rr»

Lch»arz»Ll»rr r»reszeitu»r

Leite »

Aus AM und Land

Altensteig, den 12. Juni 1936.

Abmarsch unserer Einquartierung

Nach dem Militärkonzert, das uns gestern mittag das xrompeterkorps des Artillerie-Regiments aus dem Markt­platz gab und das von der großen Zuhörerschaft mit herz­lichem Beifall ausgenommen wurde, rüsteten die Soldaten m ihren Ställen so langsam wieder zum Aufbruch.

Als dann der Zeitpunkt des Abmarsches herangerückt war, war auch der Marktplatz und die Poststraße schwarz von Menschen, die dem Abmarsch ihrer Artilleristen bei­wohnen wollten. Mit dem MarschliedMuß i denn, muß i denn zum Städtele naus", gespielt von dem Trompeter­korps, zogen dann die Truppen, die voll Lobes über die gute Aufnahme in Altensteig waren, ihrer neuen Unter­kunft zu.

Die Batterien, die in unserem Nachbarort Egenhausen untergebracht waren, zogen später in größeren Zwischen­zeiten durch unser Städtchen.

Die Einquartierung war ein freudiges Erlebnis für die ganze Bevölkerung, die mit vaterländischem Stolz auf diese Teil- der Wehrmacht blickte, die nur durch die Tat unseres Führers auch in unsere frühere neutrale Zone einrücken konnten.

NS.-Kulturgemeinde Altensteig.Lotse an Bor d" heißt das frohe Lustspiel, das uns heute abend imGrünen Kaum" von der Württ. Landesbühne gespielt wird und auf das wir nochmals Hinweisen wollen. Nur noch wenige Karten zu 1.50 RM. sind vorhanden. Dagegen sind noch unnummerierte Plätze zu 80 Rpf. bei den Blockleitern, in der Buchhandlung Lauk und der Abendkasse zu erwerben.

Große Enzanlagenbeleuchtung in Wildbad im Schwarz­wald. Am 13. Juni ds. Js., findet inWildbad bei gün­stiger Witterung wieder einmal eine der schönen und mit Recht weithin berühmten großen Enzanlagen- Beleuchtungen statt. Die Wildbader Kuranlagen entlang der Enz gehören an sich schon zu den schönsten An­lagen der Art, einzigartig vor allem durch den natürlichen Zusammenklang der gepflegten Anlagen, der rauschenden Enz und der umgebenden herrlichen SchwarzWaldlandschaft. Geradezu märchenhaft aber werden diese Enzanlagen, wenn sie in einer schönen Sommernacht bei einer Enzbeleuchtung im Schimmmer von Tausenden und aber Tausenden flackernder Kerzen erstrahlen. So veranstalten auch zahl­reiche Omnibusgesellschaften Sonderfahrten zur Enz­beleuchtung. Die Beleuchtung beginnt mit dem Eintritt der Dunkelheit.

Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg am 31. Mai 1838. Nach eurer Zusammenstellung des Stati­stischen Landesamts war am 31. Mai 1936 verbreitet: Rin- verräude in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft' Kopfkrankheit der Pferds in 15 Oberämtern mit 27 Gemein­den und 27 Gehöften; Ansteckende Blutarmut der Pferde rn 34 Oberämtern mit 93 Gemeinden und 110 Gehöften; Faulbrut der Bienen in 9 Oberämtern mit 13 Gemeinden and 36 Gehöften.

Nagold, 10. Juni. Die Stadt hat in den letzten Wochen mit der Ausgestaltung des Hindenburgplatzes begonnen. Vor dem Musikpavillon wurde ein chauffierter Weg durch­geführt, Rasenflächen angelegt und Bänke aufgestellt.

Freudenstadt» 11. Juni. (An sämtliche Gastwirte des Kreises Freudenstadt.) Auf Grund eines Aufrufes der Kreisleitung ist der Gipser Fritz Haas. Pfalzgrafen­weiler, und der Sohn des Löwenwirts Weber, Karl Weber, Pfalzgrafenweiler, auf die Trinkerliste zu setzen. Es dürfen an beide keine alkoholhaltigen Ge­tränke mehr verabfolgt werden.

Freudenstadt. 11. Juni. (Der älteste Einwohner gestor­ben.) Am Mittwochnachmittag ist der älteste Freuden­städter Bürger, Georg Eckert, Fuhrmann, im Alter von 88 Jahren gestorben.

Stuttgart, 11. Juni. (Todesfall.) Einer der ältesten Vorkämpfer auf dem Gebiet der Funk-Amateur-Technik, Gaufunkstellenleiter Oberstleutnant a. D. Ludwig von Stockmayer, ist am Donnerstag früh unerwartet rasch ge­storben. Er war noch bis in die letzten Tage außerordent­lich rüstig und ist nun einem Schlaganfall erlegen. Als im Frühjahr 1924 die damalige Süddeutsche Rundfunk AE. gegründet wurde, war von Stockmayer einer der allerersten, der die Bedeutung des Rundfunks nicht nur erkannte, son­dern unermüdlich und mit einer außerordentlichen Ziel­strebigkeit förderte. Als er 1933 zum Gaufunkwart bestellt wurde, entfaltete er eine großzügige Werbung für den Deutschen Rundfunk. Seine Ernennnung zum Eaufunkstel- lenleiter, die vor nunmehr einem halben Jahr erfolgte, war daher nur der äußerliche Dank für all das. was Lud­wig von Stockmayer in mehr als einem Jahrzehnt für die Sache des Rundfunks getan hat.

Tübingen, 11. Juni. (Von der Landesuniversi­tät.) An der Universität Tübingen sind zwei Dozenten zu nichtbeamteten außerordentlichen Professoren ernannt wor­den, und zwar in der naturwissenschaftlichen Fakultät der Dozent für Geologie, Dr. Paul Dorn, und in der medizini­schen Fakultät der Dozent für innere Medizin und Kapil­larforschung. Dr. med. Karl August Bock.

Neidlingen OA. Kirchheim, 11. Juni. (Knabe er­trunken.) Der 3jährige Otto Kuch hielt sich nach Schluß der Kinderschule am Ortsausgang nach Weilheim spielend an der Lindach auf und fiel ins Wasser. Sein bei ihm be­findlicher 6 Jahre alter Bruder rief den in der Nähe wei­lenden 8jährigen Eotthilf Eronbach herbei, der das Kind noch erfassen konnte; die Gewalt des Wassers ritz es jedoch wieder weg, so daß das Kind ertrank. Seine Leiche wurde spater etwa einen Kilometer unterhalb der Unglücksstelle gefunden.

Münfingen, 11. Juni. (Neun Schafe erfroren.) -infolge des frostigen Wetters in der letzten Zeit sind bei «ner Schafherde in einer Nacht neun Schafe erfroren; eins wertere Anzahl ist krank geworden. Nach Ansicht des Schu­ld ist dreser Verlust auf das Scheren mit Maschinen zurück- Muhren, weil die Tiere hierbei zu kahl abgeschoren werden.

Wir beginnen morgen in unseremSchwarzwälder Sonntagsblatt" mit dem Roman von Franz Taver Kappus

BraiiMrt um Am"

der bei unseren verehrten Leserinnen und Lesern sicherlich gute Aufnahme finden wird.

Oehringen, 11. Juni. (Neuer Aussichtstur m.) Je­der Wanderfreund des württembergischen Unterlandes kennt den 539 Meter hohen Stocksberg in den Löwensteinei Bergen. Auf der Höhe des Berges wird nun bald ein Aus« sichtsturm stehen. Das Reichsvermessungsamt nimmt zui Zeit auf dem Stocksberg Vermessungen vor. Zur Erleich­terung dieser Vermessungsarbeiten wird durch einen eige­nen Bautrupp ein 16 Meter hoher Vermessungsturm er­richtet. Bei einem Bauzuschuß von 500 RM. wird der Turm von dem Amt zu einem richtigen Aussichtsturm ausgebaut.

Wiesensteig, OA. Geislingen, 11. Juni. (Diamantene Hochzeit.) Am Sonntag feierten der 83jährige Paul Natter in Wiesensteig und seine 84jährige Ehefrau Ma­rianne. geb. Freudenmann, das seltene Fest der diaman­tenen Hochzeit. Die beiden alten Leutchen sind noch sehr rü­stig, insbesondere der Ehemann

Bad Mergentheim, 10. Juni. (80. Geburtstag.) Eine in der ganzen Stadt bekannte Persönlichkeit, Oberst a. D. v. Viela, vollendete sein 80. Lebensjahr. Seit Jahr­zehnten mit Mergentheim aufs engste verwachsen, hat er jederzeit für alle Belange das regste Interesse bekundet, als eifriger Naturfreund dessen Schönheiten immer wieder ins Helle Licht zu rücken, und als örtlicher Geschichtskenner des­sen ruhmvolle Vergangenheit in die Erinnerung zu rufen verstanden

Vodnegg, OA. Ravensburg, 10. Juni. (In die Tenne gestürzt.) Der in weiten Kreisen als Tierheilkundiger bekannte Landwirt Baptist Bentele von Büchel wollte letz­ter Tage Heu in die Tenne herunter werfen. Dabei brach ein Brett des Bodens durch. Bentele stürzte in die Tenne und erlitt einen Fuß- und einen Beckenbruch.

SWS Va-sn

Pforzheim, 10. Juni, (Lausbuben.) Zur Anzeige gelangten drei Schüler, weil sie auf der Hirsauerstraße mit Steinen gegen fahrende Kraftwagen geworfen haben. Dabei wurde an einem Personen­kraftwagen die Windschutzscheibe zertrümmert.

Reichstagung Ser evang. Pfarrer in Tübingen

Tübingen, 11. Juni. 2m Anschluß an die 100-Jahr-Feier des Evang. Stifts trat hier der Reichsbund der deutschen evang. Pfarrervereine, in dem mehr als 16 000 Pfarrer zusammen- zeschlossen sind, zu seiner Jahrestagung zusammen. Nach einer Andacht, die Professor D. Fab er in der Schlosskirche hielt, be­grüßte Reichsbundcsführer Kirchenrat Klingler-Nürnbsrg die Vertreter der einzelnen Pfarrvereine und die zahlreichen son­stigen Teilnehmer, die aus allen Teilen des Reiches sowie aus Danzig und Oesterreich gekommen waren. Im Namen der württ. Kirchenleitung hieß Landesbischof D. Wurm die Gäste herzlich willkommen. Die Grütze und Wünsche des am Kommen verhin­derten Vorsitzenden des Reichskirchenausschusses, Generalsuper­intendent D. Zöllner, überbrachte Pfarrer Brunotte. Na­mens der Stadt Tübingen fand Oberbürgemeister Scheef warm­herzige Worte. Für die theologische Fakultät sprach Professor D. Fab er, für die evang. Gemeinde und den Kirchenbezirk Tübingen Dekan Dr. Stockmayer, für den württ. Pfarrversin Pfarrer Schnaufer. Besonders eindringlich waren die Aus­führungen des österreichischen Pfarrers Denzel über die Armut seiner Kirche. Einen Appell zur Einigkeit richtete das Ehren­mitglied des Reichsbundes, Stadtpfarrer i. R. Schnizer- Bad Mergentheim, an die Versammlung. Dieser Wille zur Einigkeit und zur Ueberwindung der kirchlichen Spannungen gab der gan- sen Tagung das Gepräge. Der Tätigkeitsbericht von Kirchenrat Klingler behandelte allerlei Aufgaben, die sich aus dem Auf­trag und der Stellung des evangelischen Pfarrers in der Gegen­wart ergeben. Im Zusammenhang damit wurden mehrere Ent­schließungen angenommen. Ausführlich behandelte der Bericht das Unterstützungswerk für die rußlanddeutschen Pfarrwitwen und den weiteren Ausbau des Pfarrhaus-Archivs in Wittenberg, dessen verdienter Gründer und Förderer, Pastor Angermann, zum Ehrenmitglied des Bundes ernannt wurde. Die beiden Vorträge der Tagung galten wichtigen Fragen des kirchlichen Neubaues. Am ersten Tag sprach Pfarrer Carmesin-Vott- schow (Brandenburg) überPfarrerwünsche zum Neubau der Deutschen Evang. Kirche". Am zweiten Tag, der mit einer An­dacht von Oberkirchenrat Pressel-Stuttgart eingeleitet wurde, sprach Pastor Jantz von Kiel-Holtenau überVorschläge zum kommenden Pfarrergesetz". Es wurde dann noch eine Reihe von Anträgen und geschäftlichen Dingen behandelt. Der Nachmittag vereinigte die Teilnehmer zu einem Ausflug nach der Burg Hohenzollern. Da sich inzwischen der Himmel aufgehellt hatte, vermittelte die Fahrt den Gästen aus dem Reich einen starken Eindruck von den Schönheiten der schwäbischen Landschaft.

Non -er SlewSarikivzweiMlle Stuttgart

Stuttgart, 11. Juni. Die Reichsarchivzweigstelle Stuttgart W, Gutenbergstr. 109, die bekanntlich das gesamte Aktenmaterial des ehemaligen 13. (württ.) und 14. (bad.) Armee­korps zu verwalten hat, teilt uns mit: In den Kreisen unserer alten Soldaten aus dem grossen Kriege scheint vielfach die Mei­nung vorzuhsrrschen, dass die der hiesigen Reichsarchivzweigstelle zu treuen Händen gegebenen Feldbriefe und Nachlässe usw. dem Reichsarchiv Potsdam eingeliefert und damit für die kriegs­geschichtliche Auswertung der engeren Heimat entzogen würden. Diese Ansicht ist nicht zutreffend. Im Gegenteil scheint nicht ge­nügend bekannt zu sein, dass die Reichsarchivzweistelle aus Antrag in der Lage ist, die Archivalien sogar aus dem Reichsarchiv dr Potsdam in ihren Räumen zur Benutzung freizugeben.

Aus der Tätigkeit der Gaufilmstelle der NSDAP.

Stuttgart, 11. Juni. In die kleinsten Orte unseres Landes die über kein Lichtspieltheater verfügen, schickt die Gaufilmstell« der NSDAP, ihre roten Tonfilmwagen. Neben staatspolitisch wertvollen Filmen werden gute llnterhaltungsfilme vorgeführt, die die Filmveranstaltung zu einer Stunde der Erholung machen Der Eintrittspreis ist so gehalten, dass er selbst vom Aermsten aufgebracht werden kann. Deutlich sprechen die Zahlen, die di« Arbeit der Eaufilmstelle an kinolosen Orten in Württemberg und Hohenzollern im ersten Vierteljahr 1936 wiederspiegeln. Für die ersten drei Monate des Jahres wurde eine Gesamtbesucher­zahl von 176 062 gezählt. Die Eaufilmstelle führt in dieser Woche vor: Die beiden mit dem PrädikatStaatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll" ausgezeichneten FilmeTriumph des Willens" undDas Mädchen Johanna" in den Kreisen Böblingen, Herrenberg, Neuenbürg, Maulbronn, Wangen i. A. und Oehringen; weiter die FilmeFerien vom Ich" in den Kreisen Vaihingen a. E. und Leonberg undSchloss Hubertus" in den Kreisen Heidenheim und Geislingen.

Schloß mit der -iassenschande

Von Staatsanwalt Dr. M. Kühnle,

Leiter der Justizpressestelle Stuttgart.

Die Sünde wider Blut und Rasse ist die Erbsünde dieser Welt und das Ende einer sich selbst ergebenden Menschheit." Dieses Führerwort verleiht einer Erkenntnis Ausdruck, die All­gemeingut aller Völker der Welt werden müsste. Denn nur dann, wenn die Völker aus dieser Erkenntnis die letzten Schluss­folgerungen ziehen, werden sie ihr in sich selbst verankertes Le­ben auf die Dauer zu führen in der Lage sein.

Für das deutsche Volk hat seine nationalsozialistische Staats­führung in dieser Richtung die notwendig erscheinenden Kon­sequenzen gezogen: am 15. September 1935 zu Nürnberg, am Reichsparteitag der Freiheit, durch dieNürnberger Ge­setze". Diese Gesetze, voran das Reichsbürgergesetz und das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes and der deutschen Ehre, sind von fundamentaler Bedeutung für das künftige geschicht­liche Leben des deutschen Volkes. Ihnen liegt das durch Nichts zu erschütternde Wissen zu Grunde, dass die Reinheit des deut­schen Blutes die Voraussetzung für den Fortbestand des deut­schen Volkes ist, und in ihnen spiegelt sich der unbeugsame Wille der deutschen Staatsführung wider, die Deutsche Nation für alle Zukunft zu sichern.

Insbesondere das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre soll die blutmässigen Grund­lagen des deutschen völkischen Lebens und damit den Bestand der artgleichen Gemeinschaft des deutschen Volkes für immer garan­tieren. Es unterliegt nun keinem Zweifel, dass dieses Gesetz, durch welches die Eheschließungen wie auch der außereheliche Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes verboten wurden, wesentlich dazu bei­getragen hat, das deutsche Volk über die Bedeutung der Rasse für Ehe und Familie und damit für Staat und Volk nach- drücklichst aufzuklären. Und dennoch muß man täglich die Erfah­rung machen, daß trotz der Nürnberger Gesetze sich immer wie­der Fälle von Rassenschande ereignen. Dies, obwohl der ge­samte deutsche Propagandaapparat ununterbrochen aufklärend und warnend wirkt und das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre Rassenschande mit Gefängnis­oder Zuchthausstrafe bedroht und die deutschen Gerichte dem­entsprechend schon schwere Strafen gegen Rassenschänder ver­hängt haben.

Diese Tatsache hat dazu geführt, daß vielfach Stimmen laut wurden, die das Vlutschutzgssetz für nicht scharf und wirksam genug bezeichnetrn und die immer wieder darauf Hinweisen, es sei irrig zu glauben dass der Jude jemals die ihm durch die Nürnberger Gesetze gezogene Grenze zwischen deutschem Volk und jüdischer Rasse beachten und einhalten würde. Dieser Teil der Kämpfer gegen die Rassenschande glaubt an eine Aenderung des Juden deshalb nicht, weil er ihn auf Grund seines Blutes, seiner Rasse einer Aenderung überhaupt nicht für fähig erach­tet. Fürwahr die Berechtigung dieser Auffassung wird erhärtet durch die nicht zu bestreitende Tatsache, daß sich trotz vieler Der- urteilungen von Juden wegen Rassenschande immer wieder Ju­den finden, die sich rasseschänderisch betätigen und sich keinen Deut um die angedrohte Strafe kümmern.

Und trotzdem geben die bestehenden Gesetze meines Erachtens die Möglichkeit, den Kampf gegen die Rassenschande erfolgreich zu führen. Es ist nur nötig, daß die deutschen Gerichte die Rassenschänder, gleichgültig ob es sich um Juden oder um art­vergessene deutsche Männer handelt, mit der schwerstmögliche» Strafe, der Zuchthausstrafe, belegen Dies ist aber nach den ge­troffenen Feststellungen bislang nur in der kleineren Zahl der Fälle geschehen. Die Gründe hierfür zu untersuchen ist hier nicht Ort noch Raum. Es muß jedoch im Rahmen dieser Ausführun­gen festgestellt werden, daß die deutschen Gerichte, beseelt von dem ernsten Willen, dem nationalsozialistischen Rechtswollea auf der ganzen Front zum Durchbruch zu verhelfen, sich bemüh­ten, dem Sinn und Zweck des Blutschutzgesetzes gerecht zu wer­den. In vielen Fällen mag den betreffenden Strafurteilen die richterliche Ueberzeugung zu Grunde gelegen haben, die erste Zeit nach Inkrafttreten des Blutschutzgesetzes Milde in der Er­wartung walten lassen zu sollen, daß Rassenschande künftig nicht mehr getrieben werde.

Nachdem jedoch nunmehr seit Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre viele Mo­nate vergangen sind und die Gesamtheit des deutschen Volkes die Notwendigkeit der Verwirklichung des nationalsozialistischen Rassegedankens als von entscheidender Bedeutung für das Le­ben des deutschen Volkes erkannt har, Rassenschande aber al­lenthalben noch getrieben wird, ist es heute und in der Zu- kunft eine Selbstverständlichkeit für die deutschen Gerichte, daß sie die Rassenschande als das bewerten, was sie ist: nämlich als gemeinen Volksverrat, wenn sie ein Deutscher begeht, und als gemeinstes und dem deurschen Volke letzten Endes schädliWes Verbrechen, wenn Juden sich ihr schuldig machen.

Wer heute noch als Deutscher Rassenschande treibt, stellt sth außerhalb der deutschen Volksgemeinschaft; er ist, da er sich de» Forderungen des nationalsozialistischen Rasseschutzes bewußt wi- dersetzt, fürderhin unwürdig, als Deutscher gewertet und geach­tet zu werden. Der Jude aber, der heute noch glaubt, das deut­sche Blut vergiften zu können, zeigt unmißverständlich, daß er die Reinheit des deutschen Blutes, das Beste und das für den Fortbestand des deutschen Volkes Notwendigste, aus kluger Be­rechnung heraus nicht will. Beide müsse» künftig durch schwerste