Nr- 193

Schwarzwälder Tageszeitung

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leit rechnen müsse, ,n der Zukunft einmal gegen seinen Will«, in einen neuen und noch furchtbareren Krieg verwickelt z« werden.

Zn dem liberalenNews Chronicle" heißt es, das ein« M hoffnungsvolle Ergebnis des Pariser Zusammenbruches sei, Wtz er England und Frankreich einander bei der Verteidigung de- Grundsatzes der kollektiven Sicherheit viel näher ge- diacht habe.

Die Haltung der englischen Regierung

nach dem Abbruch der Dreierbesprechungen

London, 19. Aug. Der zur Zeit noch in Aix-les-Vains wei­lende Ministerpräsident Bald min hat die Mitglieder des britischen Kabinetts am Montag aufgefordert, sich für eine Sondersitzung bereit zu halten, auf der die durch den Zusammenbruch der Pariser Abessinienkonferenz heraufbe- sKworene Lage beraten werden soll. Ein fester Zeitpunkt ist «och nicht angesetzl, doch dürfte die Sitzung wahrscheinlich schon W Freitag stallfinden.

Der englische Außenminister Sir Samuel Hoare kehrte am HIontag abend von seinem Landsitz in Norfolk nach London zu­rück. Auf der Rückreise- sprach er beim König von England auf dessen Schloß in Sandringham vor. Der Minister für Völker- bunLsangelegenheiten Eden wird alsbald nach seiner Montag abend erfolgenden Rückkehr nach London zunächst dem Außen­minister über den ergebnislosen Verlaus der Pariser Drei- Mchte-Vesprechungen berichten.

Der Standpunkt Irlands

Dublin, 19. Aug. Der Präsident des irischen Freistaates de Lalera hat beschlossen, an der am 4. September beginnen­den Genfer Ratstagung persönlich teilzuneh­men. Er beabsichtigt, den Standpunkt des irischen Freistaates zum italienisch-abessinischen Streitfall darzulegen und will, wie verlautet, die Bereitwilligkeit seiner Regierung zum Ausdruck bringen, die Bemühungen des Völkerbundes zur Erhaltung des Friedens und der Unabhängigkeit Abessiniens in jeder Hinsicht zu unterstützen.

Die Kriegsvordereilungen schreiten fort

London, 19 Aug. Wie aus Port Said berichtet wird, war der italienische Schiffsverkehr durch den Suezkanal am Wochen­ende beionders lebhaft. Die südwärts gehenden Dampfer dollen Tanks und Panzerwagen, Lastauiomobile und sonstige Kraftwagen >eder Art, sowie Bier und Wein geladen: auch kam «in riesiger Schwimmkran durch. Die Ankunft des Dampfers Gange" mit 20VÜ Soldaten an Bord gab Anlaß zu großen sireudenkundgebungen der italienischen Kolonie. Die nordwärts »Menden Schiffe waren teils leer, teils hatten sie Kranke an Lord.

An Bank- und Schiffahrtskreisen werden die bisher von der italienischen Regierung gezahlten Kanalgebühren auf 750 909 Pfund Sterling geschätzt.

Versuchsfahrt mit heimischen Treibstoffen

Berlin, 19. Aug. Ein eigenartiges und für die Avus unge­wohntes Bild war es, als Montag früh Korpsführer Hühnlein IS Lastwagen auf eine achtwöchige Versuchsfahrt schickte. 12 ver­schiedene heimische Treibstoffe sollen unter gleichen Bedingun­gen. gleichen Witterungsverhälrnissen und auf der gleichen Strecke auf ihre praktische Geeignetheit untersucht werden. Dre verschiedenen heimischen Treibstoffe sind Holz, Holzkohle. Torf­koks, Vraunkohlenschwelkoks, Braunkohlenbriketts, Anthrazit, Eteinkohlenschwelkoks. Methanol, Methan, Ruhrgasöl, Dampf­anthrazit und Dieselöl.

Die Gesamtfahrt wird über 20 000 Kilometer gehen: 19. Au­gust bis 31. August Avus- und Stadtfahrten, 1. September bis 5. September Ueberfahrt zum Nürburgring, 6. September bis 21. September Nürburg-Ring 22 September b,s 30. Septem­ber Rückfahrt Süddeutschland nach Berlin, 1 Oktober bis 12 Oktober Avus- und Stadtsahrten. Die Gesamtergebnisse dieser Prüfungssahrt werden wichtige Aufschlüße über die Verwen­dung und Wirtschaftlichkeit der einzelnen heimischen Treibstoffe ergeben.

Aus Stadt md Lmd

Altensteig, den 20. August 1935.

Bericht über die Gemeinderatsfitzungen vom 24. Juli und 14. August 1935

Anwesend: Der Bürgermeister und 8 bezw. 6 Ratsherren

Zum Schutze des Obstes wie der Garten- und Feldfrüchte wird Wilhelm Schanz, Hilfsarbeiter als Feldschütze aufge­stellt, unter den gleichen Bedingungen wie im Vorjahr. Da Miner wieder Felddiebstähle Vorkommen, wird die Bevölkerung gebeten, diesem wie der Polizei jede Unterstützung bei Ermitt­lung von Tätern zuteil werden zu lassen. Asozialen Menschen, die nur ernten wollen und nicht säen, muß unbedingt das Hand­werk gelegt werden. ^ ,

Die Sparkasse Altensteig benötigt zu einem Anbau an der südwestlichen Hausecke von O. W. Nr. 40, Paulusstaffel, 3 qm. Der Platz wird zum Preise von 6.00 RM. je qm käuflich abgetreten. ^

Ein Teil des Abwassers von der oberen Stadt wird zur alten Steige zwischen den Anwesen von H. Hentzler und Maurer Schaible in offenem Kandel heruntergeleitet und dort in einem Schacht aufgefangen. Bei stärkerem Wasserlauf werden Vorbeigehende hiebei belästigt. Schaible hat nun an­läßlich anderer Vcrbesserungsarbeiten eine Mauer zum Abschluß des Kandels hergestellt, hinter welcher der Schachteinlauf ver­legt ist, und um llebernahme der hälftigen Kosten hiefllr nach­gesucht. Dem Gesuch wird entsprochen.

. Auf ein Werberundschreiben des Vokksbundes für das Deutschtum im Ausland wird der Beitritt zu die- stm Bund mit einem Jahresbeitrag von 10 RM. erklärt. Wegen Versendung von Heimatgrützen anläßlich des Tages des deutschen Volkstums am 22.September 1935 wird mit der hiesigen Orts­gruppe des VdA. Fühlung genommen. , ^

Bei dem letzten Sturmwind sind in den städtischen Waldun­gen, hauptsächlich Hagwald, rund 570 Fm. Stamm- und Veigholz angefallen. Das Ergebnis des Verkaufs vom 18. August 1935 wird genehmigt und beim Stammholz der Zu­schlag den Höchstbietenden erteilt. Die Erlöse bewegen sich zwi­schen 59,370,1 Prozent der Landesgrundpreise.

Die Reichspostdirektion hat den Entwurf zu einem neuen

Vertrag über die Kraftpostlinie Altenstei gB es e n- feld übergeben. Der Zuschuß der Kreisverbünde Nagold und Freudenstadt beträgt jährlich noch 300 RM. (statt seither 600 RM.); im übrigen sind die Bedingungen wie seither, ins­besondere sind die Wagenhallen und. Nebenräume auch weiter­hin unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und baulich zu unter­halten. Der Anteil an dem Zuschuß, der auf den Kreisverband Nagold entfällt (etwa 80 RM.), ist von der Stadtgemeinde zu tragen. Einwendungen werden gegen den neuen Vertragsent­wurf nicht erhoben.

Metzgermeister Vögele hier war bisher von der Bezah­lung der Einfuhrgebühr für Fleisch befreit. Da die zu Grunde gelegten Voraussetzungen nicht mehr zutreffen, werden mit sofortiger Wirkung die ordnungsmäßigen Einfuhr­gebühren auch von ihm erhoben.

Heinrich Müller jr., Flaschnermeister, hat nach erfolgrei­chem Besuch der Fachschule für Elektrotechnik in Karlsruhe die Prüfung als Elektromeister abgelegt. Auf sein Gesuch wird er als Installateur im Bereich des städtischen Elektrizitätswerks zugelassen.

Befürwortet wird ein Antrag auf Gewährung der staatlichen W oh n u n g s b e i hi l f e, ebenso wird die vorgeschriebene Bürgschaft (hälftige Ausfallhaftung im Sinne des Woh­nungsbürgschaftsgesetzes von 1919) zur Erlangung eines Bau­darlehens bei der Württ. Landeskrcditanftalt in einem anderen Fall geleistet.

Weitere Gegenstände der Beratungen waren Mitteilungen und Grundstücksschätzungen. ,

Reichswettkampf des Reitertrupps III 1153. Gleich den anderen SA.-Formationen ist auch der Reiter­trupp III 1/153 zum SA.-Reichswettkampf angetreten. Nachdem am vorletzten Sonntag in Freudenstadt der sport­liche Teil und das Kleinkaliberschießen erledigt wurde, war am letzten Sonntag der Trupp zum reiterlichen Teil ange­treten. Die Aufgabe bestand aus einem Eeländeritt von 15 Kilometer in 105 Minuten zu reiten. In diesem Ritt mußten fünf Hindernisse und eine Kletterstelle über­wunden werden. Der Ritt ging über Zumweiler, Ett- mannsweiler, Beuren, Lengenloch, Altensteig. Während dieses Ritts wurde auch eine Einsatzübung gezeigt und zwar das Vorgehen eines Spähtrupps. Zur Abnahme der Prüfung waren Standartenführer Dr. Bubenhofer, sowie Sturmführer F i n k b e i n e r - Freudenstadt anwe­send. Unter Truppfürer Kaltenbach wurde- die ge- gestellte Aufgabe gut durchgeführt und auch die Zeit pünkt­lich eingehalten, so daß der Trupp die Zufriedenheit des Standartenführers fand. An den Geländeritt schloß sich eine Propagandafahrt mit einem Sechserzug, dem drei Fanfarenbläser von der Stadtkapelle vorausritten. Sie spielten abwechselnd den Fehrbelliner Reitermarsch, so­wie den Kreuzritter-Fanfarenmarsch. Die Bläser waren des Reitens unkundig, erledigten aber tapfer ihre Aufgabe, der Wagen des Sechserzugs war mit Fahnentuch geschmückt und trug die AufschriftAlles für Deutschland" undDes Volkes Friede erhält der Soldat". Die Propagandafahrt fand überall Aufmerksamkeit und Beifall und erfüllte zwei­fellos den beabsichtigten Zweck der Propagandafahrt.

Stallhöchstpreise für Schweine. Als Stallhöchstpreise für Schweine wurden angeordnet in den Landratämtern Nagold und Freudenstadtje48 Pfg., in den Land­ratämtern Calw und Neuenbürg je 49 Pfg. pro Pfd. Lebendgewicht. Hingewiesen sei darauf, daß Verstöße gegen diese Anordnung mit einer Ordnungsstrafe bis zu 1000 -4k im Einzelfalle geahndet werden.

Aus dem in Stuttgart stattgefundenen Obermeistertag der Fleischerobermeister Württembergs seien die Ausfüh­rungen des Landeshandwerksmeisters Bätzner erwähnt. Er wies auf die Erklärung des Führers hin,die Preise bleiben, die Löhne bleiben." Wenn also Löhne und Preise bleiben, dann müßte der Hebel an anderer Stelle angesetzt werden und die Frage sei zu prüfen, ob das Rohprodukt, in diesem Fall das Schlachtvieh, nicht billiger beschafft werden könne. Der Redner geißelte in diesem Zusammenhang mit scharfen Worten d i e Unsitte des Trinkgeldes. Ein Handwerker, der Trinkgelder gebe und dadurch seinen Verufskameraden schädige, gehöre vor das Ehrengericht. Auch das rücksichtslose Verhalten einzelner am Stuttgar­ter Schlachthof, das dazu geführt habe, daß ältere Meister eine jüngere Kraft, die noch genügend Elastizität zu tur­nerischen Leistungen habe und entsprechend die Ellenbogen gebrauchen könne, zum Einkauf h-eranziehen mußten, rügte er scharf. Er gab seiner Bereitwilligkeit Ausdruck, für einen gerechten Ausgleich zwischen Landwirtschaft, Be- und Verarbeiter sowie Verbraucher zu sorgen. Ein Wandel in der Gesinnung des einzelnen Handwerkers sei notwendig. Die Angriffsflächen beim Fleischergewerbe müßten restlos verschwinden; Trink- und S ch m i e r ge l de r m ü s- sen aufhören. Eine Frage der Preiserhöhung habe unendlich viel Nachteile. Er werde jedoch alles tun, um den drei Schichten Reichsnährstand, Fleischergewerbe und Verbraucherschaft gerecht zu werden.

Ettmannsweiler, 20. August. (Goldene Hochzei t.) Am heutigen Tage kann Johann Georg Mast sen. und seine Ehefrau Margarete geb. Egeler das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Der Jubilar ist 73 und die Jubilarin 72 Jahre alt und beide erfreuen sich noch recht guter Gesundheit. Es vergeht kaum ein Tag, po man beide nicht auf dem Felde arbeiten sieht und bis vor einem Jahr konnte Mast sen. noch auf die Jagd gehen. Voraus­sichtlich findet am kommenden Sonntag eine öffentliche gol­dene Hochzeit statt. Die ganze Gemeinde beglückwünscht das goldene Hochzeitspaar. Möge es noch lange bei guter Gesundheit beisammen sein können!

Vösingen, 19. August. (Preisschießen.) Am Sonntag, den 18. August, hielt der K.K.Sch.V. Bösingen ein P r e i s s chi e ß e n ab. Von nah und fern kamen Freunde und Gönner des edlen Schießsportes herbei, um in friedlichem Wettkampfe die Kräfte zu messen. Nach regem Schießbetrieb erfolgte um 19 Uhr im Gasthaus zumHirsch" die P re i s v ert e i l u n g. Preise er­schossen folgende Schützen: Auf 50 Meter: 1. Stein, Pfalz- grafenweiler 56 Ringe; 2. Christian Volz, Bösingen 54 R.; 3. Wilh. Heinzelmann, Bösingen 53 R.; 4. Ernst Volz, Bösingen 53 R.; 5. Jedele, Jselshausen 52 R.; 6. Frei, Pfalzgrafenweiler 52 R.; 7. Matth. Mast, Vösingen 52 R.; 8. Schleeh, llnterwaldach 52 R.; 9. Emil Rentschler, Vösingen 52 R.; 10. Ehr. Kaupp, Neu-Nuifra 51 R.; 11. Wagner. Pfalzgrafenweiler 51 R.;

12. Bauer, Durrweiler 51 R.; 13. Romann, Bösingen 50 R.; 14.Romann, Aach50R.; 15. Mast. Erömbach 50 R.; 16.Dieterle,

Erömbach 49 R.; 17. Keßler, Jselshausen 49 R.; 18. Maier, llnterwaldach 49 R.; 19. Emil Koch, Bösingen 49 R.; 20. Mönch, Bösingcn 49 R.; 21. Braun, Durrweiler 48 R.; 22. Gottlieb Hauser, Vösingen 48 R. Auf 14 Meter: 1. Matth. Mast, Vösingen 35 R.; 2. Ernst Volz, Vösingen 35 R.; 3. Ehr. Kaupp, Neu-Nuifra 34 R.; 4. Emil Koch, Bösingen 34 R.; 5. Lehre, Jselshausen 34 R.; 6. Müller, Vösingen 34 R.; 7. Toch­termann, Jselshausen 34 R.; 8. Stein, Pfalzgrafenweiler 34 R.; 9. Lutz, Pfalzgrasenweiler 34 R.; 10. Wagner, Pfalzgrafenweiler 34 R.; 11. Ehr. Mast, Bösingen 33 R.; 12. Gottlieb Hauser, Bö­singen 33 R.; 13.Bauer, Durrweiler 33 R.; 14. Mönch, Bösingen 33 Ringe. Echützenheil!

Freudenstadt» 19. August. (Goldene Hochzeit.) Am Sonntag konnte Oberlehrer a. D. Johannes Kraft, Freudenstadt, mit Gattin das Fest der goldenen Hoch­zeit feiern.

Wildbad, 19. August. (Einbruchsversuch.) In einer der letzten Nächte versuchte ein bis jetzt noch unbekannter Täter, im Keller des Landesproduktenhändlers Stockert einzubrechen. Er drang durch das Kellerfenster in das Haus ein und eignete sich Käse, Flaschenbier und an­dere Lehensmittel an. Der Besitzer hörte das Geräusch; auf Anruf ergriff der Dieb die Flucht und ließ seine Beute zurück.

Vom Kreis Neuenbürg, 19. August. (Allerlei aus dem Bezirk.) Am letzten Donnerstag durften 4 0 Kinder des Kreises, die sich um die NS.-Volkswohlfahrt durch Sammeltätigkeit besonders verdient gemacht haben, i n Böblingen fliegen. In drei Autos fuhren die Kinder voller Erwartung zum Ziel ihrer Sehnsucht. Im Rundflug ging es dann in Partien zu fünf über Stutt­gart und Umgebung. Es war für sie alle ein großes Er­lebnis. Innerhalb vier Stunden hatten alle 40 Kinder ihre Flüge hinter sich und nach Beendigung des Fluges erhielten sie in dem großzügig angelegten Flughafenhotel noch ein Essen. Daß sie hochbefriedigt und glücklich nach Hause fuhren, kann man sich denken. Am gleichen Tag hatten die Amtswalte rinnen der NS. - Frauen­schaft des Kreises Neuenbürg hier eine Tagung, wo­bei von der Kreisleiterin die grundlegende Einstellung der Partei zu den religiösen Problemen ümrissen wurden. Das wichtigste aus dem Parteiprogramm sei absolut anzustre­ben, das Christentum in die Tat umzusetzen. Es wurde dann das Programm für die Arbeit durchgespro­chen, die nach den Parteiferien in Angriff zu nehmen ist. Von der neugeschulten Kreis-Sozialreferentin wurden hierauf die einzelnen Punkte des Gebietes der Volkswohl­fahrt besprochen. Mitgeteilt wurde, daß am 31. ds. Mts. vom Kreis Saarbrücken der Gegenbesuch von 250 Frauen zu erwarten ist, für deren Unterbringung gesorgt werden müsse. Fest ge nommen wurde in Pforzheim ein verheirateter 44 Jahre alter Mann aus Gräfenhau- s e n, sowie ein 54 Jahre alter Mann aus Arnbach wegen Diebstahls und Hehlerei von Edelmetallen.

Entringen, OA. Herrenberg, (Segelflugzeug­taufe.) 2m Hinblick auf die langjährigen Beziehungen der Gemeinde Entringen zum Hause von Ow (Schloß Ho- henentringen) hat Freiherr von Ow in Wachendorff die Patenschaft für das Entringer Segelflugzeug übernom­men. Frhr. v. Ow hat am Sonntag den Taufakt selbst voll­zogen.

Bühl. OA. Rottenburg, 19. Aug. (Schwerer lln- iall.) Einem badischen Personenkraftwagen fuhr ein ent­gegenkommender Radfahrer mitten in der Kurve bei der Schloßmauer in die linke Seite Der Radfahrer, ein jünge­rer Gärtner aus Horb, befand sich jo in Fahrt, daß er mit Kops und Brust die Scheibe der linken Wagentüre zertrüm­merte. Durch die Elassplitter wurde der Radfahrer io schwer verletzt, daß er blutüberströmt vom Platz getragen werden mußte.

Stuttgart, 19. Aug. (Anbieten von Fremden­zimmern auf der Straße.) Der Polizeipräsident teilt mit: Zur Zeit werden, hauptsächlich von Inhabern sogen,wilder Pensionen". Fremdenzimmer auf der Straße angeboren. Das Anbieten geschieht vielfach in einer die Fremden belästigenden Weise und ist geeignet den Ruf der Stadt Stuttgart zu schäbigen. Ich mache darauf aufmerk­sam, daß das Anbieten von Fremdenzimmern auf der Straße nach Paragraph 45 Abs. 1 der Straßenverkehrsvor- schritten für den Bezirk des Polizeipräsidiums Stuttgart verboten ist und daß Zuwiderhandelnde streng, nötigen­falls mit Haft, bestraft werden

Todesfall. 2m Alter von nahezu 80 2ahren ist in Stuttgart, wo er seit 20 2ahren im Ruhestand lebte, Prä­sident v. Zindel gestorben. Seine juristische Laufbahn führte ihn in den höheren Verwaltungsdienst, wo er 1897 auf die Stelle des Kanzleidirektors in das 2ustizministeriuin beru­fen wurde 2m 2ahre 1900 wurde er zum Vortragenden Rat beim 2ustizministerium mit dem Titel Ministerialrat ernannt, um im Jahre 1908 mit dem Titel eines Direktors und im selben Jahre noch mit dem Amt des stellvertretenden Bundesratsbevollmächtigten im Bundesrat ausgezeichnet zu werden.

VomZugüberfahren. Am Sonntag mittag stürzte auf bis jetzt unaufgeklärte Weise ein 20 Jahre alter Fahr­gast während der Fahrt aus einem Eisenbahnzug der Linie FellbachBad Cannstatt und wurde überfahren. Er erlitt schwere Verletzungen, denen er sofort erlag.

Möhringen a. F., 19. Aug. (Den Verletzungener­legen.) Am Samstag erlag im Krankenhaus der mit dem Motorrad bei Leinfelden verunglückte 19jährige Kurt Bauer seinen schweren Verletzungen.

Eßlingen, 19. Aug. (Tödlicher Motorradun- s a l l.) Am Sonntag ereignete sich auf der Straße Brühl- Eßlingen in der Nähe der Gastwirtschaft ein Zusammen­stoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Mo­torradfahrer. Hierbei hat der Lenker des Motorrads so schwere Verletzungen davongetragen, daß er auf dem Weg zum Krankenhaus verstarb.

Eltingen» OA. Leonberg, 19. Aug. (Revolverspie­lerei.) Am Samstag hantierten junge Leute mit eine» Revolver. Durch Unvorsichtigkeit löste sich ein Schuß und die Kugel drang dem 20 Jahre alten Flaschner Ernst Böhm« ler in den Hals. Der Verunglückte befindet sich in Lebens­gefahr. >