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SchwarzwLlder Tageszeitung

Rr. Iky

Jllertissen, 11. Juli. (A u t o z u s a m m e n st o ß.) Die ge­fährliche Straßenkreuzung beim Gasthaus zumHirsch" wurde wiederum zwei Kraftfahrzeugen zum Verhängnis. Ein von der Kirche kommender, mit drei Personen besetzter Münchener Personenkraftwagen wollte in die Memminger- ftraße einbiegen, während zu gleicher Zeit ein Lastwagen der Firma Schneider u. Söhne, Ettlingen, von dort her­kam. Der Lastwagen fuhr dem Personenwagen in die linke flanke, die vollständig eingedrückt wurde, und schleift ihn vis zum Vraungerschen Geschäftshaus. Der Fahrzeuglen- ker, Albert Hörmann aus München, wurde schwer verletzt, auch sein Bruder und der zweite Insasse erlitten schwere Verletzungen, sodaß alle drei ins Krankenhaus Jllertissen eingeliefert wurden.

Bimernehrung in Ingelfingen

Jugelfmgen, OA. Künzelsau, 11. Juli. Am Samstag morgen fand in dem festlich geschmückten Städtchen Jngelfingen am Ko­cher die 2. Ehrung alteingesessener Bauerngeschlechter statt, zu der u. a. Reichsstatthalter Murr, stellv. Gauleiter Schmidt, In­nenminister Schmid, der Stabsamtsführer des Reichsbauernfiih- rers, Dr. Reischle, und Landesbauernführer Arnold erschienen waren.

Auf der in buntem Farbenschmuck prangenden Festwiese bei der Festhalle sprachen zuerst Hauptabteilungsleiter 1 Wrangel, Kreisbauernführer Nikals-Eerabronn und Bürgermeister Gae- bele-Jngelfingen. Als der Reichsstatthalter eingetroffen war, formierte sich der Zug zur Festwiese, wo die zu ehrenden Bau­ern versammelt waren. Zu beiden Seiten des Podiums hatten sich bunte schwäbische Trachtengruppen aufgestellt. Nach einen, Marsch des Musilzuges der SS.-Verfügungstruppe Ellwangen ergriff, nach einer Vorführung lebender Bilder aus der Ge­schichte des deutschen Bauerntums, als erster Redner Landes­bauernführer Arnold das Wort und führte nach der Begrü­ßung der Ehrengäste u. a. aus, daß am heutigen Tage 3 2 8 alt - eingesessene Bauerngeschlechter, die schon seit 206 Jahren auf gleicher Scholle sitzen, geehrt würden. Der Landes­bauernführer ging dann in kurzen Zügen auf die dornenvolle Geschichte des deutschen Bauerntums ein. das durch Adolf Hitler wieder seine Ehre und Freiheit zurückeryalten habe.

Dann sprach Reichs ltatthalter Murr und beglück­wünschte die Bauernfamilien zu der Ehre, die ihnen widerfahre. Der Nationalsozialismus führe einen scharfen Kampf gegen den Geist, der versuche, aus dem Boden eine Ware zu machen. Der nationalsozialistische Staat betrachte den Boden als ein Heilig­tum und werde immer der oberste Schutzherr des Bauerntums bleiben. Dieser Tag solle die Verpflichtung wachrufen und stär­ken, den Kampf der bäuerlichen Ahnen weiterzuführen. Solange die Hakenkreuzflagge über Deutschland wehe, werde der deut­sche Bauer geehrt werden. Zum Schluß überbrachte Stabsamts­führer Dr. Reischle noch die Grüße des Reichsbauernsührers und wies darauf hin, daß bei der diesjährigen Ehrung u. a. Vau- erngeschlechter geehrt würden, die ihren Nachweis bis zum 15. Jahrhundert zurückerbracht hätten.

Dann nahmen der Reichsstatthalter und der Stabsamtsführer die feierliche Verleihung der Ehrenschilde mit Handschlag vor.

Zur Bluttat in Herbolzheim

Herbolzheim. 11. Juli. Zu der schweren Bluttat, die sich am Donnerstag abend in Herbolzheim ereignete und der drei un­schuldige Kinder (das jüngste Kind ist entgegen der ersten Mel­dung erst ein halbes Jahr alt gewesen) zum Opfer fielen, er­fahren wir noch, daß Frau Wölfle, nachdem sie sich die Ver­letzungen am Hals beigebrachl hatte, mit einem Beil sich die Pulsader durchschlagen wollte. Nach kurzer Bewußtlosigkeit ries die schwerverletzte Frau dann um Hilfe, worauf die Nachbarn in die Wohnung eindrangen. Der Grund zur Tat ist in der Verhaftung des Ehemanns Wölfle wegen Falschmünzerei zu suchen. Schon seit einiger Zeit wurden in der Umgebung von Herdolzheim falsche Fünfmarkstücke ausgegcben. Wölfle und der ebenfalls verhaftete Komplize Haser aus Herbolzheim brachte!) die ziemlich plumpen Falschstücke auf die Weise in den Verkehr, daß sie Kinder in Kaufläden schickten, um dort eine Kleinigkeit zu kaufen. Auf diese Weise wurde das Geldstück gewechselt. Als Wölfle am Donnerstag vormittag in einem Gasthaus in Köu- dringen ein falsches Fünfmarkstück zu wechseln versuchte, wurde die Gendarmerie Kenzingen benachrichtigt. Der Täter, der zu­nächst geflohen war, wurde dann in Kenzingen verhaftet. Sein Komplize Haser wurde, als er von seiner Arbeitsstätte zurück 'Hrte, am Bahnhof in Herbolzheim festgenommen. Die Ehe­frauen Wölfle und Haser, die von dem Verbrechen ihrer Männei Kenntnis hatten, wurden am Abend ebenfalls verhört. Nach­dem sie ein Geständnis abgelegt hatten, wurden sie wieder ent­lassen. Diese Angelegenheit scheint Frau Wölfle derart nahe, gegangen zu sein, daß sie den schrecklichen Plan faßte, mit ihren drei Kindern aus dem Leben zu scheiden.

Lessn Srs u/rssr e k

Eautagung der Stenographenfchaft Württemberg- Hohenzollern

Stuttgart, 12 Juli. Die Deutsche Stenographenschaft des Eau- gebiets Württemberg-Hohenzollern hielt am 11. und 12. Juli in Stuttgart ihre Eautagung, verbunden mit einem öffentlichen stenographischen Leistungsschreiben, ab. Der Sonntag begann mit ernster Arbeit, lieber 900 aktive Schreiber und Schreiberin­nen traten zum stenographischen Leistungsschreiben an. Dann folgte als Höhepunkt der Eautagung eine Festversammlung im Konzertsaal der Liederhalle, bei der Eaugebietsführer Heinzel- mann die Vertreter des Staates, der Partei, der Stadt und von Industrie und Handel begrüßte. Sein besonderer Gruß galt dem Vertreter des Reichsführers, Baier. Der Eaugebietsführer dankte dem württembergischen Staatsministerium, der Stadt Stuttgart und der Industrie- rnd Handelskammer sowie den zahl­reichen Firmen, die die schönen und wertvollen Ehrenpreise ge­stiftet haben, und sprach dem Ortsgruppenführer, Stadtamtmann Schöck, für die vorzügliche Organisierung des Eautages seine An­erkennung aus. Namens des württembergischen Staatsmini- steriums und der Miuisterialabteilung für Fachschulen über­brachte Oberregierungsrat Stroheker die besten Wnsche. Für die Stadt Stuttgart überbrachte Stadtamtmann Hottmann die Will­kommgrüße.

Dann ergriff in Vertretung des Reichsführers dessen Stellver­treter Baier das Wort zu programmatischen Ausführungen über die Aufgabe der Deutschen Stenographenschaft, wobei er von der geschichtlichen Entwicklung der Kurzschrift und ihrer Or­ganisationen ausging. Hätten die Stenographenvereine früher neben der Verbreitung der Kurzschrift auch die Systemgestaltung zur Aufgabe gehabt, so sei diese letztere nunmehr Aufgabe des Staates. Gegenwärtig seien in über 2000 Ortsgruppen der Deutschen Stenographenfchaft mehr als 200 000 Mitglieder ver­einigt, die von 35 Eauführern betreut und zentral geleitet wer­den von der Reichsführung der Deutschen Stenographenschaft.

Sa- Vadev

Oberkirch, 12. Juli. (Tödlichverunglückt.) Unter­halb Oberkirch auf der Landstraße nach Appenweier ereig­nete sich ein bedauerlicher Verkehrsunfall, der einem 12fäh- rigen Knaben, dem einzigen Kind eines Konditors aus Worms, das Leben kostete. Der Junge war in Oberkirch bei seinen Großeltern zu Besuch und fuhr mit seinem Groß­vater zum Kirschenpflücken. Als ein Lastwagen entgegen­kam, wurde er unsicher und von dem Hinterrad des An­hängers gestreift, wodurch er zu Boden stürzte und sich schwere Schädelbrüche zuzog. Kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus erlag er den erlittenen Verletzungen.

Bühl, 12. Juli. (Hagelwetter.) Am Donnerstag nachmittag ging über die Gemarkungen Steinbach unk Neuweiler ein schweres Hagelwetter nieder, das großen Schaden anrichtete. Etwa sieben Minuten lang tobte ein gewaltiger Sturm. Gleichzeitig fiel Hagel in Haselnußgröß« mit solcher Wucht, daß die Feldfrüchte und das Getreide zv Boden geschlagen und die Reben außerordentlich schwer mit­genommen wurden.

Nass« hat keine Balken

Die Badesaison hat wieder begonnen Ent schwimmen, heißt vorsichtig schwimmen Werde Rettungsschwimmer!

An den letzten heißen Tagen sind Millionen von Deut­schen wieder in die großen Freibäder geströmt. Die schlechte Witterung hat die Geduld aller Wassersporttreibenden so­wieso auf eine sehr harte Probe gestellt. Zwar sind die Bademeister überall auf dem Posten und Tausende von Rettungsschwimmern bereit, ihre Pflicht zu tun, aber trotz­dem hat es schon wieder Opfer gegeben.

Tausende von Deutschen werden jedes Jahr ein Opfer des feuchten Elements und leider liegen die Dinge so, daß die meisten von ihnen durch eigenen Leichtsinn den Tod fin­den. Erfahrungsgemäß sind gerade die ersten Sommer­wochen am gefährlichsten. Die Schwimmer, die nach langer Rast wieder ins Wasser steigen, trauen sich zu viel zu. Jeder einsichtige Mensch muß sich aber sagen, daß erst wie­der eine gewisse Anpassung vonnöten ist, bevor man die ge­wohnten Touren aufdrehen kann. Mit größter Eindring­lichkeit muß also gerade für diese llebergangszeit besondere Vorsicht gefordert werden. Man trainiere langsam seine Leistungen auf die alte Höhe hinauf, man vermeide am Anfang jede Gewaltleistung, man höre bei der geringsten Ermüdungserscheinung auf und ruhe sich aus!

In allen Freibädern sind Markierungen vorhanden, über die tunlichst nicht hinausgeschwommen werden soll. Solche Vorschriften gelten doppelt streng für Seebäder. Diese Markierungen sind nicht willkürlich errichtet, sondern genau erwogen, wer über sie hinausschwimmt, tut es auf eigene Gefahr und spielt meist ein frevles Spiel mit seinem Leben und dem Schicksal seiner Angehörigen. Auch der beste Auf­seher kann nicht jeden im Auge behalten, man verlasse sich also nie darauf, daß man nötigenfalls ja doch bemerkt wird.

Vetanntmachnnge» der XSDAP.

Ortsgruppe der NSDAP. SimmerSfeld.

1. Dienstag Abend 8.30 Uhr sind sämtliche Leiter, Walter und Warte zu einer Besprechung im Schulhaus in Simmersfeld. Die Führer der NS.-Organisationen sind eingeladen.

2. Vom 19.25. Juli bin ich im Schulungskurs. Mein Stell­vertreter für diese Zeit ist Pg. Bernh. Geisel.

Der Ortsgruppenleiter m. d. L. b.

j AI., ZV., »«IM., ZN. >

D. I. in der Hitlerjugend, Jungbann 126 In der Zeit vom 15. Juli bis 31. August ist die Post für den Iungbann an das Iungbannlager 126 Geroldseck, PM Böhringen bei Sulz a. N. zu adressieren. Die Post für die Ver- wallungsstelle bleibt hiervon unberührt und geht nach wie vor nack» Freudenstadt, Bahnhofstr. 17.

Der Jungbannführer.

BdM. iu der HI.

Heute Abend um 8 Uhr ist Turnen.

Die Gruppensporüv.

Immer wird vor dem Baden an verbotenen Stellen ge­warnt, leider recht oft vergebens. Wer an verbotener Stelle badet, hat von nirgends Hilfe zu erwarten, wenn ihm etwas zustöbt, denn niemand bemerkt ihn und kann ihm beistehen. Zudem kennt man meist das betreffende Wasser nicht oder zu wenig, die Ufer sind oft verschlammt und steil abfallend. Besonders gefährlich sind vielbefahrene Schifsahrtswege.

Man bleibe nie zu lange im Wasser. Zehn Minuten bis zu einer Viertelstunde, aber länger nur in Ausnahmesällen. Es ist immer besser, sich nach dem Heraussteigen aus dem Master trockenzureiben, als sich von Luft und Sonne trock­nen zu lasten, auch die Haut dankt es.

Jeder junge Mensch, der gut schwimmen kann, sollte sich wenn irgend möglich zum Rettungsschwimmer ausbilden lasten. Diese Ausbildung ist fast überall kostenlos zu er­halten und für gute Schwimmer ohne besondere Mühe. Jeder Schwimmer sollte auch mit den nötigen Wieder- belebungsmaßnahmen bei Verunglückten vertraut sein, er sollte wissen, wie man die künstliche Atmung einleitet, wie man überhaupt Verunglückte behandelt. Jeden Tag können solche Anforderungen der einfachsten Menschenpflicht an einen herantreten, sehr oft hängt ein Menschenleben davon ab, daß der Zunächststehende sofort sachkundig helfen kann.

Hoffentlich gelingt es der unentwegten Erziehungs- und Aufklärungsarbeit aller daran interessierten Stellen in ab­sehbarer Zeit, die erschreckend hohe Zahl der Todesopfer durch Ertrinken herabzudrücken. Der Leichtsinn aber, mit dem viele sich der größten Gefahr aussetzen, sollte hart und fühlbar bestraft werden.

Wissenswertes Allerlei

Pfropft man einen Rosenstock auf einen jungen Eichbaum, s» kann man, wenn alles gut geht, erleben, daß die Rosen blau werden.

Es kommt nicht selten vor, daß eine mohammedanische Frau, die bei der Hausarbeit Hilfe und nicht mehr allzu viele Kinder haben möchte, ihrem Mann etwas dafür zahlt, wenn er noch eine weitere Frau heiratet. Als ein Ehemann vor kurzem nicht darauf eingehen wollte, ging die Frau vor Gericht und erreichte ein obsiegendes Urteil.

Die Berber in Algier haben sehr merkwürdige Eigentums­begriffe. Es kommt oft vor, daß einem Manne der Stamm eines Baumes gehört, einem andern die Zweige und einem dritten der Boden, auf dem der Baum steht.

Pikrinsäure, die während des Krieges zur Herstellung von Explosivstoffen benutzt wurde, dient jetzt dazu, zwei schlimme Krankheiten zu bekämpfen, nämlich Schlafkrankheit und Kinder­lähmung.

Der Spinat hat seine Heimat im Orient und ist durch die Araber nach Spanien gebracht worden, von wo er sich dann durch ganz Europa verbreitet hat.

Die ersten Spitzen tauchten Ende des Mittelalters in Italien und kurz danach in den Niederlanden auf. Mitte des 16. Jahr­hunderts wurde die Kunst des Spitzennähens dann nach Frank­reich gebracht, und hier wurden besonders in Chantilly Spitzen­schulen gegründet, deren Arbeiten weltberühmt wurden.

Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Altensteig. Hauptschriftltg.: Ludwig Lauk. Anzeigenltg.: Gustav Wohnlich, alle in Altensteig. D.-A.: VI. 36: 2150. Zzt. Preist. 3 gultrg.

Bmrea.

Da» Sammeln von Beere«

aller Art in den hiesigen Gemeinde- und Privalwaldungen

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Aus einem dieser Woche ein­treffenden Waggon billige»

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M. Schnierle, Altensteig.

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Bürgermeister.

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Heute abend 8.3V Uhr im Saal zum Grünen Baum"

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der Urlauber aus dem Gau Düsseldorf unter Mit­wirkung der Kreiskapelle und des Liederkranzes. Anschließend Unterhaltung und Tanz, auch im Saal des Gasthofs zurTraube".

Kurgäste und Einwohner sind herzlich eingeladen.

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