bestätigt die Niederlage der Engländer bei Sand- fontein am 25. September vr. Is. Darnach find in dem unter Führung des Oberstleutnants von Heydebreck stattgehabten Gefecht S englische Schwa­dronen von unseren Truppen vernichtet worden; 16 Offiziere, darunter ihr Führer, Oberst Grant, und 200 Mann wurden gefangen und zwei Geschütze erbeutet. Verluste auf unserer Seite: 2 Offiziere und 12 Mann gefallen, 25 Mann verwundet. Nach der amtlichen englischen Berichterstattung aus Pretoria von Anfang Oktober waren demgegenüber die Verluste der vereinigten Engländer und Süd­afrikaner auf nur 15 Tote, 41 Verwundete, 7 Ver­mißte und 35 Gefangene angegeben worden.

Die Neutralen und der Krieg.

Hollands Bereitschaft.

(W.T.B.) Haag, 25. Jan. (Halbamtlich.) Die Regierung hat in einer Mitteilung an die Zweite! Hammer zu dem Gesetzentwurf über eine Verlange- j rung der Dauer des Dienstes in der Territorial-! armee erklärt, daß die Lage der Niederlande noch! wie im August eine sofortige Verfügung über die ge­samten militärischen Streitkräfte erheische Die Re­gierung besitze natürlich Material hierüber, von dem? das Publikum keine Kenntnis habe, betrachte es in-! besten als den Interessen des Landes entgegen, selbst im Allgemeinen Ausschuß Mitteilungen dtrüber zu machen. In dem Bericht der Abteilungen der Ersten Kammer über das Budget des Ministeriums des Aeußern wurde der Amtsführung des Ministers An­erkennung gezollt. Der Errichtung einer Mistion beim Vatikan besonders für den Abschluß des Frie­dens wurde zugestimmt. Die Interessen Hollands bringen es mit sich, daß es bei den Friedensverhand- lungen eventuell in Rom vertreten sei. Einige Mit­glieder bezweifelten, ob Rom als Sitz der Verhand­lungen geeignet sei. Andere empfahlen die Bildung einer interparlamentarischen Vereinigung mit offi­ziellem Eharakter, um die Mittel zur Erreichung des Friedens zu beraten. Mehrere Mitglieder mach­ten auf die noch immer übelwollende Art aufmerk- stm, mit der die französische Presse sich über Holland ausläßt, und sprachen die Ansicht aus, daß der holl- ländische Gesandte in Paris nicht prompt genug ge-? gen falsche und übelwollende Mitteilungen einschrei­tet, die Hollands Vorgehen in ungünstigem Lichte dtrstellen.

Schweden gegen England» SeewillLür.

Kopenhagen, 25. Inn. Den Blättern wird aus Stockholm gemeldet: Schweden bereitet sich zu scharfer aktiver Stellungnahme gegen die Vergewal­tigung seiner Handelsfchiffahrt durch England vor. Die Regierung erörtert eingehend den bereits be­kannt gewordenen Vorschlag eines tätigen Schutzes der schwedischen Handelsschiffahrt durch begleitende Kriegsschiffe.

Die Lage in Portugal.

London, 26. Jan. Das Reutersche Bureau meldet aus Vigo von gestern: Reisende aus Portu­gal versichern, daß die Lage ungewöhnlich ernst sei. 300 Offiziere hätte« ihre Degen abgegeben zum Zeichen ihrer Solidarität mit dem Aufstand. Sie beschuldigten die Kameraden und weigerten sich, die Kasernen zu verlosten, wo sie sich als im Arrest befindlich betrachten. Es geschehe dies als Protest gegen den Kriegsminister, der früher Monarchist gewesen und jetzt zur republikanischen Partei übergegangen sei.

Lissabon, 25. Jan. Während des Ministerrats erklärte der Kriegsminister, er sei entschlossen, zurückzutreten.

Berlin, 25. Jan. Aus Mailand meldet die Tägliche Rundschau": Die MadriderEl Liberte" meldet : Die portugiesische Regierung hat ab 1. Jan. die gesamte Zensur für Zeitungen und Brief­sachen ins Ausland aufgehoben. Die Telegramm­zensur wurde auch für Telegramme politischen und militärischen Inhalts gemildert. Man schließt hier­aus in Lissabon die endgültige Beseitigung der Gefahr einer Teilnahme Portugals am europäischen Kriege.

Amerika und die Kouterbandefrage.

Amsterdlm, 25. Jan. Nach Berichten, die von hier an dieDeutsche Tageszeitung" gelangen, ist in Washington das Bureau der Panamerikanischen Union zusammengetreten, um über Mittel zum Schutze der Rechte der Neutralen während des Krieges zu beraten.

Mailand, 25. Jan. Der hiesige Berichterstatter desLokalanzeigers" drahtet: Der DampferDacia" hat nunmehr von Ealvesto« aus seine Reise ange­treten. Der Kapitän erklärte, er werde die gewöhn­liche Route einschlagen und nichts tun, um der Beschlagnahme, auszuweichen. Die englische Regie­

rung erklärte offiziell, sie werde das Schiff mit Beschlag belegen, die Ware jedoch ohne weitere Unkosten für die Reeder nach Rotterdam senden. Ein anderes Schiff der DampferSuglielmina", ist gestern, ebenfalls mit einer Ladung Lebeusmittel für Deutschland, von Newyork abgegangen. Die Reeder, in Amerika naturalisierte Deutsche, erklären, daß sie im Falle der Beschlagnahme des Schiffes an das Staatsdepartement in Washington einen Protest richten werden.

Vermischte Nachrichten.

Den Helden von Tfinglau.

Berlin. 25. Jan. DieNordd. Allg. Zeitung" meldet: Die deutsche Gesandtschaft in Peking hat laut brieflicher Meldung den folgenden Befehl des Kaisers erhalten: In wärmster Anerkennung für die heldenmütige Verteidigung Tsingtaus verleihe ich Kapitän zur See Mayer-Waldeck das Eiserne Kreuz 1. Klasse und behalte mir vor in weitgehen­dem Matze auch die Offiziere und die Besatzung der Festung zu belohnen, ebenso wie die Tapferen von derKaiserin Elisabeth". Sie alle werden aber den schönsten Lohn in der Bewunderung finden, die chnen über die Grenzen des Heimatlandes gezollt Mit Freude habe ich vernommen, daß die?

zukommen, die der Krieg an den ganzen deutschen Organis­mus stellt. Man ist militärisch nicht mit uns fertig gewor­den, nun sollen wir ausgehungert werden. Aber unsere Geg­ner werden auch hier bald einsehen müssen, daß ein Volk wie das deutsche sich nicht aushungern läßt, und wie auf allen Gebieten des öffentl. Lebens, so hat auch inbezug auf unsere Volksernührung während des Krieges der organisierte Wille des Staates eingesetzt, der sich diesem, im jetzigen Augenblick besonders wichtigen, Zweig unserer Rüstung ge­widmet hat. Wir erleiden infolge des Abschneidens unserer Zufuhr von Brotgetreide, das wir jedes Jahr in gewissem Umfange einsühren muhten, einen erheblichen Ausfall, den wir durch Streckung der Eetreidevorräte und durch ander­weitige Schaffung von Nahrungsmitteln ersetzen müssen. Es ist deshalb allerseits begrüßt worden, dah die Zentralstelle nicht nur durch Einzelratschläge unsere landwirtschaftlichen Kreise auf den Anbau zweckmäßiger Bolksnahrungsmittel aufmerksam machte, sondern daß sie die so überaus wichtige Frage der Ernährung des Volkes in allgemeiner Weise in Anregung brachte durch die Veranstaltung von volkstüm­lichen Vorträgen. Inwieweit man damit den Wünschen der Bevölkerung entsprochen hat, das bewies der gute Besuch des Vortrages von Earteninspektor Schönberg aus Hohen­heim, der am Sonntag im Gasthof zumWaldhorn" hier stattfand. Der Redner sprach über den vermerhrten Anbau von Gemüse, der zur Sicherung der Volksernährung not­wendig geworden ist. Er führte in seinem Vortrag, der einen wirklich volkstümlichen Charakter trug, etwa Fol­gendes aus:

Wir können und müssen viel mehr Gemüse produzieren, als es bisher geschehen ist. 1907 hat Deutschland für 50

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Verluste verhältnismäßig gering sind. Die Namen! Millwnen Mark Gemüse emgeführt, 1912 für 139 Millumen

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möglich zu telegraphieren. Eez. W.lhelm I. V. hauswirtschaftliche Gemüsebau, der auch eine beträcht-

«r/s.r». > liche Summe ausmacht. Man sieht also, es handelt sich hier

RVHleUNVI tu Vngtaua. ^ am wirkliche volkswirtschaftliche Werte von Bedeutung. Wie

London, 25. Jan. Die Times erfahren. datz!°b?r ist nun die Frage des vermehrten Gemüsebaus anzu-

d>- »dm.m.ItS. 84 feindlich- H-nd-,-dampf«. d«-^. »'L"L"L?nm7^

Daß sie jetzt unter dem Krieg zu leiden haben, liegt in der Natur der Sache. Manche von den Gewächshäusern, Mist­beeten und Landflächen werden jetzt brach liegen. Sie müssen jetzt einfach zur Gemüsebebauung benützt werden, wenn sich der Anbau auch nicht rentiert. Wenn die Gärtner nur we­nigstens auf die Produktionskosten kommen. Man darf heute auch nicht einwenden, das Gemüse werdenichts" kosten, ! wenn soviel angebaut werde. Diese Gesichtspunkte müssen ^ ^ zurücktrcten in einem Augenblick, in dem der wirtschaftliche

Toronto: Jn Westcanada werden Relterrrg,menter:^arpf gegen unsere Gegner bis zum Aeußersten geführt gebildet, die zusammen mit der britischen und austra- ! werden muß.

Für jedes Land eignet sich nun der Gemüsebau nicht: er verlangt einen bebauten Kulturboden, der noch in alter

in englischen Häfen zurückqehalten wurden, für den Kohlenhandel an der Ostküste zu verwenden gedenkt. Die Dampfer werden öffentlich ausgeboten und an den Meistbietenden vermietet. Sie sollen vor allem der bedenklichen Kohlennot in England abhelfen.

Hilfstruppen für Aegypten.

London, 25 Jan. Die Times melden

Kraft steht. Frühkartoffeln kann man zwar auch schon auf ziemlich rohem Boden erzeugen, wenn das betreffende Land sonnig genug gelegen ist. Die Bearbeitung des Bodens muß sofort geschehen. Der Boden muß mild gemacht werden nach dem Winter durch Benützung von Hilfsmitteln (Kompost.

ltschen Kavallerie in Aegypten Dienst tun sollen

Die französtsche Volkswirtschaft im Kriege.

Kopenhagen, 26. Jan.Berlingske Tidende" meldet aus Paris: Ein französischer amtlicher Be­richt weist eine starke Abnahme aller Staatsein-

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Nach. Gegenüber 1913 nabmen die Zolleinnahmen muß mit Rücksicht auf die Düngung geschieden werden, um 176769000 Francs, die Stempelabgaben um ! Pflanzen, die sehr viel Nährstoff brauchen, wie die Blatt- 43679500 Francs, die Registrierungsgebühren um > pflanzen (Kohl, Salat und Spinat), beanspruchen ein reich 216660000 Francs, die indirekten Steuern um > gedüngtes Land. Stallmist ist hier am geeignetsten; 4 Kilogr. 151252000Francs, die Posteinnahmen UM 33998000 auf 1 Quadratmeter Fläche. Wenn kein Stallmist oorhan- Francs, die Telephoneinnahmen um 12413200 Francs den ist, kann man auch Latrine und Gülle mit Zugabe von ab. Insgesamt beträgt der Einnahmeausfall 658 ; Kunstdünger verwenden. Bor der Bestellung des Gewüft- MiMnn-n -V- .. landes muß es noch einmal gründlich bearbeitet werden,

o der Boden locker gemacht, was das Wachstum wesentlich

fördert. Die Einteilung der Länder soll womöglich von Norden nach Süden gehen, um möglichst viel Sonne zu er­halten. Bei schwerem Boden, wo Unkraut zu erwarten ist, ist die Reihensaat der Breitsaat vorzuziehen. Die Beete sollen ungefähr 1,20 Met. Breite haben und einen Weg von 30 Een tim. freilassen. Für Bohnen und Erbsen empfiehlt sich Stufensaat; die Rettige werden gestupst. Die Reihen­saat hat den Vorzug, daß man die Länder viel hacken kann, wobei der Sauerstoff der Luft in die Erde eindringt, und dadurch die chemische und biologische Tätigkeit der Pflanzen begünstigt.

Der Mißerfolg beim Gemüsebau kommt vielfach daher, daß der Samen nicht richtig eingedeckt wird. Der Samen muß noch eingedrückt werden, damit er gleichmäßig wächst Dann muß das Land gut mit Kompost gedeckt und gehackt werden. Nach dem Auslausen der Saat muß das Land bald­möglichst gehackt werden, eine Wiederholung sollte nach 8 bis 10 Tagen stattfinden. Nach 14 Tagen sollte man bei schwe­rem Boden häufeln.

Die erste Anzucht ist wohl mehr Aufgabe der Gärtner. (Man soll die Samen womöglich im Lande kaufen bei reellen Geschäften.) Die Setzware darf nicht zu dicht gesät werden, damit kräftige Setzlinge herangezogen werden können. Die Setzlinge dürfen dann nicht herausgezogen werden, sondern müssen mit dem ganzen Wurzelkomplex herausgegraben werden. Beim Auspflanzen wird der Hauptfehler gemacht; der Setzling soll in trockenen Boden gesetzt, dann aber gleich mit Wasser benetzt werden. Vorher soll der Boden jedoch nicht mit Wasser getränkt werden, damit die Ware nicht im Schlamm erstickt. Nach dem Setzen ist die Pflanez mit kurzem Dünger zu umgeben, damit die Feuchtigkeit besser festgehalten wird. Wenn die Pflanze sich nicht gleich ent­wickelt, wird die Anwendung von-Kopfdünger meistens helfen.

Was die Kultur der einzelnen Pflanzen anbelangt, so wäre vielleicht folgendes zu sagen: Zur Steigerung der frühen Ernte der Frühkartoffeln sollen die Knollen nicht in Stufen, sondern flach ausgelegt werden, entweder in Käm- * Die württembergische Zentralstelle für die Landwirt-, men oder Hügeln, und sind dann etwas anzudecken. Die schüft, die zur Förderung unserer landwirtschaftlichen Ent- Hügel sind etwa 12 Lentim. hoch zu halten und die Knollen Wicklung schon so viel Gutes geleistet hat, hat auch in der > darauf zu legen, damit sie bei Regenperioden verhältnis- schwersten Zeit, die jetzt unser Volk im allgemeinen und das > mäßig trocken liegen. Zur Verwendung als Saatgut find Gebiet ihrer Pflege im besonderen betroffen hat, Mittel die mittleren Kartoffeln die geeignetsten. Aber auch mit und Wege gefunden, um auf ihre Weise den Pflichten nach- großen Kartoffeln wird ein ausgezeichnetes Ergebnis ge-

DieBeschützer" derxranäe Nation.

Paris, 26. Jan. Blättermeldungen zufolge Netz Millerand vom Präsidenten Poincare ein Dekret unterzeichnen, das den Kriegs minister ermächtigt, die Zahl der Bataillone Senegalschützen in Marokko entsprechend den Ergebnissen der Aushebung fest­zusetzen. In dem Bericht, der das Dekret begründet, hebt Millerand hervor, Franzöfisch-Westafrika könne eine Menge senegalschützen stellen, die in Marokko aüszubilden seien, wo ste sich am besten an das europäische Klima und die europäische Kriegsweise gewöhnen könnten. In einer günstigen Jahreszeit könnten die Truppen dann nach Europa gebracht werden. Ihre endgiltige Ausbildung und die Formierung der Bataillone zu Linienregimentern sei in Frankreich in kurzer Zeit durchzuführen.

Aus Stadt u«d Land.

Tal», den 26. Januar 1915.

Verlustliste des Oberamtsbezirks Calw.

(Amtliche wSrtlembecqifche Verlustlisten Nr. 103 und 104.) Reserve-Ivfanterie-Regiment Nr. 119.

Res. Christian Ohngemach, Stammheim, ins. s. Verw. gest.

Gefr. Ernst Res. Karl

Res. Heinrich Bieder, Crnstmühl, gef.

Stanzer, Möttlingen, ins. s. Verw. gest.

Den gl er, Sulz OA. Nagold, bish. verw., gest.

Infanterie-Regiment Nr. 120, Ulm.

Musk. Emil Zipperlen. Calw, l. verw.

Vermehrter Anbau vou Gemüse im Kriege.