deutschen evangelischen Geistlichen wurden die deutschen Kriegsgefangenen in kleinen Trupps ausge- reilt und den Ortsbehörden zur Arbeit überwiesen. Tie arbeiten in Pflanzungen und bei Wegebauten. Teilweise haben sie nichts anzuziehe« als Lendentuch und Sandalen. Krankheit gilt nicht als Entschuldigung für Wegbleiben von der Arbeit, so lange ein Mann noch gehen kann. Brutalitäten kommen häufig genug vor.
Angesichts dieser Zustände kann Nicht Wunder nehmen, daß. wie schon vor längerer Zeit in Lome bekannt geworden, viele unserer Landsleute in Da- homey erkrankt und einige von ihnen bereits gestorben sind. Denn dieses Land ist bekanntermaßen eines der ungesündesten Gebiete von Aequatorialafrika überhaupt! Sollten nicht in kürzester Zeit Anstalten getroffen werden, um eine sofortige und dauernde Aenderung und Verbesserung der Lage unserer Landsleute in Dahomey herbeizuführen, so würde die französische Regierung die volle Verantwortung für alle Folgen zu tragen haben.
Vermischte Nachrichten.
Der Kommandant des Blücher -f-.
London, 18. Febr. Nach einer Meldung der .Haily Mail" ist der Kapitän des Schlachtkreuzers Blücher in Edinburg einer Lungenentzündung erlegen.
Die 2. Kriegsanleihe.
(W.T.B.) Berlin, 18. Febr. Wie die „Berliner Politischen Nachrichten" erfahren, werden die Bedingungen für die Begebung der zweiten Kriegsanleihe bereits in den letzten Tagen des laufenden Monats bekannt gegeben werden.
Eisenbahnunglück.
Innsbruck, 18. Febr. Zwischen Eossensaß und Sterzing ist heute morgen ein Gütereilzug, der einen militärischen Transport führte, in einen zweiten, im Schnee stecken gebliebenen Eüterzug hineingefahren. 10 Wagen entgleisten und wurden schwer beschädigt. Nach den bisherigen Feststellungen ist ei« Mann tot, 35 Man« erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Der Zugsverkehr ist unterbrochen.
Gin deutscher Bund für Militärwagen.
Berlin. 17. Febr. In Berlin fand gestern eine Versammlung der Vertreter der Schützen-, Jäger- und Schießsportvereine statt mit dem Ziel einer Gründung eines deutschen Bundes für Militärwaffen. Der Vorsitzende der Berliner Schützengilde, Hoyer, wies auf die große Bedeutung der Ausbildung von Jungmannschaften in der Handhabung der militärischen Waffen hin. Schon die bisherige Tätigkeit der Schützenvereine auf diesem Gebiet habe — wie zahlreiche Dankschreiben aus dem Felde beweisen — gute Erfolge gezeitigt. Es bedürfe aber einer besonderen Organisation, die sich lediglich die
ser Spezialaufgabe widme. Generalleutnant v.Kries verlas ein Schreiben des Kriegsministeriums, das den Bestrebungen des geplanten Bundes seine Sympathie ausspricht, aber betont, in der gegenwärtigen Zeit die Ueberlassung von Waffen und Munition an den Bund ablehnen zu müssen. Die Wichtigkeit des Jugendschießens wudde von allen Seiten anerkannt, die Gründung eines besonderen Bundes hiefür wurde dagegen von vielen Herren als nicht notwendig bezeichnet. Diese Ausbildung könne im Rahmen der bestehenden Vereine geschehen und die Schützenvereine hätten es sich ja auch angelegen sein lassen, durch Bildung von Jugendschützenabteilungen das Schießen mit Militärwaffen nach Kräften zu fördern. Auf diesen Standpunkt stellen sich vor allem die Vertreter des deutschen Schützenbundes.
Der Zusammenbruch der Internationale.
Berlin, 17. Febr. Auf Grund von Meldungen der „Agence Havas" stellt der „Lokalanzeiger" folgende Betrachtungen an: Die sozialistische Internationale ist mit dem Beginn des Weltkrieges zusammengebrochen. Einen neuen Beweis dafür liefert die in London abgehaltene Konferenz der Sozialisten- und Arbeiterparteien der gegen Deutschland verbündeten Mächte. Nach einem Drahtberichte jener Agentur wurde eine Tagesordnung angenommen, die die Haltung der deutschen Sozialisten „brandmarkt" und hervorhebt, es sei die Pflicht einer angegriffenen Nation, Maßregeln zur Sicherung ihrer Interessen und der Bevölkerung zu ergreifen. Mit anderen Worten, die deutschen Sozialdemokraten werden verurteilt. weil sie das nämliche getan haben wie die Sozialisten der uns feindlichen Mächte, daß heißt, weil auch sie sich in der Stunde der Gefahr auf den nationalen Standpunkt gestellt haben. Von Frieden ist bemerkenswerter Weise in jener Tagesordnung nicht die Rede. Wie die Herren darüber denken, trat aber mit aller Deutlichkeit in einer Borversammlung der französischen Sozialdemokraten zutage. Dort hielt die Hauptrede der französische Minister Sembat, der nach einer Meldung an den „Vorwärts" folgendes ausführte: Der Krieg ist uns aufgezwungen worden. Vor allem muß man begreifen, daß, was die Gerechtigkeit anbelangt, die deutschen Sozialisten nicht auf gleicher Höhe stehen wie die französischen: die deutschen protestieren nicht gegen die Verletzung der belgischen Neutralität, die ein Attentat auf das Recht bedeutet. Mit Leuten, die das leugnen, verhandelt man nicht. Der Apell an die Neutralen, am Kriege teilzunehmen, ergeht, weil wir das Recht verteidigen. Ihre Intervention würde den Konflikt räumlich erweitern, aber zeitlich abkürzen. In London werden wir zwar vom Frieden sprechen, aber uns nicht zu einer Friedenspropaganda hergeben, die nur Wasser auf die deutschen Mühlen leiten würde. Wir müssen in London wiederholen, daß wir keine Eroberungen und keine Annexionen suchen (?), sondern
nur die Unabhängigkeit der Völker wahren woAen. Minister Sembat richtete dann Worte des Dankes an England und Rußland (?) ohne die Frankreich überflutet worden wäre. An dieses Zugeständnis knüpfte er die Mahnung, die französischen Sozialisten möchten sich immer daran erinnern, wenn Vorkommnisse im Inneren des Zarenreiches sie betroffen machen sollten. Die Unabhängigkeit der Völker im Innern gibt Herr Sembat also kurzerhand preis!
„Gin historischer Gedenktag".
(W.T.B.) Kopenhagen, 17. Febr. „Politiken" schreibt in einem Leitartikel ihres Handelsteils mit der Ueberschrift: „Ein historischer Gedenktag": Seitdem die unüberwindliche Armada 1588 Englands Küste bedroht hat, hat keine Seemacht einen so herausfordernden Schritt gegen die Beherrscherin des Meeres gewagt, wie die Deutschen ihn für den 18. Febr. angedroht haben. Sollte es der deutschen Blockade gelingen, England auch nur kurze Zeit die Zufuhr abzuschneiden, so würde dies einen Wendepunkt in der Geschichte Englands bedeuten können. Seit Ausbruch des Krieges ist die Stellung der Eity als weltversovgender Geldmarkt merkbar geschwächt und Newyork wächst sich schnell zum neuen Geldmarkt aus. London hat seinen Markt für auswärtige Anleihen schließen müssen. England hat sich nicht seit einem Menschenalter auf den Krieg vorbereitet, wie Deutschland und Frankreich. Es hat seine bisherige Ueberlegenheit zur See nicht benutzt, um einen Vorrat für Blockadezeiten aufzuspeichern, es hat vielmehr fest auf die Ueberlegenheit seiner Flotte vertraut. Keines Landes Stellung in der Welt beruht so auf der Voraussetzung der Unverletzlichkeit seines Territoriums wie Englands, keine ist so abhängig vom Außenhandel oder von der Aufrechterhaltung des Kredits im In- und Ausland. Selbst eine kurze B-lok- kade durch die Deutschen würde genügen, um eine Scharte in das Prestige zu schlagen, das das britische Volk bisher auf Erden genoß.
Zum Bombenaufchlag in Sofia.
(W.T.B.) Wien. 18. Febr. Die „Südslavifche Korrespondenz" meldet aus Bukarest, daß sich nach Berichten aus Sofia immer mehr die Gerüchte verdichten, nach denen der Bombenanschlag von serbischer Seite verübt worden sein soll. Die bulgarischen Behörden ließen seit drei Wochen gewisse serbische Elemente überwachen, da aus Korrespondenzen, in deren Besitz die Sicherheitsbehörden gelangten, hervorzugehen scheint, daß in Bulgarien serbische Geheimorganisationen gebildet wurden, die Anschläge auf bulgarischem Boden als Antwort auf die Tätigkeit der bulgarischen Banden in Mazedonien Vorhaben. Alle militärischen und sonstigen öffentlichen Gebäude stehen unter besonderer Beobachtung.
Für die Schrtftlettung verantwortl.: Otto Seltmann, Calw Knick uub de, I OelIchlL,er'schn, Buchdruckerei, T,f«.
Ȁi kein
(Nlll besseres
«zusmittel
sL Husten
Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung Influenza od. Krampshusten usw. als
e»>-I Ml »'8 _ °ll"n echte
Lpittwegenck
6rU8lb0Nd0N8.
Nur echt in Pak. ä >0 u. 20 A ebensoGucalyptus-Menthol- Asthma-Bonbons mit dem Ruinen Oral düll zu haben in Calw in den Apotheken u. bet G. Rein, Condttorei und Coft, G. Pfeiffer,- Althengstelt :H. Ade; D-ckenpfron«: M. Guide; Gütttingen: 3. G. Hummel,- Neoweiler: 3. G. Rall: Stammheim; E. Sattler u. L Weiß; Unter» reichenbach: W. Sengenbach.
kuMMn
jeder ^ rt liefert billigt
Otto Llilcel.
Im Knieg wie im fk'ieclen
stets volles Lewicltt rum slten Preis!
l Pfund-Paket sdletto-lnbslt 500 ^ 65 pfg.
l Pfund-Paket (bletto-lnkslt 500 gr) 65 psg.
Kuck wskrend des Krieges erkalten 8ie beim Linksuf des selbsttätigen Wasckmittels Perski, ckss nsck wie vor in gleicker öüte geliefert wird, volles Oewickt rum alten Preis, im Oegensatr ru manck anderen tVsren, die infolge Kokstollmangels oder Kokstoll-Verteuerung entweder im Oewickt gemindert oder im Preise kersukgesettt worden sind, persil ist als
HVssek-, LIeiok- unÄ vesüikSklioiisrmittSl
kur Kranken-, IVoll- und liauskaltungs-VVäscke jeder Krt unübertroffen, da es die Wsscke nickt nur blütenweiö, wie aut dem Käsen bleickt, sondern suck gleichzeitig alle Krsnkkeitskeime vernicklet. Ls erfordert keine weitere» Vssckrutaten wie r. 8.8eike, 8eikenpulver usw., daker billigstes Wasckversskren I
8 le spsre» «ksmtt «kriMck!
ULsilKLL A dlL., O088LLl)OKL, auck Fabrikanten de- bekannten 8