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Nr. 244

Wenn auf der Grundlage dieses Aufrufes nunmehr die deutsche evangelische Kirche in ihren einzelnen Vertretern, den Pfarrern, ans Werk gehe, so werde es nicht mehr möglich sein, dag über den Glauben irgendwie Streit oder Zwietracht im deutschen Volke entstehen könne. Hier sei die Grundlage gegeben, die ein Arbeiten innerhalb der Kirche ermögliche, das wahrschein­lich für sie selbst von größtem Vorteil sei.

Jeder ehrliüie Deutsche müsse dankbar dafür sein, so betonte der Minister, daß die Zeiten der Verwirrung und des Streites nun hinter uns lägen. Aber seiner Auffassung nach sei dieser Streit doch notwendig gewesen, da in einer Zeit des Aufbruches genau so wie in der Zeit der Refor­mation nicht nur das wirtschaftliche und soziale Leben, sondern auch das innere, das religiöse Leben in Flug geraten müsse. Die Pfarrer müßten erkennen, daß sie vor eine Schicksals­frage, nicht vor eine Frage der Partei gestellt worden seien. So wie der Glaube an die Partei die große Umwälzung in Deutschland hervorgerufen habe, so wie der Glaube an die Par­tei das deutsche Volk zum Gleichschritt geführt habe, so müsse nun der Pfarrer mit dem Volk marschieren, wenn er nicht Gefahr laufen wolle, daß es sich von ihm trenne. Wenn der Pfarrer die Stimme des Volkes höre, dann werde dies zum Heil der Kirche und zum Heil des deutschen Volkes werden.

Die übergroße Mehrheit der deutschen Pfarrer werde sich frag­los diesem Aufruf froh anschließen. Der Minister drückte die Ueberzeugung aus, daß auch das gesamte Kirchenvolk sich freudig zu diesem Aufruf bekennen und ihm gemäß handeln werde. Durch ihn werde dem Kirchenvolk die Möglichkeit gegeben, zu unterscheiden, wer die Zeit richtig verstanden habe. Er zeige, daß die Kirchenregierung auf dem richtigen Wege sei und die Ordnung, die hier begonnen habe, weiter fortfllhren werde.

Minister Kerrl schloß mit der Versicherung, daß er sich streng an den Grundsatz halten werde, niemals in die innerkirchliche Ordnung einzugreifen, sondern daß er die Regelung der inner- kirchlichen Dinge nur durch Männer der Kirche selbst vornehmen lassen werde.

Der Führer besichtigt Modelle

über den Ausbau des Messegeländes

Berlin, 17, Okt. Der Führer und Reichskanzler besichtigte am Mittwoch die in der Reichskanzlei ausgestellten Modelle der künftigen endgültigen Ausgestaltung des Messegelän­des und der dort zur Errichtung gelangenden umfassenden Neu­bauten. Nach Vortrag des Reichsministers Dr. Eöbbels ent­schied der Führer sich für einen der Entwürfe, der sich durch eine besondere Geschlossenheit der Komposition auszcichnet. Die Es­samtausführung der Pläne, die bekanntlich auch die Deutschland- Halle und den sahinter liegenden sogenannten Eisenbahnberg wie das angrenzende Waldgelände mit umfassen, dürste sich über mehrere Jahre erstrecken. Jedoch wird der Neubau, der für die abgebrannte Halle erbaut wird, bereits im Februar 1936 fertig­gestellt sein. Eine neue große Halle, die sich gegenüber dem Funkhaus in der Masuren-Allee erheben wird, soll bis zu den Olympischen Spielen Berlin 1936 im Rohbau sertiggestellt sein.

Einstellung des Postüberweisungsverkehrs

zwischen Deutschland und Italien

Berlin, 17, Okt. Die italienische Postverwaltung hat den Postüüerweisungsoerkehr mit den fremden Postverwaltungen eingestellt und gebeten, auch den Verkehr nach Italien einzu­stellen. Postüberweisungen nach Italien werden daher vom 18. Oktober ab nicht mehr ausgeführt, dagegen werden Post­anweisungen nach Italien weiterhin angenommen.

Zuspitzung des Kownoer Universilalsstreiks

Kowno, 17. Okt. Die Zwischenfälle an der Kownoer Uni­versität nehmen bedenkliches Ausmaß an, so daß mit einer vor­übergehenden Schließung der Universität gerechnet werden muß. Der am Mittwoch begonnene Streik führte zu weiteren Zusam­menstößen mit den nichtstreikenden Studenten. Die regierungs­freundlichen Korporationen versuchten, sich gewaltsam der Hör­säle zu bemächtigen. Es kam zu Schlägereien, wobei Einrich­tungsgegenstände Türen usw. zerstört wurden. Es hat den An­schein, als ob die Regierung nunmehr nachgeben wird und die Aenderung des Universitäts-Statuts, die zu dem Streik führte, aufgibt. Der Rektor und die drei übrigen Mitglieder des Se­natspräsidiums der Universität haben in diesem Zusammenhang bereits ihr Rücktrittsgesuch zurückgezogen.

Ein spanisch-portugiesischer Freundfchastsvertrag

Madrid, 17. Okt. Anläßlich des Besuches des portugiesischen Außenministers in Madrid bringt ein Teil der hiesigen Presse eine Mitteilung, wonach in Kürze mit dem Abschluß eines spanisch-portugiesischen Freundschafts- und Nichtangriffspaktes gerechnet werden könne. Im Zusammenhang hiermit wird im Diario de Noticias" von Lissabon erschienener Artikel wieder­gegeben, wonach England die portugiesisch-spanische Freundschaft, di« von großer internationaler Bedeutung sei,sanktioniert" habe. Auf diese Weise werde ein Dreibund England-Spanien- Portugal geschaffen, der auch die gemeinsamen Interessen im Atantischen Ozean und im Mittelmeer vertrete.

Der 10. Jahrestag des Vertrags von Locarno

Locarno, 17. Okt. Der 10. Jahrestag des Vertrages von Lo­carno wurde am Mittwoch in dem ehemaligen Regierungspalast, in dem der Vertrag am 16. Oktober 1925 paraphiert worden ist, in Anwesenheit von Vertretern der Unterzeichnerstaaten des Ver­trages sowie eines Vertreters der Tessiner Regierung mit einer Feier begangen. Bei deser Gelegenheit hielt u. a. der Stadt- präsident von Locarno, Rusca, eine Ansprache.

Hochbetrieb in den englischen Flugzengfabriken

London, 17. Okt.Daily Mail" meldet: Im Zusammenhang mit dem letzten Flugzeugbauprogramm hat das Luftfahrtmini­sterium 18 verschiedene Typen von Militärflugzeugen ausgewählt und bestellt. Bis zum Herbst 1937 sollen 2999 Flugzeuge gebaut werden und die Flugzeugfabriken in ganz England sind organi­siert worden, um diese noch nicht dagewesene Arbeitsfülle zu bewältigen. Die Zahl der Bestellungen ist so groß, daß die Fabrikanten gewisser Flugzeugtypen einen Teil ihrer Arbeit unter Aufsicht des Ministeriums an andere Gesellschaften weiter- gegeben habe».

Einigung über die wirlschaftlwen Sanktionen

Französischer Plan als Grundlage

Genf. 17, Okt, Die allemeine Aussprache über die gegenseitige Hilfeleistung der an wirtschaftlichen Sühnemaßnahmen teilneh­menden Staaten wurde von dem zuständigen Ausschuß der Sank­tionskonferenz am Donnerstag nachmittag beendet.

Man einigte sich in großen Zügen auf einen französischen Plan, der Vorsicht, daß für die entstehenden Ausfälle neue Absatzgebiete erschlossen werden sollen und daß außerdem solche Staaten, die durch Sie Ausfuhrsperre nach Italien besonders in Mitleiden­schaft gezogen werden, eine finanzielle Unterstützung in Form von Krediten oder Anleihen erhalten sollen.

Ein Redaktionsausschuß wird auf dieser Grundlage einen Entschlietzungsentwurf ausarbeiten. In englischen Kreisen ist man mit dem Tempo der Verhandlungen nicht ganz zufrieden, hält aber Saran lest, daß dieser erste Abschnitt der Sanktions­konferenz, ö h die Beschlußfassung über die wirtschaftlichen und . finanziellen Maßnahmen in dieser Woche beendet werden solle. Es besteht die Absicht, am Freitag abend die Vollkonferenz ein­zuberufen und gegebenenfalls in einer Nachtsitzung das gesamte Fragengebiel verabschieden zu lassen. Eden wird am Samstag auf einige Tage nach London reisen. Gleichzeitig solle» die Be­schlüsse der Sanktioiiskonferenz den Nichtmitglieder» vir Stel­lungnahme unlerbreitel werden.

Um die Boykottmaßnahmen

Genf, 17. Okt, Der Wirtschaftsausschuß der Sanktionskonfe­renz hat am Donnerstag Sie Beratung der über Italien zu ver­hängenden Ein- und Ausfuhrsperre fortgesetzt. Die Liste der Schlilfselprodukte, deren Ausfuhr nach Italien gesperrt wer­den soll, wurde nochmals geprüft und durch einige Rohstoffe, z, B. Wolle und Baumwolle, ergänzt.

Größere Schwierigkeiten entstanden bei der Behandlung des endgültigen Antrages in bezug auf die völlige Verweige­rung der Annahme italienischer Erzeugnisse. Ter polnische Vertreter Wscelaki erklärte, seine Regie­rung müsse bei einer so tief einschneidenden Maßnahme alle Umstände genau kennen, ehe sie Entschüsse fassen könne. Er warnte vor zu starren und zu einfachen Formeln, die zu anderen oder sogar zu entgegengesetzten Zielen als den ursprünglich be­absichtigten führen könnten. Besonders kritisierte er den Vor­schlag der Nichterfüllung laufender Verträge Der schweizerische Vertreter Stuck« erneuerte seine Kritik an den englischen Vor­schlägen. die besonders den zwischen der Schweiz und Italien bestehenden wirtschaftlichen Beziehungen nicht gerecht werden und erklärte deshalb, er sei nicht in der Lage, den Vorschlägen zuzustimmen.

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FranttMö Zustimmung zur Vassenausfutmverre nach Italien

Genf, 17. Oktober. Die französische Regierung hat der von der Sanktionskonferenz beschlossenen Wässenausfuhr- sperre nach Italien zugestimmt. Auch Finnland und Lett­land haben ihre Zustimmung erteilt.

Slr englW-sranzWrb. Bksprrchungen

Eine Darstellung derPreß Association"

London, 17. Oktober. Ueber die letzten englisch-französischen Besprechungen, insbesondere über die Unterredungen des eng­lischen Botschafters in Paris, Sir George Clerk, mit Minister­präsident Laval veröffentlichtPreß Association" folgende zwei­fellos aus britischer amtlicher Quelle stammende Darstellung:

Der französische Ministerpräsident Laval wird in ein oder zwei Tagen eine wohl erwogene und endgültige Antwort auf die britische Frage geben, ob französische Hilfe im Falle irgend­eines italienischen Angriffs auf die britische Flotte zu erwarten sei.

Angesichts der Beibehaltung des antibritischen Tones der von Italien kontrollierten Presse und der Zusammenziehung italienischer Truppen in Libyen bleiben die britischen Flotten­verstärkungen im Mittelmeer bestehen.

Die britische Regierung hatte die Aufmerksamkeit der italienischen Regierungen auf die Verstärkung der italienischen Streitkräfte in Libyen gelenkt. Diese Streitkräste sind kürzlich um 18 99929 999 Mann verstärkt worden. Es handelt sich hier um Punkte, die unter den Tatsachen hervorstechen, die man heute über den gegenwärtigen Stand der internationalen Span­nung erfährt.

Der diplomatische Mitarbeiter derPreß Association" ist zu der Feststellung gekommen, daß Sir George Clerk den französi­schen Ministerpräsidenten am Montagabend in der ersten der beiden entscheidenden Unterredungen fragte, ob bei einer ge­meinsamen Handlung nach den Bestimmungen der Völkerbunds­satzung Verlaß darauf sei, daß die französische Flotte mit der britischen Flotte zusammenarbeiten würde, falls auf letztere irgend ein Angriff von Italienern gemacht würde. Diese Maß­nahme eines Beistandes ist selbstverständlich im Absatz 3 des Art. 16 der Völkerbundssatzung vorgesehen, dessen angezogene Stelle lautet:Die Mitglieder des Völkerbundes stimmen wei­ter darin überein., daß sie sich gleichfalls wechselseitig in

dem Widerstand gegen jede Sondermahnahme unterstützen wer­den, die der Vertragsbrüchige Staat gegen einen von ihnen richtet".

In Beantwortung der so durch Sir George Clerk aufgewor­fenen Frage in seiner ersten Unterredung, die bemerkenswerter­weise nur drei Minuten dauerte, sagte Laval, daß er es leich­ter haben würde, eine zustimmende Antwort zu geben, wenn die Briten eine Geste dahingehend machen würden, daß sie ihre Flottenstreitkräfte im Mittelmeer auf ihre normale Stärke ver­minderten.

Die zweite Unterredung zwischen dem französischen Minister- pväsideiften und dem britischen Botschafter in Paris folgte auf den gestrigen (Mittwoch) Zusammentritt des britischen Kabi­netts. Es fand hierbei eine weitere Aussprache über die Frage statt, ob die Briten eine absolut endgültige Zusicherung erhalten könnten, daß im Falle eines italienischen Angriffes französische Hilfe geleistet würde.

Herr Laval antwortete, daß er die Frage sehr sorgfältig zu erwägen wünsche und daß eine endgültige Antwort von ihm in ein bis zwei Tagen zu erwarten sei.

Die britische Ansicht, daß unter den gegenwärtigen Umständen die angeregte Verminderung der britischen Flottenstreitkräfte im Mittelmeer unannehmbar sei, war Herrn Laval in der ersten der beiden Unterredungen klar gemacht worden. Die britische Regierung faßte den Entschluß, Flottenverstärkungen nach dem Mittelmeer zu entsenden zu einer Zeit, in der die antibritische Propaganda in Italien äußerst stark war. Die Verstärkungen stellten das Mindestmaß dar, das die britische Regierung als Vorsichtsmaßnahme für erforderlich hielt. Seitdem ist in der Haltung der italienischen Presse gegenüber Großbritannien keine Besserung eingetreten, sondern eher das Gegenteil. Darüber hinaus sind so große Verstärkungen italienischer Truppen nach Libyen gesandt worden, daß die britische Regierung es kürzlich für notwendig gehalten hat, die Aufmerksamkeit der italienischen Regierung auf die Angelegenheit zu lenken. Sie tat dies durch Herrn Grandi, dem italienischen Botschafter in London, in einer ! Unterredung Ende September. Die Verstärkung der britische« Flotte ist andererseits nicht weiter fortgesetzt worden. Sie wird, wie verlautet, aufrechterhalten werden, bis ein endgültiger Wandel zum Besseren in der Lage sestzustellen ist.

Herrn Lavals Anregung, die Briten möchten eine Vermin­derung dieser Streitkräfte erwägen, war mit einer Anregung verbunden, Herr Mussolini solle gleichzeitig seine Streitkräfte in Libyen vermindern. Als die Briten ihre Flottenstärke im Mittelmeer vermehrten, wurde dies den Franzosen notifiziert, und weit davon entfernt, gegen diese Maßnahme zu protestie­ren, äußerten sie, wie verlautet, Verständnis für die Gründe, die diese hervorgerufen hatten.

Die Frage, die Herr Laval erwägt, ist, wie verlautet, ob er ein unbedingtes Ja oder Nein aussprechen soll. Obwohl die französische Zusammenarbeit mit den Briten als volles Mit­glied des Völkerbundes im Falle eines italienischen Angriffes als eine feststehende Verpflichtung gemäß der Völkerbunds­satzung angesehen werden kann, so wird die Anfrage, ob eine solche Zusammenarbeit erhältlich sein wird, doch offensichtlich gemacht, um doppelt sicher zu gehen. Was erwünscht ist, ist eine feste Zusicherung Frankreichs, daß es seine Verpflichtung gemäß

Artikel 16 der Völkerbundssatzung erfüllt.

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Kein italienischer Schritt hinsichtlich -er VrennerGrenze

Eine Erklärung derAgenzia Stefani"

Nom, 18. Oktober. Von amtlicher italienischer Seite wird die Meldung desDaily Telegraph über einen Schritt Italiens bei der französischen Regierung wegen besonderer Zusicherungen für den Fall eines Angriffes aus > die Brenner-Grenze dementiert.Agenzia Stefani" ver­öffentlicht dazu eine Erklärung, in dervon zuständiger Seite mitgeteilt wird, daß kein derartiger Schritt von der italienischen Regierung unternommen worden ist. Damit sind auch alle Mutmaßungen hinfällig, die sich auf ihn beziehen können."

Nachrichten zum Abessinien-Aries

Der 21. italienische Heeresbericht

Rom, 17. Okl. Das Ministerium für Presse und Propaganda veröffentlicht folgenden 21. Heeresbericht: General Denobo nahm in Adigrat eine große Truppenschau ab. an der auch Ras Gugsa leilnahm. Eenneral Debono ernannte bei dieser Ge­legenheit Gugia «m Namen des Königs zum Tas von Tigre. Diese Ernennung rief Sen stürmischen Beifall der einheimische« Stammesführer and der Bevölkerung hervor.

Die Erschließung des eroberten Geländes wird mit großen Anstrengungen fortgesetzt und Kraftwagen können ihre Frachten bereits von Senate nach Adigrat befördern.

Die Fliegerei unternahm Aufklärungsflüge nach dem Süden und Osten der italienischen Linien und über die Umgebung von Makalle. Hier versucht der Feind, beträchtliche Truvpenmassen züsammenzuziehen, die die Aufklärungsflugzeuge unter heftiges Gewehrfeuer nahmen, Las jedoch keinen Schaden anrichtete.

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Nköls Abeba mel-et ernsten Konflikt zwischen Mnssolint und Vono

Addis Abeba, 17. Oktober. In der abessinischen Haupt­stadt sind aus Eritrea Nachrichten eingetrofsen, denen zu­folge die italienischen Truppen überaus große Verluste durch Krankheiten haben sollen. Ferner wird hier die sensationelle Meldung verbreitet» daß zwischen Mussolini, dem italienischen Eeneralstab und General Bono wegen des langsamen Vorwärtskommens der italienischen Trup­pen heftige Meinungsverschiedenheiten ausgebrocheu sei« sollen. Bono erkläre das langsame Vorwärtskommen u. a. mit den ungeheuren Geländeschwierigkeiten, er müsse daher jede Verantwortung ablehnen. Angeblich soll der italienische General feinen Rücktritt angeboken haben, der italienische König habe aber selbst eine Vermittlungsaktion zwischen Mussolini und Bono in die Wege geleitet.

Das DNB. gibt die obenstehende Meldung mit einem Vorbehalt wieder. Es ist nicht in der Lage, die Nachricht auf ihre Richtigkeit durch feinen Vertreter in Asmara nach­zuprüfen, da Telegramme aus Eritrea von der italienischen Militärzensur drei bis fünf Tage zurückgehalten werden.

Unruhen unter abessinischen Stämmen

Asmara, 17. Ott. (Funkspruch des Kriegsberichterstatters des DNB.) Nach italienischen Meldungen sind in verschiedenen Be­zirken der abessinischen Provinz Eodjam, nordwestlich von Addis Abeba, Aufstände ausgebrochen. Die Ursache der Unruhen sei in der Absetzung des Ras Ailu zu suchen. Die Mobilmachungs­befehle seines Nachfolgers, des Ras Jmiru, der dem Kaiser treu ergeben sei, würden nicht befolgt.