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Nr. 285

eine kleine Streife entsaiiür. die auf eine Abteilung Abessinier stieß. Beide Serien verloren je zwei Tote und eine Anzahl von Verletzten. Die Besetzung Makalles erfolgte dann ohne jeden Widerstand. Die Bevölkerung wurde durch ein aus 20 Maschinen bestehendes Flugzeuggeschwader, das über der Stadt kreuzte, stark beeindruckt Wie von italienischer S?'ts weiter verlautet, haben die abziehenden abessinischen Truppen die Stadl und den Palast von Ras Gugsa geplündert.

Nunmehr stehen die italienischen Streitkräste südlich von Ma- kalle in der Gegend von Schelikor Bevor der Vormarsch wie­der ausgenommen werden kann, müssen zunächst die Zufahrt- straßen vorgerichter werden, um den Nachschub für die Armee sicherzustellen. Nach den letzten Gerüchten soll Ras Kassa mit starken Truppenabteilungen nordöstlich des Tanasees im Semisn- Plateau stehen.

Die italienische Aufklärung hat südlich des Amba Aladschi- Eebirgsstockes in der Nähe der Ortschaft San Michele zahlreiche abesfinische Truppen festgestelll. die sich anscheinend auf die Ver­teidigung oorbereiten. Auch aus dem Gebiet nordwestlich des Amba Aladschi werden abesfinische Streitkräste gemeldet.

Italienischer Heeresbericht

Rom, 11. Nov. Als amtliche Mitteilung Nr. 42 wird vom italienischen Propagandaministerium folgendes Heeresbericht ver­öffentlicht:

General de Bono telegraphiert: Unsere Truppen haben sämt­liche Höhenzüge von Makalle besetzt und beherrschen damit den Talkessel von Schelicor. Die Truppen des 2. Armeekorps setzen ihre Kontrollaktion in den Gebieten zwischen Aksum und dem Takazze-Flutz fort.

An der Somalisront ist von seiten der Truppen des Generals Erazioni die Verfolgungs- und Säuberungsaktion nördlich von Gorrahai weiter im Gange. Eine leichte motorisierte Kolonne har beim Vormarsch ins Flußtal des Fas dem Gegner schwere Verluste beigebracht und zwei weitere Geschütze, ferner Gewehre, Munition, Lebensmittel Und verschiedenes Material weggenom­men. Unter den zahlreichen Gefangenen befindet sich der Unter­führer (Fitaurari) Ehellere-Tamrat und der Grasmatsch Uorkie- Belatscheu Bei unserem Militärkommando in Gorrahai hat sich der Häuptling Abd el Kerim Mohammed. Sohn des verstorbenen Mullah, der den wichtigen Volksstamm der Ogaden-Bagheri be­fehligt, gemeldet, und hat mit seinen Kriegern die Unterwerfung vollzogeii.

Die Luftwaffe hat überall ihre Erkundungstätigkeit durch­geführt und ist dabei in langen, strategischen Flügen weiter über unsere Linien vorgestoßen."

Der Negus dementiert

Addis Abeba, 11. Nov. Der Negus dementiert am Montag persönlich die von italienischer Seite verbreiteten Meldungen, wonach die italienischen Truppen vor Dschidschiga stehen und bereits Sassabaneh genommen haben sollen. An zuständiger Stelle betont man ferner, daß Antalo noch in abes- stnischen Händen sei. Die in der Hauptstadt eingetrosfenen Mel­dungen von der Nordsront besagen, daß in der Gegend von Makalle immer noch heftige Kämpfe stattfinden.

Parade vor Mussolini

Eine kurze Ansprache

Rom, 11. Nov. Anläßlich des Geburtstages' des Königs von Italien nahm Mussolini in seiner Eigenschaft als Kriegsminister am Montag eine große Parade über die Garnison von Rom ab. Es beteiligten sich alle Waffengattungen. mit insgesamt 20 000 Mann.

Nach der Parade hielt Mussolini vom Balkon des Palazzo Venezia folgende kurze Ansprache:

,Zhr habt soeben nur den kleinsten Teil der militärischen Streitmacht gesehen, die Italien zu Beginn des 14. faschistischen Jahren zur Verfügung hat. Diese Macht mit allen ihren Waffen­gattungen und ganz besonders mit ihrem Geist ist bereit, die Belange und die Würde Italiens zu verteidigen in Europa und und Afrika und überall, wo es nötig sein sollte. In der kurzen Zeit von einigen Monaten haben wir bereits zweialte Rech­nungen beglichen. Der Rest wird noch kommen."

Am« Angriff

auf drn StkalMSttn-Mord

Der amerikanische Ballon Explorer gestartet Neuqork, 11. Nov. Mit einem Stratosphärenballon find am Montag früh die amerikanischen Hauptleute Albert W. S. Ste­vens und Orville Anderson in Rapid City (Dakotas gestarter. Die Wetterverhältnisse find ungewöhnlich günstig. Organisiert wird das Unternehmen von der nationalen Geographischen Ge­sellschaft, zusammen mit der Luftschifferabteilung der Armes. Es stellt den dritten Versuch Stevens dar. in die Stratosphäre vorzudringen. Bei dem Versuch im Juli 1934 riß die Ballonhülle beim Erreichen der oberen Luftschichten. Die Besatzung mußte mit dem Fallschirm abspringen.

Auch heute gab es bereits einen Zwischenfall Als der Ballon seine Füllung mit Heliumgas erhielt, riß die Hülle an der Seite 7 Meter weit auf. Der Schaden wurde jedoch von Angestellten der Eoodyear-Zeppelinwerke aus Akron, die den Ballon gebaut haben, schnell befeitigr. Der Ballon trägt den Namen Explorer. Er ist der größte je konstruierte Freiballon und faßt 3 Millionen 700 000 Kubikfuß. Die Sonde mißt 3 Meter im Durchmesser. Stevens plant, eine Höhe von 28 000 Meter zu erreichen. Der Flug wurde unter weitgehendster Unterstützung durch die Spezial- industrien und die Wissenschaft von langer Hand vorbereitet.

Der amerikanische Stratosphärenballon gelandet

Der StratosphärenballonExplorer" ist, wie die Be- 'gleitslugzeuge des Ballons berichten, um 23.13 Uhr MEZ. in der Nähe von White Lake ,Süd-Dakota) wohlbehalten gelandet. Kapitän Stevens berichtete durch Funkspruch, daß die Außentemperatur in der höchsten erreichten Höhe minus 55 Grad Celsius betragen habe und daß gleichzeitig das Thermometer in der versiegelten Metallgondel 15 Grad Celsius angezeigt habe. Der Himmel unterhalb der Gondel erscheine als eine weite blauschattierte Fläche. Ueber dem Ballon sei der Himmel eine dunkle schwarze Fläche, die nach der Sonne hin noch schwärzer erscheine.

Amtliche Ehrvrrmltt'lmg M Ekblüchltse?

Berlin, 11. Nov. Hand in Hand mik der Ausmerzung erb­kranken Nachwuchses müssen positive Maßnahmen gehen, um den erbgesunden Nachwuchs im deutschen Volke nach Möglichkeit zu fördern. Auf dem Gebiete der Ehestandsdarlehen hat die Reichs- rtzgierung bereits einen praktischen Weg in Vieser Richtung be- schrirren. InZiel und Weg", der Zeitschrift des Nationalsozia­listischen Deutschen Aerzlebundes. wird von Thiele-München er­klärt. daß dies noch keineswegs genüge. Ungezählten gesunden zungen Deutschen fehle es an Gelegenheit und Mitteln, gleich­wertige Partner kennenzulernen. Bei der noch immer bei vielen zungen Männern herrschenden Ehescheu bleibe eine große Anzahl ehelustiger und eheiähiger junger Mädchen ledig. Viele von ihnen seien schon auf die privaten und gewerbsmäßigen Eheoer­mittlungen eingegangen und hätten dabei die schlimmsten Er­fahrungen gemacht. Es sollte deshalb möglich sein, daß der na­tionalsozialistische Staate diese Ehevermittlung selbst an die Hand nehme, um erbtüchtige junge Männer und Mädchen zusammenzusühren. Auf den Standesämtern könnten Listen geführt werden, in denen sich ehefreudige junge Männer und Mädchen eintragen. Auf diese Weise würde dem schädlichen Treiben unverantwortlicher Heiratsvermittler ein Riegel vor­geschoben.

Das erste deutsche KameradschaslShaus der HZ.

Eöttingen, 11. Nov. Mit der Weihe des ersten Kamerad-- jchaftshauses der Hitlerjugend in Deutschland, das am Montag an Güttingen eröffnet wurde, hat sich nach der Auflösung der Korporationen ein weiterer Schritt auf dem Wege zur Heran­bildung eines neuen deutschen Hochschultyps vollzogen. Wenn hier im Göttinger Kameradschaftshaus nn gleichen braunen Hemd die Studenten und Jungarbeiter sich zusammengefunden yaben, so ist damit das Ziel gewiesen, dem die Arbeit an der Reuformung unseres Hochschulwesens zustrebt: Die Hochschulen nicht mehr als Bildungsstätte einer bevorrechtigten Schicht zu betrachten, sondern aus ihr eine Erziehungsstätte für eine aus- ersehcne Schar künftiger Führer des Volkes in allen sozialen Gliederungen zu machen.

Beförderungen im NSKK. zum 9. November

München, 11 . Nov. Der.Völkische Beobachter" meldet: An­läßlich des 9. Novembers hat der Führer im Nationalsozialisti­schen Kraftfahrkorps folgende Beförderungen. Dienstgradvsr- leihungen und Ernennungen ausgesprochen: Befördert wur­den: Zum Gruppenführer der Brigadeführer Theodor Opper­mann: zum Brigadeführer di« Oberführer Prinz Richard von Hessen, Günther Pröhl, Heinrich Christian Schäfer-Hansen ^ zum Oberführer die Standartenführer Otto. Schade und Friedrich von Städtler.Verliehen wurde der Dienstgrad eines Gruppen­führers den Gauleitern Joseph Erohs Gustav Simon und Karl Weinrich; der Dienstgrad eines Oberführers dem Reichsiende- leiter Hadamovsky. Ernannt wurden: Zum Inspekteur osr technischen Ausbildung und Geräte der Gruppenführer Erwin Kraus: zum Chefstabsführer der Oberstasfelfiihrer Adolf Ritter von Denk.

Schweres Unglück an der nordirischen Küste

18 Todesopfer

London, 11. Nov. An der Küste der nordirischen Grafschaft Donegal ereignete sich am Samstag abend ein schweres Unglück, das 18 Todesopfer forderte. 19 Männer und Frauen, die als Lrntearbeiter in Schottland gewesen waren, harten in einem offenen Segelboot die Heimreise nach der Arrammor-Insel an- getreten. Um den Weg abzukürzen, steuerte der Führer des Bootes durch eine klippenreiche Strecke. Plötzlich stieß das Segelboot gegen eine Klippe und kentert e. 17 Personen ertranken. Die beiden Ueberlebenden klam­merten sich an das Boot fest, das nach 15 Stunden an di« Küste getrieben wurde. Einer der Geretteten starb nach kurzer Zeit und das Befinden des anderen ist ernst. Unter den Opfern be­finden sich acht Mitglieder einer Familie. Eine andere Familie hat bei diesem Unglück drei Mitglieder verloren.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 12. November 1935.

Abschied des Stadtbaumeisters Weber. Am gestrigen Montag hat Stadtbaumeister Albert Weber Altensteig verlassen, um die Ortsbaumeisterstelle in Plo­chingen zu übernehmen. In Altensteig, wo der Scheidende seit dem Jahre 1931 Stadtbaumeister war, hat man ihn sehr ungern gehen sehen. Er hat sich hier schnell zurecht­gefunden und mit außerordentlicher Pflichttreue und Rüh­rigkeit seinen Posten ausgefüllt. Am Sonntagabend fand bei Albert Luz ein Abschied statt, bei welchem Bürger­meister Kalmbach sein Bedauern darüber zum Ausdruck brachte, daß Stadtbaumeister Weber von hier scheidet. In anerkennenden Worten hob er seine Verdienste hervor. Wie Bürgermeister Kalmbach ausführte, ist Stadtbaumeister Weber in einer Zeit zu uns gekommen, wo es durch die Geldknappheit außerordentlich schwer war, die entsprechen­den Aufwendungen für Straßen und öffentliche Gebäude etc. zu machen und größeres zu unternehmen. Anderer­seits hat die Arbeitslosigkeit außerordentlich hemmend gewirkt und größere Mittel der Stadt in Anspruch genom­men. Erst nach dem politischen Umschwung, der neue Wege auch in der Kommunalpolitik zeigte, war es möglich, an größere Aufgaben heranzugehen. Die Folgezeit brachte gerade für Stadtbaumeister Weber eine Menge Aufgaben und Arbeiten. Es wurden die Notstandsarbeiten tatkräftig in die Hand genommen und durchgeführt. Auch die Feld­bereinigung mit ihren vielen Wegen ausgeführt, eine stabile Ankerbrücke und eine prachtvolle Seltengrabenbrücke gebaut, die Arbeitsdienstbaulichkeiten ausgeführt, der Weg im Priemen gebaut, ebenso in der Vrandhalde, die Karl­straße zwischen Gemeindehaus und dem Fr. Maier'schen Haus umgebaut, der Petersweg im Enzwald neu her­gestellt usw. Dabei habe sich Stadtbaumeister Weber als umsichtiger und selbstloser Beamter erwiesen, der keine Zeit

und Mühe scheute, den ihm gestellten Aufgaben gerecht zu werden und die Interessen der Stadt in jeder Hinsicht wahrzunehmen. Mit dem Dank an Stadtbaumeister Weber verband der Redner die Wünsche für seine und seiner Familie Zukunft. Ratsherr Hermann Luz hob das gute Einvernehmen zwischen Gemeinderat und dem Schei­denden hervor, dem er das Zeugnis ausstellte, daß die von ihm ausgeführten Arbeiten wohl gelungen seien. Er dankte ihm für die treue Mitarbeit auch bei der Freiwilli­gen Feuerwehr und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute. Stadlbaumeister Weber Üankte den Rednern für die anerkennenden Worte und hüb die harmonische Zusam­menarbeit auf dem Rathaus nach dem Umschwung hervor. Er wies auf wichtige weitere Aufgaben der Stadt und seines Nachfolgers hin und zeigte auch dabei die Verbun­denheit mit der Stadt Altensteig, der er eine glückliche Zukunft wünschte. Bei anderer Gelegenheit verabschiedete auch die SA.-Reserve Stadtbaumeister Weber, der er Halbtruppführer war und sich bei ihr großer Beliebtheit erfreute. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß der Scheidende auch als Beirat im Fremdenverkehrsverein wirkte und mit großem Interesse mitarbeitete. Das saubere Aussehen unseres Städtchens lag ihm sehr am Herzen und er hat auch in dieser Richtung eine verdienstvolle Tätigkeit entwickelt. Auch dafür sei ihm Dank gesagt. Nur sein Streben nach einem größeren Platz mit größeren Aufgaben ließen ihn von hier gehen. Möge er einer glücklichen Zukunft entgegengehen!

Märchenabend. Darüber schreibt dieSaulgauer Ztg.": Wie längst versunkener Glockenklang aus fernen, fernen Kindheitstagen klingt und singt es in uns in wundersam lieblichen Melodien, wenn wir an die Märchen denken, die Mutter uns erzählte, die in ersten Schultagen unsere Her­zen und unser Gemüt beglückten. Deutsches Märchen! Gibt es denn das überhaupt noch? Da saßen in des Lebens Sorgen ergraute Mütter, mitten im Kampf des Lebens stehende Frauen, Mädels mit einem Herzen voll Hoffen und Zuversicht und Kinder mit der Blütenreinheit des ersten Maien vor der Märchenerzählerin, lauschten ihren Worten, die wie perlende Tautröpfchen aus glitzern­dem Märchenland herniederfielen und ein eigenartig freu­dig und seliges Leuchten um alle Gemüter legte. Der Abend war ein echtesKraft durch Freude"-Erlebnis: Unendlich wertvoll und freudig in der Gewißheit, daß wie­der aufersteht, was mit unseres Volkes schönster Besitz ist

das deutsche Märchen.

Ueber das Zahntechniker-Handwerk wird zur Aufklä­rung der Oeffentlichkett geschrieben: Im ständischen Auf­bau des Dritten Reiches ist der Beruf des Zahntechnikers als Handwerk eingegliedert. Der Zahntechniker übt keine Heilbehandlung aus. Sein Arbeitsgebiet ist die Anfer­tigung des Zahnersatzes, die er nach den Angaben des Zahnarztes -und Dentisten ausführt. Der Reichsinnungs­verband zählt 1116 zahntechnische Laboratorien als Mit­glieder, darunter sind 280 geprüfte Zahntechnikermeister. Diese Zahl erhöht sich durch die Meisterprüfungen weiter­hin ständig.

Ebershardt, 11. November. (70. Geburtstag.) Am Samstag durfte Maurermeister F. Rau in voller geistiger und körperlicher Frische seinen 7 0. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlaß brachte der Gesangverein unter Leitung von Hauptlehrer Scheuch dem Geburtstagskind ein Ständchen.

Freudenstadt, 11. November. (Lossprechung.) 70 Jung­gesellen und 65 Jungmeister des Kreises wurden gestern Sonntagnachmittag in der Stadt. Festhalle in Freuden­stadt in aller Form und Würde, nach altem Brauch ehr­samen deutschen Handwerks losgesprochen. Für unser heimisches Handwerk war es ein Fest- und Freuden­tag, mit bunten Bildern voll mittelalterlichem Geist und Hauch und doch nicht ein Schauspiel allein, sondern voll inneren Gehaltes, Ausdruck selbstbewußten, aber auch ver­antwortungsbewußten Handwerkerstandes. Der Feier in der Stadthalle ging ein festlicher Umzug voraus. Unter den Klängen der Kreiskapelle, hinter den Jnnungsfahnen und den Obermeistern in ihrer mittelalterlich-zünftigen Tracht zogen die Loszusprechenden durch verschiedene Straßen der Stadt.

Calw» 12. November. (Kommandanten-Tagung der Feuer­wehren.) Ueber die bereits berichtete Tagung der Feuer­wehrkommandanten des Kreises Calw ist noch zu be­richten: Nach der Ansprache von Landrat Nagel sprach Feuerlöschinspektor Rider er über eine Reihe Organisations­fragen. Die -Ernennung der Führer erfolgt bei den Feuerwehren nicht mehr durch Wahl. Sie werden allein auf Grund ihrer persönlichen Tüchtigkeit durch den Landrat berufen.

Der Ausschuß des Kreisfeuerweh rverbandes besteht künftig aus dem Kreisfeucrlöschinspektor und vier Feuer­wehrkommandanten. Der Landrat hat zum Vorsitzenden des Ausschusses Kreisfeuerlöschinspektor Riderer, zu dessen Stellver­treter Kommandant Wochele, Calw und zu Ausschußmitgliedern die Kommandanten Seeger, Unterreichenbach, Gehring, Gechin- gen und Lörcher, Neuweiler berufen. Die Bildung Freiw. Feuerwehren ist stärker als seither zu fördern. Im Kreis Calw bestehen gegenwärtig zwölf Freiw. Feuer­wehren. Diese Zahl soll durch Einrichtung Freiw. Feuerwehren in Bad Teinach, Möttlingen und Ostelsheim demnächst auf 15 erhöht werden. Durch Bildung Freiw. Feuerwehren werden die Gemeinden entlastet. Sie sind nicht nur in der Lage, den Mannschaftsbestand ihrer Wehren auf das zweckmäßige Matz zu verringern, sondern können auch mit Hilfe der aus der Feuer- wehrabgabe aufkommenden Mittel die Ausrüstung derselben vervollkommnen. Arische Abstammung ist auch für den Feuer­wehrdienst Voraussetzung. Nichtarier sind vom Dienst auszu­schließen. In Gemeinden mit Freiw. Feuerwehren sind sie zur Feuerwehrabgabe heranzuziehen. Die Einheitsfeuer' wehr ist gegenwärtig noch ein umstrittenes Kapitel. Kleine, schlagfertige Wehren sind, wie die Erfahrung lehrt, am wert­vollsten, und der Gedanke des Einheitsfeuerwehrmannes d. h. des an allen Geräten ausgebildeten Mannes ist zu begrüßen. Allein, es stellen sich besonders in Landgemeinden der Bildung von Einheitsfeuerwehren manche Schwierigkeiten entgegen. So müßte einmal die Zahl der Ausbildungs-Uebungen bedeutend heraufgesetzt werden, zum andern erscheint auf dem Lande eine allzu starke Verminderung der Wehrbestände nicht ohne Gefah­ren, denn die wenigen in Gruppen ausgebildeten Einheitsfeuer­wehrmänner werden nicht ständig alle ortsanwesend sein können. Aus diesen Erwägungen heraus, wird man im Kreis Calw mit