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Schwarzmälder L«»e»zeit»>,

Nr. 148

klaren Rechenschaftsbericht über die Vermögenslage der Parte! tn Württemberg, die ein günstiges Bild ergibt. Er dankte der selbstlos geführten Arbeit seiner Kassenleiter und grenzte ihre Aufgaben vom Arbeitsgebiet der Hoheitsträger ab.

Eauwalter der DA. Schulz bezeichnete als die größte Tai die der Nationalsozialismus im Laufe der letzten drei Jahre vollbracht hat. die Gewinnung des deutschen Arbeiters. Das Wunder, va ver deutsche Arbeiter sich um die Fahnen Adolf Hitlers scharte, rsr nur dadurch möglich gewesen, dag die Be­wegung dem früheren Proletarier das feste Gefühl zu Heimat und Vaterland schenkte. Die Besserung der Lebensbedingungen für alle schaffenden Menschen ist gerade jetzt, mitten im Neu­aufbau des Reiches, weniger ein Problem des Lohnes, als viel­mehr ein solches der Hebung des Lebensniveaus. Unter dieser Hebung des Lebensniveaus ist die Erhöhung des Lebensstan­dards zu verstehen, wie wir es in dem unerhörten materiellen Neuaufbau und der geistigen und weltanschaulichen Neuformung unseres Volkes täglich erleben dürfen.

Der geistigen Ausrichtung der Partei ist die Arbeit des Eau- fchulungsamtes gewidmet. Eauamtsleiter Dr. Klett skizzierte in großen Zügen die drei Aufgaben des Schulungsamtes: 1. die Einheit der Bewegung, 2. die Auslese ihrers Führerkorps, 3. der Vormarsch der Partei.

Zum Schluß der Tagung nahm

Gauleiter und Reichsstattkalter Wilhelm Murr

das Wort. Der große Wert einer Tagung, wie diese Gauführer­tagung, liegt darin, daß das Volk sieht, welche Wucht und Kraft sich in der politischen Führung der nationalsozialistischen Bewe­gung zusammcnballt. Mit einem Dank für die treue Mitarbeit aller seiner Parteigenossen verband der Gauleiter eine Erinne­rung an die Schwierigkeiten des Kampfes.Dennoch aber haben wir, so bestätigt der Gauleiter, uns niemals aus dem Kurs brin­gen lassen. Was wir Großes im Laufe der letzten Jahre erreicht haben, liegt in der Opserbcreitschaft, in dem Mut und dem un­endlichen Fleiß aller Parteigenossen. Der Nationalsozialismus, der eine einzigartige politische Führung geschaffen hat, wird auch weiterhin von Erfolg zu Erfolg schreiten, wenn das Führer­korps der Bewegung in sich geschlossen und Zielgerade feinen Weg verfolgt." Der Gauleiter sprach im weiteren davon, wie es Aufgabe des politischen Führers ist, die Ge­folgsleute zu großzügigem und überlegenem Denken zu erziehen. Eine so ausgeprägte Weltanschau­ung, wie es der Nationalsozialismus ist, wird immer Wider­sacher haben. Wie könnte der Hoheitsträger erwarten, daß sich der weltanschauliche Gegner zur Mitarbeit meldet! Warum sollte der Parteigenosse nervös werden, wenn er auf Widerstand stößt!

Wer festfteht in der nationalsozialistischen Weltanschauung, den wird niemand und nichts unsicher machen können. Der wirkliche Nationalsozialist hat früher, jetzt und immer die Gewißheit, daß er recht hat, aus den tiefsten Gründen seines nationalsozialistischen Denkens heraus.

Die nationalsozialistische Idee", so fuhr Gauleiter Murr fort, ist eine Urkraft, an deren Gewalt wir glauben dürfen, weil unsere Ideen die Grundgesetze des Lebens widerspiegeln. Darum hat der wirkliche Nationalsozialist eine traumwandlerische Sicherheit in seinen Entscheidungen. Für ihn ist auch d a s E i n- zelne bei aller Sorgfalt der Behandlung unwichtig gegenüber der großen Linie. Diesen Gedanken immer wieder Herauszustellcn, ist die Aufgabe des Politischen Leiters. Groß ist die Verantwortung vorder Geschichte, die der Partei auferlegt wurde. Diese Verantwor­tung ist so groß, daß niemand uns von ihr lösen kann. Wenn man auch nicht fragt, ob es der Einzelne im Leben unseres Vol­kes richtig macht, so ist es doch von entscheidender Bedeutung, ob die Partei im ganzen richtig handelt. Die Entwicklung und die Erfolge des Nationalsozialismus haben bewiesen, daß dies der Fall ist." Der Gauleiter gab dem Führerskorps die Parole aus, Fahnenträger zu sein.Das deutsche Volk braucht Weg­bereiter in eine große Zukunft. Wir Nationalsozialisten wollen, daß unser Volk noch größer und noch mächtiger werde. Von die­sem Willen müssen wir alle erfüllt sein. Wir müssen von dem Glauben durchdrungen sein, daß es uns gelingt, aus unserem Volk ein wahrhaftes Volk der Deutschen zu machen, ein Volk, das in der Welt eine erste Rolle spielt. Wir verpflichten uns in diesem Sinne aufs neue dem Führer in Treue und Pflichterfül­lung. Dem Führer ein dreifaches Sieg Heil!"

Gewaltig brauste es durch die Halle. Dem Gauleiter jubeln die Parteigenossen zu, ein Zeichen des Gelöbnisses und des Dankes.

Der stellvertretende Gauleiter Friedrich Schmidt faßte die­sen Dank gegenüber dem Gauleiter und Reichsstatthalter Murr in kurze und kameradschaftlich herzliche Worte. Sein Gruß am Schluß gilt dem ewigen Deutschland. Nach dem Deutschland- und Horst Wessel-Lied, das begeistert in die Halle rauscht, mar­schieren unter klingendem Spiel die Fahnen der Bewegung aus dem Saal.

Die Arbeitstagung, die Rechenschaft und Ziele gab, und an der auch die Vertreter der württ. Staatsregie­rung teilnahmen, ist beendet.

Skidelbergs Melkter

Heidelberg, 28. Juni. Die schöne Stadl am Neckar, deren land­schaftlicher und wissenschaftlicher Ruhm in alle Welt hinaus­strahlt, hat sich in ein Festgewand geworfen. Besonders wirkungs­voll ist der Universitätsplatz geschmückt: 32 Fahnenmasten gegen­über dem neuen Universitätsgebäude werden während des ganzen Festes die Flaggen der hier vertretenen Nationen tragen, und auf vier Säulen ergießen die Flammen ihren lodernden Schein, lleberall aus den Straßen verkauften Studenten und Studentin­nen das Festabzeichen Auch sonst haben sich die Studierenden lebhaft in den Vorbereitungsdienst für das Jubiläum gestellt, das natürlich in den letzten Wochen große Anforderungen an die Angehörigen der Universität und an die Bevölkerung gestellt hat.

Mit der Hissung der Flaggen der 32 vertretenen Na­tionen hat die SSO-Jahr-Feier der Universität Heidelberg am Samstag abend offiziell ihren Anfang genommen. Nach der Flaggenhissung entbot in der Aula der Neuen Universität Rektor Professor Dr. Gr oh den Gästen den Willkommensgruß. Eine festliche Schloßbeleuchtung bildete den Abschluß des ersten Fest­tages der ältesten reichsdeutschen Universität.

Rektor Dr. Groh betonte beim Empfang am Samstag u. a. Drei Tatsachen von symbolischer Geltung geben dem Beginn un­

serer Feier einen besonderen Sinn. Vör wenigen Stunden fand die Internationale Hochschul-Konferenz ihren Ausklang, die Ta­gung ernster völkerverbindender Arbeit von.Gelehrten aller Kul- rurstaaten der Welt. Und während wir uns hier versammeln zu erstem Kennenlernen oder freudigem Wiedersehen, wehen drau­ßen auf dem Platz im Herzen der alten Stadt die Flaggen von 32 Nationen. Wir haben sie gehißt, weil wir unseren auslän­dischen Gästen damit sagen wollen, daß wir in ihnen zugleich die Nationen grüßen und ehren, als deren Abgesandte sie zu uns kommen. Das dritte Symbol der Weltverbundenheit Heidelbergs aber ist dieser Raum, ist dieses Haus: es entstand aus der An­hänglichkeit amerikanischer Freunde in Deutschlands schwerster Notzeit.

Totengedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof

Bei der Totengedenkseier am Sonntag morgen auf dem Ehren- friehof sprach Minister Professor Dr. Schmitthenner Ge- denkworte: Zu Beginn der 550-Jahr-Feier der ehrwürdigen Uni­versität Heidelberg, der ältesten Hochschule auf deutschem Reichs­boden, gedenken wir der Toten des Weltkrieges. Wir sind so­eben, Rektor, Dozentenschaft und Studentenschaft, mit den Gästen aus allen Teilen der Welt, aus dem Reiche und aus dem Lande, diese erhabene Straße einhergeschritten, die von der Erde in die Unendlichkeit des Himmels zu führen scheint und bei diesen Grä­bern endet. Hier auf der Höhe des waldumrauschten Berges steht das schlichte Ehrenmal des Dankes und der Erinnerung, das die Stadt Heidelberg ihren Toten des Weltkrieges errichtet hat. Vor diesem schweigenden steinernen Zeugen deutschen Hel­denmutes gelten unsere Gedanken heute am Ehrentag der Ru- perto Carola zunächst ihren gefallenen Studenten, Dozenten, Be­amten und Angestellten. Sie haben im Opfergeist der Stürmer von Langemarck ihr Leben für ihr Volk dahingegeben. Sie sind eingegangen in Walhall. Sie haben sich eingereiht und da­mit weitet sich unser Glauben in die große Armee der zwei Millionen deutscher Toten, in jene Armee, die mit dem Wall ihrer Leiber die Heimat schützte, in jene Armee der Toten, der wir es zu verdanken haben, daß wir im Felde unbesiegt aus den Gewittern des Krieges mit unerhörten soldatischen Ehren hervor­gegangen sind mit einem Ehrenschild so blank wie die Sonne am Himmel. Wir gedenken in Ehrfurcht und Trauer dieses deutschen Toteniheeres.

Der Minister betonte die große, von den Toten allen Völkern gemeinsam gestellte Verpflichtung: Wir waren Frontkämpfer im Kriege, laßt uns Frontkämpfer des Friedens werden. Wie sie die Kameradschaft des Todes vereint, soll uns die Kameradschaft des Lebens verbinden. Unter den Klängen des deutschen Kame­radenliedes legten der Rektor der Universität und der Führer der Studentenschaft als die Vertreter zweier freier deutscher Ge­nerationen, der des Weltkrieges und der der Zukunft. Kränze nieder.

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Glückwunsch des Führers an die Universität Heidelberg

Berlin, 28. Juni. Der Führer und Reichskanzler hat au dis Universität Heidelberg aus Anlaß der Feier ihres 560jährigen Bestehens folgendes Glückwunschtelegramm gerichtet:

Der Universität Heidelberg, der ältesten des Deutschen Rei­ches, spreche ich zu ihrem Ehrentage, an dem sie im Kreise ihrer deutschen und ausländischen Freunde und von Vertretern zahl­reicher Nationen ihr SSVjähriges Bestehen festlich begeht, meine und der Reichsregierung Glückwünsche aus. Zugleich danke ich Ihnen, Herr Rektor, dem Senat und den Studierenden für dis mir aus diesem Anlaß in Treue entbotenen Grüße. Ich erwidere sie herzlich mit dem Wunsche, daß die altehrwürdige Heidelberger Hochschule getreu ihrer Ueberlieferung auch in die fernste Zukunft eine Pflanzstätte edelsten deutschen Geisteslebens und die bewährte Mittlerin echten deutschen Kulturgutes an die Welt Kleibeu möge. gez. Adolf Hitler"

SWsmien in Baris

Paris, 27. Juni. Die Rechtsblätter,Ami du Peuple",Jour* undEcho de Paris" bringen die Meldung von schweren Schlägereien im lateinischen Viertel am Freirag abend. Nach demAmi du Peuple" sollen über 30 Verletzte zu verzeichnen sein. Studenten und Abiturienten (Kandidaten des Bakkalaureats), die gerade ihr Examen bestanden hatten und aus einem größeren Schulgebäude des Boulevard St. Michel her­auskamen, sahen sich etwa 200 bis 300 Anhängern der Volksfront-Parteien gegenüber, die versuchten, ihnen ihre blau-weißroten Bändchen von den Knopflöchern und Rockaufschlägen zu reißen. Eine allgemeine Schlägerei war bald im Gange, der die Polizei einstweilen untätig zusah. Die Marseillaise und die Internationale wurden gesungen. Einige Polizeibeamte sollen mit erhobener Faust die Internationale mit­gesungen haben (!). Beim Eingreifen der Polizei flüchtete alles teils in die Seitenstraßen, teils in die zahlreichen Cafes und Restaurants des Studentenviertels. Ueberall ging aber die Schlägerei weiter, wobei auch Unbeteiligte Fußtritte und Schläge erhielten. Tische und Geschirr gingen in die Brüche. Die Volks­front-Anhänger sollen auch mehrfach blau-weitz-rote Fahnen, mit denen zahlreiche Häuser, dem Aufruf des Obersten de la Roque folgend, geschmückt waren, abgerissen haben.

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Immer wieder neue Streiks in Frankreich

Paris, 27. Juni. Laut Mitteilung des Innenministeriums be­trug die Zahl der Streikenden in ganz Frankreich am Freitag noch immer 153 794. Diese immerhin recht hohe Ziffer ist daraus zu erklären, daß neben der in immer stärkerem Umfang ein­setzenden Arbeitswiederaufnahme die Streikbewegung täglich in allen Provinzen und in den verschiedensten Berufsgruppen neuen Nachschub erühlt.

Eden md die BSlkerbundsreform

London, 28. Juni. Von amtlicher englischer Seite wurde am Samstag noch einmal darauf hingewiesen, daß Außenminister Eden die Frage der Völkerbundsreform im Laufe der gegenwär­tigen Tagung in Genf nicht eingehend behandeln werde. Die Reformfrage werde wahrscheinlich erst auf der Septem­ber-Tagung ausführlich erörtert werden. Immerhin werde Eden seinen Genfer Besuch dazu benutzen, die Stimmung unter den Nationen festzustellen und abzuschätzen, nach welchen Gesichts­punkten der Völkerbund am erfolgreichsten umgestaltet werden könnte. Auch die Frage der Annexion Abessiniens durch Italien werde wahrscheinlich gegenwärtig nicht augeschnit- ten werden.

Nicaragua verlaßt den Völkerbund

Eens, 28. Juni. Die Regierung von Nicaragua hat in einem Telegramm an den Generalsekretär des Völkerbundes ihren Aus tritt aus dem Bund erklärt. In den letzten Wochen haben be! reits Guatemala, Honduras und El Salvador teil­in Genf, teils in ihren Hauptstädten ihren Austritt angekündiar In Volkerbundskreisen wird dazu abschwächend erklärt, das Vor- gehen dieser mittelamerikanischen Staaten habe hauptsächlich finanzielle Gründe und werde wohl wieder rückgängig gemacht werden, wenn im Zuge der Völkerbundsreform eine neue Fest, setzung der Beiträge für diese durch die Wirtschaftskrise besonder, betroffene« Länder erfolge. *

Seit fünf Tagen im Schacht eingeschlossen

Herne, 28. Juni. Seit Montag morgen ist auf der Zeche Sha«, rock I/II in Herne der Hauer Schmidt durch das Zubruchgehn, einer Strecke auf der 7. Sohle eingeschlossen. Schmidt arbeitet« allein in einem Querschacht. Trotz der unermüdlichen Vemühun- gen der unter Aufsicht der Bergbehörde arbeitenden Rettung;. Mannschaft konnte der Verschüttete bislang noch nicht geborgen werden. Seit Dienstag ist eine Verständigung mit dem Ei», geschlossenen durch Klopfzeichen hergestellt. Essen und Trinke» werden ihm durch eine Rohrleitung zugeführt. Ebenso ist für eine ausreichende Luftzufuhr gesorgt. Die Rettungsarbeiten, di« von zwei Stellen aus betrieben werden, gestalten sich sehr schwie- rig und müssen mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden, da die Gefahr besteht, daß weitere Steinmassen sich lösen. Es läßt sich daher auch nicht annähernd sagen, wann mit der Bergung des Verschütteten gerechnet werden kann.

Ser Ängste Thermik-Segelslug über der Ebene

Berlin, 28. Juni. Am Samstag segelte Flugkapitän Helm der Deutschen Lufthansa mit einemRhön-Sperber" neun Stunde» über Berlin und erreichte damit den längsten bisher ausgeführ- ten Thermik-Segelflug über der Ebene.

Polen hat Sanktionen bereits aufgehoben

Warschau, 28. Juni. Der polnische Ministerrat beschloß l» Sinne der schriftlichen Ankündigung, die Außenminister Beck arn Freitag dem Vorsitzenden des Völkerbundsrates überreicht haL die sofortige Aufhebung der Sühnemaßnahmen gegen Italien. In Wirtschaftskreisen wird dieser Beschluß mit größter Zustim­mung begrüßt. Man hofft, den Warenverkehr mit Italien i» kurzer Zeit auf den alten Umfang bringen zu können.

Roosevelt Präsidentschaftskandidat

Philadelphia, 27. Juni. Der Parteitag der Demokra­ten hat R o o s e v e l t unter großem Jubel zum Präsidentschafts­kandidaten wiedergewählt.

Nlelm Nachrichlrn aus aller Welt

Linfiihrung der 40-Stunden-Woche. Die belgische Kam­mer hat am Samstag abend dem von der Regierung ein- gebrachten Gesetzentwurf, der die allmähliche Einführung der 40 st findigen Arbeitswoche in der Industrie vorsieht, mit 160 Stimmen bei 23 Stimmenthaltungen an­genommen.

Neue Wagner-Dokumente aufgefunden. Nach einer Mel­dung derMünchener Zeitung" sind in einem Schulhaus im bayerischen Mittelschwaben neue Wagner-Dokumente gesunden worden. Es soll sich dabei um einen Original- bries Richard Wagners und einen Klavierauszug der Meistersinger" als Druckbogen mit eigenhändigen Korrek­turen Wagners handeln.

Staatssekretär Grauert im Ruhestand. Der Führer und Reichskanzler hat den Staatssekretär im Reichs- und preu­ßischen Ministerium des Innern, Grauert, aus seinen An­trag in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Aus diesem Anlaß hat der Führer und Reichskanzler ein Dankschrsibe« an den Staatssekretär Grauert gerichtet.

Politischer Mord in Mexiko. Der in Mexiko sehr be­kannte national-revolutionäre Politiker und Abgeordnete Manlio Altamirano, der für den Eouverneurposten de» Staates Vera Cruz kandidierte, ist in einem Kaffeehaus er­mordet worden. Die Täter, in denen man politische Gegner des Getöteten vermutet, sind entkommen.

Manöver-Unfall in Nord-Italien. Bei Truppenübungen, die eine Alpini-Abteilung am Ufer der Dora Riparia in der Nähe der Stadt lllx im Gebiete der Lottischen Alpe« vornahm, gab das Erdreich plötzlich nach, sodaß ein Unter­offizier und sechs Mann in das reißende Wasser stürzte«. Trotz sofortiger Hilfeleistung ertranken drei von den ver­unglückten Soldaten.

Streikunruhen in Aelxandrien. In den Nationalen Spin­nereiwerkstätten in Alexandrien hatte die aus einigen tau­send Arbeitern bestehende Belegschaft die Arbeit niederge­legt, um Lohnerhöhungen zu erzwingen. Die Arbeiter ver­barrikadierten sich in den Werkstätten. Am Samstagmorgen, als die Arbeiter schliefen, drang ein großes Polizeiaufgebot in die Fabrik ein und erzwang die Räumung der Werkstät­ten, wobei einige hundert Arbeiter Widerstand zu leisten versuchten, 45 Arbeiter und zwei Polizisten wurden ver­letzt.

Von einem Triebwagen erfaßt. Auf der eingleisigen Strecke zwischen Eermendorf und Oranienburg nördlich von Berlin wurden am Freitag nachmittag eine Helferin und vier Kinder aus dem Katholischen Kinderheim St. Johan­nesberg in Oranienburg von einem Triebwagen angefah­ren. Die Helferin hatte mit den Kindern die Bahnböschung betreten und sich neben das Gleis gesetzt. Es wurde ein zweijähriges Kind sofort getötet. Die Helferin wurde sehr schwer verletzt. Zwei weitere Kinder wurden ebenfalls schwer verletzt.

Brand auf Schloß Johannisberg im Nsic-ngau. 2m Ver­waltungsgebäude des bekannten Schlosses Johannisberg im Rheingau brach am Freitag abend Feuer aus, das sich mit großer Geschwindigkeit ausbreitete und das ganze Gebäude in Asche legte. Die wertvolle Inneneinrichtung, wie das Kelterhaus usw., ist mitverbannt. Die Wiesbadener Feuer­wehr und die Rheingauer Wehren hatten bis gegen Mitter­nacht zu tun, um ein weiteres Umsichgreifen des Brande» zu verhindern. Das 1757 erbaute fürstlich Metternichsch« Schloß Johannisberg konnte so gerettet werden.