Nr. 192

Aus Nadi 8asb

Altensteig, den 19. August 1933.

NS.-llrlauber

Dienstag» den 20. August 1933: Tagesfahrt über

Freudenstadt, Zwieselberg, Rippoldsau, Wolfach,

Gutach, Hornberg, Triberg (Wasserfälle), und zurück

über Vernecktal, Schramberg, Schiltach, Alpirsbach,

Freudenstadt. Abfahrt 8 Uhr früh. Rückkunft gegen

19.00 Uhr. Preis 4 RM.

Schwimmfest Sommernachtsfest. Zwar sah es am gestrigen Sonntagvormittag nicht darnach aus, als ob das Schwimmfest der Turngemeinde und das für den Abend vorgesehene Sommernachtsfest abgehalten werden könnte. Das Wetter besserte sich aber und zur festgesetzten Zeit zogen Turner und Turnerinnen unter Musik und frohem Gesang hinaus zum Stausee, um das Schwimm fest zu beginnen. Ein kurzer Regen schien zwar einen Strich Lurch die Veranstaltung machen zu wollen, aber man hielt sich an das Programm und das Wetter wurde immer freundlicher und belohnte den Optimismus der Turner. Mit großem Interesse wurde das 100 Meter Brustschwim­men, das 30 Meter Brustschwimmen, das beliebige 50 Mir. Schwimmen und das Streckentauchen vorgenommen. Auch das 4 mal 23 Meter Staffelschwimmen der Schüler und das Kürsprüngen fand statt, obwohl das Wasser außer­ordentlich kühl war und der Aufenthalt in demselben keine reine Freude war. Der Fallschirmabsprung, der das be­sondere Interesse der Zuschauer in Anspruch nahm, klappte zwar nicht so ganz, aber es war ein schönes Bild, wie sich der bunte Fallschirm von den Tannen abhob. Der Sprung wurde später wiederholt. Nachdem sich das Wetter freund­licher gestaltet hatte, war der Zuzug zum Stausee immer größer und kaum mag eine Veranstaltung der Turn­gemeinde einmal einen so großen Zulauf gehabt haben wie die gestrige. Es war ein kleines Volksfest, das hier vor sich ging. Reiche Abwechslung boten die Turner und Turnerinnen mit Fähnenschwingen, Freiübungen, Barren­turnen, Keulenschwingen, Hammerschlagübungen, Pferde­springen und Reckturnen. Belustigende Spiele folgten. Besonderen Spaß machte dabei das Zielspiel, eine neue Attraktion des Turnvereins. Die Stadtkapelle wirkte bei der Veranstaltung ebenfalls mit und bot außerdem manche schöne Musik. Es waren recht vergnügte Stunden, die man draußen am Stausee erlebte und an denen nicht nur unsere KdF."-llrlauber, Kurgäste und Einwohner der Stadt, sondern auch zahlreiche Besucher aus den umliegenden Orten teilnahmen. Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, bei der auch ein finanzieller Erfolg der Turngemeinde zu verzeichnen war, da sie die Bewirtschaf­tung selbst übernommen hatte. Mögen auch für die Turn­sache selbst dabei neue Freunde gewonnen worden sein. Auch das Sommernachtsfest konnte seinen Verlauf nehmen. Der Stadtgarten unter den Eichen war diesmal ganz besonders schön illuminiert, wobei sich das Elektrizi­tätswerk mit Werkfllhrer Brändle ganz besonders ver­dient gemacht hat. Die Stadtkapelle bot unter seinem Dirigenten Maier viel schönes. Die Turnerinnen führ­ten auf der Tanzdiele Volkstänze auf, die zu allgemeinem Tanz überleiteten. Es wimmelte im Stadtgarten von Menschen, die sich an dem Zauber der Illumination freuten.

IW Meter Brust, Turner: 1. Hans Schmerle 1.49 Min.;

2. Collmer 1.53 Min.; 3. Emil Hornberger 1.55 Min.; 4. Fr.

Schaible 1.56 Min.; 5. Schäfer 1.69 Min.; 6. Max Ludwig 2.03 Min.; 7. Otto Schmerle 2.08 Min.; 8. Wolfgang Luz 2.20 Min.; 9. Ziefle 2.21 Min.; 10. Richard Zirn 2.22 Min. SO Meter Brust, Turner: Rudolf Müller 0.43 Min. 50 Meter Zugend, bel.: 1 . Hans Müller 0.48 Min.; 2. Alfred Bürkner 1.12 Min. 50 Meter Brust, Turnerinnen: 1. Hilde Zirn

0.59 Min.; 2. Frida Frey 1.00 Min.; 3. Maria Großmann

1.03 Min.; 4. Klara Steeb 1.05 Min. Streckentauchen: 1. Hans Schmerle 35 Meter; 2. Collmer 35 Meter; 3. Otto Wochele 25 Meter. 25 Meter bei., Schüler: 1. Erich Schaible und Oskar Schilling 0.26 Min.; 2. Paul Köhler 0.27 Min.;,

3. Kurt Kalmbach und Wilh. Schanz 0.29 Min.; 4. Eugen Haas

>0.30 Min.; 5. Fr. Guckelberger 0.31 Min.; 6. Erwin Bürkle

0.35 Min. 4 mal 25 Meter Staffel. Schüler: 1. Staffel

1.35,2 Min.; 2. Staffel 1.36,3 Min. Kürspringen: 1. Wolf­gang Luz; 2. Max Ludwig; 3. Otto Wochele; 4. Paul Wochele; 5. Ziefle.

Besuch. Die Schreiner-Innung des Krei­ses Böblingen stattete anläßlich einer Schwarzwald- Autofahrt am Samstagnachmittag Altensteig einen Besuch ab. Obermeister Schaible mit weiteren hiesigen Kol­legen waren zur Begrüßung auf dem Marktplatz anwesend, wo anschließend imGrünen Vaum"-Saal gemütliches Beisammensein war. Nach 2^/sstündigem Aufenthalt ging die Fahrt über Wildbad (Enztalbeleuchtung) weiter. Am gestrigen Sonntagvormittag traf auch die Orts­gruppe Pforzheim des Schwarzwaldver­eins mit zwei Postomnibussen hier ein und nahm Aufent­halt. In derTraube" war Vesperpause und anschließend unter Führung hiesiger Bürger ein Rundgang, bei dem sich die Pforzheimer sehr anerkennend über Altensteig und seine Reize aussprachen. Das weitere Ziel waren die großen Tannen bei Kälberbronn und Vesenfeld.

Neuenbürg, 17. August. (Rucksack- und Vadedieb ge­faßt.) Durch das Zusammenwirken der hiesigen Land­jägerbeamten mit der Pforzheimer Kriminalpolizei wurde der Rucksackdieb, der, wie erinnerlich, am 3. 8. d.^Z. am Büchenbronner Aussichtsturm einen Rucksack mit In­halt im Werte von 200 RM. entwendete und kurze Zeit darauf den Gelddiebstahl aus einem am Enzufer gegenüber der Haltestelle Engelsbrand parkenden Personenkraftwagen verübte, letzten Donnerstag von der Pforzheimer Krimi­nalpolizei in der Person des Fr. Schenkel aus Brötzin­gen ermittelt und festgenommen.

Dobel, 17. August. Die U m b a u ar b e i ten auf der Dobler Höhenstraße sind zu Ende. Sie nähmen zirka vier Monate in Anspruch. An den betreffenden Stellen der abgerutschten Böschung wurden durch Mauern starke Ver- . steifungen geschaffen, so daß eine neue Gefahr von Mate­

Schwarzwälder Tageszeitung

rialabrutsch kaum mehr möglich ist. Auch auf der Strecke von Dobel nach Herrenalb sind die Bauarbeiten soweit fertig. Zur Zeit wird die Eyachtalstraße bis zur Landesgrenze geteert, nachdem sie zuvor frisch gewalzt wor­den war. Bei der Eyachbrücke läßt die Straßenbauver­waltung außerdem zur Zeit die Straßeninsel Her­richten, was einerseits den Vorteil hat, daß die Uebersicht an diesem Kreuzungspunkt eine bessere ist, anderseits trägt die Anlage zur Verschönerung des Heimatbildes bei.

Horb a. N., 17. August. (Zwei Unglücksfälle.) Hier ereigneten sich in kurzem Zeitabstand zwei Unfälle, die auf die Schwerhörigkeit der Verunglückten zurllckzusüh- ren waren. In dem einen Fall wurde ein schwerhöriger Mann, der 75 Jahre alte Georg Gfrörer, infolge un­achtsamen Verhaltens auf der Straße von einem Lastkraft­wagen an ge fahren, wobei der alte Mann nicht uner­hebliche Kopfverletzungen und Schürfwunden an den Hän­den davontrug. In dem zweiten Fall erschrak der schwer­hörige Franz Müller infolge seines Leidens beim Herannahen eines Autos so sehr, daß er in die Fahrbahn stürzte und von dem Kraftwagen überfahren wurde. Dabei erlitt der Mann erhebliche Kopfverletzungen, Schürf­wunden und einen Rippenbruch.

Nottiveil-Altstadt. 17 Aug. (Nicht in Gruppen fahren!) Aus der Straße Altstadt-Eöllsdors ereignete sich bei der Bahnüberführung e'v schweres Unglück. Ein 16 Jahre alter Junge aus Zim. n o. R., der mit seinem Fahrrad aus der linken Straßenleite neben drei anderen Radfahrern herfuhr, stieß mit einem entgegenkommenden Motorradfahrer aus Feckenhaujen zusammen. In schwer verletztem Zustand wurden der Motorradfahrer und der Radfahrer nach Anlegen von Notverbänden durch die Sa­nitätskolonne ins Bezirkskrankenhaus Rotlwei! verbracht.

Stuttgart, 17. Aug. Die Frage der Unterbringung der Kur­gäste. die seit dem Wiederaufleben des Kur- und Badebetriebs in Bad Cannstatt schon in diesem Sommer in recht erheblicher Anzahl verlieren sind, Hai der Stadtverwaltung und dem Kur: amt Bad Cannstatt vielfach Sorgen bereitet. Die Stadlverwak rung hat nun das Haus Taubenheimerstraße 8 in unmittelbarer Nähe der Quellen- und der Kuranlagen erworben und es ;u einem Fremdenheim umgestaltet

Stuttgart, 17. Aug. (Motorradunglück.) Am Samstag früh ereignete sich auf der Straße Bad Cannstatt- Fellbach ein schweres Motorrcdunglück, das leider ein Men­schenleben forderte Anscheinend infolge eines Reifendefek­tes geriet ein Motorradfahrer in voller Fahrt ins Schleu­dern und kam zu Fall, als er gerade einen Lastkraftwagen überholt hatte. Der Führer des letzteren konnte nicht mehr rasch genug bremsen, so daß der Lastkraftwagen über den am Boden liegenden Motorradfahrer und seine Maschine hinwegfuhr. Dieser war sofort tot. Seine Leiche konnte nur mit Mühe aeboraen werden.

Fcllbach, 17. Aug. (G e w e r b e s ch a u.) Die Stadtver­waltung Fellbach wird in Gemeinschaft mit der Firma Pfitzer GmbH, und sämtlichen Fellbacher Handwerkern und Gärtnern in den Tagen vom 31. August bis 10. September eine Gewerbe- und Gartenbau-Ausstellung und eine allge­meine Blumenschau durchführen.

Plieningen a. F., 18. Aug. (Z u , a m m e n st o ß.) Ais der in der hiesigen Apoibeke tätige Gehilfe sich mir dem Motorrad zu seiner Arbeitsstätte begeben wollte fuhr »r an der Straßenkreuzung beim Gastbaus zumHirsch" if Plieningen in voller Wuchl au! einen Stuttgarter Liefer­wagen, der gerade die Straße gegen Neuhausen passieren wollte. Mit schweren Verletzunaen, besonders auch im Ge­sicht, wurde der Verletzte in ein Stuttgarter Kranke-Haw- befordert.

Die auslavdsdeuMen Jungen

Auf der Fahrt durch Württemberg und Baden

Friedrichshasen, 18. Aug. Am Samstag früh sanken im deut­schen Hochlandlager in Lenggries die Fahnen der Nationen. Um 7 Uhr wurden wieder die Omnibusse zur Welterfahrt bestiegen. Dann ging es durch Lenggries. Bad Tölz, Kochel nach Füssen. Auf dem Burghof wurde den auslandsdeurschen Kameraden ein Mittagessen gereicht, das die Gauleitung der Stadl Augsburg gestiftet hatte. Nach dem Mittagessen sprach der stellv. Gauleiter Schmidtzu den Jungen: Deutsche Jungen! Ich grüße euch hier im Namen meines Lauleiters und im Namen unseres Gaues Schwaben. Ich grüße euch hier an der Schwelle des Schwaben­landes, des Stammes, der durch Jahrhunderte hindurch die Fah­nen den Deutschen vorangeiragen hat, des Stammes, der sich in der ganzen Welt verbreitet hat. Er führte weiter aus. daß sie als deutsche Jungen, nachdem sie Deutschland und unsere deut­schen Menschen kennengeiernt haben. Künder dieses neuen Deutschland sein sollen in der weiten Welt.

Am Samsrag abend 7 Uhr trafen dann die Jungen auf dem Schulhausplatz in Friedrichshafen ein. Die ganze Stadt prangte im Flaggenschmuck. Die Jungen bezogen dann ihre Quar­tiere im Volksschulgebäude und marschierten hierauf geschlossen zum Saalbau der Zepvelin-Wohlfahrt. wo ein gemeinsames Abendessen eingenommen wurde. Anschließend fand hier die offizielle Begrüßung und zu Ehren der Gäste ein Schwaben­abend statt. Der stellv. Gauleiter Schmidt sprach im Na­men des Reichsstatthalters Murr zu den auslandsdeutschen Jungen herzliche Begrüßungsworle und hegte den Wunsch, daß sie das Bewußtsein mit nach Hause nehmen, daß sie zur großen Familie aller Deutschen gehören. Bürgermeister Bärlin gab seiner Freude Ausdruck, daß gerade unsere Stadt auf der Deutsch­landreise berührt wurde und hieß die Jungen im Namen der Stadt und der ganzen Bürgerschaft herzlich willkommen. Im Laufe des Abends erschienen noch Reichsstatthalter Murr und Major Petri von der Landespolizei. Volkstänze. Gedichte in schwäbischer Mundart und der EinakterDie sieben Schwaben" versetzten in echt schwäbische Stimmung.

Am Montag morgen erfolgte die Weiterfahrt nach Ueber- lingen, Radolfzell, Singen, Tiengen. BonnLorf, Lenzkirch über Rotkreuz nach dem Feldberg. Vom Titisee aus geht die Fahrt durch das Höllenral nach Frei bürg, dort Ankunft 19 Uhr.

Am Dienstag Weiterfahrt über Emmendingen, Offenburg Kehl. Oberkirch nach Karlsruhe. In der Festhalle erfolgt eine Begrüßung durch den Reichsstatthalter.

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Opfer der Motorro-roserei

Reutlingen, 19. August. (Schweres Motorradunglück. Zwei Todesopfer.) Ein Motorradun glück, das zwei Menschenleben forderte, ereignete sich am Samstagnacht an der Straßenkreuzung beim Südbahnhof. Der von Ehningen kommende Motorradfahrer Walter Schwarz aus Tübingen wollte in die Straße nach Reut­lingen einbiegen, wobei er aber nach links aus der Fahr­bahn kam und mit aller Wucht auf den Eartenzaun der Holzwarenfabrik von Schwab auffuhr. Schwarz schlug mit dem Kopf gegen denZa un, während der auf dem So­zius sitzende 16 Jahre alte Metzgerlehrling Emil Ren­ner aus Reutlingen in den Garten geschleudert wurde und dabei fo stark gegeneinen Baum prallte, daß er so - fort tot war. Der Unfallwagen brachte beide in das Kreiskrankenhaus Reutlingen, wo Schwarz bald nach der Einlieferung seinen schweren Verletzungen erlag. Nach der Aussage eines Augenzeugen hatte das Motorrad kurz vor der Unfallstelle eine Geschwindigkeit von ungefähr 80 Kilometer. Das Motorrad, das Renner gemietet hatte, wurde vollständig zertrümmert.

WjrtsüMswkrbuna

Der Reichs- und Preußische Wirtschaftsminister über­mittelt uns den folgenden Erlaß IV. 14 172/35 betr. Wirtschaftswerbung:

Von den Anzeigenvermittlern ist mir mitgeteilt wor­den, daß in der letzten Zeit in den Kreisen der gewerb­lichen Wirtschaft eine auffallende Zurückhaltung bei der Vergebung von Werbeaufträgen festzustellen sei. Wenn ich auch nicht verkenne, daß die Belastung der Wirtschaft sichtbar ist, so scheint mir ein Sparen bei den Werbekosten jedoch unzweckmäßig und kurzsichtig zu sein. Die Vernach­lässigung der Werbung muß sich schon jetzt in einem Rück­gang der Exportaufträge bemerkbar machen, wird aber besonders nachteilige Auswirkungen zeigen, wenn die Be­schäftigung mit öffentlichen Aufträgen einmal nachläßt.

Ich bitte, die in Betracht kommenden Kreise der Wirt­schaft auf diese nachteiligen Folgen hinzuweisen und sie eindringlich aufzufordern, in der Werbung nicht nachzu­lassen."

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Die Siedlungsausstellung Schleswig-Holstein 1935, die unter der Schirmherrschaft des Gauleiters Oberpräsidenten Lohse vom 24. 8. bis 15. 9. 1935 auf dem Ausstellungsgelände der Stadt Altona durchgeführt wird, wird vom Heimstättenamt der NSDAP, und der DAF., Gau Schleswig-Holstein und dem In­stitut für deutsche Wirtschaftspropaganda e. V., Berlin veran­staltet. Diese Siedlungsausstellung ist die erste große Schau, die in übersichtlicher Form die Ziele des deutschen Siedlungs­werkes nach heutigen Gesichtspunkten einer überörtlichen Raum­ordnung an zahlreichen Beispielen erläutert. Der Hauptteil dieser ideellen Schau wird in der mehr als 6000 Quadratmeter umfassenden neuen Messehalle organisch aufgebaut. Der Be­sucher gelangt durch eine Ehrenhalle in die Abt. I der Ausstel­lung, in der an Hand von Modellen und Tafeln gezeigt wird, daß der Mensch der Ausgangspunkt für jede volkserhaltende Siedlungspolitik sein muß, wenn sie Erfolg haben soll.

Die zweite Abteilung veranschaulicht, wie sehr es bei jeder Siedlungstätigkeit auf eine gesunde Lebensbasis ankommt und sie stellt in anschaulicher Weise die städte- und landbaulichen Belange der Reichs- und Landesplanung heraus. Weiter zeigt diese Abteilung, was auf diesem Gebiete vom Reichsheimstät­tenamt in enger Zusammenarbeit mit den übrigen Organi­sationen der Bewegung und den zuständigen Behörden bisher geleistet wurde. Durch Modelle und Planmaterial alter und neuer Kleinsiedlungen wird hier gezeigt, wie in Zukunft ge­siedelt werden soll. Die enge Verbundenheit zwischen Reichs­heimstättenamt und Reichsnährstand kommt in einer Darstel­lung der bäuerlichen Siedlung in Verbindung mit den Land­gewinnungsarbeiten zum Ausdruck.

In der dritten Abteilung wird die Straße in ihrer histori­schen Entwicklung an Modellen der Gencralinspektion für das deutsche Straßenwesen dargestellt. Die vierte Abteilung um­faßt Garten und Kleintierhaltung und sie leitet mit Modellen und lebendem Material zum wirtschaftlichen Teil der Ausstel­lung über. In einigen Seitenkojen werden handwerkliche Ar­beiten: Weberei, Hausgerät in einfachster Form wertvolle Anregungen bieten. Hier sind vor allem die Gesichtspunkte sparsamster Haushaltung und Wirtschaftsführung herausgestellt.

Auf dem Freigelände sind nach Plänen des Reichsheim­stättenamtes Siedlungshäuser errichtet. Die Häuser sind voll eingerichtet, so daß sie einen guten Eindruck der Wohnlichkeit und Wirtschaftlichkeit vermitteln. Bei der Einrichtung der Häuser haben das Handwerk und die NS.-Frauenschaft tatkräf­tig mitgewirkt. In opferfreudiger Weise haben sich alle in Frage kommenden Behörden und die Organisationen der Par­tei, insbesondere der DAF., die Handwerkerschaft, die NS.- Frauenschaft, die NSKOV., NSV., Luftschutz, Siedler, Klein­gärtner und Kleintierzüchter zur Verfügung gestellt, um an dem Aufbau der bedeutungsvollen Schau mitzuhelfen. So wird die Siedlungsausstellung Schleswig-Holstein Künder und Weg­bereiter einer neuen Lebensform sein, die die Sehnsucht des Volkes erfüllen und ihm die Energien zurückgeben soll, am Auf­bau eines mächtigen deutschen Reiches kraftvoll mitzuwirken.

WS Soden

Heidelberg, 16. August. (Heidelberger Studentinnen in der Fabrik.) Elf Heidelberger Studentinnen haben den Hörsaal mit dem Fabrikbetrieb vertauscht. Durch Vermittlung des Frauenamtes der Deutschen Arbeitsfront stellten sie sich zur Ablösung von Arbeitsfrauen zur Ver­fügung, die während dieser Zeit in Urlaub gehen konnten. Die Studentinnen stellten sich kostenlos in den Dienst der Sache und erreichten dadurch, daß den Arbeiterinnen auch für einen zusätzlichen Erholungsurlaub ihr Lohn erhalten werden konnte. Das ist Sozialismus der Tat!

Mannheim, 18. Aug. (300 neue S i e d l e r stell e n.) Im jogenannten Kollektur-Wald sind zur Zeit Baumfäller am Werk, die das ganze Gelände abholzen und dadurch Platz schaffen für eine neue Siedlung. Mit den Bauarbeiten wird bald begonnen werden können. Nach dem Bebauungsplan find auf dem Gelände des Kollekturwaldes 300 Siedler­stellen vorgesehen.

Baden-Baden, 18. Aug. (Baden-Baden senktdie Kurtaxe.) Die Bäder- und Kurverwaltung senkt ad 16. Srotember die Kurtaxe um 30 Prozent. Eleickzeitia