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Kretsseuerwekrtag in Nasvld
8vjähriges Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Nagold — Weihe des neuen Eeriitehauses
Die Kreisstadt Nagold hat im Feuerlöschwesen einen bedeutenden- Schritt vorwärts getan und dazu gab vor allen Dingen das 80jährige Jubiläum derFrei- willigen Feuerwehr Nagold Anstoß und Triebhaft. Sie hat ein neues geräumiges und wohl auch sehr praktisches Eerätehaus bekommen und zu der Klein- Mtorspritze, die im Jahr 1934 angeschafft wurde, mit Mr Eanzstahlleiter im Jubiläumsjahr den ohnedies Mlichen Gerätepark ergänzt. Auch bezüglich des Einhitsfeuerwehrmannes ist sie frühzeitig ans Werk gegangen M konnte nun am Samstag und Sonntag die Freiwillige Kaerwehr anläßlich des Kreisfeuerwehrtages nach innen und außen in einer Weise präsentieren, die vorbildlich genannt werden darf.
Am Freitag wurde das 89jährige Jubiläum der Wehr eingeleitet mit einer Ehrung dertotenKame- laden der Wehr und der Helden des Weltkrieges. Diese Ehrung fand am Abend beim Schein der Fackeln auf dem Friedhof statt, wo Hauptbrandmeister Kaupp den toten Kameraden herzliche Worte des Gedenkens widmete und einen Kranz niederlegte.
Am Samstag nachmittag fand im Saalbau zum Löwen" ein Führer-Appell des Kreisfeuerwehr- verbandes Nagold statt, zu welchem die Feuerwehren des Kreises mindestens einen Führer zu entsenden hatten. Im Mittelpunkt dieses Führer-Appells standen zwei Vorträge un- zwar derjenige von Stadtbaumeister Schüller- Wnsteig über Luft-, Gas- und Rauchschutz und derjenige ron Oberbrandmeister Hespeler - Nagold über den dreiteiligen Löschangrisf. Beide Vorträge gaben den Führern der Wehren mancherlei Anregungen.
llm 4.45 Uhr erfolgte die feierliche kleb ergäbe des ueuen E e r L t eh a us e s, das durch Stadtbaumeister Lenz geschaffen wurde. Es liegt an der Vurg-straße. Der Farrenstall, der dort stand, hat verschwinden müssen und so konnte das seitherige Feuerwehr-Gerätehaus durch den Anbau einer Kraftwagenhalle mit Schlauchwaschraum und Turm in einer Weise vervollständigt werden, daß das Eerätehaus den Bedürfnissen der Nagolder Feuerwehr wohl auf viele, viele Jahre genügen dürfte. Die Kraftwagenhalle, die mit verschiedenen Toren versehen ist, ist mit Warmwasserheizung ausgestattet. In ihr ist vor allen Dingen die große Motorspritze und die kleine Motorspritze, ein Pionierwagen zur motorischen Beförderung der Schläuche und des Sprungtuchs etc. und der Eanzstahlleiter, die 18 Meter hoch ist, untergebracht. Die Ganzstahlleiter, die von Magirus-Ulm neu angeschafft wurde, ist mit einem Rettungsschlitten versehen, den die Nagolder Wehr selbst angebracht hat und der sich im Ernstfälle zweifellos recht gut bewähren dürfte. Ganzstahlleiter und Pionierwagen sind nur für den örtlichen Gebrauch bestimmt. In der Kraftwagenhalle ist ferner der Hydrantenwagen unter- Vbracht, den ebenfalls die Nagolder Wehr in praktischer Alnse selbst ausgebaut hat. In der Halle ist ferner die Ausrüstung der Mannschaft in sehr übersichtlicher Weise untergebracht, so daß die Mannschaft bei einem Alarm, wie sie geht und steht, in das Eerätehaus eilt um sich dort auszurüsten. Der in der neuen Halle -untergebrachte Schlauch- raum ist mit Schlauchwaschmaschine und Trockenturm versehen. Die übrigen Geräte der Feuerwehr sind in dem alten Eerätehaus untergebracht. Den ganzen ersten Stock des Gerätehauses nimmt die Jugend-Herberge ein, die bis jetzt eben im Rohbau fertig ist. Auch sie bedeutet einen großen Fortschritt für Nagold. Im zweiten Stock ist ein Versammlungsraum für den Löschzug I eingebaut und eine Bekleidungskammer für die Feuerwehr. In das Untergeschoß wurden zwei große Luftschutzgewölbe eingebaut.
An die Uebergabe des Gerätehauses schloß sich um 6 Uhr eine Schulübung des Löschzuges II, die von Oberbrandmeister Werner geleitet wurde, und Vorführungen des dreiteiligen Löschangriffs sowie Rettungsübungen, geleitet von Oberbrandmeister Hespeler, an.
Der Samstagabend brachte die offizielle Feier des 80jährigen Jubiläums im gut besetzten großen Zelt des Hmdenburgplatzes, wo zahlreiche Ansprachen gehalten wurden. Die Feier nahm einen sehr anregenden Verlauf.
DerSonntag zeigte die Kreisstadt Nagold in reichem Naggenschmuck. Schönes Wetter begünstigte den Tag, an dem Nagold für die Feuerwehren des Kreises der Mittelpunkt wurde. Im gut besetzten Saalbau zur „Traube" fand schon um 9 Uhr die Kreisfeuerwehrtagung unter dem Vorsitz von Kreisfeuerlöschinspektor Schleicher statt, der die Anwesenden auf das herzlichste begrüßte, msbesondere auch den stellv. Landesfeuerwehr-Jnspektor, Regierungsbaumeister F l e ck. Von den verschiedenen sonstigen Gästen ist Landrat Dr. Lauffer zu nennen, der dem Feuerwehrwesen immer ein großes Interesse entgegen- vringt. Nach Feststellung der Anwesenheitsliste durch Kleisbaumeister Köbele begrüßte Bürgermeister Maier-Nagold die Anwesenden und hieß sie namens der Stadt herzlich willkommen, zugleich aus das Jubiläum der Nagolder Wehr und die Einweihung des Gerätehauses hinweisend, die dem Tag eine besondere Bedeutung geben wurden. Er bezeichnte es als notwendig, daß die Bürger- Elster gerade in der jetzigen Zeit den Feuerwehren beson- dere Aufmerksamkeit schenken und, so schwer es falle, die notigen Mittel für ihre Belange schaffen müßten. Kreis- stuerlöschinspektor Schleicher nahm dann das Wort zur Berichterstattung über die verschiedenen Vorgänge in der Feuerwehr und über die Tätigkeit im verflossenen Jahr, ^--r wies u. a. auf die neue Uniformierung hin, die bis jetzt nur bei den «Führern vorgenommen wurde, aber auch daß bei den Mannschaften mindestens die Hoheitszeichen an den Mützen hätten angebracht werden sollen.
-I,"' Landesfeuerwehrinspektor, Regierungsbaumei- irer Fleck, hielt dann einen Vortrag über die Be- ampfung bei besonders gearteten Bränden, wobei er die of,aufalle möglichen Gefahren hinwies und ihnen Anregungen gab. Er wies dabei- besonders ^"ß es Pflicht der Feuerwehrleute -sei, auch in <r vlt auf etwaige Gefahren hinzuweisen. Es gelte, immer
- mitzuhelfen in der Feuerverhütung und in der Feuer- f löschung. Dabei sei die nötige Vorsicht nicht außer Acht zu s lassen, damit die Feuerlöschtätigkeit erfolgreich durchgeführt s werde. Oberbrandmeister Hespeler sprach über die H e u s t o ck s o n d e, die man im Bezirk habe und die in j Nagold unter der Fernsprechnummer 476 von den Feuer- f wehren anzufordern sei. Die Einsetzung der Heustocksonde j ist bei Ueberhitzung der Heustöcke zur Vermeidung von ^ Bränden von außerordentlicher Wichtigkeit und ihre Einsetzung erfolgt kostenlos. Kreisbauernführer Kal mb ach wies darauf hin, daß die Gefahren gerade bei dem jetzigen Wetter für die Heustöcke sehr groß seien und daß er die Bauernschaft aus die Heustocksonde und ihre Verwendung hingewiesen habe. Kreisfeuerlöschinspektor Schleicher sprach dann über die Kleinmotorspritzen, die nach den gegebenen Vorschriften jeweils in 10 Kilometer Entfernung vorhanden sein sollen. Diese kleinen Motorspritzen hätten den großen Vorzug, daß sie sehr leicht handlich seien und daß man mit ihnen an jeden Bach herankommen könne. Den Kassenbericht erstattete dann Hauptbrandmeister Kaupp. Nachdem die Kassenprüfer Hermann Luz und Eckhard bestätigt hatten, daß die Kasse in bester Ordnung sei und die Kassenprüfung keinerlei Anstand ergeben habe, wurde dem Kassier Entlastung erteilt. Bestimmt wurde dann, daß die Ausschußsitzung im Jahre 1937 in Ettmanns weiler und der K r e i^ - feuerwehrtag im Jahre 1937 in Wart stattfinden solle. An der heutigen Tagung nahmen, wie der Vorsitzende mitteilte, 32 Feuerwehrführer, 84 sonstige Führer und 19 Bürgermeister teil. Außerdem zahlreiche Gäste. Kreisfeuerlöschinspektor Schleicher schloß die glatt verlaufene Tagung mit dem Dank an die Redner.
Die Feuer- und Luftschutzübung, die um 11 Uhr unter Mitwirkung des zivilen und behördlichen Luftschutzes der Technischen Nothilfe und der Sanitätskolonne stattfand, war ein prachtvolles Schaustück, das nicht nur für die zahlreichen Feuerwehrleute aus dem Bezirk von großem Interesse war, sondern auch darüber hinaus eine Menge Zuschauer anlockte. Es war erstaunlich, wie alles funktionierte, ohne daß man eigentlich ein Kommando hörte. Stadtbaumeister Benz hatte seinen Posten am Lautsprecher und vermittelte das Geschehen. Einige Flieger belegten Nagold mit zahlreichen Spreng- und Brandbomben, es erfolgte Detonation auf Detonation und bald sah man die Wirkung der Brandbomben. Die Bevölkerung hatte sich in Sicherheit begeben und als die „feindlichen" Flieger abgezogen waren, konnten Luftschutz, Sanitäts- kolonne und Feuerwehr ihren Pflichten obliegen. Die Beseitigung der Easgifte durch den Luftschutz, der -Einsatz desselben bei Beseitigung des Schuttes des durch Bombe verschütteten Notausgangs, die Bergung der Personen aus den Luftschutzräumen, die erste Löscharbeit zeigten den Luftschutz und die Sanitätskolonne in flotter und zielbewußt-er Arbeit. Fabelhaft schnell erfolgte nach der Alarmierung der Einsatz der motorisierten Feuerwehr, die Rettung der Gefährdeten aus den „brennenden" Häusern, wobei besonders die Rettungsaktion am Gebäude des Arbeitsamts von größtem Interesse war. Bald waren die Brände gelöscht und konnte das Zeichen ihrer Beendigung durch Hauptbrandmeister Kaupp gegeben werden. Zum Abschluß dankte Kreisfeuerlöschinspektor Schleicher für die glänzende Schauübung, bei welcher sich eine Kritik nicht anschlotz, weil die Hebung nach vorher gegebenen Anweisungen stattgefunden hatte.
Nach dem Mittagessen in den verschiedenen Gasthöfen fand ein Werbemarsch der Feuerwehren unter den Klängen der verschiedenen Musikkapellen statt. Es war ein stattlicher Zug, der von der Tribüne am Adolf Hitler- Platz von den führenden Persönlichkeiten abgenommen wurde und der bei der Bevölkerung großes Interesse fand. Der Zug, der zum Schluß eine lustige Kinderfeuerwehr zeigte, bewegte sich dann zum Hindenburgplatz, dem idealen Sport- und Festplatz Nagolds, wo Bürgermeister Maier noch die auswärtigen Feuerwehren herzlich begrüßte und seine Ausführungen mit einem dreifachen „Sieg Heil" auf den Führer schloß. Ein mächtiges Bierzelt der Brauerei „Eambrinus" sorgte für die „Löschung" des großen Durstes und zahlreiche Stände für Eß- und Schleckwaren. Außerdem gab der Vergnügungspark Gelegenheit zur Unterhaltung und Belustigung der vielen Besucher.
So nahm der Kreisfeuerwehrtag und das Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Nagold unter günstigster Witterung einen schönen Verlauf.
Aus Stadt «ad Laad
Altensteig, den 29. Juni 1936.
Wieder „Kraft durch Freude" i» Altenstei g
Am Samstagnachmittag trafen unsere Gäste aus dem Gau Schleswig-Holstein ein und wurden in der üblichen Weise durch die hiesige Kreiskapelle am Bahnhos abgeholt und unter ihren Klängen zum Marktplatz begleitet, wo die Verteilung in die Quartiere stattsand. Die Urlauber waren durch die lange Fahrt recht müde und freuten sich über die Erreichung ihres Ziels und besonders auch über ihre freundliche Aufnahme in Altensterg. — Der Sonntag Morgen zeigte sie aber schon recht munter bei einem Stadt- rundgang und erst recht der Begrüßungsabend im Saal des „Grünen Baum", der auch sonst einen sehr zahlreichen Besuch aufwies. Die Kreiskapelle gab hier wieder ihr Bestes, der „Liederkranz" sang einige schöne Lieder und Bürgermeister Kalmbach entbot den Gästen aus dem Norden einen herzlichen Willkommgruß. Einer der Gäste aus Schleswig-Holstein sprach Dankesworte über die freundliche Aufnahme in Altensteig und gab auch der Genugtuung Ausdruck, daß sie sich aus dem Norden des Reiches durch die Einrichtung „Kraft durch Freude" im Schwarz
waldgebirge erholen dürften. Eine Trachtengruppe sang „O Schwarzwald, o Heimat" und unser Humorist Steeb verstand es, die Lachmuskeln fleißig in Bewegung zu bringen. Bei Musik, Liedersang und Tanz nahm der Begrüßungsabend einen sehr schönen Verlauf und zeigte das beste Einvernehmen zwischen Einheimischen und Gästen.
Die Flußarbeiten bei der Nagoldverlegung am Bahnhof haben eine kleine Störung -erlitten. Zur Trockenlegung der Nagold und zur Abdrängung des Nagoldwassers durch den Werkskanal des Sägewerks Theurer wurde seit 14 Tagen oberhalb der Badeanstalt Seeger ein ca. 1,50 Meter hoher, seitlich betonierter in der Mitte mit Lehm versehener Damm aufgeführt. Die nun voll gestauten Wassermassen fraßen sich gestern Nacht gegen 10 Uhr langsam ihren Weg durch die stark verschalte Lehmschicht, bis tosend die Nagold ihren alten Flußlauf wieder hatte.
Berneck, 29. Juni. (Begrüßung der ,,KdF."-Urlauber.) Nach den Urlaubern von den Gauen Koblenz—Trier und Köln—Aachen trafen am Samstag die zweiten „KdF."- Fahrer von Schleswig-Holstein hier ein. Nach einem Rundgang am Sonntagnachmittag um Berneck fand abends im Easthof zum „Waldhorn" die offizielle Begrüßung statt. Hauptlehrer Moser begrüßte namens des Stützpunktes und des Fremdenverkehrsvereins die Gäste und wünschte ihnen in unserem schönen Schwarzwaldort eine recht gute Erholung. Bürgermeister Kalmbach sprach namens der Gemeinde den Willkomm aus. In zwanglosem Beisammensein, auch mit den sonstigen Kurgästen, war bald der Anschluß gegenseitig gefunden und es zeigte sich, daß unsere Gäste sich jetzt schon recht heimisch fühlen.
Nagold, 29. Juni. (Autounfall.) Zwischen Oberjettingen und dem Genesungsheim „WäldÄ" ereignete sich gestern ein schwerer Autounfall, bei welchem ein Personenauto von Reichenbach an der Fils verunglückte. Alle vier Personen, bestehend aus Eltern und zwei Kindern, mußten im Kreiskrankenhaus ä r z t l i ch e H i l f e in Anspruch nehmen. Während Mutter und Sohn wieder entlassen werden konnten, sind die schwerer verletzten Vater und Tochter in der ärztlichen Obhut des Kreiskrankenhauses verblieben.
Haiterbach, 29. Juni. (Feueralarm.) Als die hiesige Feuerwehr gestern schon im Begriff war, sich für den Besuch des Kreisfeuerwehrtages in Nagold zu rüsten, ertönte plötzlich Feueralarm. Aus dem Kamin des Maurers Friedr. Eutekunst schlugen mächtige Flammen und es bestand die Befürchtung eines ernstlichen Brandes. Glücklicherweise waren die Befürchtungen umsonst und die hiesige Feuerwehr konnte mit einiger Verspätung zum Kreisfeuerwehrtag abrücken, nachdem sie vorher noch eine Probe ihres schnellen Eingreifens abgelegt hatte.
Dietersweiler, 27. Juni. (Brand in der Ziegelei Haas.) Freitagabend um 6.30 Uhr entstand in einer der zwölf Trockenkammern der Ziegelei Joh. Haas u. Söhne ein Brand durch Selbstentzündung. Die Absetzlatten in der 17 Meter langen Kammer wurden ein Raub der Flammen, ebenso etwa 4000 Riegelsteine. Durch das energische Eingreifen der Belegschaft und der Ortsfeuerwehr konnte das Feuer auf seinen Herd beschränkt werden, so daß ein großes Brandunglück verhütet wurde. Der entstandene Schaden wird auf etwa 700 RM. geschätzt. Der Betrieb erleidet durch den Brand keine Einschränkung.
Calw, 27. Juni. (Vom Rathaus.) In einer Besprechung des Bürgermeisters mit den Ratsherren gab Bürgermeister Göhner Kenntnis von der eingegangenen Genehmigung des Kultministeriums zur Errichtung einer Deutschen Volksschule. Nach der Willenskundgebung der Elternschaft ist die Zahl der für eine katholische Schule noch in Frage kommenden Kinder zur Aufrechterhaltung einer solchen zu gering; es wird deshalb in Calw nur noch eine Schule, die Deutsche Volksschule geben. — Der Gauarbeitsführer hat der Stadtverwaltung nunmehr offiziell bestätigt, daß -der R ei chs'arb eit s d ienst zu der Jahresmiete für das Schulgebäude der Truppführerschule 4 einen Beitrag von 4000 RM. leistet. Hierdurch ermäßigt sich der von der Stadt übernommene, jährliche Mietbeitrag um 1418 RM. auf 2482 RM. — Der Aufwand der Stadt für die an den höheren Schulen wieder errichtete 7. Klasse hat sich dadurch nicht unbeträchtlich erhöht, daß einer Anordnung der Ministerialabteilung entsprechend die St-adtgemeiNde genötigt ist, nicht wie vordem angenommen das Gehalt einer seminaristisch vorgebildeten, sondern einer akademischen Lehrkraft voll zu übernehmen. Trotz dieser Mehrbelastung, die als Opfer zu werten ist, hat der Bürgermeister dem Gesuch einiger Eltern, das Schulgeld (280 RM.) hera-bzusetzen entsprochen und den Jahressatz auf 250 RM. festgesetzt, so daß die Stadt nunmehr im Jahre 1700 RM. -für die 7. Klasse zusteuert, in der Erwartung, daß diese erhalten bleiben kann. — Dem Unternehmer der Kraftverkehrslinie Calw—Agenbach, Rexer, ist auch für das Jahr 1930 auf Ansuchen ein städtischer Beitrag von 300 RM. verwilligt worden. Ohne die Zuschüsse seitens der Gemeinden könnte die Linie nicht bestehen.
Calw, 29. Juni. (Der Zirkus der 7000.) Ab heute Montag, gibt derZirkusder7000 in Calw ein zweitägiges Gastspiel.
Wildbad, 27. Juni. (Von der Sommerbergbahn.) Die Bergbahn auf den Sommerberg mußte am Freitag letzter Woche ihren Betrieb einstellen, weil das Drahtseil gerissen war. Die selbsttätigen Bremsen taten sofort ihre Schuldigkeit und stellten die beiden Wagen auf eine Strecke von wenigen Zentimetern fest. Bei dem Seilbruch hat die Bergbahn auch dem Nichteingeweihten gezeigt, daß die Sicherheit der Fahrgäste nicht vom Seil abhängt, sondern in besonderem Maße durch die Bremseinrichtung gewährleistet ist. Infolge günstiger Umstände war es möglich, schon bis zum Sonntag ein neues Drahtseil zu beschaffen. Der Einbau wurde am Montagnachmittag beendet. Die Ursache des Seilbruchs ist noch nicht festgestellt.
Schramberg, 28. Juni. (Sonnwendfeier auf dem Fohrenbühl.) Am Samstagabend loderten auf der Weihestätte auf dem Fohrenbühl die Flammen der Mittsommernacht. Der Schwarzwaldverein feierte zusammen mit der NSDAP. Sommersonnwende. Etwa 4000 Menschen mögen es gewesen sein, die sich zu der nächtlichen Feierstunde eingefunden hatten. Die Begrüßungsansprache hielt der Präsident des Hauptvereins, Prof. Dr. Schneider-