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Schrvsrjwälde, Lnges^itn»,
Nr. 220
zum Völkerbund pände, habe er nur sich selbst festgelegt. Außer seiner Ansicht gebe es noch die seiner Kabinettskollegen und des ganzen Landes. Wenn sich das Gerücht über Lavals Versprechen bestätigen sollte, Sann würde sicherlich seine Stellung unhaltbar werden.
Italiens Kriegsvorbereilungen dauern an
Mailand, 19. Sept. Auf dem Dampfer „Lombardia" haben in der Nacht zum Donnerstag die letzten Abteilungen der Division „Cosseria", nämlich drei Infanterie-Bataillone, eine Ersatzkompagnie. eine Abteilung Carabinieri und Sanitätspersonal, im ganzen 121 Offiziere und 3600 Soldaten, Genua verlassen. Auf der „Lombardia" hat sich auch das Dioisionskommando eingeschifft. Aus Triest sind ebenfalls 350 Soldaten, hauptsächlich Artilleristen, nach Ostafrika in See gegangen. Der Herzog von Bergamo hat Mailand verlassen, um sich nach Ostafrika zu begeben, wo er das Kommando einer Jnfanteriebrigade übernehmen wird.
Harte Sprache in Italien gegen England
Rom, 19. Sept. „Giornale L'Jtalia" schlägt schärfste Töne gegen England an. deren Ursache die Stellungnahme der „Times" und anderer englischer Blätter zu den Ergebnissen des Fünfer-Ausschusses ist, die mit „offensichtlichem Jubel" in beleidigendem Tone kundtat. daß der Fünfer-Vorschlag in keiner Weise den italienischen Interessen Rechnung trage. „Giornale d'Jtalia" macht u. a. folgende Feststellungen: In Genf sei nunmehr die Rücksicht auf italienische Interessen beiseite gelassen worden. Es gebe dafür eine offene Repressalienpolitik, die von England gegen Italien inspiriert werde. Die Sympathien für die italienischen Ausdehnungsbedürfnisse, die Hoare zweimal vor dem Unterhaus geäußert hätte, seien nunmehr zu- rückgenommen worden. klebrig bleibe nur der Wille Englands. Italien eine Schlacht zu liefern.
Ebenso stürmisch wendet sich das Blatt gegen die Auslassungen des „News Lhronicle", der von „Präventivsanktionen" spreche, Lei denen England die gefährlichsten Aufgaben, nämlich die Schließung des Suezkanals und die Sperrung von Gibraltar, zu übernehmen hätte, und in denen sogar die Möglichkeit eines offenen Kriegs gegen Italien angedeutet werde. In den Herausforderungen der englischen Oeffentlichkeit läge mehr als eine Drohung, in ihnen läge eine offene Neigung zum Konflikt. Die englische Verbitterung gegen Italien nehme Formen unerhörtester Beleidigungen an
Paris zur Verschärfung der Lage
Paris, 19. Sept. Trotz der Sympathie, die unter Wahrung des Völkerbundsvorbehaltes die französische Oeffentlichkeit Italien entgsgenzubringen wagt, hat die Haltung Englands in Paris doch zur Besonnenheit angeregt, so daß mehrere Zeitungen jetzt Mussolini beschwören, die Dinge doch nicht auf die Spitze zu treiben.
Das „Echo de Paris" hebt be: der Inhaltsangabe des Vorschlages des Fünfer-Ausschusses hervor, daß das gedachte internationale Regime zwar die abessinische Oberhoheit zum größten Teil aufhebe, Laß aber der Anteil Italiens an diesem Regime nicht bestimmend sei, worüber also erst verhandelt werden müsse. Das „Echo de Paris" erklärt dann, der Duce würde trotz allem klug daran run, wenn er den Genfer Vorschlag grundsätzlich annehme; denn die englischen Flottenbewegungen ließen schwerwiegende Ereignisse befürchten, wenn die faschistische Regierung an ihrer militärischen E^ped'tion fcsthalte.
Der Berichterstatter des „Petit Puristen" in Genf erklärt unter Hinweis am die Verwickelung der Lage durch die englischen Flottenmaßnahmen, eine Großmacht wie Italien könne ein so großzügiges und unverhofftes Angebot, wie das in Genf gemachte, annehmen, ohne dabei ihr Prestige zu opfern
Der Genfer Berichterstatter des „Journal" erklärt, in französischen Kreisen sei man der Ansicht, daß der Plan des Fümsr- Ausschusses bei loyaler Anwendung, und wenn man den Italienern eine vorherrschende Rolle einräumen würde, in einigen Jahren in Abessinien zu einer Zusammenarbeit führen könnre, wie sie Frankreich in Marokko durchgeführt habe. Die Italiener müßten die Geduld haben, sich diskret unter dem Deckmantel des internationalen Mandats in Abessinien festzusetzen.
Das „Oeuvre" ist verhältnismäßig optimistisch und stellt zwar die Möglichkeit, daß die englischen und die italienischen Geschütze in zwei Monaten gegeneinander donnern, nicht in Abrede, glaubt aber, daß Mussolini durch die englischen Vorbereitungen immerhin in den nächsten acht Tagen vielleicht dazu bewogen werden könne, den Genfer Vorschlag als Verhandlungsgrundlage anzunehmen. Der Duce sei sich darüber klar, daß die Engländer diesmal zum Kriege entschlossen seien.
Luflmanöver über Malta
London, 19. Sept. Ueber Malta haben in der Nacht zum Donnerstag die angekündigten Luftmanöver stattgesunden. Die Hauptstadt La Valetta war in Dunkelheit gehüllt. Das Flugzeug-Mutterschiff „Lourageous" griff die Insel an. Starke Scheinwerfer luchten den Himmel nach den „feindlichen" Flugzeugen ab. Generalmajor Andrew Mc. Lulloch, Befehlshaber der 52. Division, reist am Freitag von England ab, um Len Oberbefehl über die britischen Truppen auf Malta zu übernehmen. Er ist 59 Jahre alt und ist im Burenkrreg und im Weltkrieg ausgezeichnet worden. Im Mittelmeer weilen gegenwärtig nach der „Times" an britischen Kriegsschiffen 6 GroßkampfschMe, 11 Kreuzer und ungefähr 45 Zerstörer. Gegenwärtig liegen davon iuEibraltar2 Großkamvfschifse und 4 Kreuzer, in Alexandria 2 Eroßkampfschiffe und 3 Kreuzer, in Port Said zwei Eroßkampfschiffe und 1 Kreuzer, bei der Oelstation von Haifa Z Kre-uzer.
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alsbald uitsere Schwär zw Lider Tageszeitung „Aus de» Tannen" für nächsten Monat zu bestellen, damit fie rechtzeitig in den Besitz derselben gelangen.
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Senussi-Aufstand gegen Jtalienisch-Libyen?
Wenn den Nachrichten aus Rom zu glauben ist, dann ist den Italienern in dem Augenblick, in dem sie sich anschicken, den Kriegsgang gegen Abessinien anzutreten, im Rücken, in ihrer eigenen Kolonie Libyen ein alter Feind von neuem erstanden. Als die Italiener im Jahre 1918 die Cyrenaika besetzten, war damit der endgültige Erwerb dieses damals noch unter türkischer Oberhoheit stehenden Landes noch keineswegs vollzogen. Die Türkei, im Weltkriege niedergebrochen, konnte sich zwar nicht zur Wehr setzen, aber die Bevölkerung dieses nordafrikanischen Küstenstriches, der heute den östlichen Teil der italienischen Kolonie Libyen ausmacht, war mit der Besitzergreifung durch Italien durchaus nicht einverstanden. Insbesondere wurde der mohammedanische Orden der S e n u j s i, der durch die ganze östliche Sahara und von den beiden Syrien bis nach dem Sudan verbreitet ist, der Kern des Widerstandes gegen die italienischen Eroberer. Es hat 13 Jahre lang gedauert, bis Italien die von den Senussi immer wieder angezettelten Ausstände endgültig niedergeworfen hatte. Ende Juli 1931 wurde von Nom aus die Nachricht verbreitet, daß die „Säuberungsaktion" nunmehr endgültig geglückt sei.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich jetzt m einer für Italien sehr kritischen Situation die fanatischen Senussi wieder erheben sollten Ihre Führer waren damals, als sie in den Kämpfen gegen die italienischen Truppen schließlich unterlagen, nach Aegypten geflüchtet, und Rom behauptet nun, England bemühe sich zur Zeit, sie zu neuem Widerstande gegen Italien aufzustacheln. Die Eenussiführer hätten mit dem englischen Inspekteur des ägyptischen Heeres, sowie mit dem ägyptischen Kriegsminister wiederholt Zusammenkünfte gehabt. Auf jeden Fall sei unter den Stämmen an der ägyptisch-lybiichen Grenze eine lehafte Bewegung zu spüren, die auf englische Anstiftung zurückgeführt wird und die den Italienern begreiflicherweise lebhafte Sorge macht.
Der Orden der Senussi ist im Jabre 1833 in Mekka von Mohammed ibn Ali es Senussi gegründet worden, hat seinen Sitz dann aber nach der Oase Eiarabub in der Cyrenaika verletzt. Er ist grundsätzlich christenfeindlich eingestellt, und als sein Wahlspruch gilt das Wort des Propheten: „Glücklich ist, wer im Kampfe gegen die Ungläubigen den Tod fand. Ein Ehrenplatz in Allahs Paradies ist ihm sicher." Dieser Kampflehre sind die Senussi alle Zeit fanatisch ergeben gewesen. Auch wenn die llebermacht der Italiener sie in den vergangenen vier Jahren in ohnmächtiger Ruhe hielt, haben sie ihre Gelübde und ihren Christenhaß nicht vergessen. Vielleicht bedarf es einer englischen Anregung garnicht, um sie im geeigneten Augenblick von neuem in Bewegung zu setzen. Geschieht das aber, dann würde Italien unter Umstünden gleichzeitig mit dem Feldzug gegen Abessinien auch um den Besitz seiner nordafrikanischen Kolonie Libyen kämpfen müssen.
Die italienischen Truppentransporte nach Libyen
London, 19. Sept. Reuter läßt sich aus Rom berichten, daß die Gründe für die Verstärkung der italienischen Truppen in Libyen zweifacher Art seien. Erstens solle dadurch Vorsorge gegen die Gefahr eines neuen Aufstandes der kriegerischen Senussi-Stämme getroffen werden. Der zweite Grund, an den in Rom gedacht werde, sei die mögliche Gefährdung Aegyptens. Im Falle von Feindseligkeiten (zwischen Italien und England, d. Schriftleitung) würde eine starke Streitmacht, die aus der Cyrenaica nach Osten in Richtung auf das Gebiet des Suezkanals vorgehen würde, eine der wichtigsten Verbindungslinien des britischen Reiches bedrohen. In Rom glaube man, daß die bloße Gefahr einer solchen Bewegung eine heilsame Wirkung auf Staatsmänner haben müßte, die gegenwärtig an Sühnemaßnahmen gegen Italien dächten. Ueber die strategische Lage an der Grenze zwischen ttakten isch-Nordafrika und Aegypten sagt der Berichterstatter noch: Vor drei Wochen versprach Mussolini in Bozen dem Eeneralgouverneur von Libyen, Marschall Balbo, Verstärkungen. Es wird aber nicht geglaubt, daß diese weit über 10 000 Mann hinausgehen. Die italienischen Truppen sind in der Hauptsache an der Grenze zwischen den heiligen Städten Aarabub und Kufra zusammengezogen. Zwischen ihnen und Aegypten befindet sich längs der Grenze eine dreifache, zum Teil elektrisch geladene Stacheldrahtsperre, die von General Graziani errichtet wurde, um den ägyptischen Waffenschmuggel für die Senussi zu verhindern.
LIM George zur internationalen Lage
London, 19. Sept. In einer sehr pessimistischen Rede nahm Lloyd George am Donnerstag auf einer Versammlung des unter seiner Mitwirkung gegründeten Aktionsrates für Frieden und Wiederaufbau in Bradford zur internationalen Lage Stellung.
Lloyd George sagte voraus, daß es in 1—2 Wochen zueinem Angriffskrieg kommen werde und fragte, was England zu tun beabsichtige. Er sei sehr beunruhigt, denn er stände unter dem Eindruck, daß die Welt auf eine sehr große Katastrophe zusteuere. In Len vergangenen Wochen sei er Ser erste gewesen, der die Rede des englischen Außenministers in Genf begrüßt habe. Nichtsdestoweniger stehe er auf dem Standpunkt, daß die englische Haltung schon früher hätte bekanntgegeben werden sollen. Im vorliegenden Falle wäre ein promptes Vorgehen eine wesentliche Voraussetzung für eine Regelung gewesen. Jetzt hätten die Dinge einen Stand erreicht, von dem abzuweichen für dre Beteiligten außerordentlich schwierig sei. Für die Verzögerung gebe es keine Entschuldigung. Trotz der Vorbereitungen. die Italien in Erythrea und Somaliland treffe, um in der Lage zu sein, den Krieg nicht nur einige Monate, sondern mehrere Jahre zu führen, sei in dieser Stunde in Genf niemand imstande, zu sagen, welche nächsten Schritte der Völkerbund tun werde.
Was die Sühnematzuahmen anlcmge, so trete England jetzt in vorsichtiger Form an die Mächte heran, und dennoch habe niemand eine Vorstellung, was irgend jemand zu tun gedenke. England selbst habe keinerlei Vorschläge gemacht: es strecke lediglich seine Fühler aus, um festzustellen, wie weit die anderen zu gehen bereit seien, ohne ihnen zu sagen, wie weit England selbst zu gehen bereit sei. Rein wirtschaftlich«
Sühnemaßnahmen, die vielleicht vor Monaten nützlich gewesen wären, >eien jetzt zu spät, nachdem Mussolini eine Million Mann unter den Waffen habe, von denen 200 000 Mann an der abessinischen Grenze entlang marschierten, an der Geschütze. Flugzeuge, Giftgase und Granaten aufgestapelt werden. Irgend jemand habe den Völkerbund im Stich ge^ lassen, und aus diesem Grunde müsse ein Parlament gewählt werden, das dafür sorge, daß sich so etwas nie wiederhole.
Nach Nürnbrrg mn das Ernledonksksl!
Nürnberg und Bückeberg liegen räumlich weit auseinander, zeitlich und vor allem gedanklich stehen sie eng zusammen. Zwischen dem Parteitag in Nürnberg und dem Reichs- crntedanksest auf dem Bückeberg liegt nunmehr bereits traditionsgemäß die Jahrestagung des Reichsnährstandes in Goslar. Ist Nürnberg der sinnbildliche Ausdruck für die politische Ernte der Sämannsarbeit, die Führer und Partei geleistet haben, sind Goslar und Bückeberg Ehren- und Festtage des deutschen Bauerntums, das die wirkliche Ernte in die Scheuer geführt hat.
Zum dritten Mal nach der nationalsozialistischen Revolution begeht Heuer das deutsche Volk sein Erntedankfest. Wie sehr sich inzwischen unsere gedankliche Einstellung verändert hat, sehen wir gerade am Erntedankfest. Es ist nicht mehr die Angelegenheit eines einzelnen Volksteiles, wie dies in der Vergangenheit nur allzu üblich war. Die Begriffe von Blut und Boden und ihr innerer Zusammenhang sind uns heute so geläufig geworden, daß wir das Bauerntum mit seinem gebundenen Besitz als eine der stärksten Quellen deutscher Volkskraft würdigen und achten. Und so hat es sich ganz von selbst gefügt, daß das Erntedankfest zu einem Fest der Volksgemeinschaft geworden ist, die weiß, daß die Kraft eines Staates auf einem gesunden Bauerntum beruht.
Nun ist es Zeit, an die Vorbereitung des Erntedankfestes zu denken. Neben der großen Feier auf dem Bückeberg bei Hameln am 6. Oktober sollen auch diesmal wieder in Land und Stadt würdige Feiern veranstaltet werden, bei denen altes deutsches Brauchtum zu Ehren kommt. Die Erntedankfeiern auf dem Lande werden sich unschwer gestalten lasten. Wie sieht es aber in den Städten aus? Auch dort lasten sich außer in den Kirchen eigentliche Erntedankfeiern gestalten. Am zweckmäßigsten dürften sie durch die Partei und durch die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" in die Hand genommen werden. Ob nun auf dem Lande oder in der Stadt, der eine Gedanke wird Richtung weisend sein, daß wir mit der deutschen Erde aufs innigste verbunden sind. Deshalb muß auch das Erntedankfest 1935 zu einem Tage der ganzen deutschen Nation werden.
zur Mrnsrogr
Ein polnisches Blatt über die Bedeutung der Nürnberger Gesetze
Warschau, 19. Sept. Der nationaldemokratische „Warszawski Dziennek Narodowy" weist auf die große Bedeutung hin, die das Reichsbürgergesetz und das Gesetz zum Schutze des deutschen Biu- tes und der deutschen Ehre für die gesamte Judenfrage haben. Auf gesetzmäßiger Grundlage sei, so sagt das Blatt, die Stellung der Juden in Deutschland zwar nicht nach ihrer wirtkchait- lichen Seite, aber klar und entschieden nach ihrer politischen und rassenmäßigen Seite geregelt worden. Die Deutschen hätten aus dem Luzerner Zionistenkongreß die Schlußfolgerung gezogen, indem sie die Juden als besondere nationale Minderheit anerkennen, die ihr eigenes Leben leben könne, aber nicht die Möglichkeit einer Einmischung in die Regierung des Gaststaates haben dürfe. Jeder, der das Wesen der Judenfrage verstehe, und nationalen Stolz besitze, müsse zugeben, daß die Regelung der Judenfrage, wie ne in Nürnberg erfolgt sei, klug und berechtigt sei. Die Juden stellten ein selbständiges Volk dar mit eigener völkischer Politik und eigenen politischen Zielen. Letztere brächten sie immer in Widerspruch zu den politischen Zielen der Nationen, unter denen sie lebten. Da sie auf Kosten des Wirtsvolkes lebten und sich entwickelten, müßten sie darnach streben, das Wirtsvolk moralisch und politisch zu schwächen. Bei einer solchen Sachlage sei es ein Wahnsinn, den Juden politische Rechte zu geben. Alle nationalen Bewegungen wendeten sich daher auch gegen die politischen Rechte der Juden, aber erst in Deutschland sei diese Frage klar und entschieden gelöst worden, ebenso wie die Rassenseite der Judenfrage. Das deutsche Gesetz mache in dieser Hinsicht Sch»uß mit der Assimilation der Juden und schütze damit nicht nur die Nation vor schädlichen jüdischen Einflüssen, sondern beuge auch vielen persönlichen Tragödien vor, deren Opfer die Kinder der Mischehen sind.
Die Nürnberger Gesetze, so heißt es abschließend, legen eine starke Bresche in den bisherigen jüdischen Besitzstand. Ihre Bedeutung beruht nicht nur darauf, daß sie Sen Charakter der Judenfrage klar Herausstellen, sondern auch auf ihrer suggestiven Kraft, die aus Richtigkeit und Logik des Gesetzes folgt. Infolge dieser suggestiven Kraft werden die Nürnberger Gesetze Nachahmung bei anderen Nationen finden und die Lösung der europäischen Judenfrage um einen bedeutenden Schritt vorwärts bringen.
Leistungen -er Reichsbahn Seim Reichsparleilag
Nürnberg, 19. Sept. Am Mittwoch mittag hat der letzte der 510 Rücksonderzüge vom Reichsparteitag Nürnberg verlassen. Damit ist die große Sonderzugbewegung glatt und reibungslos abgewirkelt. Die Reichsbahndirektion Nürnberg gibt hierzu noch folgendes Zahlenmaterial bekannt: 1042 Sonderpersonenzüge kür den An- und Abtransport, 744 Leersonderzüge, 526 Sonder- lokovtotivfahrten und 307 Gütersonderzüge, insgesamt 2619 Sonderfahrten wurden während des Parteitages ohne Störung durchgeführi. Bei einer Zahl von 850 000 Reisenden, die zu den oerjchiedensten Veranstaltungen hinbefördert und einer etwa gleich großen Zahl, die wieder zurückbefördert wurden, umfaßt di« Lchanitleistung der Reichsbahn rund 1700 000 Reisende. Bei dich«: Zahl ist der Durchgangsreiseverkehr durch Nürnberg nicht berücksichtigt.