zcittgt. Die Kartoffeln sollen nicht quer, sondern der Länge nach geschnitten werden.
Kulturen von Buschbohnen kann man fast überall anbringen, wo es sonnig ist, man kann sie auch als Zwischen- knltur nehmen. Die Buschbohnen find auch für Konservezwecke zu gebrauchen. Die Stangenbohnen find in etwa 60 Centim. Abstand anzupflanzen, 2 Reihen auf jedem Beet. Die Stecken müssen frei stehen, damit sich die Bohnen nicht beschatten. In trockenen Zeiten müssen die Bohnen und Erbsen gründlich gegossen werden. Bezüglich des Anbaus von Spinat muh davor gewarnt werden, viele Beete anzubauen, weil er schnell in den Samen schießt. Es sollte deswegen immer nur ein Teil des verfügbaren Landes angepflanzt und der andere für andere Zwecke nutzbar gemacht werden. Die gelben Rüben machen wenig Ansprüche und sind doch als Gemüse sehr ausgiebig. Die Saat darf nicht zu stark eingedeckt werden, gewöhnlich werden 4 Reihen auf ein Beet gesät. Auch die Kultur der Zwiebeln stellt keine zu hohen Ansprüche. Sie werden in 5—6 Reihen auf 1 Beet angesät.
Der Redner schloß seine allgemeinen Ausführungen mit dem Hinweis darauf, daß unsere tapfere Armee draußen ihr Alles dransetzt, um den militärischen Sieg zu erringen, daß sie aber auch erwarten könne, daß wir in der Heimat jeder an seinem Platze, Mitarbeiten, daß Deutschland auch aus wirtschaftlichem Gebiet den Sieg über seine Feinde davontrage.
Nach dem Vortrag stellte sich der Redner zur Beantwortung von Anfragen aus der Praxis zur Verfügung. Die große Anzahl von Anfragen aus dem Kreise der Zuhörer gab dem Referenten noch Gelegenheit, in eingehender Weise den Fragestellern Auskunft und Ratschläge über die verschiedensten Fragen des Gemüsebaus zu geben, und so bildete diese praktische Erörterung eine willkommene Ergänzung des theoretischen Teils.
Zn einem Schlußwort des Vorsitzenden der Veranstaltung. Regierungsrat Binder, in dem dieser dem Referenten den Dank der Versammlung aussprach und auch den Teilnehmern, die sich aus den Bezirken Talw, Nagold und Neuenbürg in so großer Anzahl eingefunden hatten, für das entgegengebrachte Interesse gedankt hatte, wies er nochmals auf den Zweck des Vortrages hin, der dahin gehe, als Auskunftsmittel für das im Lauf des Kriegs wohl etwas knapper werdende Mehl und Fleisch mehr Gemüse als Nahrung zu verwenden, was auch aus gesundheitlichen Gründen überhaupt zu empfehlen sei. Der Herr Regierungsrat machte
dann noch auf den Erlaß der württ. Regierung aufmerksam zur Erhaltung des Brotgetreides, warnte die Landwitte vor Zurückhaltung ihrer Getreidevorräte, die eventuell enteignet werden könnten, und wandte sich noch mit Recht gegen jene Sorte von Menschen, die sich berechtigt glauben, an den Maßnahmen unserer Heeresleitung bei jeder Gelegenheit Kritik üben zu müssen. Jetzt sei keine Zeit zum Kritisieren. Jetzt heiße es handeln, und in Anwendung dieses Grundsatzes — in vermehrter Weise Gemüse bauen. — Mit Befriedigung konnte der Vorsitzende feststellen, daß zu dem Vortrag auch recht viele Frauen sich eingesunden hatten, auf denen ja zum großen Teil die Pflichten für unsere wirtschaftlichen Maßnahmen im Interesse der Volksernährung ruhen.
Freiherr von der Goltz an Fungdeutschland,
Oberlehrer Thumm, der Vorsitzende der Stuttgarter Ortsgruppe von Jungdeutschland, hat dem Generalfeldmarschall Freiherrn von der Goltz zum Jahreswechsel Glückwünsche übermittelt, auf die folgender Feldpostbrief aus Konstantinopel unterm 5. Januar eingelaufon ist: Mein hochverehrter Herr Oberlehrer! Ihren gütigen Brief vom 27. Dez. erhielt ich hier am 3. ds. Mts., und ich spreche Ihnen meinen aufrichtigen Dank dafür aus. Ihre warmen und männlich kräftigen Worte haben mir sehr wohl getan und mich dahin gestimmt, daß ich gern bereit sein werde, falls ich heimkehve, mit aller mir noch verbliebenen Kraft mich wieder der Sache der Jugend und des Jungdeutschlandbundes zu widmen. Manche Enttäuschung und Widerwärtigkeit, die ich inzwischen erfahren hatte, hatte mich zweifelhaft gemacht, ob dies ratsam und möglich sein würde.
Darüber, daß der Jungdeutschlandbund sich nicht nur im Beginn des Krieges, sondern auch noch während desselben glänzend bewährt hat, herrscht zurzeit im Vaterlande nur eine Stimme. Dies wird unserer gemeinsamen Sache, wie ich hoffe, einen endlichen Sieg verleihen. Deutschland wird einer kräftigen Jugenderziehung für die Zukunft in erhöhtem Matze bedürfen. Es mutz in unfern Gauen ein stolzes, heldenhaftes Geschlecht emporwachsen, wenn
Deutschlands Fahnen für alle Zeiten hochgehalten werden sollen. Wenn auch der gegenwärtige große Krieg glücklich für uns beendet fein wird, so bleibt doch in der Welt noch viel Feindschaft und Hatz gegen uns übrig, die der schmähliche Neid auf Deutschlands Gedeihen gesät hat. Wir werden das alte Soldatensprichwort beherzigen müssen: „Nach dem Siege binde den Helm fester." Wie sich die Organisation nach dem Friedensschlutz gestalten wird, ist heute schwer zu übersehen. Ich würde es jedoch für segensreich halten, wenn die bisherige freie und freiwillige Tätigkeit darin nicht beeinträchtigt würde. Eine völlige Verstaatlichung könnte leicht verderblich wirken. Dies wird auch, wie ich vovaussetze, die Anficht des württembergischen Landesverbandes sein.
Dem gesamten württembergischen Landesverbände und insbesondere der braven Stuttgarter Ortsgruppe bitte ich meine herzlichsten Grütze zu bestellen und ihnen, wenn Sie es für angemessen halten, von diesem Briefe Kenntnis zu geben. Wir haben jetzt nur noch in die Zukunft, nicht in die ÜverL gangenheit zu blicken und an das Verlorene zu denken, so soll es Deutschlands Jugend meinen!
In alter Anhänglichkeit verbleibe ich Ihr ergebener (ge.z) Frhr. v. d. Goltz, Eeneralfeldmarschall.
(S.E.B.) Stuttgart, 25. Jan. Unser Landsmann, der bekannte Orientpolitiker Dr. Jäckh ist, wie wir hören, vom Kaiser im Großen Hauptquartier empfangen und zur Tafel gezogen worden.
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Für die Schriftleitung verantwort!.: Otto Ssltmann, Calir Druck und Verlag der A. Oelschläger'schrn Buchdruckern, Calw.
Calw, den 25. Januar 1915.
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Unser lieber, unvergeßlicher Sohn und Bruder
Carl Krebser,
Füsilier-Regiment Nr. 122, 12. Komp.,
ist am 29. Dezember 1914, den Heldentod fürs Vaterland im Feindesland im Alter von 22 Jahren gestorben.
In tiefer Trauer:
Familie Carl Krebser.
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Paul Schöninger,
Landwehrmann im Infanterie-Regiment Nr. 12V,
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