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Schwarzwälder Tageszeitun-

Nr. 193

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lod-ernden Flammen hineingeschleudert wird, sind auf der Straße hilfsbereite Arm-e dabei, das gerettete Ausstel­lungsmaterial, darunter viele kostbare Geräte neuester Konstruktion, zu bergen. Die Hallen 3, 5, 6 und 8 sind fast vollständig leer. Nur noch an vereinzelten Ständen sieht man Ausstellungsstücke liegen, zum Teil mit Decken gegen den Staub geschützt. Inzwischen wurde auch bereits ein Trupp Arbeitsdienst eingesetzt, um mit den Aufräu­mungsarbeiten an den abgelöschten Brandstellen zu be­ginnen.

Die große Funkausstellung geht weiter

Berlin, 2V. August. Die Ausstellungsleitung gibt folgende Verlautbarung bekannt:

Nach der Besprechung mit Reichsminister Dr. Eöbbels beschloß kurz vor Mitternacht die Ausstellungsleitung die ununterbrochene Fortführung der Ausstellung in den Hal­len 1 und 2, in denen der Volkssender arbeitet» sowie die Weiterführung der Jndustrieschau in sämtlichen anderen, durch das Feuer gänzlich unbeschädigt gebliebenen Hallen. Lediglich die Zndustrieschau in Halle 4 erfährt eine kurze Unterbrechung und wird mit allen Kräften in kürzester Zeit wiederhergestellt sein. Die Vorführungen des Volks­senders und die Abenddarbietungen gehen programmäßig weiter.

Die Ausräumungsarbeiten in der Funkausstellung

Berlin» 20. August. Nach der Besprechung mit Reichs­minister Dr. Göbbels beschloß der Vertreter des Staats­kommissars der Hauptstadt Berlin, Vizepräsident Steeg, unverzüglich alle verfügbaren Kräfte einzusetzen» um in kürzester Frist die Trümmer der abgebrannten Halle zu beseitigen. Heute, Dienstagfrllh 7 Uhr, werden mit den Arbeitern der Unternehmung, eine Pionierkompagnie, Ar­beitsdienst und SA. eingesetzt. Es wird in drei Schichten gearbeitet werden. Trotz aller Schwierigkeiten werden die Aufräumungsarbeiten spätestens am Donnerstagabend ab­gewickelt sein, wobei noch einmal darauf hingewiesen wird, daß die Ausstellung selbst keinerlei Unterbrechung erleidet.

Kühne Rettungstat des Fahrstuhlführers im Funkturm

Berlin, 20. August. Bei dem schweren Brandunglück, das auch den Funkturm bedrohte, zeichnete sich der Führer des Fahrstuhls zum Restaurant des Funkturms durch eine bewundernswerte Haltung aus. Als die Halle 4 bereits in Hellen Flammen stand und die Feuer­garben zum Funkturm hinaufloderten und dort einen Teil der Lichtreklame in Brand setzten, die unmittelbar in der Höhe des Funkturmrestaurants etwa 50 Meter über dem Erdboden angebracht ist, ließ sich der Fahrstuhlführer nicht abschrecken, noch einmal hinaufzufahren, um einen Teil der Gäste aus dem Restaurant zu bergen. Er brachte sie wohl­behalten unten an und fuhr sofort ein zweites Mal hoch, um noch weitere Menschenleben zu retten. Obwohl die Flammen bereits durch die eisernen Konstruktionen des Funkturmes hindurchschlugen, gelang ihm auch tat­sächlich noch die zweite Rettungsfahrt. Erst dann mußte der Fahrstuhlbetrieb eingestellt werden, da man befürchtete, daß die Seile und die Gleitkonstruktion des Fahrstuhls durch die glühende Hitze nicht mehr ge­brauchsfähig waren.

Leider sind bei dem Brandunglück auch mehrere Verletzte zu beklagen. So sollen drei Hilfeleistende, ein Arbeitsdienstmann und zwei Feuerwehrleute, durch herabfallende Steine und Glas schwerer verletzt worden sein.

28 Verletzte bei dem Vrandunglück in der Funkausstellung

Berlin, 20. August. Die Zahl der Verletzten beträgt nach den amtlichen Feststellungen 26, davon sind zwei Ver­letzungen schwererer Natur.

Nach brr Vertagung

Eden und Aloifi verabschieden sich von Lava!

Patts, 19. Aug. Völkerbundsminister Eden und der italie­nische Vertreter Baron Aloisi haben sich am Montag vormit­tag nacheinander zum Quai d'Orsay begeben, um sich von Laval zu verabschieden. Die Unterhaltung zwischen Laval und Aloisi dauerte etwa eine halbe Stunde, während der Abschiedsbesuch Edens kürzer ausfiel.

Eden Hai anschließend in der englischen Botschaft den abessi- nifchen Gesandten empfangen und ihn über den Verlauf der Dreier-Besprechungen unterrichtet. Eden wird nach London zu­rückkehren. Auch die italienische Abordnung wird im Laufe des Montags abreisen.

Die französische Presse zur Vertagung

Patts, 19. Aug. Zur Vertagung der Konferenz schreibt das Echo de Paris", man müsse annehmen, daß Rom Abisinien in der Form eines Protektorals beherrschen wolle. Der Negus ie> aber entschlossen, solche Absichten mit den Waffen zurückzuweifen. Man müsse sich fragen, ob Mussolini nicht mehr daran liege, sich für die Niederlage von Adua zu rächen und sein Ansehen durch einen militärischen Erfolg zu verstärken, als Ausdehnunzs­möglichkeiten für seine Bevölkerung zu finden. Wenn es so sei, werde keine Macht ihn zurückhalten können, nach Schluß der Regenzeit im September werde er marschieren und dann: be­ginne ein großes Abenteuer für Italien und für Europa. Da­zwischen liege der 4. September. Eden werde im Völkerbundsrat die Verantwortung Italiens für den drohenden Krieg darlegen, Laval aber werde sich, was es auch Frankreich kosten möge, den etwaigen Beschlüssen des Rates anschließen müssen. Italien werde alsdann den Völkerbund verlassen, der eine solche Krise vielleicht nicht überdauern werde. ImOeuvr e" erklärt Frau Tatouis, daß noch niemals in der Geschichte der Kolonialgebiete einem Lande solche günstige Angebote gemacht wor­den leien wie Italien. Aber Mussolini ziehe kalt und ruhig den. Konflikt vor.

- DerMali n" nimmt in letzter Stunde noch einmal Italiens Partei, indem er schreibt, man könne den Halbbarbaren­staat Abessinien nicht auf der gleichen Grundlage wie andere Staaten behandeln. Er ist der Ansicht, daß die Sprache der Ka­nonen bald die Sprache der Diplomaten ablösen werde. Eine letzte fördernde Anregung versucht derFigar o" zu geben. Er

Heiligcnstadt. lg Aug. Reichsleiier Rvsenberg ipracham Sonn­tag auf einer großen Kundgebung des Gaues Thüringen in HeiligenstaSt auf dem Eichsfeld. In dem samt w ruhigen Städt­chen waren 30 000 Menschen zusainmengekomnien. um die grund­sätzlichen Ausführungen des Beauftragten für die gesamte welt­anschauliche Erziehung der NSDAP, zu hören.

Reichsleiier Alfred Rosenberg

führte u. a, folgendes aus?

Nach dem Siege von 1933 hätten alle Nationalsozialisten den früheren Gegnern gegenüber ein ritterliches Gefühl empfunden. Wenn es auch notwendig gewesen wäre, den Todfeind der deut­schen Nation, den Marxismus, niederzuschlagen, io wäre doch der neue Staat gegenüber den anderen politischen Gegnern außer­ordentlich großzügig gewesen, er hätte leine Bereitwilligkeit er­klärt, einen 2>rich unter die Vergangenheit zu ziehen. Der Na­tionalsozialismus wolle die Besiegten nicht weiter schlagen, son­dern sich mit allen Kräften dem Neuaufbau oes Reiches widmen: die Arbeitslosigkeit überwinden, die Hilfe für die Notleidenden einleiten, das einige Reich schaffen und die Ehren nach außen wieder Herstellen Selbst den Juden gegenüber hätte die deutsche Revolution anders verfahren, als es sonst in der Geschichte üblich gewesen wäre und hätte sich mit den allernötigsten Maßnahmen begnügt. Das alles sei aber mißverstanden worden und in zu­nehmendem Matze könne heute beobachtet weiden, daß sich die Gegner von früher wieder fänden und bemüht wären, die ge­meinsame Front, ,n der sie uns 14 Jahre lang bekämpft hätten, im geheimen erneut aufzurichten.

Die nationalsozialistische Bewegung fuße aus drei Grund­sätzen:

1. setze sie die nationale Ehre als Höchstwert aller ihrer Handlungen,

2. vertrete sie die Gewissensfreiheit für alle Deut­schen. und

3. habe sie die Verpflichtung übernommen, das gesunde Blut in Deutschland zu schützen.

Gegen diese drei Grundsätze habe die November-Republik schwer gesündigt und wir könnten heute angesichts des neuen Kampfes gegen uns nicht mehr vergessen, was damals gegen Deutschlands Vergangenheit getan worden wäre, und wie man alles Große be­schmutzt habe, um eine WiedererweckungDeutschlands für die Zukunft zu verhindern. Die jüdiichen Pazifisten hätten sich früher erdreistet zu schreiben, sie würden jeden Plan einer deutschen Wiederaufrüstung sofort an die Gegner verraten, der Pälat Kaas habe erklärt, aus moralisch-weltanschaulichen Grün­den würde er sich mit seinen politischen Freund-n einer deutschen Aufrüstung widerietzen und der Pater Slrathmann vom so­genanntenFriedensbund deutscher Katholiken" habe program­matisch ausgesprochen, man müsse den Frontsoldaten die Hand zum Gruß verweigern. Und jo hätten sie gemeinsam alles getan, um Deutschlands Wiederaufstieg zu verhindern; nur gegen sie sei es möglich gewesen, die deutsche Gleichberechtigung in der Welt wieder zu erkämpfen und die Voraussetzung für eine deutsche Freiheit nach innen und außen überhaupt zu schaffen. Angesichts dieser Tatsache sei es bezeichnend, wenn neben den Juden und Bolschewisten die Zentrumsemigranten einen konzen­trischen Kampf auch heute noch gegen Deutschland führten. Der Jesuitenpater Muckermann Habs in feiner holländischen Lmi- grantenzeitung erklärt, das Luch des FührersMeinKamv f" müsse von allen Christen abgelehnt werden! Dann habe er für die Kirche nicht nur das Recht, über Moral und Religon zu urteilen beansprucht, sondern noch am 4. August 1935 erklärt, daß auch die Bestimmungen über dieFundamente des Staates" der Beurteilung der Kirche unterworfen seien. Wie sie Fundament« eines Staates aussähen, für den die Zen­trumsprälaten kämpften, das hätten wir in der Tätigkeit ses Matthias Erzbcrger wie im Wirken der November-Republik 14 Jahre lang gesehen, die nichts unversucht gelassen habe, di" wirklich« Grundlage eines deutschen Staates zu zerschlagen unx. für immer das Erwachen der deutschen Nation zu verhindern. Als Folge dieser furchtbaren Korruption der Zsntrumsführer- schaft ergäben sich heute die Devisenprozesse der Orden mit nahezu logischer Konsequenz, denn wenn das Zentrum keine staatliche Moral kannte, so hätte auch den in Frage stehenden Orden keine Kenntnis davon kommen können.

Uns Nationalsozialsten ist es heute mehr als je klar gewor­den, daß die alten Kräfte des Zentrums politisch mit dem Weltbolschewismus in einer Front ständen und es bedürfe gar nicht der Aufforderung aus Moskau, hier diese Front zu bilden.Angesichts dieser Hetze stellen wir Nationalsozialisten aber mit Stotz fest, daß wir der tiefen Ueberzeugung sind, mit dem Siege über die November-Republik einen entscheidenden Schlag gegen die internationale politisch-bolschewistische Unter­welt geführt zu haben. Wir haben damit nicht nur das deutsche Volk aus einer tödlichen Umklammerung gerettet, sondern Sie

emvsieyil die Methode unmittelbarer Besprechungen mit Mussol.ai wie sie IM Falle des französisch-italienischen Ver­hältnisses zum Erfolg geführt habe. Man möge also in Rom oder in einer anderen italienischen Stadt weiter verhandeln und Baldwin oder Sir Samuel Hoare mögen selbst die Reise nach Italien antreten.

Das O e u vre" schreibt u. a.: Zum ersten Mal seit den seit Monaten währenden Verhandlungen in dem abessinischen Streit­fall hätten die unparteiischen Beobachter heute das deutliche Gefühl, daß Italien es vorziehe, einen Krieg zu führen. Die Mehrzahl der Italiener glaube, daß die Feindseligkeiten am 15. September beginnen und daß sie den italienischen Waffen große Erfolge bringen würden. Höheren Orts würde die Dauer der Eroberung auf sechs Monate geschätzt und die Einnahme von Addis Abeba in kaum drei Monaten erwartet. Gewisse Italiener hielten es nicht für ausgeschlossen, daß Ita­lien sich des 15jährigen Nachkommen von Menelik bedienen würde, der sich in Dschibuti aufhalte; sic würden ihn in Addis Abeba krönen und Abessinien dann im Namen eines Kaisers durchdringen.

3n italienischer Beleuchtung

Nom, 19. Aug Der Abbruch der Pariser Dreier-Besprechungen wird in Rom als eine bereits vorausgesehene Tat­sache empfunden. Es erregt nirgends Verwunderung, daß die

Kultur ganz Europas vor dem Verderben bewahrt. Und wir müssen weiter erklären: Ganz gleich von welcher Seite heut« der Kampf gegen den Staat und die Bewegung Adolf Hitlers ge­richtet wird, diele Kräfte immer zugunsten der Parole des jetzigen Moskauer Kongresses sich auswirken müssen, Deutschland in eine bolschewistische Räterepublik zu verwandeln. Wer heute gegen Deutschland kämpft, kämpft sür den Weltbolschewismus.

Ich habe früher erklärt, daß der neue Staat, um unter das Vergangene einen Strich zu machen, es unterließ einen Gerichts­hof einzusetzen, mit der Aufgabe, die gesamten Vorgänge zuprüfen, welche zum 9, November 1918 führten. Der frühere parlamentarische Untersuchungsausschuß war natürlich unfähig, wirkliche Klarheit zu schaffen. Ich habe auch erklärt, daß unser Staat es unterlassen habe, die Spionagetätigkeit im Elsaß nach­träglich zu untersuchen, daß er es auch unterlassen habe, die Fä­den der separatistischen Bewegung im Rheinland bloßzulegen. Das alles war geschehen, um den alten Kampf nicht weitcrzu- führen, um abzuschließen mit der Vergangenheit, Angesichts des jetzigen Kampfes aber, der seitens des Weltbolschewismus, der Juden und der Zentrumsführer wieder eingeleitet worden ist, glaube ich, daß es an der Zeit wäre, zu überlegen, ob es im Interesse der geschichtlichen Wahrheit nicht notwendig erscheint, ein solches Untersuchungsgericht zu berufen, das aktenmäßig die von uns allen erlebte Zusammenarbeit zwischen Zentrum und Marxismus im Jahre 1918 feststellt und das die Tätigkeit der Zentrumsführer in der Separatistenzeit näher aufzeigt.

Weiter guig Reichsleiter Rofenberg dann auf das Prinzip der Gewissensfreiheit ein und erklärte, daß unsere Ge­neration nicht schuld an der konfessionellen Spaltung sei. Er betonte noch einmal unter Hinweis auf seine Rede in Erfurt, daß nach wie vor die NSDAP, keine Partei einer religiösen Konfession darstelle, daß sie als Bewegung nicht an einem reli­giösen dogmatischen Kampf teilzunehmeu gedenke, daß sie jede echte religiöse Ueberzeugung programmatisch achte, deshalb in dieser Frage aber nicht der einen oder anderen Konfession ein Monopol zubilligen könne.Was die nationalsozialistische Be­wegung fordert, ist nur das seelische S e l b st b e st i m- mungsrechl eines jeden Deutschen. Das ist zu sichern gegen alle Angriffe. Die Aufgabe des Nationalsozialismus ist aber vor allen Dingen, die Lebensgrundlagen der gesamten Nation zu erkennen und diese zu festigen, auszubauen und sür alle Zeiten zu schützen. Wenn von der gegnerischen Seite erklärt wurde, daß die Gewissensnöte zum Widerspruch zwängen, so glauben wir ihnen nicht!"

Der Nationalsozialismus habe den Kommunismus vertrieben. Der neue Staat habe die Eottlosenverbände aufgelöst er habe also das vollbracht, was alle Kirchen und kirchlichen Parteien zusammen genommen nirgends zustande gebracht hätten. Seit mehr als hundert Jahren kämpfe die Kirche gegen die Loge, sie habe sie jedoch nie überwältigen können, und seit 70 Jahren kämpfe sie angeblich gegen den gottlosen Marxismus, habe ihn aber nicht überwunden, vielmehr sei er angesichts dieserKämpfe" immer weiter anzeschwollen und schließlich zu einer Weltgefahr für alle Völker geworden. Darüber hinaus habe der National- sozialsmus die Freiheit der Seelsorge sichergestellt und den Kirchen seinen Schutz angedeihen lassen

Reichsleiter Rvsenberg ging dann auf den Schutz des ge­funden Blutes ein und erklärte, wenn die Natur auch nach kirchlicher Lehre von Gott geschaffen sei, so sei es eben Pflicht, diese gesunde, starke Natur auch in uns Menschen zu schirmen. Wenn die Menschen durch die Errichtung der Weltstädte eine ungesunde Gegenauslese verursacht hätten, dann sei es heute ihre Pflicht, diese Schäden wieder gutzumachen. In der Erhal­tung des Gesetzes zur Verhütung des erbkranken Nachwuchses gebe es keine Kompromisse, und die alten Mächte würden sich damit abfinden müssen.

Abschließend betonte Reichsleiter Rosenberg:lieber die Pro­teste der Vergangenheit wird unser Jahrhundert zur Sicherung der Lebensgrundlagen des deutschen Volkes zur Tagesordnung übergehen. Wir sagen das alles nicht, um einen Kampf zu ent­fesseln, sondern nur, um nach der Feststellung der Unerschlltter- lichkeit unserer Anschauung allen Gutwilligen nach wie vor die Hand zu reichen. Sie werden einmal er­kennen müssen, daß auch sie als ehemalige Gegner mit ihre« Nachkommen die Vorteile aus dieser nationalsozialistischen Hal­tung ziehen müssen. Wir wissen, daß es, um ein« neue Welt z« bauen, Abkehr zu halten gilt von vielem Vergangenen. Nur der Mut dies zu tun, hat einmal zur Gründung der NSDAP, geführt, nur dieser Mut hat uns 14 Jahre lang kämpfen lasse» und diesem Mut werden wir nie, solange wir leben, entsage», ganz gleich, was uns das Jenseits bringen mag. Die Wieder­geburt des deutschen Volkes einzuleiten, das ist die Aufgabe unserer großen Epoche, die einmal Ernst Moritz Arndt ver­kündete: Ein Volk zu fein, das ist die Religion un­terer Zeit!"

hier im voraus zum Tode verurteilten Bestrebungen, auf diplo­matischem Wege in letzter Stunde noch unvermeidliche Ereignisse abzuwenden, restlos gescheitert sind. DiepsychologischeEnt- wicklung des abessinischen Streitfalles, so betont man hie:, deutet einzig und allein auf die Lösung, die vom italienischen Regierungschef angedeutei wurde.

Londoner Viöllerstlnrmeu

London, 19 Aug. Aus den Leitaufsätzen der Londoner Mor­genpresse geht hervor, daß man den in der Pariser Mitteilung erwähnten diplomatischen Verhandlungen ohne große Hoffnung entgegensteht.

Times" kritisiert die wenig höfliche Behandlung, die Mus­solini Frankreich und England auf der Pariser Konferenz habe zuteil werden lassen und sagt, der Ernst der italienischen Ent­scheidung könne gar nicht übertrieben werden. Ein unmittel­barer Konflikt zwischen Italien und dem Völkerbund sei an­scheinend unvermeidlich. Wenn Mussolini sich nicht mit vernünf­tigen Zugeständnissen abfinden wolle, dann müsse man sorg­fältig und ohne Ueberstürzung überlegen, welche Schritte Eng­land gemeinsam mit allen anderen Mächten des Völkerbundes unternehmen solle.

M orn i n gpoft" stellt fest, daß ein« europäische Macht be­absichtige, Krieg als Werkzeug der Politik zu gebrauchen, und zieht daraus den Schluß, daß England mit der Wahrscheinlich-