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„Schwarzwälder Tageszeitung"

Leonberg, 18. Mai. (Motorradfahrer schwer verunglückt.) Der 27jährige Motorradfahrer Klotz aus Sindelfingen streifte beim Üeberholen einen Berliner Kraftwagen, wobei ihm ein Fug abgeschlagen wurde. Der Besitzer des Personenkraftwagens brachte ihn in das Leon­berger Krankenhaus.

Kohlberg, OA. Nürtingen, 13. Mai. (Verunglückt.) Der verheiratete Robert Schaich verunglückte beim Lang­holzführen dadurch, dag eine Eiche ins Rollen kam, wobei dem Genannten der linke Fug abgeschlagen wurde.

Tettnang, 13 Mai. (Heftiges Gewitter.) Am Sonntag nachmittag brach über die Stadt und ihre Umge­bung ein heftiges Gewitter yerein, das mit Hagerschlag ver­bunden war. Die Hagelkörner fielen in sehr großer Dichte. Glücklicherweise dauerte der Hagelschlag nur kurze Zeit, so daß der an Flur und Früchten entstandene Schaden nicht allzu groß sein dürfte.

Ulm, 13. Mai. (Ertrunken.) Am Samstag nachmit­tag vergnügten sich zwei etwa 10 Jahre alte Knaben mit Herumklettern auf dem in der Donau liegenden Floß des Frauenschwimmtrogs unterhalb der Wilhelmshöhe. Einer der Knaben fiel dabei in die hochgehende Donau. Die Wel­len rissen den des Schwimmens Unkundigen mit. Eoforr sprangen zwei Männer in die kalten Fluten. Der eine kam selbst in Gefahr. Der andere verfolgte den Jungen bis an die Herdbruckerbrücke. Der Knabe kam dort aber in einen Strudel und verschwand in den Fluten. Der Mann mußte die Verfolgung aufgeben. Bis jetzt hat man den Leichnam nicht bergen können.

Jungarbeiter-Freizeit geregelt

Der Treuhänder der Arbeit für Südwestdegtschland hat folgen­den Erlaß herausgegeben:

Da bis jetzt ein einheitliches Urlaubsrechr nicht g. wurde und der Treuhänder der Arbeit sich außerstande steh:, sämtliche Tarifordnungen durch Len Erlaß einer neuen Urlaubs­regelung noch vor dem Beginn des neuen Urlaubsjahres zu er­gänzen, empfehle ich dringend, im Einvernehmen mit der Deut­schen Arbeitsfront für das Jahr 1935 Len Urlaub für die ge­werblichen Gefolgschaftsangehörigen sämtlicher Betriebe, also auch derjenigen, die als Kleinbetriebe keinen Vertrauensrat zu oü Len haben, nach folgenden Sätzen zu gewähren:

al Jugendliche Arbeiter: im 1. Arbeitsjahr 12 Ar­beitstage, im 2. Arbeitsjahr 10 Arbeitstage, im 3. Arbeitsjayr 8 Arbeitstage, im 4. Arbeitsjahr 6 Arbeitstage; b) Lehr­linge: bei «jähriger Lehrzeit im t. Lehrjahr 12 Arbeitstage, im 2. Lehrjahr 10, im 3. Lehrjahr 8. im 4. Lehrjahr 6 Arbeits­tage, bei 3jähriger Lehrzeit im 1. Lehrjahr 12, im 2. Lehrjahr 9, tm 3. Lehrjahr 6 Arbeitstage.

Der Sommerfahrvlan iritt am 15. Mai in Kraft

Auf Liesen Zeitpunkt werden die amtlichen Kursbücher und Taschenfahrpläne der Reichsbahn neu herausgegeben. Zu den bisher erschienenen Kursbücher treten erstmals: Las „Amtliche deutsche Fernkursbuch" und das „Amtliche Deut­sche Auslandskursbuch".

Eia Aufruf des ReiAsftairhatterr

zur Nundsunkgerätebeschaffung der HL

Ltuttgarr. 13. Mar. Was andere Jugendorganisationen >« jahrzehntelanger Arbeit und unter Mithilfe weitester und kapi­talistischer Kreise in der Heimbeschafsung erreichen konnten, muß die Hitlerjugend in unendlich kürzerer Zeit bewerkstelligen, denn ohne würdige und wohnlich« Heime ist kein frohes Gemeinschafts­leben denkbar. Helsen wir deshalb alle mit, um dem jungen Deutschland. Las einst das Schicksal unseres Volkes auf seinen Schultern tragen wird, das zu geben, was es braucht: ein He:m, das seinem stolzen Namen würdig ist und das auch in der Aus­stattung das besitzt, was die Ausübung ernsten und heiteren Ge­meinschaftslebens ermöglicht. Dazu gehört auch ein geeignetes Rundfuilkgerär. gez. Wilhelm Murr. Gauleiter und Reichs­statthalter in Württemberg.

Ausübung des Begnadigungsrechts

Stuttgart, 13. Mai. Nach einer Bekanntmachung des Innen­ministers im Amtsblatt des Württ. Innenministeriums hat der Neichsstatthalter in Württemberg die Ausübng des Begnadi­gungsrechts für den Geschäftskreis der Jnnenverwaltung in stets widerruflicher Weise auf den Innenminister insoweit übertragen, als die erkannte Strafe eine Haftstrafe ist oder bei Geldstrafen Len Betrag von 2000 RM. nicht übersteigt. Die Befugnis zur Ausübung des Enadenrechts erstreckt sich in diesen Fällen auch auf alle erkannten Nebenstrasen. sowie auf die zum Ansatz ge­brachten Verfahrenskosten oder Gebühren.

Aus Laden

Bom badischen Schwarzwald, 14. Mai. (Befriedigende Be­schäftigung der Schwarzwälder Sägemühlen.) Die Mehrzahl der Schwarzwälder Sägmühlen ist im Einklang mit einer weiteren Besserung in der Holzindustrie gegenwärtig sehr gut beschäftigt. So sind allein in dem kleinen Holzbachtal im oberen Albtal etwa 100 Arbeitskräfte in den dortigen Sägmüh­lenbetrieben untergekommen. Im Diihler- und Achertal, sowie im südlichen Gobirgsteile haben die Sägmühlen auf lange Zeit hinaus Aufträge auszuführen, zumal sich mit Eintritt der wär­meren Witterung die Nachfrage nach Bauholz infolge erhöhter Baulust und wachsendes Interesse für Holzkäufer weiter gehoben hat. In vielen Schwarzwaldgemeinden konnte die Arbeitslosig­keit auf ein Minimum gesenkt werden oder sie wurde überhaupt überwunden, da Holzfäller und Waldarbeiter auf Monate hin­aus mit Ausflockungen in den Hochwaldungen in Anspruch ge­nommen sind.

Pforzheim, 13. Mai. (Ein Fliegergruß zum Muttertag.) Am Sonntagvormittag gegen 10 Uhr überflog ein Flugzeug ziemlich tief die Stadt. Beim Bahnhof Brötzingen zog der Flieger mehrere Schleifen und winkte. Ein Ibjähriger Junge, der dort auf die Straßenbahn wartete, nahm das Winken wahr! Plötzlich wurde etwas aus dem Flugzeug geworfen. Der Junge sah es zu Boden fallen und lief danach —es war ein duftender F l i e d e r s t r a uß. An ihm hing eine Karte mit Grüßen zum Muttertag und mit der Anschrift einer Frau in der Höhenstraße. Der Junge bestellte den seltsamen Muttertagsgrutz eines treuen Sohnes in den Lüsten.

Gestorben

Bad Teinach: Christian Kübler, Schreinermstv., 74 I. a.

GrLntal : Kurt Wälde, 13 I. a., Sohn des Max Wälde.

Hcrrenalb: Otto Dreisbach, Oberstleutnant der Heils­armee i. R.

Nr. m

Vetmmtumchuug«» der NSDAP.

VVM. in der HI., Altensteig

Heute 8 Uhr Heimabend. Ausweis und Sparkarten mij. bringen.

Lette Nmbricktes

Rücktritt des holländischen Unterrichtsministrrs Amsterdam, 13. Mai. In hiesigen politischen Kreisen hat es großes Aussehen hervorgerufen, daß der Minister für Unterricht, Kunst und Wissenschaft, Dr. Marchant, plötz­lich seinen Rücktritt angekündigt hat. Er begründet die; damit, daß er zum katholischen Glauben übergetreten und infolgedessen aus der demokratischen Partei ausgeschieden sei.

Bombenanschlag in Dublin

London, 13. Mai. Wie aus Dublin gemeldet wich wurde am Montag gegen den Eingang eines Lichtspiel! theaters, in dem in der Wochenschau Bilder von der eng­lischen Königsfamilie gezeigt wurden, aus einem vorüoer- fahrenden Kraftwagen eine Bombe geworfen. Sie richten nur geringen Schaden an.

14 Arbeiter an Methylalkoholvergiftung gestorben Moskau, 13. Mai. Nach einer Meldung aus Belgorod wurden dort 51 Arbeiter nach dem Genuß von Methyl­alkohol ins Krankenhaus eingeliefert. 14 Arbeiter sind so­fort gestorben, der größte Teil der übrigen ist erblindet und liegt in hoffnungslosem Zustande darnieder. Es ist eine Untersuchung eingeleitet worden um festzustellen, auf welche Weise die Arbeiter in den Besitz des Methylalkohols ge­kommen sind.

Verhaftung eines Falschmünzers Newyork» 13. Mai. Die Bundesgeheimpolizei verhaftete in Newyork den 48jährigen aus Oesterreich stammenden Victor Lustig, der als einer der größten Falschmünzer der letzten Jahre bezeichnet wird. Die Geheimpolizei beschlag­nahmte falsche Banknoten im Betrage von 52 000 Dollar sowie etwa 30 Banknotenplatten. Lustig wurde wiederholt in Europa und 38 Mal in Amerika verhaftet, ohne daß er jedoch jemals überführt werden konnte.

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