Maßnahmen zvr
Erfolge i» dm Bogest». —
Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.
SilhttW -er VolksernShrung im Kriege.
Schwere BaWe der Assen in Lstomtzen nnd den KorM-en.
Die deutsche« amtlichen Meldungen.
(W.T.V.) Großes Hauptquartier, 25. Za«. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz.) Zn der Gegend von Nieuport und Ppern fanden Artilleriekämpfe statt. Südwestlich Berry au Bac ging uns ein vor einigen Tagen den Franzosen entrissener Graben verloren. Während gestern nördlich des Lagers von Chitons nur Artilleriekämpfe stattfanden, kam es heute dort auch zu Znfanteriegefechten, die noch andauern. Zm Argonnenwald nördlich Berdun und nördlich Toul lebhafte Artillerietätigkeit. Die französischen Angrisfe auf Hartmannsweilerkopf wurden sämtliche abgeschlagen. Die Kämpfe im Walde find für die Franzosen sehr verlustreich. Nicht weniger als 400 französische Zäger wurden tot aufgefunden. Die Zahl der französischen Gefangenen erhöht sich.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Zn Ostpreußen Artilleriekämpfe auf der Front Lötzen und östlich Gumbinnen, und nördlich. Der Feind wurde durch unser Feuer gezwungen, einzelne Stellungen südöstlich Gumbinnen zu räumen. Nordöstlich Gumbinnen wurden feindliche Angriffe unter schweren Verlusten für die Russen abgeschlagen. Zm nördlichen Polen keine Veränderung. Oestlich der Pilizia ereignete sich nichts wesentliches.
Oberste Heeresleitung.
Beschlagnahme der Brotgelreide- und Mehlvorräte.
Der österreichisch-ungarische Tagesbericht-
WTB. Wien, 25. Jan. Amtliche Mitteilung vom 25. Januar 1915: In Polen und Galizien keine wesentlichen Ereignisse. Nur an der N«da! hat lebhafter Eeschützkampf stattgefunden. — Die zur Wiedergewinnung der von uns eroberten Stellungen im oberen Ungtale und bei Vezerszalles angesetzten russische» Gegenangriffe wurden blutig abgewiesen. Ein Versuch des Gegners, bei Rapoi-i lowa durchzudringen, mißlang vollkommen. Der! Feind zog sich über die Zielona zurück. Die Kämpfe ^ der letzten zwei Tage brachten uns in den Karpa- , then 1050 Gefangene ein. !
Die Lage in Polen.
Wien. 25. Jan. Der Krakauer „Naprzod" meldet, wie sich der „Lokalanzeiger" berichten läßt: Die aus der Linie Ezenstochau-Wlosztzawo-Kielce operierenden verbündeten Armeen sind in Kielce eingerückt.
Budapest, 25. Jan. Der „Deutschen Tageszeitung" zufolge läßt sich „Pesti Hirlap" aus Bukarest drahten, daß die russische Presse durchaus einverstanden ist mit dem Entschlüsse des russischen Generalstads, Warschau bis zum letzten Bluts-1 tropfen zu verteidige«. So schreibt der militärische Mitar- § beiter der „Rugkoie Wiedomosti": Wir können uns in diesem , Kriege nicht auf den schon zur Tradition gewordenen „siegreiche« Ruckzug" verlassen, wennschon diesmal sich in unserem Rücken stärkere Stützpunkte befinden. Auch der strengste Winter ist kein Hindernis mehr: denn in unserer Zeit kann man mit Hilfe der Technik auch elementare Hindernisse vollkommen beseitigen. Allerdings sind wir in dieser Beziehung unseren Feinden gegenüber im Nachteile. Wollten wir jedoch Warschau aufgeben und uns auf die nächste Verteidigungslinie von Breft-Litowsk zurückziehen, so würde das ganze Gebiet zu einer einzigen, großen deutsch-österreichischen Festungsanlage werden, und diese würde uns zwingen, Galizien und die Bukowina möglichst rasch auszugeben. Ob wir dabei imstande sein würden, unsere zurückflutenden Truppen auch nur mit dem allernötigsten an Munition und Lebensmitteln zu versorgen, erscheint mehr als zweifelhaft. Kurz und gut: Warschau verlieren, hieße für Rußland, den ganzen Feldzug verlieren.
WTB. Berlin, 25. Jan. Der Bundesrat erließ heute eine Verordnung über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl, sowie über die Sicherstellung von Fleischvorräten. Mit dem 1. Februar tritt die Beschlagnahme der Vorräte an Weizen, Roggen und Weizen-, Roggen-, Hafer- und Gerstenmehl ein. Zur Durchführung der Beschlagnahme ist eine Anzeigepflicht vorgesehen. Für die Regelung des Verbrauches wird eine Reichsverteilungsktelle errichtet. Die Abgabe von Weizenmehl, Noggenmehl, Hafermehl und Gerstenmehl im Geschäftsverkehr ist vom 26. Januar an bis zum 31. Januar verboten. Bezüglich der Fleischvorräte wird den Städten und größeren Landgemeinden die Verpflichtung auferlegt. Dauerwarenvorrat zu beschaffen.
(W.T.B.) Berlin, 25. Jan. Das Staatsministerium erläßt folgende Bekanntmachung betreffend die Beschlagnahme des Brotgetreides:
Durch Beschluß vom heutigen Tage ist die Beschlagnahme aller Brotgetreide- und Mehloorriite für das gesamte Reichsgebiet angeordnet worden. Im Privatbesitz bleiben außer kleinen Mengen unter einem Doppelzentner und außer Saatgut nur solche Vorräte, die in landwirtschaftlichen Betrieben zur Ernährung der in ihnen beschäftigten Personen erforderlich sind. Das gesamte Brotmehl wird auf die Kom- muualoerüände nach dem Verhältnis der zu versorgenden Bevölkerung verteilt werden. Die Kommunalverbände werden den Verkauf der ihnen überwiesenen Vorräte an ihre zu versorgenden Einwohner so regeln, daß jedermann eine entsprechende Menge von Brot und Mehl erwerben kann, und daß andererseits die Vorräte bis zur nächsten Ernte im Hochsommer voll ausreichen. In der ersten Uebergangszeit werden sich Unregelmäßigkeiten in der Brotoersorgung naturgemäß nicht ganz vermeiden lassen. Sie werden aber bald und sicher überwunden werden.
Daß die angcordnete Maßnahme weit tiefer in das wirtschaftliche Leben unseres Voltes eingreift, als alle anderen bisher vom Bundesrat während des Krieges getroffenen wirtschaftlichen Verordnungen, unterliegt keinem Zweifel. Sie ist aber geboten, um eine ausreichende und gleichmäßige Ernährung unseres Volkes mit Brotgetreide bis zum Erdrusch der neuen Ernte sicherzustellcn und ist damit eine staatliche und nationale Lebrnsnotwendigkeit. Die bisherigen Maßnahmen haben sich nicht als ausreichend erwiesen, einen sparsamen Verbrauch der unserer Ansicht nach zwar durchaus ausreichenden aber doch immerhin beschränkten Brotgetrridevorräte zu gewährleisten. Insbesondere haben sie nicht vermocht, eine Berfütterung des Brotgetreides wirksam zu verhindern. Um dem deutschen Volk in der Kriegszeit eine weitgehende Verteuerung des Brotes zu ersparen, haben die Bundesregierungen sich für diesen Weg entschieden.
Die getroffene Maßnahme gibt uns die Sicherheit, daß der Plan unserer Feinde, Deutschland auszuhunger», vereitelt ist. Sie gewährleistet uns eine ausreichende Broternährung bis zur nächsten Ernte. Sie macht unser Land auch in diesem wirtschaftliche« Kampfe unbesiegbar.
Wie unsere todesmutigen Truppen draußen auf der Walstatt, so wollen und werden auch wir Daheimgebliebenen zu unserem Teil den großen Kampf um des Reiches Bestand und Ehre siegreich durchhalten.
Der Islam und der Krieg.
Die Kämpfe im Kaukasus.
Konstantinopel, 26. Jan. Der Eeneralstab teilt mit: Infolge Unwetters kamen die militärischen Operationei- im Kaukasus auf beiden Seiten zum Stillstand. Der Feind, den wir an einem Teil unserer Front zurückwarfen und zum Rückzug zwangen, beschäftigt sich mit der Befestigung neuer Positionen, die er halten konnte.
Konstantinopek» 25. Jan. Aus Ersingjan in Anatolien wird gemeldet, daß dort ein Zug russischer Gefangener, bestehend aus 32 Offizieren und 2400 Mann, eingetroffen sei. Nach einer Aussage haben die kürzlich nach dem Kaukasus gebrachten Truppen aus Turkestan in der letzten Zeit so schwere Ver laste erlitten, daß zahlreiche Kompagnie« nur noch 20 Mann stark find.
Konftantinopel, 25. Jan. Den Blättern zu folge find zur Verstärkung der rusfichen Kaukasus- Armee sibirische T,Appen eingetroffen, die die Kälte bester ertragen können.
Der Aufstand in Marokko.
Konstantinopel. 26. Jan. „Tasvier-i-Efkiar" veröffentlicht den dritten Bericht des marokkanischen Häuptling«« Abdul Malik, der aus Casanblanca hier eingetroffen ist In dem vom 26. Munarrem (14. Dezember) dadierten Brief schreibt Abdul Malik, der fick Emir non Marokko unterzeichnet, es sei ihm nach 15tägigsn Kämpfen gelungen, Fez einznnehmen. Die Bevölkerung habe die marokkanischen Krieger mit großer Begeisterung und lebhafter Rührung empfangen. Die Moscheen seien mit Gläubigen gefüllt gewesen, die Dankgebete verrichtet hätten. Die Franzosen hätten versucht, suf der Flucht die Lebensmittel- und Munitionsdepots zu verbrennen, was ihnen aber nicht gelungen sei. Den Marokkanern sei reiche Kriegsbeute in die Hände gefallen. Obwohl sie gegen die Franzosen in der Ebene zu kämpfen gehabt hätten, seien ihre Verluste unbedeutend gewesen, während die Franzosen 3500 Mann an Toten und Verwundeten, sowie Gefangenen verloren hätten. Unter dem erbeuteten Kriegsmaterial hätten sich mehrere Maschinengewehre und 9 Geschütze, darunter 3 große mit beträchtlichem Kaliber, alle in kriegstüchtigem Zustand, außerdem eine Menge Wagen und 2 Sanitätsabteilungen befunden. Die Bevölkerung der eroberten Gebiete schließe sich den unter Abdul Malik kampfenden Streitkräften an. Nach der Einnahme von Fez habe in der großen Moschee mit großem Gepränge die Verlesung des Fetwas stattgefunden, in dem namens des Sultans und des Kalifen der heilige Krieg ! verkündet wird. Abdul Malik habe dabei eine bedeutsame Ansprache gehalten, in der er sagte, da
der Kalif den heiligen Krieg erklärt habe, hätten alle Gläubigen die Pflicht, daran teilzunehmen. Die Marokkaner sollten kämpfen, um den Franzosen wieder ihr Land zu entreißen, dessen sie sich ungerechter Weife bemächtigt hätten.
(W.T.B.) Paris, 25. Jan. Der „Temps" meldet aus Rabat: Angesichts der fortdauernden Unruhen unter den Branesleuten und den Riattalenten in der Umgebung von Taza hat General Henrys eine starke Kolonne unter dem Befehl des Obersten Bulleux gebildet und am 18. Januar in Taza konzentriert, um allen Angriffen der feindlichen Stämme zuvorzukommen. Die Kolonne besteht aus 4'/- Bataillonen, 2*/- Schwadronen, 4 Maschinengewehrabteilungen, 3 Gebirgsbatterien und 1 berittenen Batterie. — Der Aufstand scheint doch einen gewissen Umfang angenommen zu haben, wenn ein so großer Apparat aufgeboten werden muß.
Das Seegefecht in der Nordsee.
(W.T.B.) London, 25. Jan. Reuter meldet: Die Admiralität meldet, daß der Angriff der deutschen Flotte in der Nordsee vereitelt worden sei. Der deutsche Kreuzer „Blücher" sei in den Grund gebohrt worden. Zwei andere deutsche Kreuzer seien schwer beschädigt worden. Kein englisches Schiss sei gesunken.
Reuter meldet weiter: Die Admiralität berichtet vom 2i. Januar: Heute früh bemerkte ein englisches Geschwader, bestehend aus Schlachtkreuzern und leichten Kreuzern unter dem Befehl des Vizeadmirals Beatty, und einer Flottille von Torpedobootszerstörern unter dem Befehl des Kommodore Tyrrwhitt, vier deutsche Schlachtkreuzer, mehrere leichte Kreuzer und eine Anzahl Zerstörer, die einen westlichen Kurs verfolgten und sich offenbar nach der englischen Küste begeben wollten. Der Feind kehrte sofort um, als er unsere Schiffe erblickte, wurde aber verfolgt und um 9.3V Uhr ka men die Schlachtkreuzer „Lion", „Tiger", „Prinzeß Royal", „New-Zealand" und „Jndomitable" in ein Gefecht mit den deutschen Kreuzern „Derfflinger", „Seydlitz", „Moltke" und „Blücher", der bereits vorher aus der Feuerlinie gekommen war. Zwei andere deutsche Schlachtkreuzer wurden ernstlich beschädigt, konnten jedoch ihre Fahrt fortsetzen und ein Gebiet erreichen, wo die Anwesenheit von deutschen Unterseebooten (!) und Minen die weitere Verfolgung unmöglich machte. Kein englisches Schiss ist verloren gegangen. Die Verluste an Menschen sind leicht. „Lion", der die Schlachtlinie anführte, hatte nur 11 Verwundete nnd 1 Toten. Von der Besatzung des „Blücher", die 885 Köpfe stark war, sind 123 Mann gerettet worden.
Entgegen dem englischen Admiralitätsbericht muß nach den uns gewordenen Mitteilungen von wohlunterrichteter Stelle auf die Angaben des deutschen Berichts hingewicsen und noch einmal festgestellt werden, daß einer der englischen Schlachtkreuzer untergrgangen ist. Eines unserer Torpedoboote hat ihn, der schon stark unter unserem Gcschützfeuer gelitten hatte und auf der Seite lag, durch zwei T^rpedo- schiissr zum Sinken gebracht. Der Untergang eines der englischen Schlachtkreuzer ist jedenfalls von unserer Seite nicht nur durch die am Kampf beteiligten Schiffe und das zum Schuß gelangte Torpedoboot, sondern auch durch ein in der Nähe des Kampfplatzes befindliches deutsches Luftschiff einwandfrei festgestellt, ebenso wie heute mit Sicherheit feststeht, daß der von England noch immer nicht zugegebene Verlust des „Audacious" Tatsache ist, an der nach den darüber veröffentlichten Photographien nicht mehr zu zweifeln ist. Ebenso wie wir wissen, daß in der Schlacht bei den Falklandsinseln die englischen Schiffe Beschädigungen erlitten haben, die sie jetzt im Dock von Gibraltar auebessern, so wird von anderer Seite nach kurzer Zeit der Untergang dieses Schlachtschiffkreuzers und, wie wir glauben, auch noch zweier englischer Torpedobootszerftörer nachgewiesen werden. Nicht anders ist es mit den Beschädigungen der an dem Gefecht beteiligten englischen Schiffe. Sie lasten sich deutscherseits infolge der großen Gefechtsentfernung, namentlich soweit Menschenverluste in Betracht kommen, nicht kontrollieren.
Aus der Kursrichtung der kämpfenden Geschwader ist es erklärlich, daß der überlebende Teil der Besatzung unseres „Blücher", der infolge von Maschinenhavarie zurückgeblieben war und bei dem kurz vor seinem Untergang eine Detonation beobachtet wurde, später von hinter der Front stehenden leichten englischen Streitkrästcn ausgenommen wurde.
Der Aufstand in Südafrika.
Pretoria, 25. Jan. Das Reutersche Bureau meldet amtlich: Der Feind hat mit 1200 Mann und 4 Kanonen unter dem Befehl der Kommandanten Kemp und Maritz den Angriff auf Upington unternommen. Er wurde zurückgeschlagen und ließ 12 Tote und 33 Verwundete, sowie 96 Gefangene zurück Die Engländer hatten 3 Tote und 22 Verwundete (Wie die südafrikanischen Verlustangaben der Engländer zu bewerten sind, hat der soeben veröffentlichte Bericht des Gouverneurs von Süd- weftafrika über das Gefecht von Sanfontein gezeigt. — Im übrigen zeigt die Meldung auch, was wir von dem Ende des Aufstandes zu halten haben).
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Niederlage der Engländer in Südwestafrika.
Berlin, 25. Jan. (Amtlich.) Eine amtliche Meldung des Gouverneurs von Deutsch-Südwestafrika
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