friedlichen Zusammenarbeit der Völker nachhaltiz »ienen mögen. Adolf Hitler."
Das Bliilbad »er
Wechselnder Erfolg
Ein Bericht des Pariser „Figaro-
Paris, 23. Juli. Der „Figaro" will zur blutigen Niederwerfung des Aufstandes in Madrid durch die Regierungstruppen und marxistischen und kommunistischen Milizen, bei der es 400 Tote gab, aus gut unterrichteter Quelle wissen, daß das Militär der Madrider Garnison sich nicht offen den Revolutionären angeschlossen habe. Der vorgesehene Plan sei gewesen, vor der Ankunft der Truppen General Molas nichts zu unternehmen, sondern sich ruhrg zu verhalten. Die Regierung, die von diesem Plan unterrichtet worden sei, habe aber alle Madrider Kasernen von marxistischen und kommunistischen Milizen umzingeln lassen und dann die Kommandanten aufgefordert, die Truppen aus den Kasernen herauszuführen, damit sie von den Milizen entwaffnet werden könnten. Auf die Weigerung der Offiziere hin seien dann die Kasernen von den Milizen angegriffen und bombardiert worden. Da die Milizen bei diesen Kämpfen die Hauptlast getragen hätten, so hätten sie als Dank für ihren „Sieg" am Mittwoch von der Regierung die Uebergabe der Regierungsgewalt an ihre Führer gefordert.
Eine schwere innenpolitische Krise sei, so meldet das Blatt weiter, in Madrid ausgebrochen. Die Milizen hätten die Diktatur des Proletariats und die Ablösung der Regierung Girat durch Longo Caballero gefordert. In Madrid habe überhaupt während der letzten drei Tage unter den marxistischen und kommunistischen Masten eine heftige Unzufriedenheit geherrscht, die der Regierung Eiral den Vorwurf machten, nach dem Rücktritt Quirogas versucht zu haben, ein rechtsgerichtetes Kabinett unter Barrio als Ministerpräsident zu- sammenzustellen. Die Madrider Regierung sei von den Milizen gezwungen worden, diesen vor ihrem Abmarsch nach Norden im Falle eines Sieges die Teilnahme an der Regierungsgewalt zu- zustchern und den roten Milizen und Sturmtruppen in Zukunft die Rolle der Armee zu versprechen.
Auch der rechtsstehende „Jour" weist darauf hin, daß die Lage der Regierung Giral schwierig sei. Am Mittwoch abend habe Präsident Azana durch ein Dekret einen Regierungsausschuß mit vollkommenen Verfügungsvollmachten über sechs Provinzen eingesetzt. Die Straßenkämpfe in der Hauptstadt dauerten an und der Ordnungs- und Sicherheitsdienst werde nur noch von den syndikalistischen Organisationen ausgeübt.
Bor dem Einmarsch in Madrid
Lissabon» 23. Juli. General de Llano hat über den Sender Sevilla einen Aufruf verlesen, in dem es heißt: „Ich hoffe, in Kürze die Mitteilung machen zu können, daß meine Truppen in Madrid einmarschiert sind. Die Heeresgruppe des Generals Mola befindet sich fast in Sichtweite der Haupt- stadt. Mittwoch nachmittag haben sich zwei weitere Heeresgruppen in Bewegung gesetzt. Die erste ist aus Fremdrnlegio- nären zusammengesetzt, während die zweite aus Regulären be- steht.
. Bisher 20 ovo Tote in Spanien?
Bordeaux, 23. Juli. Wied er Zeitung „Petite Gironde" aus Hendaye gemeldet wird, könne man auf Grund amtlicher Erkundigungen die Zahl der Toten in Spanien mit etwa 20 000 nennen. Andere Quellen wollen sogar die Opfer der letzten Kämpfe noch höher angeben.
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Französische Kriegsmaterial-Lieferungen an die spanische Linksregierung
Paris, 23. Juli. „Ordre" beschäftigt sich mit dem Besuch der beiden spanischen Fliegeroffiziere, die wegen Waffenlie- ferungennachParisgekommensind. Wie das Blatt wissen will, habe die französische Regierung auf den Antrag, die französischen Lufthäfen von Marokko und Algier zur Brennstoffversorgung und als Landeplätze zur Verfügung zu stellen, ablehnend geantwortet, da dies dem internationalen Recht widersprechen würde. Dagegen habe die französische Regierung der Madrider Linksregierung zugesichert, ihren Schiffen di« Möglichkeit zu geben, in den algerischen Häfen und in Tanger Brennstoff aufzunehmmen. Außerdem habe die französische Regierung die Erlaubnis zur beschleunigten Ausfuhr vor
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auf beibrir Setten
2 SBomenflugzeugen. 12 OOOFliegerbombenun, 15 Geschützen erteilt.
„Brüderliche Grütze" an die spanischen Marxisten Solidarrtätskundgebung der französischen Volksfront Paris, 23. Juli. Der Spitzenausschuß der französischen Volks- front hat eine Botschaft an das spanische Volk erlasten, in der es dem „vornehmen spanischen Volk, das so grau, same Prüfungen erleidet, seinen brüderlichen Gruß entbietet", Es folgen dann die üblichen Schlagworte von „faschistischer Reaktion". „Staatsstreich-Generalen" usw. und die Erklärung, die französische Volksfront hege oie stille Hoffnung, baß es dem „spanischen Volk" gelingen werde, den Sieg davonzutragen Dann werde „aus dem vom Bürgerkrieg verwüsteten Boden die sozial« Demokratie blühen". Indem sie die Truppen der spanische, Volksfront herzlich grüßen, versichern die Mitglieder der französischen Volksfront sie ihrer engen Solidarität.
Spanische Bomben auf britische Schiffe
London, 23. Juli. Der in Gibraltar eingetrofsene englisch« Handelsdampfer Chitrol berichtet, daß bei der Ausfahrt au» Tanger spanische Marinflieger Bomben abgeworfen hätten, di» knapp 40 Meter vom Schiff entfernt ins Master gefallen seien. Wie der „Star" berichtet, sind auch der Londoner Tankdampfer „British Endeavour" und der Liverpooler Frachtdampfer „Mah- ratto" etwa 25 Kilometer von Gibraltar entfernt von spanischen revolutionären Fliegern mit Bomben belegt worden. Nach de» Auslagen des Kapitäns der „British Endeavour" haben die Flieger auch aus Maschinengewehren geschossen. Der Tankdampfer wurde von Bruchstücken getroffen, doch sind keinerlei Verluste z» verzeichnen. Man glaubt, daß die Flieger die britischen Dampfer irrtümlich für Schiffe gehalten haben, die Brennstoff für die auf der Höhe von Gibraltar liegenden regierungstreuen Kriegsschiff« an Bord haben.
Wie am Mittwoch abend aus Gibraltar gemeldet wird, eröff- nelen am Nachmittag die in der Nähe der englischen Festung liegenden Kriegsschiffe der spanischen Regierung das Feuer auf Flugzeuge der Revolutionäre, di« Sen Felsen von Gibraltar überflogen, um vor den Granate» Schutz zu suchen. England hat gegen das Ueberfliegen Gibraltars Protest erhoben.
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Büro der DAT. md deutsche Schule geplündert
Barcelona, 23. Juli. Die Militärgruppe ist in Barcelona durch bewaffnete Bolschewisten zuriickgeschlagen worden. Die Regio rungstruppsn sind nach Saragossa abtransportiert worden, m» dort eingesetzt zu werden. Die Polizei und die Guardia Civih durch tagelange Beanspruchung abgekämpft, sind nicht mehr völlig in der Lage, die Ordnung ausrechtzuerhalten, so daß sich di« Verhältnisse zugespitzt haben. So ist es zu Plünderungen und Bränden in Kirchen mit Ausnahme der deutschen sowie da Kathedrale gekommen, auch find Bauden in das Büro der Deutschen Arbeitsfront und in die deutsche Schule eingedruuge«, haben diese zum Teil ausgeränmt, znm Teil die Einrichtung«» zerstört.
Allgemeine Anarchie
Vollkommener Zusammenbruch von Gesetz und Ordnung Berlin, 23. Juki. Die innerpolitische Entwicklung Spaniens drängt nunmehr zu einer baldigen Entspannung. Zn den noch von der Madrider Linksregierung beherrschte« Landesteilen hat sich eine allgemeine Anarchie breit gemacht. Bon gewiß objektiver amerikanischer Seite liegt aus Madrid hierüber folgender Funkspruch vor: „Vollkommener Zusammenbruch von Gesetz und Ordnung in der Hauptstadt, Nahrungsmittel werde» knapper, da Zufuhr durch Aufständische unterbunden. Alle Amerikaner aufgefordert, Wohnungen nicht zu verlasse«.
SEIM kann aus seine Lnstsahkt stolz kein!
Empfang von Oberst Lindbergh in Berlin
Berlin, 23. Juli. Im Aufträge des Reichsministers der Lust ahrt, Generaloberst Eöring, empfing der Staatssekretär de> Luftfahrt, General der Flieger Milch, im Reichsluftfahrtmini, terium Oberst Charles Lindbergh. Bei diesem Empfang wurdi las Programm der Besichtigungen festgelegt, die Oberst Lind- sergh während seines Aufenthaltes in Deutschland bei der deut- chen Luftwaffe und Luftfahrt durchführen wird.
Im Anschluß an den Besuch des Reichsluftfahrtministeriunx- fand im Haus der Flieger ein kameradschaftliches Zusammensei» !tatt, an dem der amerikanische Geschäftsträger in Berlin, di« Militär-, Marine- und Luftattaches der amerikanischen Botschaft und von deutscher Seite die Staatssekretäre Milch und Körner Ministerialdirektor Dickhoff vom Auswärtigen Amt, das Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, Herzog Adol! Friedrich zu Mecklenburg, Vertreter des Propagandaministe- riums, der Präsident des Aeroklubs von Deutschland, Wolfganz von Gronau, Vertreter der deutschen Lufthansa und der zufälliz in Berlin anwesende Schweizer Flieger Mittelholzer teilnahmen
In herzlichen Worten hieß Staatssekretär Milch im Name« von Generaloberst Göring den amerikanischen East und sein« Gattin willkommen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß di« Gäste reiche Eindrücke aus der deutschen Luftfahrt mitnehme« mögen.
Seinen Dankesworten schloß Oberst Lindbergh ei« glühendes Bekenntnis zur Luftfahrt und eine eindrucksvolle Darlegung seiner Gedanken über die zukünftige Entwicklung und über die wesentlichsten Aufgaben der Luftfahrt an Es war eine Rede, die,weit über den sonst üblichen Rahmen hin- ausging und stärksten Eindruck hinterließ.
Der Name Deutschlands tritt immer wieder in de« Geschichte der Luftfahrt hervor. In der Planung, im Einsatz der Flugzeuge und im Erkennen dessen, was für das Füh
ren der Luftfahrzeuge notwendig ist. hat Deutschland viele Beispiele gegeben, welche die übrige Welt beeinflußt haben. Ich sehe selten eines unserer modernen Verkehrsflugzeuge, ohne a» Junkers zu denken; in Bewunderung der Fähigkeit und Voraussicht, die diesen Mann schon vor so vielen Jahren Metalltiefdecker bauen ließ. Sein Geist lebte schon in der Jetztzeit, während die meisten Konstrukteure sich noch über die baulichen Vorteile von Doppeldeckern und die Verwendung von Holz, Stofs und Draht stritten.
Man kann volles Vertrauen in die Zukunft der Flugzeuge haben, ohne daß dabei die Bewunderung für di« Begabung, die Deutschland in der Entwicklung der Luftschiff« gezeigt hat, vermindert wird. Es muß für jeden Deutschen ein stolzes Gefühl sein, den „Hindenburg" und den „Gras Zeppelin" zu sehen und es wissen, daß sein Land überlegen und ohne Rivalen auf dem Gebiete „Leichter als Luft" ist.
Ich fühle manchmal, daß diejengen von uns, die in der Luftfahrt aufgewachsen find, mehr als ein durchschnittliches Lebe« gelebt haben. Es scheint fast so, als sei es uns gegeben, in der Zukunft zu leben und unser Werk mit den Augen einer anderen Generation zu sehen. Gewiß hat sich die ganze Welt nie schneller geändert als jetzt, und während dieses Wechsels hat nichts sich schneller entwickelt als die Luftfahrt. Wem« der Mann, der in dem ältesten Boot der Vorzeit gefahren ist, heute noch einmal lebte, würde er kaum eine größere Verändo rung im Bau der Schiffe sehen, wie unsere Generation sie bei den Flugzeugen erlebt hat.
Wissenschaftler reden heute von unserer Zeit in Ausdrück^ der Astronomie, Physiologie und Psychologie. Unsere Begriff« von der Zeit wechseln und das ist nirgends so deutlich wie in der Luftfahrt. Unsere Ideen von Zeit und Entfernung find ganz verschieden von denen unserer Väter und im Gegensatz zu de« Erbauer des ersten Bootes haben wir es erlebt, wie sich dir Stoff-Flügel der ersten Flugzeuge zu den Tragflächen der Bombenflugzeuge, die noch gefährlicher sind als die Kanonen der Kriegsschiffe. Wir haben gelebt, um auf unseren Schultern dt« schwere Verantwortung für die Ergebnisse unserer Versuch z»