Nr. 3«
Elklömngkn MllssolinIS
für ein ungarisches Blatt
Budapest, 26 Dez. Mussolini hat einem Sonderberichterstatter des Az-Est-Konzerns eine Unterredung gewährt, in der er erklärte: Die gegenwärtige Belastungsprobe hat das italienische Volk zu einer bewunderungswürdigen Einheit zusammen- geschweitzt Das Gefühl der Zusammengehörigkeit ist stärker als jemals. Die einmütige Begeisterung des Volkes gibt mir Riesenkräfte, sie hat gewaltige, durchschlagende Wirkung. Meine Verantwortung und meine Pflicht, dem Gedeihen meines Volkes zu dienen, wird mir immer klarer. Die allgemeine Stimmung ist viel energischer und viel weiterzehend als der offizielle Standpunkt. Das Volk ist viel kriegerischer als man es sich allgemein vorstellt. Man kann es dem Volk schwer klarmachen, datz wir eben aus diesem Verantwortlichkeitsgefühl heraus Sie Verpflichtung empfinden, alles für den Frieden zu tun.
Ich verstehe nicht, warum man es nicht zulätzt, dag wir glatt und ruhig unsere kolonialen Angelegenheiten erledigen. Ich mutz immer wieder betonen, datz ich die abessinische Frage als rerne Kolonialsrage ansehe und datz mir niemals ein- fiel und auch nicht einfällt, aus ihr einen europäischen Konflikt entftehne zu lassen. Soweit es möglich ist, dämpfe ich die Leidenschaften. aber natürlich nur solange wie dies mit meinem vaterländischen Gewissen vereinbar ist.
Die Zeiten sind jetzt sehr ernst. Ich glaube. Europa durchlebt jetzt wirklich entscheidende Schicksalsstunden. Wir wollen den Frieden. Die Sanktionen aber bedeuten für die Welt «in Abgleiten auf einer schiefen Ebene. Man kann es nicht wissen, wo es hier einen Halt gibt.
Für mich teilt sich die Welt in zwei Teile: in denjenigen. der auf unserer Seite steht und denjenigen, der gegen Ans ist. Deshalb war es eine grotze Freude für mich, datz Ungarn sich so ehrenvoll verhielt und seinen geschichtlichen Ueber- lieserungen so treu blieb. Wir werden das nie vergessen. Der Name unserer Freunde, die verstanden haben, datz wir nichts Als das Recht zum Leben und zum Arbeiten wollen, werden auf der Marmortafel unserer Geschichte mit goldenen Lettern eia- gezeichnet.
Die Kämest on der Nsrbsront
Beiderseits schwere Verluste
No«. 26. Dez. Der italienische Heeresbericht des Marschalls Vadoglio vom Dienstag besagt:
„Die Kämpfe dre am 22. Dezember bei Addi Abbi stattfanden, haben mit einem vollen Erfolg unserer Truppen ab- geichiossen. Auf feindlicher Seite haben an den Kämpfen über 5090 Krieger des Dedjas Hailu Kebedde mit Verbänden teil- genommen, die mit belgischen Maschinengewehren, Modell 1965, ausgerüstet waren und durch die Krieger des Ras Seyoum verstärkt waren. Die abessinischen Streitkräfte sind unter dem ungestümen Vorwärtsdrängen der erythreischen Truppen, die vielfach wirksam durch die Luftwaffe und die Artillerie unterstützt wurden, aufgerieben worden. Die feindlichen Verluste betragen über 790 Tote und 2000 Verwundete. Aus unserer Seite sind 7 Offiziere gefallen und 6 verwundet worden. Bei den Erythrea-Truppen sind an Korporalen und Askauis 158 Tore «nd 167 Verwundete zu verzeichnen. Unsere Truppen setzen die Kampfhandlungen im Gebiet südlich von Addi Abbi fort, ohne auf irgend welchen Widerstand des flüchtenden Feindes zu stützen. Die sehr lebhafte Erkundungstätigkeit der Luftwaffe dauert an."
Addis Abeba. 26. Dez. Die Eefechtshandlungen in der Provinz Schire nehmen wieder größere Formen an. Insbesondere verwenden die Abessinier neuerdings starke Kavallerie. Die Bewegungen gehen nordöstlich weiter in der Richtung auf Aksum und Adua, bleiben aber unter starkem italienischem Fliegerbombardement. Uederdaupt ist die italienische Fliegertätigkeit an der Nordfroni äußerst rege. Eine zweite abessinische Truppenbewegung in der Richtung nach dem Norden erfolgt im Gebiet nördlich und nordwestlich von Ma kalte. Hier best-ht sicher die Absicht eines Umgehungsmanövers, um die festsitzenden italienischen Truppen in der Provinz Tembien von der rückwärtigen Basis abzuschneiden. Die abessinischen Operationen sind in vollstem Gange. Einzelheiten fehlen noch.
Auch an der Südsront ist eine erhöhte italienische Flieger- lätrgkeit festzustellen, die darauf hindcutet, datz die Italiener — wie auch Ueberläufer bestätigen — zwischen dem Webis- Schedeli-Flutz und Dolo grotze Truppenansammluagen vorberei- len. um, unterstützt von Kamelkorps und Tanks, einen Angriff aus die Provinz Bali zu unternehmen, nachdem der Durchbruchsversuch in der Richtung nach Harrar mißlungen ist.
Antworten ans die englische Mittelmeer-Anstage
Befestigung der Dardanellen
London. 26 Dez. Es wrrü bestätigt, datz die Türkei, Griechenland und 2 u g o s l a w i e n auf die englische Anfrage, ob sie bereit seien, England zu Hilfe zu eilen, wenn es im Mittel- meer angegriffen werde, befriedigend geantwortet haben. Die Antwort Spaniens steht noch aus.
Wie „Evening News" ergänzend berichtet, wird nunmehr nach Eingang der Antworten eine Klarstellung darüber nachgesucht werden, welcher Art gegebenenfalls die zugesagte Hilfe sein wird -und innerhalb welcher Frist sie erhältlich ist.
Die Türkei hat als Gegenleistung um die Erlaubnis nachgesucht, die Dardanellen befestigen zu dürfen. Hierüber sind Noten zwilchen London und Ankara in den letzten Tagen ausgelauscht worden. Wie Reuter berichtet, nimmt man in Paris an, datz die britische Antwort aus dieses Ersuchen voraussichtlich zuftimmend sein wird. Auch Paris werde dann kci- aerlei Einwendungen gegen die türkischen Wünsche erheben.
Einjährigendienst ln der Luftwaffe
Berlin, 26 Dez Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe beabsichtigt, wie das NdZ. meldet, die Absolventen der höheren technischen Lehro ' :lten für Maschinenwesen usw. und für Hoch- und Tiefbau bevorzugt zum Einjährigendienst in der Luftwaffe zuzulassen, wie das bisher mit den Abiturienten geschehen ist. Der Reichserzichungsminister hat hierzu die Unterrichtsverwaltungen der Länder ersucht, für eine Benachrichtigung der Studierenden der höheren technischen Lehranstalten Sorge zu tragen.
Schwarzwälder Tageszeitung
Alls Stadt und Land
Altensteig, den 27. Dezember 1935.
Weihnachten, das Fest der Liebe, konnte im deutschen Vaterlande in Frieden und ohne außenpolitische Sorgen begangen werden. Das ist in einer Zeit, wo andere Völker Krieg führen oder unter schwerer außen- und innenpolitischer Hochspannung stehen, besonders schätzenswert. In diesen erhabenen Weihnachtsfrieden kam leider die Kunde von der schweren Eisenbahnkatastrophe in Thüringen, die sich am Heiligen Abend ereignete und viele Familien in große Trauer versetzte. Sonst scheinen über die Feiertage sich keine größeren Unfälle ereignet zu haben. Das herrliche Winterbild, das vor Weihnachten draußen in die Natur hingezaubert war, ist unter dem eingetretenen Tauwetter verschwunden und unser, wie verzaubert dagestan- dener Schwarzwald schaute schließlich ohne den Echnee- behang recht ernst in die geschlossene Schneelandschaft. Lustig klingelnd zogen die Pferdeschlitten über die Lande, denn an Schnee fehlte es auf allen Straßen noch nicht. Viele Schneeschuhläufer benützten ihre Bretter, um dem Skisport zu huldigen. Der Schnee war tatsächlich bester als sein Ruf, wenn er auch nicht ideal zu nennen war. Wer es aber wagte, feine Bretter in Benützung zu nehmen, der dam doch aus seine Rechnung. — In Altensteig bildete das althergebrachte Fackeln in Verbindung mit den Höhenfeuern wieder die Einleitung des Festes. Dichter Nebel beeinflußte aber die Reize des Fackelns, das dadurch nicht wie sonst zur Geltung kam. Am Christfest verschönte der Musit- verein unter der Leitung von Hauptlehrer Schmidhuber den Festgottesdienst in der Stadtkirche und abends war dort die übliche Weihnachtsfeier der Kinderkirche, die wieder viel Freude bereitete. Am gestrigen Stephanstag veranstaltete der hiesige Turnverein seine Weihnachtsfeier, die einen recht schönen Verlauf nahm. Schon geht es wieder in den Alltag hinein, aber mit neuer Freude, die das Weihnachtsfest Hinterlasten hat.
Weihnachtsfeier der Turngemeinde Altensteig. Die
Weihnachtsfeier der Turngemeinde Altensteig, die gestern abend im dicht besetzten Saal des „Grünen Baum" stattfand, war außerordentlich stark besucht. Das inhaltsreiche Programm wurde nach einleitenden Worten des Vorstandes Alfred Schriller durch den Männerchor „Heil'ge Nacht, o gieße du" unter der Stabführung von Hauptlehrer Schmidhuber eingeleitet. Das Lied wurde von Sängern des „Liederkranzes", die zugleich Mitglieder der Turngemeinde sind, vortrefflich gesungen. Gleich folgte das Kernstück der Feier „Das große Heimwe h", ein Schauspiel in vier Akten, das einen ausgezeichneten Inhalt hat und unter Leitung des erfahrenen Spielleiters Kille gut wiedergegeben wurde. Ein weiterer Männerchor folgte mit dem Lied „Wir liebten uns wie Brüder", das sich vortrefflich dem Inhalt des eindrucksvollen Schauspiels anpaßte. Als weitere Darbietungen sind zu nennen Freiübungsgrundformen und ein hübscher Reigen der Turnerinnen, die von Frauenturnwart Fallscheer geleitet wurden und lebhaften Beifall fanden. Ausgezeichnet gelungene Pyramiden der Turner unter Leitung des Turnwarts Ernst Seeger und zwei vorzüglich von Kurt Maier gespielte Klavierstücke. Nicht vergessen soll das heitere Eesangsquartett sein, das ausgezeichnet dargeboten wurde, große Freude bereitete und reichen Beifall fand. Es folgte die Auszeichnung von Turnern und einer Turnerin mit dem Sportabzeichen, wobei der Vorstand auf die hervorragenden Leistungen hinwies, die die Erlangung eines solchen Sportabzeichens zur Voraussetzung haben. Mit dem allgemein gesungenen Turnerlied „Die Erde prangt im Feierkleide" wurde die vortrefflich gelungene Veranstaltung mit Worten des Dankes seitens des Vorstandes Alfred Schittler an alle Mitwirkenden beschlossen. An das Programm schlossen sich noch frohe Stunden der Unterhaltung.
Pat und Patachons Künstlerensemble in Altensteig.
Wie wir erfahren, trifft von Nagold kommend auf der Durchreise nach Freudenstadt das bekannte Ruck-Zuck- Variete mit zehn namhaften Künstlern, wie Pat und Pata- chon-Ensemble, hier ein. Aus verschiedenen Zeitungsnotizen ist ersichtlich, datz es sich um eine Truppe handelt, welche in allen Städten Württembergs mit großem Erfolg aufgetreten ist. Wir weisen schon an dieser Stelle darauf hin, daß es den „Grünen Baum"-Lichtfpielen gelungen ist, dieses ausgezeichnete Programm nach Altensteig zn verpflichten.
— Mitnahme von Schneeschuhen in dre Personenwagen.
Schneeschuhe dürfen bei allen Zügen in die dritte Klasse, bei Perionenzügen auch in die zweite Klasse mitgenommen werden In die erste und zweite Klasse der D-Züge und in die zweite Klasse der Eilzüge dürfen Schneeschuhe bei iolchen Wagen mitgenommen werden, die in den Seitengängen oder in den Vorräumen beiondere Vorrichtungen für die Unterbringung von Schneeschuhen haben.
Stuttgart, 26. Dez (Verbot der Mazdaznanbe« wegung.) Durch Verbot des WUrtt. Innenministers wird die Mazdaznanbewegung einschließlich ihrer sämtlichen Gliederungen für das Gebiet des Landes Württemberg aufgelöst und verboten. Die Sachen und Rechte, die zur Förderung der Mazdaznan-Bewegung und ihrer Untergliederungen gebraucht oder bestimmt sind, werden zugunsten des Landes Württemberg eingezogen.
Ehrung durch den Führer. Der Führer und Reichskanzler überreichte dem Vorstandsmitglied der Daimler-Benz AE. Direktor Dr. Kissel, zum 50. Geburtstag sein Bild mit eigenhändiger Widmung.
ep. — Auflösung. Infolge der durch den Erlaß des württ. Kultministerlums vom 11 November geschaffenen Lage hat sich die Eoang. Lehrergemeinschaft in Württemberg aufgelöst und die Herausgabe des Lehrerboten eingestellt.
Ge-lilktl -er huiMMdm Vögel!
Stetten. OA. Tuttlingen, 26. Dez. (Brand.) Montag früh brach im Gasthaus zum „Schlüssel" hier Feuer aus, dem der ganze Dachstuhl zum Opfer fiel. Den Löscharbeiten der Stettener Feuerwehr und der Tuttlinger Weckerlinie gelang es, den Brand aus seinen Herd zu beschränken. Der Sachschaden dürfte sich auf 20—25 000 RM. belaufen. Die Entstehungsursache ist noch nicht bekannt.
Jsny, 26. Dez. (Z i m in e r b r a n d.) In dem Quell» malzschen Haus, zurzeit Müttererholungsbeim der NSV, ist abends ein Zimmerbrand im zweiten Stockwerk ausge» krochen. Nach Hinzuziehung der Weckerlinie konnte der gefährliche Brand aus das eine Zimmer beschränkt werden. Mehrere Möbelstücke sowie Kleider von zwei Hausgehilfinnen fielen dem Brand zum Opfer. Als Ursache des Brandes wurde lleberheizung des Vügelofens festgestellt.
Kommunistischer Sabotageakt aufgeklärt
Stuttgart, 26. Dez. Das Württ. Politische Landespolizeiaint teilt mit: Dem Württ. Politischen Landespolizeiamt gelang es i» den letzten Tagen, einen kommunistischen Sabotageakt aufzuklä- ren. der seinerzeit großes Aufsehen erregt hat.
Als der Führer am 15. Februar 1933 zum erstenmal nach seiner Ernennung zum Reichskanzler in Stuttgart in der Stadthalle sprach, wurde die Rundfunkübertragung dieser Rede bekanntlich unterbrochen.
Die Untersuchung ergab, datz das Uebertragungskabel in der Werderstratze mit einem Holzbeil durchgeschlagen worden war. Es war mit Sicherheit anzunehmen, datz die Täter Kommunisten waren, die hier zum letztenmal versuchten, die Aufklärung des deutschen Volkes über die verbrecherischen Ziele und Methoden der Moskau-Jünger gewaltsam zu verhindern.
Als Täter wurden nunmehr ermittelt der 33jährige ledige Alfred Däuble. Ser verheiratete 35sährige Hermann Modi n g e r. der verheiratete 32jährige Wilhelm Vräuninger, der verheiratete 30jährige Eduard Weinzierl. Urheber de» Anschlags ist der ledige 23jährige Kurt Hager, während der 35jährige verheiratete Ingenieur Rudolf Futterknecht als technischer Berarer mitwirkte. Die Beschuldigten sehen ihrer gerechten Bestrafung entgegen.
Sonntagsruhe am Erscheinungsfest
Durch die Verordnung des württ. Innenministers über deni Schutz kirchlicher Feiertage vom 21. Juni 1935 ist das Erschet- nungssest (6. Januar) als staatlich nicht anerkannter kirchliche» Feiertag polizeilich geschützt. Hiernach sind alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten, die geeignet sind, die äußere Ruhe des Tage» zu beeinträchtigen, in demselben Umfange wie a» Sonntagen verboten.
Dieses Verbot gilt nicht:
1. für den Betrieb der Deutschen Reichspost, der Deutsch»» Reichsbahn und ihrer Nebenbetriebe und sonstiger Eisenbahn» Unternehmungen, ferner für den Betrieb der Schiffahrtsunternehmungen und der Lustsahrtunternehmen. die öffentlich Luftverkehr betreiben:
2. für unaufschiebbare Arbeiten, die zur Befriedigung häuslicher oder landwirtschaftlicher Bedürfnisse, zur Abwendung eine« erheblichen Schadens an Gesundheit oder Eigentum, im Interesse öffentlicher Einrichtungen oder Anstalten, zur Verhütung eine» Notstandes oder zur Vorbereitung der am folgenden Tage statt« findenden Märkte erforderlich sind:
3. für leichtere Arbeiten in Hausgärten oder diesen gleichzuachtenden Gärten, die von den Besitzern selbst oder ihren Angehörigen oorgenommen werden.
Ist die Ausführung gewerblicher Arbeiten im Sinne der vorstehenden Nr. 2 beabsichtigt, io empfiehlt es sich, die Ortspolizei- behörde zur Vermeidung von Weiterungn rechtzeitig hiervon i» Kenntnis zu setzen.
Während der ortsüblichen Zeit des Hauptgottesdienstes find verboten:
1 öffentliche Versammlungen, sofern hierdurch der Gottesdienst unmittelbar gestört wird:
2 alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen. iofern nicht ein höheres Interesse der Kunst, Wissenschaft oder Volksbildung oder ein politisches Interesse vorliegt:
3. Auf- und Umzüge sowie sportliche und turnerische Veranstaltungen, sofern hierdurch der Gottesdienst unmittelbar gestört wird
Tanzlustbarkeiten sind nur mit Erlaubnis des Oberamts, i» Gemeinden mit staatlicher Polizeiverwaltung des staatlichen Polizeiamts zulässig.
SmchMuligrkestlnimuliatn der ReWaliftalt zum neuen Sesktz Uder Sktettkvkrmittluiio- Neeiissbrra- ri'tig ilid Lrbrstlllllivkrmitt lmo
Die im K 3 der Verordnung des Reichs- und Preußischen Arbeitsministers zur Durchführung des Gesetzes über Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung vom 26. November 1935 (Meichsgesetzbl. I S. 1361) vorgesehenen Vorschriften über die Durchführung der nicht- gewerbsmäßigen Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung und der gewerbsmäßigen Arbeitsvermittlung sind am 30. November 1935 vom Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung mit Wirkung vom 1. Dezember 1935 erlassen worden. Es sind dies:
1. Vorschriften über die Durchführung der nichtgewerbsmässigen Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung ausserhalb der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung;
2. Vorschriften über die Durchführung der gewerbsmässigen Arbeitsvermittlung;
3. Vorschriften über die Durchführung der gewerbsmässigen Arbeitsvermittlung für Artisten.
Sie sind im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger Nr. 280 vom 30. November ds. Js. veröffentlicht worden. Die Vorschriften treffen genaue Bestimmungen darüber, in welcher Form und bei welcher Dienststelle der Reichsanstalt Anträge auf Erteilung eines Auftrages zur nichtgewerbsmässigen Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung und auf Erteilung der Erlaubnis, das Gewerbe eines Arbeitsvermittlers zu betreiben, zu stellen find. Sie geben ferner Nicht-