Teil der finnischen Bevölkerung, erbittert über die russischen Eewaltmaßnahmen, aufs Aeußerfte gereizt sei.
Eiaeiuhalbmilliardenanleihe Rußlands.
Kopenhagen. 20. Jan. „Rutzkije Wjedomosti" erfährt aus autoritativer Quelle, daß französische und englische Kreditinstitute Rußland einen Kredit bis zur Höhe von 1'/« Milliarden Franken ringe räumt haben. Von dieser Summe entfallen auf Englands Anteil eine Milliarde, auf Frankreich 500 Millionen.
Die Stimmung der Buren.
(W.T.B.) Haag, 18. Jan. Der „Nieuwe Courant" Hai die Abschrift eines an ein bekanntes eng-
Rumänieu.
Bern, 20. Jan. Die Agentur Havas hatte vorige Woche die Abarmnachricht verbreitet, das; die Schweiz die Vertretung der Interessen Rumäniens in Berlin und Wien übernommen habe. Wie im zuständigen Bundesdepartement bekanntgegeben wird, ist diese Nachricht ohne jede Begründung. Dagegen bestätigt sich die Tempsmeldung, daß auch aus der Schweiz am 16. ds. Mts. sämtliche wehrpslich-
auf der Fahrt von Rio de Janeiro nach Mannas bei den Abrolhosinseln von dem englischen Panzerkreuzer „Defence" angehalten worden. Die Besatzung eines Bootes des Kreuzers hat das Schiff durchsucht und sich die Passagierliste vorlegen lassen. Erst dann durfte der Dampfer seine Fahrt fortsetzen. Die Reisenden berichten, dag etwa sechs Schiffe ein Wrack in jener Gegend gesehen haben. Der Marineminister hat die Tatsache dieser Durchsuchung zugegeben, jedoch in Abrede gestellt, daß sie in den brasilianischen
tigen Rumänen telegraphisch Mobilisierungsbefehl Territorialgewässern stattgefunden habe. „Tribuna erhalten haben. bestreitet, datz die Engländer das Recht hatten, etwa
Bukarest, 20. Jan. In der „Sera" gibt eine po- ' .
litische Persönlichkeit Ausführungen über die Haltung Rumäniens, aus denen die„Deutsche Tages-
angetroffene Untertanen enqlandfeindlicher Mächte von einem brasilianischen Schiffe, das von einem brasilianischen Hafen zum anderen fahre, wegzu-
lrsches Tageblatt gerichteten Schrerbens erhalten. In Zentralmöchte eintreten, mit denen wir doch bis diesem wird betont, datz dre P^^si^lnmhleri in, Astern verbündet waren. Wir können uns auch nicht Transvaal darauf Hinweisen, datz Botha das Ber- ^ ^n Dienst der Russen stellen. Leicht ist es. in den
trauen der Buren m der Union nicht mehr besitze und Ag^bhäusern an Oesterreich-Ungarn den Krieg zu
datz, wenn er den Mut hätte, allgemeine Wahlen klären. Sollten aber die, die für einen solchen auszuschreiben, das^MiNisterlum fallen rvurde^ Der Arieg Stimmung machen, zur Regierung gelangen,
Zeitung" einige Stellen entnimmt. Wir können und ^ nehmen. Ebensogut würden die Engländer feind, werden, so heitzt es da, nicht in einen Krieg gegen liche Untertanen in einem brasilianischen Hafen
selbst verhaften können. Was würde Brasilien dann tun?
Verfasser schreibt: Als der Krieg begann, wurde die Union ersucht, ihre Loyalität durch die Eroberung von Deutsch-Südwestastrika zu beweisen. Wenn die Regierung ihre offenbare Pflicht getan hätte, hätte sie die Londoner Regierung gewarnt und darauf
Vermischte Nachrichten.
Die Kriegsanleihezeichnung unserer Krieger. Berlin, 20. Jan. Wie wir hören, haben die
20. Jan.
durch eine besondere Verordnung nachträglich zuge-
jo würden sie sofort die eifrigsten Verfechter des Friedens werden. Auf eine Unterstützung durch Rußland und England können wir nicht rechnen. Den
naiven Menschen möchte ich doch sehen, der aufrichtig lassenen Zeichnungen der Angehörigen des Feldheeres - . . ^ . glaubt, datz Rußland ein „Grotz-Rumänien" wünsche, auf die Kriegsanleihe den Betrag von rund 20 Mtll.
hingewresen, dag man von emsm grossen Terl der wir aber von Frankreich zu erwarten haben, Mark ergeben, fodotz die Gesamtsumme der Zeich- holländrsägrn Bevölkerung nrcht erwarten könne, eme sich ja damals gezeigt, als die Franzosen die nung auf nahezu 4481 Millionen gestiegen ist. Die
iolche Eroberung für ein Volk zu machen, d<w vor Summen, die zur Bezahlung der Rente nach Paris Zahl der Emzelzeichnungen beträgt 889 l. Die nachweniger als 20 Jahren ihre Flagge medergeholt und ^sandt wurden, mit Beschlag belegt hatten. Außer- irägliche Zeichnungserlaubnis bezweckte nicht, das ihren Grund und Boden rn Besitz genommen habe, haben sich die Franzosen ja auch geweigert, uns Ergebnis zu erhöhen, sondern ausschließlich ^-» Ls srä nicht zu vergessen, daß dre als Rebellen gegen ^ bereits bezahlten, für die Donauflottille bestimm- ' "
ten Torpedos auszuliefern. Deutschland ist die einzige Macht, die uns Jahre hindurch bedingungslos unterstützt hat.
Die Stimmung in Portugal.
(W.T.B.) Wien, 20. Jan. Das „Wiener Tag- Llatt" hat von zuverlässiger Seite folgende Nachrichten aus Lissabon erhalten: Am 30. und 31. Dez. herrschte in allen Kasernen Portugals Heller Aufruhr, der sich auch auf die Straßen fortsetzte, als weitere Truppenteile nach den afrikanischen Kolonien verschickt werden sollten. Tatsächlich hatten diese Truppen niemals die Bestimmung, nach Aegypten zu gehen, wie das Volk befürchtete, sondern sollten nach den Kolonien gebracht werden. Die Volksmenge verhinderte die Einschiffung der Truppen, während auch die Offiziere sich anscheinend nicht die geringste Mühe gaben, den Widerwillen der Mannschaften gegen den Krieg zu bekämpfen. Trotz aller Energie vermochte die Regierung kaum weitere 7000 Mann frischer Truppen aufzubringen, da der größte Teil der Wehrfähigen Las Land fluchtartig verließ. In den portugiesischen Gewässern gebärdet sich die englische Flotte seit langer Zeit «als unumschränkte Herrscherin. Dem Ministerium Gutinho scheint keine lange Dauer be- schieden zu sein. Infolge der geringen Einfuhr- und Ausfuhrmöglichkeiten find die wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes die denkbar traurigsten.
Mailand, 20. Januar. Wie der Madrider „Jmparzial" aus Lissabon meldet, beschloß das Ministerium in Ermangelung gesetzlicher Zustimmung des Senats die Frage der Beteiligung Portu-
das Britenreich Bezeichnten diesen Namen nicht verdienen. Die Regierung könne legitimerweise nur! verlangen, daß sie das Land verteidige und Angriffe des Feindes zurückweise. Wenn die Ünionsreqierung diesen Standpunkt der Buren klar und wahrheitsgemäß dargelegt hätte, würde man das Wort Rebell innerhalb der Union nicht gehört haben. Hätte die englische Regierung deutlich begriffen, wie die Buren das Gesetz über die Landesverteidigung auffassen, so würde sie das Angebot der Unionsregierung nicht angenommen haben, deutsches Gebiet zu erobern.
Der Verfasser des Schreibens sieht die Zukunft Südafrikas in düsterem Licht und sagt, das einzige Mittel sei. daß der britische Generalgouverneur von Südafrika den Rücktritt des Ministeriums Botha und die Ausschreibung von Neuwahlen fordere.
Die Neutralen und der Krieg.
Italien und Oesterreich-Ungarn.
Berlin, 20. Januar. Die ,B. Z" meldet aus Wien: Am Sonntag erschien der italienische Botschafter, Herzog von Avarna, im Auswärtigen Amt und hatte eine dreistündige Unterredung mit dem neuen Minister des Aeußern. Baron Burian. Der Konferenz wird in eingeweihten Kreisen besondere Bedeutung beigemessen.
Gegen die italienischen Kriegshetzer.
Basel, 19. Jan. Der „National-Zeitung" zufolge bat sich in Italien jüngst eine Bereinigung, betitelt:
„Tomitato per la Tutela degli Jnteressi Nagionali"
gebildet. Den Ehrenvorsitz hat Senator Mazelli gals am Kriege zu vertagen übernommen. Es sind eine Reihe weiterer Semr- j .. ... —
toren beigetreten, darunter die Professoren Bedora Amerikanische Granaten,
und Alessandro Lhiapelli. Der Zentralvat besteht Mannheim, 20. Jan. Von seiner ersten Aus- ferner aus mehreren Deputierten. Das Komitee hat j reffe nach dem westlichen Kriegsschauplatz traf hier eine Kundgebung in Szene gefetzt, welche bezweckt, der „Lozarettzvg Auguste Viktoria" ein. Die von die wirkliche Meinung des Landes gegenüber Kriegs- ihm beförderten 238 Schwerverwundete wurden in treibereien durch Sammlung von Unterschriften zum,<-p?yer ausgeladen. Wie der militärische Begleiter Ausdruck zu bringen. >des Zuges, Hauptmann Trützschler von Falkenstein
(W.T.B.) Rom, 20. Jan. Als der Zldvokat versicherte, sind 88 Prozent der Berwundungen durch Rsmnaldi in Alvezzano einen Bortrag beginnen Granaten amerikanischen Ursprungs verursacht i' ollte, der von Anhängern einer Intervention Jta-l worden. Seit Mitte Dezember verwenden die lieus veranstaltet worden war, rvnrde er vom Publi- Franzosen amerikanische Granaten in steigendem nun unter Rufen: Nieder mit dem Krieg! daran ^ Maße. Bei diesen wurden nur 10 Prozent Blind- verhindert. Es kam zu Tätlichkeiten. Die Anhänger gänger festgestellt, während die französischen Grana- emer Intervention mußten sich zurückziehen. Als, ten Blindgänger bis zu 60 Prozent aufwiesen, gestern ebenfalls Parteigänger einer Intervention Ein Bericht über die amerikanische „Neutralität" in Genna eine Kundgebung vor dem österreichisch- wird von zuständigen Stellen unterbreitet, ungarischen Konsulat veranstalten wollten, wurden sie ebenso wie bei einem Versuch, vor dem deutschen Konsulat zu demonstrieren, von Carabinieri vertrieben und fünf von ihnen verhaftet.
Der albanische Wetterwinke!.
Wien, 20. Jan. Das „Berliner Tageblatt" entnimmt der Sofiaer „Politika" eine Meldung, wonach die italienische Regierung von den Engländern Vision englischer Kriegsschiffs in den brasilianischen! *
verständigt worden ist, daß Rußland und Frankreich Territcrialgewässern berichtet. Wir haben vor eini-! (W.T.B.) Konstantinopel, 20. Jan. Hier wird
der englischen Regierung das Mandat übertragen gen Tagen deswegen eine Frage an den Marine-' die Tatsache festgestellt, daß die durch England in hätten, in Dnrazzo englische Truppen zu landen, so- minister gerichtet, der jedoch diesen Bericht deinen- Sansibar und in anderen Ländern verbreiteten Ma- bald Italien außer Valona noch eine Stadt Alba- tiert und gesagt hat. kein fremdes Kriegsschiff be- niseste, welche die angebliche Anhänglichkeit der dor- mens besetzen sollte. Von dieser Mitteilung sei der finde sich in den brasilianischen Gewässern. Jnzwi- tigen Moslems an England stärken sollen, ein Werk bulgarischen Regierung Kenntnis gegeben worden, schen ist der Dampfer „Bahia" vom Lloyd Brasillero bezahlter Individuen sind.
die
Wahrung der Interessen der Angehörigen des Feldheeres. Der Höchstdetrag der Zeichnungen war für den Einzelzeichner auf 10000 begrenzt worden. Berücksichtigt man dies, sowie den Umstand, datz viele Feldzugsteilnehmer schon bei der Hauptzeich» nung sich beteiligen konnten, so darf das erreichte Resultat der Sonderzeichnung als sehr erfreulich bezeichnet werden.
Eine interessante Schiffestatistik.
London, 20. Januar. Der Jahresbericht der Londoner Versicherer gibt die Zahl der beschlagnahmten oder in Häfen zurückgehaltenen deutsche« Schiffe mit 445 und einem Gei amt Tonnengehalt von 1400826 Tonnen an. 585 deutsche und 50 österreichische Schiffe suchten in neutralen Häsen Zuflucht. Bei Ausbruch des Krieges wurden 79 britische Schiffe mit 172988 Tonnen, die sich damals in deutschen Häfen befanden, aufgehalten. 45 britische Schiffe von langer Fahrt mit 200865 Tonnen — Fischdampfer nicht eingerechnet — wurden seither von deutschen Kriegsschiffen weggenommen.
Der Reichskanzler in Berlin.
Berlin, 20. Januar. Der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg ist zu kurzem Aufenthalt in Berlin eingetroffen.
Die türkische Sprache als Unterrichtsfach.
Hildesheim, 20. Jan. Der Vorstand der hiesigen Handelskammer hat beschlossen, von Ostern ab die türkische Sprache als Unterrichtsfach aufzunehmen.
Der östereichisch-ungarische Thronfolger in Deutschland.
Berlin, 21. Jan. Der österreichisch-ungarische Thronfolger begiebt sich heute nach seiner Ankunft auf dem Anhalter Bahnhof in die öfter reichijch- ungarische Botschaft und dann in das Schloß Bellevue, um von der Kaiserin empfangen zu werden. Um 1 Uhr reift er ins deutsche Hauptquartier ab.
Die GetreidevorrSte in Oesterreich.
(W.T.B.) Wien, 20. Jan. Wie das „Fremdenblatt" erfährt, hat die gestern abgehaltene Minister- konferenz die Requisition der in Oesterreich befindlichen Eetreidevorräte beschlossen, falls sich die Notwendigkeit dazu ergeben sollte. Die Mitteilungen, die über die in Oesterreich noch verfügbaren Getreide vorräte erfolgt sind, lassen die Behauptung zu, daß der Stand der Vorräte als überaus befriedigend anzusehen ist. und daß eine eventuelle Requisition ganz erhebliche Resultate erzielen würde. In der Sitzung wurde auch eine Verordnung, betreffend neue Backoorschriften besprochen. Allerseits wurde der fe-
Brostlien und England.
(W.T.B.) Rotterdam, 19. Jan. Der „Nieuwe
Ratterdamsche Courant" schreibt: Das brasilianische , . „
Blatt „Tribuna" wirft unter dem 4. Dez die Frage sten Entschlossenheit Ausdruck gegeben, alle zur si- auf: „Befinden wir uns unter englischem Protekto- cherung der Volksernährung nötigen Maßnahmen rat?" und führt dazu aus: Bereits verschiedenem«!«: ! mit vollster Energie zu treffen, haben dis Blätter über die Anwesenheit einer Di-! Bezahlte Begeisterung