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uverrannt. evenso die sozialistischen und kommunistischen Unterhändler. Hingegen erkläre sich die Partei der Dritten Internationale mit der Streikbewegung solidarisch, ebenso wie es der sozialistische Parteikongreh getan habe.
Das Blatt fragt, was inzwischen die legale Regierung unternehme. Diese revolutionäre und anarchistische Lage könne nicht andauern, ohne Frankreich in die Gefahr eines Chaos zu stürzen. Das Land könne nicht warten. In diesem Augenblick handele es sich darum, datz Leon Blum regiere» müsse, und das, er die tatsächliche Verantwortung der Macht Übernehme. Die Regierung der Volksfront, die für die öffent- Rche Meinung und für die nationale Sicherheit verantwortlich lei. müsse nun wissen, was sie tun wolle. Sie müsse es sagen, »«d siemüssehandeln
IS voo streiken in Antwerpen
Antwerpen. 4. Juni. 2m Antwerpener Hafenarbeiterstreik ist die Lage am Donnerstag unverändert. Die Zahl der Streikenden beträgt 15 000. Die sozialistischen Gewerkschaften und der sozialistische Antwerpener Oberbürgermeister Huqsmans nehmen in Erklärungen an die Presse jetzt den Standpunkt ein. datz der Streik nicht kommunistischen Ursprungs sei und auch keinen politischen Charakter habe. Huysmans erklärt, datz nur die schlechte Wirtschaftslage der Hafenarbeiter den Streik ausgelöst habe. Die „Libre Belgique" erklärt, der internationale Ursprung der Streikbewegung werde immer klarer. Die Antwerpener „Metropole" weist gleichfalls auf die Zusammenhänge dieser Streikbewegung mit den Ereignissen in Frankreich hin.
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Die Erfolge bolschewistischer Wühlarbeit in Frankreich, Spanien und Belgien
London, 4. Juni. „Daily Mail" weist in einem Leitaufsatz auf die Erfolge der von Moskau geleiteten kommunistischen Wühlarbeit in Frankreich, Spanien und Belgien hin. Moskau arbeite Tag und Nacht, um in allen Teilen der Welt Unheil anzurichten. In Frankreich seien zahlreiche Streiks von den roten Agenten herbeigeführt worden, und es sehe so aus, als ob ein allgemeiner Zusammenbruch der Industrie bevorstehe. Moskau habe die Gelegenheit, dis sich durch die Erfolge der Linken bei den französischen Wahlen ergeben habe, geschickt ausgenutzt. Frankreich lerne jetzt die Gefahr kennen, die jenes Liebäugeln mit Sowjetruhland mit sich bringe. Die soziale Ordnung sei in Gefahr, und das sei eine große Gefahr in der gegenwärtigen unruhigen Lage Europas. Ein ähnliches Ergebnis hätten dis kommunistischen Erfolge in den belgischen Parlamentswahlen gezeitigt. Der Streik i« den Docks von Antwerpen, der sich am Mittwoch zu einem allgemeinen Streik ausgewachsen habe, sei auf kommunistische Anstiftung zuriickzuführen. In Spanien erinnere die Lage sogar au die zu Beginn der bolschewistischen Revolution in Rußland. Die Zustände in Spanien zeigten, daß Sowjetruhland und seine Werkzeuge nichts als Unheil und Unordnung anrichteten.
Streikhetzer in Griechenland
Athen, 4. Juni. Wie die Agence d'Athenes aus Saloniki meldet, richteten vier kommunistische Abgeordnete und der liberale Abgeordnete Jassonides an den Eeneralgouverneur von Mazedonien die Forderung, den gewerkschaftlichen Zusammenschluß der Arbeiterschaft zuzulassen. Obwohl der Eeneralgouverneur dis Prüfung dieser Frage zusagte, wurde von radikalen Elementen der Streik ausgerufen. Dem Bericht zufolge sollen von insgesamt 57 Arbeiterverbänden sich jedoch über 30 geweigert haben, der Streikparole Folge zu leisten. Die Mehrheit der Arbeiterschaft von Saloniki erkennt in der Streikbewegung das Ergebnis der Hetze linksradikaler Elemente und lehnt es ab, ihren politischen Parolen zu folgen. Von den Behörden sind alle notwendigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung in Saloniki ergriffen worden.
KMvlsorderlMgm für die englische Außenpeltlik
Ein Leitaufsatz der „Times"
London, 4. Juni. Die „Times" stellt in einem Leitaufsatz drei Hauptforderungen für die englische Außenpolitik auf:
1. eine deutliche Erklärung an die Welt über die Verpflichtungen. zu denen Großbritannien steht,
2. eine energische Inangriffnahme der Verhandlungen mit Deutschland, und
3. die schnellstmögliche Durchführung der Berteidigungspläne für das britische Weltreich.
Wenn die Zivilisation am Leben bleiben solle, dann müsse ein neues System geschaffen werden. Tatsächlich sei es gegenwärtig an drei Mächten, einen Anfang in Westeuropa zu machen, nämlich an England, Frankreich und Deutschland. Zum erstenmal seit Kriegsende sei Deutschland in der Lage, sein volles internationales Recht zu fordern und daher könne es von Anfang an seine eigene Rolle im Neubau der Friedensgrundlage spielen. Eine negative Politik sei für Deutschland ebenso wenig möglich wie für andere. Man müsse Hitler glauben, wenn er sage, datz keine Grenze das Leben von zwei Millionen Deutschen wert wäre, die tatsächlich sterben würden, damit der Bolschewismus die Erbschaft der Welt antreten könnte. Zwar könne es keine leichte Arbeit sein, eine Einigung zwischen den deutschen und französischen Ansichten über die Organisation Europas zustandezubringen. Eine tausendjährige Geschichte liefere jedoch de« Beweis, daß es für keinen der beide» Staaten Gesundheit oder Sicherheit geben könne, solange diese Kluft nicht iiberbrückt sei.
Angesichts dieser Merkmale der politischen Lage dürfe kein Zweifel über die Erfordernisse der britischen Politik bestehen, »ie der Welt in einer bestimmten und nachhaltigen Form mitgeteilt werden mußte. Der Anhaltspunkt einer solchen Erklärung müsse natürlich dahin gehen, datz die Verhinderung des Angriffs und des Krieges der leitende Grundsatz des britischen Vorgehens sei und datz England keiner Verletzung dieses Grundsatzes duldsam oder gleichgültig gegenüberstehen dürfe. Andererseits könne keine Macht einen unbegrenzten Anteil der Verantwortung an allen Stellen, wo eine Verletzung vorkomme, Übernehmen, und England dürfe keine derartigen Verpflichtungen entgehen. Auf zwei Gebieten könne jedoch England besondere Verpflichtungen übernehmen. S" würbe jedem Vorstoß «egen die gebietsmäßige Unversehrt
heit Frankreichs und Belgiens ein sofortiger und l uneingeschränkter Widerstand entgegengesetzt werden. In ähnlicher Weise sollte den Mittelmeermüchten die Versicherung abgegeben werden, datz jeder Versuch, sich in die Verkehrs- sreiheit des Seewegs nach dem Osten einzumischen, sofort die volle und rückhaltlose Anwendung britischer Machtmittel zur Folge haben werde.
Was das Friedensangebot Hitlers anbetreffe, so sei eher eine Aktion als eine Erklärung erforderlich, und zwar gegenwärtig in erster Linie eine Aktion Deutschlands, das seinerseits die Entwicklung in Frankreich abwarte. Es sei unter diesen Umständen die klare Pflicht Englands, jo bald wie möglich eine Verständigung über den deutschen Friede n s p l a n herbeizuführen.
Streichung brutsch« «lmbtbatea
für die litauischen Wahlen
Koumo, 4. Juni. Der Hauptausschuß für die litauischen Sejmwahle« am 9. und 10. Juli hat auf Grund einer Beschwerde des Memeler Gouverneurs von der neun Kandidaten umfassenden Wahlliste des Memeler Gebietes die Kandidaten Peterat und Wannags vom Wahlkreis Memel und den Kandidaten llikschis vom Wahlkreis Heydekrug gestrichen mit der Begründung, datz diese einer Organisation angehört hätten, die nach einem rechtskräftigen Urteil des Gerichtes sich zum Ziel gesetzt hätte, das Memelgebiet von Litauen loszureitzen. Nach den Bestimmungen de« neuen Wahlgesetzes find Mitglieder solcher auf Grund eines Gerichtsurteils festgestellter Parteien auf die Dauer von zehn Jahre« von der Wählbarkeit ausgeschlossen. Die drei Kandidaten gehörten der im Sommer 1934 verbotenen Sozialistischen Volksgemeinschaft an. Die drei Wahlkreise des Memelgebiets behalten demnach nur noch sechs Kandidaten, von denen drei gewählt werden. Im Wahlkreis Memel steht nur noch einer auf der Liste, der somit als gewählt gelten kann.
Kowno, 4. Juni. Die litauische Staatssicherheitspolizei verhaftete am Mittwoch den Leiter der memelländischen Spar- und Darlehenskasse in Saugen, Kreis Heydekrug, Keslau. Er wird beschuldigt, seine Stellung bei der Kreditgewährung benutzt zu haben, „das litauische Nationalbewusstsein einzuschläfern". Keslau. der Schwiegersohn des Landesprüsidenten Valdschus, tritt im Kreise Heydekrug als einer der neun memellündischen Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen zum litauischen Parlament am 9. und 10. Juli auf. Durch die Verhaftung und die Einleitung eines Verfahrens auf Grund des Gesetzes zum Schutze von Volk und Staat verliert er auf Grund der Bestimmungen des Wahlgesetzes das Recht, gewählt zu werden und scheidet als Kandidat ebenso aus wie die bereits gestrichenen drei Kandidaten. Von den ursprünglich neun aufgestellten Kandidaten im memelländischen Wahlbezirk bleiben somit für die Wahl der drei Abgeordneten des Memelgebietes nur noch fünf übrig.
Zehn Jahre Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn
Berlin, 4. Juni. Am Donnerstag war es zehn Jahre, datz Generaldirektor Dr. Dorpmüller Leiter der Deutschen Reichsbahn ist. Als Beauftragter des Führers und Reichskanzlers iiberbrachte am Donnerstag vormittag der Staatssekretär der Präsidialkanzlei, Dr. Meißner, ein persönliches Glückwunschschreiben des Führers zu diesem Jubiläum folgenden Inhalts:
„Sehr verehrter Herr Generaldirektor! Bei der Wiederkehr des Tages, an dem Sie vor zehn Jahren die Führung der Deutschen Reichsbahn übernommen haben, gedenke ich der wertvollen und erfolgreichen Arbeit, die Sie während dieser Zeit für den Aufbau der deutschen Bahnen und ihre technische Vervollkommnung geleistet haben. Als Zeichen meiner Anerkennung übersende ich Ihnen anbei mein Bild und verbinde hiermit meine aufrichtigen Glückwünsche für Ihr weiteres Wirken."
Anschließend sprachen der Präsident des Verwaltungsrates, Staatssekretär Königs, und die Mitglieder des Verwaltungs- rntes der Deutschen Reichsbahn, sowie die gesamte Gefolgschaft der Reichsbahn-Hauptverwaltung ihre Glückwünsche aus. Zur llebermittlung dieser Glückwünsche versammelten sich die Mitglieder unter Führung des stellv. Generaldirektors Pg. Kleinmann, der namens der Gefolgschaft und der Sozialeinrichtungen der Reichsbahn in einer Ansprache dem Generaldirektor Glückwünsche und Geschenke der Gefolgschaft und der Wohlfahrtsorganisationen der Reichsbahn darbrachte.
In den Mittagsstunden vereinte ein kameradschaftliches Beisammensein die Eefolgschaftsmitglieder der Reichsbahn-Hauptverwaltung, die Vertreter der Reichsbahnbeamtenschaft und der Reichsbahnarbeiterschaft mit der Reichsbahnleitung.
Südostenrorm-Reise Dr. Schachts
Berlin, 4. Juni. In seiner Eigenschaft als Leiter der Notenbank wird Reichsbankpräsident Dr. Schacht in der nächsten Woche mit dem Flugzeug eine Reise nach Belgrad, Athen. Sofia und Budapest unternehmen. Der Zweck der Reise ist die Erwiderung der Besuche, die die Notenbankpräsidenten dieser vier Plätze in der letzten Zeit dem Reichsbankpräsidenten in Berlin abgestattet haben. Der Gegenbesuch des Reichsbankpräsidenten war seit längerer Zeit in Aussicht genommen und wird nunmehr «usgeführt.
Mussolinis Tochter in Berlin
Berlin, 4. Juni. Gräfin Edda Ciano, Tochter Mussolinis und Gattin des italienischen Propagandaministers, ist am Dienstag zu einem mehrwöchigen Besuch bei ihrem Schwager und ihrer Schwägerin, Graf und Gräfin Magistrati, in Berlin eingetroffen. Magistrati ist Botschaftsrat bei der hiesigen italienischen Botschaft. Die Tochter des Duee wurde auf dem Bahnhof von allen Mitgliedern der italienischen Botschaft, von Vertreter« des Auswärtigen Amts und des Propagandaministeriums empfangen. Im Namen von Reichsminister Dr. Göbbels wurde ihr ein Strauß roter Rosen überreicht. Gräfin Ciano beabsichtig, während ihres längeren Aufenthalts in Berlin sich mit verschiedenen Einrichtungen des nationalsozialistischen Deutschlands vertrant zu machen.
Nr. 128
SM SetÄkli der Kongresse ^
isoo Hebammen kommen nach Berlin ^
Vom 5. bis 9. Juni findet in Berlin der 7. International. Hebammenkongretz statt, der unter der Schirmherrschaft -A Reichs- und preußischen Ministers des Innern Dr. Frick steht, Zu diesem Kongreß werden rund 1000 Hebammen aus allen Tei, len des Reiches und aus 20 ausländischen Staaten erwartet Auch eine Reihe namhafter in- und ausländischer Aerzte wiq anwesend sein. Es ist das erstemal, daß ein Internationale, Hebammenkongretz m Deutschland durchgeführt wird; der letzt, tagte vor zwei Jahren in London. Der Kongreß wird am Frei, tag durch die Präsidentin Frau Nanna Conti, die Leiterin de, Reichsfachschaft Deutscher Hebammen, eröffnet Zur Begrüßung werden ferner ein Vertreter des Reichs- und preußischen Mi, nisters des Innern und der Reichsärzteführer Wagner das Wort ergreifen. Zahlreiche Fachvorträge, die im Verlaufe des Ko», grosses gehalten werden, haben einen internationalen Ersah, rungsaustaufch auf dem Gebiete des Hebammenwesens zum Ziel
Zwischenfalle beim Dußvallkampf
Italien — Oesterreich in Wien Wie«, 4. Juni. Bei einem Fußball-Länderkampf, der zwische, einer österreichischen und einer italienischen Mannschaft ouz. getragen wurde, kam es am Sonntag zu Zwischenfällen, di» schließlich den Schiedsrichter veranlatzten, nach Herausstellung von Mannschaftsmitgliedern aus beiden Lagern das Spiel drei Minuten vor Schluß abzubrechen. Der Wiener Berichterstatter der „Times" weiß hierzu noch folgendes zu berichten: Nach einer Reihe offensichtlicher Regelwidrigkeiten der Italiener begannen die Oesterreicher Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Sie erhielten darauf einen Verweis und es wurde ein Strafstoß gegen sie ausgesprochen. Bevor dieser durchgeführt werden konnte, stürzte sich ein italienischer Spieler, der das Opfer der Regelwidrigkeit geworden war, auf einen österreichischen Spieler unversetzte ihm einen heftigen Faustschlag in den Unterleib. Er wurde darauf herausgestellt. Später, nach weiteren offensichtlichen Fehlern, schlug ein anderer italienischer Spieler einen Oesterreicher mit der Faust unter das Kinn. Andere traten nach ihren österreichischen Gegenspielern und der herausgestellte Spieler und der italienische Torwächter stürmten auf das „Schlachtfeld". Die Folge war ein allgemeines Handgemenge. Der Schiedsrichter gab das Schlußzeichen, Polizei erschien aus dem Sportplatz, um die Kämpfer zu trennen. Die Italiener »er, ließen unter einem Sturm von Zischen und Pfeifen das Fell». Der Berichterstatter schließt seinen Bericht damit, datz Ausbruch« dieser Art im internationalen Fuhballsport noch nicht da», gewesen seien. i
Das «nkWse Palästina
Jerusalem, 4. Juni. Die am Dienstag mit den Truppentransporten eingetroffenen 200 Mann Kavallerie sind im Grenzschutz eingesetzt worden. Einer der Beteiligten an den schweren blutigen Zusammenstößen in Jaffa am 19. April, wo seinerzeit 19 Personen getötet worden sind, ist zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. In Jerusalem wurden am Mittwoch fünf jüdisch« Kommunisten verhaftet. Bemerkenswert ist, daß den in jüdisch« Kolonien verbannten kommunistischen Hetzern von der Bevölkerung die Hergabe von Lebensmitteln verweigert wird, so datz sie aus der Eefängnisküche verpflegt werden müssen. Einer der Ctreikführer in Jerusalem, Rechtsanwalt Hassan Najani, der vor kurzem nach Betjibrin verbannt worden war, ist jetzt in ei» Konzentrationslager in der Wüste gebracht worden. Auch andere arabische Führer find verbannt worden. Die Einwanderung Ser Juden ist im Laufe des Monats Mai zurückgegangen. Sie belief sich nur auf 2158 Personen gegenüber 3095 im April »»- 3646 im März.
Auch im Laufe des Mittwochs ist es verschiedentlich zu blutigen Zwischenfällen gekommen. In Bethlehem wurden zwei Polizisten verletzt. Die Vorzensur ist jetzt zum Teil auch auf dis jüdische Presse ausgedehnt worden. Ein Zeichen, daß auch m Syrien die judenfeindliche Stimmung immer stärker wird, ist die Tatsache, datz es am Montag in Damaskus zu Zusammenstößen mit Polizei kam, weil die Bevölkerung die Lebensmittcl- lieferungen jüdischer Kaufleute nach Palästina verhindern wollte
Vorgehen britischer Truppen gegen ein arabisches Dorf
Jerusalem, 4. Juni. Unmittelbar nach dem gemeldeten klebe,- fall von zwei Arabern auf zwei Juden in der Nähe der jüdischen Siedlung Rischon erschien britisches Militär und umstellt« das benachbarte Araberdorf Beit Dejan. Sämtliche Häuser wurden nach Waffen durchsucht und fünf Einwohner, darunter di« beiden mutmaßlichen Täter, verhaftet. Außerdem wurde das Dorf mit einer Kollektivstrafe belegt und erhielt einen Polizeiposten, der ebenfalls aus Mitteln des Dorfes unterhalten werden muß. Als Sicherheit wurde die gesamte Ernte der Gemeind« beschlagnahmt.
Neue ZwischenWe in Spanien
Madrid, 4. Juni. Aus einigen spanischen Provinzen werde« wieder Zwischenfälle gemeldet. In Santander wurde der Direktor der sozialdemokratischen Zeitung „Region" in einem Cafe von einem Unbekannten überfallen und durch mehrere Schüsse niedergestreckt. Die Gäste des Cafes verfolgten daraus den Täter und erschossen ihn. Auf ähnliche Weise wurde der Gefängnisdirektor in Sevilla von Linksradikalen ermordet, als er sich mit mehreren Freunden in einem Kaffeehaus aufhielt. In Alora überfiel eine Gruppe streikender kommunistischer Landarbeiter einen Eutshof in der Absicht, das Grundstück zu enteignen und selbst zu bewirtschaften. Als die Besitzer den Angreifern entgegentraten, entstand eine Schießerei, in deren Verlauf eine Person getötet und zwei lebensgefährlich verletzt wurden. In Malaga wurde ein Geistlicher, der 3000 Peseten Gehälter bei sich führte, von Kommunisten überfallen, beraubt und durch Pistolenschüsse verletzt. Bei einem Zusammenstoß zwischen politischen Gegnern trugen ein Faschist und ein auf der Straße spielendes Kind erhebliche Verletzungen davon. I» Saragossa legten Anarchosyndikalisten in den Geschäftsräumen des sozialdemokratischen Gewerkschaftsverbandes eine Bombe, bei deren Explosion erheblicher Sachschaden verursacht und zwei Personen verletzt wurden.
Da das asturische Grubenarbeitersyndikat bei den Schlichtungsverhandlungen mit dem Minister für Handel und Industrie z« keiner Verständigung gelangt ist, begann am Donnerstag i» sämtlichen Bergwerken Asturiens der sogenannte „friedliche General st rei k". Die Streikleitung obliegt dem sozialdemokratischen Gewerkschaftsverband IlGT. ^