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„Schwarzwalder Tageszeitung"
Aus Stadt md Lmd
Altensteig, den 13. Mai 1935.
Der Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Altensteig, hatte aeltern zu seiner Wanderung einen glücklichen Tag gewählt. Die Wanderung das Nagold- und Zinsbachtal hinauf mit Wörnersberg als Ziel, war bei dem herrlichen Wetter sehr aenußreich und der Aufenthalt in Wörnersberg selbst ein schöner. Im Saal und Garten zum „Anker", wo mit der zahlreich vertretenen Jugend schließlich annähernd gO Personen anwesend waren, verlebte man schöne und glückliche Stunden. Im Saale vereinigt, begrüßte der z Vorsitzende die Wanderinnen und Wanderer, besonders aber die anwesenden Mütter an ihrem Ehrentag. Er wies auf die hohe Aufgabe der Mütter hin bei der Erziehung der Jugend, die Deutschlands Zukunft darstelle und bat sie, neben den sonstigen großen Tugenden, besonders auch die Vaterlandsliebe, die Liebe zur Heimat und zur Mtur, zum Wandern und zu unserem Schwarzwaldverein in die Herzen der Kinder zu pflanzen und zu pflegen. Nach der notwendigen Erfrischung und Kräftigung, wozu im Anker" trefflich gesorgt war, erlebte man im herrlichen weiten Ankergarten glückliche Stunden. Klein und groß beteiligte sich an den verschiedenen Spielen und selbst die ältesten Semester der Männer beteiligten sich am Tauziehen und Wettspringen etc. und sie zeigten dabei, wie das Wandern jung und frisch erhält. Es war eine wahre Freude, was man hier erlebte und rasch verflog die Zeit und kam der Aufbruch. Manche unermüdliche Wanderer und Wanderinnen zogen es trotz den Strapazen im Ankergarten vor, wieder zu Fuß nach Hause zurückznkehren. Andere, und besonders die Jugend, machten sich eine große Freude daraus, mit Helle's nickelnagelneuem freundlich und selbstlos zur Verfügung gestellten Fernreiseomnibus nach Hause zurückzukehren und eine Probefahrt mit diesem Prachtvollen Wagen zu machen. Jedenfalls waren alle Teilnehmer an dem gestrigen Maiausslug wohl befriedigt und hoffentlich werden sie alle auch an der bevorstehenden Sternwanderung nach Zavelftein, die am Himmelfahrtsfest stattfindet, teilnehmen. Wald Heil!
Ein neuer Fernreise-Omnibus für Altensteig. Das
Autogeschäft Willi Helle, hier, hat dem Zuge der Zeit folgend und den Errungenschaften des Autobaues Rechnung tragend, einen überaus schönen bequemen Fernreiseomnibus in den Verkehr gebracht. Der Omnibus hat 65 ?8, 8 Gänge und den Vorzug, daß sämtliche Insassen nach vorne sitzen, also keine Rücksitze vorhanden sind. Man sitzt außerordentlich bequem und hat besonders auch reichlich Platz für die Füße. Der Wagen hat nicht nur Seitenscheiben, sondern auch ein Teil der Decke ist mit Scheiben versehen, so daß der Blick für alle Insassen ein freier und umfassender ist. Auch kann der Fernreiseomnibus offen gefahren werden. Es ist erfreulich, daß unser Luftkurstädtchen für den Reisefernverkehr nun einen so bequemen und schönen Wagen besitzt und hoffentlich findet er überall Anklang und fleißige Benützung.
Auerhahn-Balz erstmals im Tonfilm feftgehalten. Es
darf schon als ein einzigartiger Vorgang festgehalten werden, daß es jetzt nach manchen Mühen gelungen ist, den scheuen Auerhahn in seinem Liebesspiel, inderBalz, vordie Kamera und den Tonfilm zu bringen. Im östlichen Abdachungsgebiet der Schwarzwaldbahn, wo sich die der Stadt Villingen gehörigen Wälder in ununterbrochener Folge über 1000 Hektar erstrecken und damit zu den größten kommunalen Waldbeständen zählen, ist der Ufa der schwierige Wurf gelungen, nachdem anderswo in etlichen Gebirgen alle Versuche gescheitert waren. In den einsamen Revieren dieses östlichen Schwarzwaldes konnte man, betreut von forstmännischer Begleitung, dem scheuen Vogel einen interessanten Teil seines Lebens ablauschen und sür die Welt festhalten.
Nohrdorf, 12. Mai. In Eßlingen ist Oberlehrer Ehristian Seeger, der 1870 hier geboren ist, i n d e n Ruhestand getreten. Vorher war er lange Jahre in Herrenalb tätig. Er gehört zu den Lehrern, die. aus dem Landvolk stammend, dem Lehrerstand überaus wertvolles Blut zngeführt haben. Er war Bezirks-Vertrauensmann des ehem. Württemb. Lehrer-Unterstlltzungsvereins und Ipäi-.-r Mitglied des Eeschäftsführenden Landes-Ausschusses. (Oberlehrer Seeger ist ein Bruder des ch Traubenwirts Friedrich Seeger in Altensteig.)
Wildberg, 11. Mai. (Gartenbaukurs.) Die hies. Ortsbauernschaft veranstaltete am letzten Mittwoch und Donnerstag einen zweitägigen G a r t e n b a u kn r s, an welchem 14 Mädchen und einige Frauen teilnahmen. Er wurde geleitet von Frl. Bräuninger im Auftrag der Landesbauernschaft.
Calw, 11. Mai. (Staat!. Bezirksrindviehfchau des Neckviehzuchtvereins Calw.) In Calw fand am letzten Dienstag eine staatliche Bez i r k s r i n d v ie hs ch a u des Fleckvieh,zuchtvereins Calw statt. Aufgetrieben wurden 6 Farren und 33 Kühe. Die Preisträger sind: „ Farren: a) sprungfähig, 1^/s — 2'/, Jahre alt: Farrenhaltungsverein Schmieh, Fürst 92, II. Staatsprers.
b) sprungfähig, 2L, —3 Jahre alt: Farrenhal- Mgsverein Liebelsberg, Ares 88, I. Staatspreis; Gebinde Oberkollwangen, Narbo 91. II. Staatspreis.
sprungfähig, über 3 Jahre alt: III. Staatspreise: Gemeinde Möttlingen. Brabant 90; Gemeinde Deckenpfronn, Blücher 88.
Kühe: a) bis 5 Jahre alt, in Milch: II. Staats- preise: Gg. Einader, Landwirt, Stammheim; Johannes hroß, Landwirt, Oberhaugstett; Friederike Pfeiffer, zum »Löwen", Oberhaugstett. — III. Staatspreise: Fr. Süßer, Landwirt, Deckenpfronn; Christ. Steimke, Liebelsberg; Mert Aichele, Landwirt, Deckenpfronn (2 Preise); Gottlob ^eugus, Schäfer, Deckenpfronn; Gottlob Rentschler,
Oberhaugstett.
»Hs über 5 Jahre alt, in Milch: I. Staatspreise: »nederike Pfeifer, zum „Löwen", Oberhaugstett; Johannes s"autz, Oberhaugstett. — II. Staatspreise: Christian Ro- ch> Bauerswitwe, Altbulach; Joh. Bolz, Landwirt, Lie- velsderg. — m. Staatspreife: Johannes Proß, Landwirt. Oberhaugstett; Jakob Schwämmle, Landwirt, Liebelsberg;
Friedrich Süßer, Landwirt, Deckenpfronn; Johannes Bolz, Landwirt, Liebelsberg; Michael Dengler, Landwirt, Liebelsberg (2 Preise); W. Aichele, Deckenpfronn; Johannes Eroßmann, Oberhaugstett.
s) bis 5 Jahre alt, trächtig: II. Staatspreise: i Friederike Pfeifer, zum „Löwen", Oberhaugstett; Christian s Birkle, Hof Dicke. — III. Staatspreise: Albert Wolf, s Deckenpfronn; Adam Mast, Landwirt, Breitenberg; Jakob ! Schwämmle, Landwirt, Liebelsberg; Gottlob Kuder,
! Stammheim; Wilh. Essig, Gechingen; Friedr. Aichele,
! Deckenpfronn.
f d) über S Jahre alt, trächtig: III. Staatspreis: f Gottlob Schaible, Oberhaugstett.
Althengstett, 11. Mai. (Selbstmord.) In der Nacht von Donnerstag auf Freitag nächtigte ein in Feuerbach wohnhafter, 33 Jahre alter Reisevertreter im Gasthof zum „Adler" in Althengstett. Vor dem Schlafengehen erklärte er dem Wirt, er solle ihn nicht vor zwölf Uhr wecken, da er ausschlafen wolle. Ms er am kommenden Tag bis 4 Uhr nachmittags nicht erschien, wurde das noch verschlossene Zimmer geöffnet. Der Gast lag tot im Bett. Er hatte eine größere Anzahl Schlaftabletten eingenommen und einen Zettel mit den Worten „Laßt mich in Frieden schlafen" auf dem Nachttisch niedergelegt, r Wildbad, 12. Mai. (Gautagung des NSD. -Aerzte- ! bndes Württembergs.) Der NSD.-Aerztebund Gau ! Wllrttemberg-Hohenzollern hatte für seine am heutigen Sonn- s tag stattgefundene 'diesjährige Gautagung das altberühmte
> staatliche Bad Wildbad gewählt. Aerzte, Zahnärzte und Tier-
> örzte hatten sich aus dem ganzen Lande sehr zahlreich zu der Tagung eingefunden. In Vertretung des in Berlin abwesenden Gauamtsleiters des NSD.-Aerztebundes, Ministerialrat Dr. Stähl e - Stuttgart, eröffnete der Stellv. Gauamtsleiter, Ober- , medizinalrat Dr. K ötz l e-Stuttgart die Tagung mit herzlichen Begrüßungsworten. Die Wünsche des württ. Innenministers übermittelte Ministerialdirektor Dr. Dill. Dr. Maier- Stuttgart überbrachte die Grüße des württ. Gauamtsleiters der NS.-Volkswohlfahrt Kling und sprach in dessen Namen den Aerzten den Dank der NSV. für ihre ehrenamtliche Mitarbeit aus. Im Mittelpunkt der Tagung standen drei bedeutsame Referate. Den ersten Vortrag hielt Obertierarzt Dr. Sickmül l e r - Stuttgart über „Vererbung der Fruchtbarkeit, speziell der Fruchtbarkeit von Bastarden". Als zweiter Redner sprach Dr. Dorn-Charlottenhöhe über „R as s e n h y g i e n e und Tuberkulose". Den letzten Vortrag hielt Badearzt Dr. I o s e n h a n s - Wildbad über „Die Wildbader Heilquelle". Der Vorsitzende, Dr. Kötzle, schloß den beratenden Teil der Tagung mit der Aufforderung an alle deutschen Aerzte, dem NSD.-Aerztebund als
i sympathisierende Mitglieder beizutreten. Unter Führung des ! staatl. Badearztes Dr. Josenhans und von Präsident i Kuhn hatten die Teilnehmer der Tagung dann noch Gelegen- i heit, die Bade- und Kureinrichtungen, das Eberhardsbad, wo die Wildwasser, das König Karl-Bad, wo die s Mildwasser sind, das Katharinenstift, die Versorgungskuranstalt, das Zander-Institut und die alte und neue Trinkhalle zu best ch t i g e n und kennen zu lernen. Besonderes Interesse erregte der Gymnastiksaal des Zander-Instituts. Hier gab es die verschiedensten Apparate zum Ziehen und Strecken der Gelenke, i zum Kopshacken, Rückenklopfen, zur Leibmassage, zum Reiten auf ! dem Schüttelpferd u. a. Es sah fast aus wie in einer mittelalterlichen Folterkammer. Besondere Anerkennung fand die im Jahre 1934 neu erstellte Trinkhalle mit ihren breit gelagerten Terrassen. Den Schluß der Tagung bildete eine Zusammenkunft auf dem Sommerberg.
Sulz a. N.» 11. Mai. (Zweigleisiger Betrieb.) Am Dienstag, 14. Mai 1935, wird an der Linie Stuttgart— Böblingen—Immendingen zwischen den Bahnhöfen Neckarhaufen bei Horb und Sulz (Neckar) das zweite Gleis in
- Betrieb genommen. Zweigleisiger Betrieb besteht oann von ; Stuttgart Hbf. bis Sulz (Neckar) von Rottweil bis Neufra
bei Nottweil und von Spaichingen bis Tuttlingen.
TutMngen.^11. Mai. (An Trichinose Erkrankt.) Vor einigen Tagen wurden in einer hiesigen Familie bei vier Personen Erkrankungen an Trichinose festgestellt, die, wie die Untersuchung einwandfrei ergeben hat, auf den Genuß von Hundefleisch zurückzufuhren find. Dieses aus einer Privatschlachtung stammende Fleisch wurde, entgegen der gesetzlichen Vorschrift, nicht der Trichinenschau unterzogen, sonst Hütten diese Erkrankungen verhindert werden können. Eine weitere Ausbreitung der Erkrankung ist nicht zu befürchten. In diesem Zusammenhang wird auch darauf hingewiesen, daß dem Genuß von Hundefleisch irgend ein gesundheitsförderlicher Wert nicht zugeschoben werden kann, sondern daß es sich bei solchen Ansichten um einen durch nichts bewiesenen Aberglauben handelt.
s Stuttgart, 12 Mai. (T ö d l i ch e r U n f a l l.) Von einem ^ i Motorrad angefahren und zu Boden geworfen wurde in der : ! Königstraße ein 86 Jahre alter Mann. Er trug einen s schweren Schädelbruch davon, an dem er nach seiner Ein- ! ! lieferung in das Katharinenhospilal starb. s
s Verleihung von 72 Ehrenpatenschaften. - ! Am Muttertag fand im festlich mir Blumen und den natio- s ! nalen Fahnen gejchmücklen großen Sitzungssaal des Rai- , ! Hauses die feierliche Verleihung von Ehrenpatenschaften ' « der Stadt Stuttgart statt, zu der sich die Eltern von 72 erb- ) gesunden Kindern, die als vierte Kinder und nach dem s s 1. Januar 1934 geboren sind, eingefunden hatten. Ober- is
- dürgermeister Dr. Sirölin übergab den anwesenden Eltern
s je eine Urkunde über die Uebernahme der Ehrenpatenschaft - : der Stadt Stuttgart sowie ein Sparkassenbuch. i
^ Nerdkn-Zen, OA Kirchheim, 11. Mai. (70. Geburts- ; s tag.) Den 70. Geburtstag durfte am 9. Mai in großer ' s Frische Pfarrer Karl Fischer hier begehen. Er ist in Win- ? ! nenden geboren, wurde Pfarrer in Zwerrenberg. Stadt- i ' Pfarrer an der Aukirche in Heilbronn und seit 1921 Pfar- i j rer in Neidlingen. In Wort und Schrift har er viel Gutes , s gewirkt.
s Göppingen, 11. Mai. (VomZug überfahren) In : der Nacht zum Samstag wurde auf der Bahnlinie Eöp- s pingen—Plochingen bei Faurndau ein Toter aufgefunden, j Die Unterschung ergab, daß es sich um den als Landhelfer i bei Göppingen beschäftigten Theodor Stuerm von Eöp-
- pingen handelt. Er ließ sich vom Zug überfahren.
j Heilbronn, 11. Mai. (Ausbau der Heilbronner s s Neckarhafens.) Die Mannheimer Lagerhaus GmbH, beginnt demnächst in dem neuen Neckarhafen in Herlbronn
> mit dem Bau einer mehrstöckigen Holle für die Lagerung
< von hochwertigen Produkten und Stückgütern und plant > ! weiter die Errichtung eines modernen Grtreidelagerhanses ! j und einer leistungsfähigen Krananlage. '
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Sigmaringen» 11. Mai (Mini st erbejuch) Reichs- Minister Kerrl, der sich auf einer Informationsreise durch Süddeutschland befindet, traf am Freitag in Hohenzollenr ein. Er verweilte zunächst verschiedene Stunden in Gam- mertingen. Von dort führte die Reise nach Hechingen, von wo aus die Zollernburg besichtigt wurde. Von Veringen- stadt aus kam der Minister in Begleitung einiger Regierungsbeamten und von Regierungspräsident Dr. Simons in Sigmaringen an. Nach Abschreiten der Front der Formationen entbot Bürgermeister Sträßle den Willkomm der Stadt Sigmaringen. Reichsminister Kerrl dankte. Der Begrüßung i-lgte eine kurze Besichtigung des Rathauses, wo sich der Minister ins Goldene Buch der Stadt eintrug. Er setzte seine Reise nach Konstanz fort.
Heilbronn, 12. Mai. (Tödlicher Unfall.) An einer Straßenbahnhaltestelle wurde der 68 Jahre alte Oberlehrer a. D. Julius Her 1 er. der eben die Fahrbahn überschreiten wollte, von einem Kraftradfahrer erfaßt und auf. die Fahrbahn geschkeudel. Der Schwerverletzte ist inzwischen feinen Verletzungen erlegen. Julius Herter war in Bienen- züchterkreifen im ganzen Lande bekannt. Auch war er Beobachter der meteorologischen und phänologischen Station hier.
Motorradfahrer fährt in Reichsheerabteiwnq
Stuttgart, 12. Mai. In der Ulmerstraße fuhr ein Motorradfahrer von hinten in eine marschierende Reichsheerabteilung. Vier Mann der Abteilung erlitten zum Teil schwere Verletzungen Sie wurden in das Standortlazarett verbracht. Der Motor- raofahrer, der zu Fall kam, trug eine Gehirnerschütterung davon, so daß seine Ausnahme in das Krankenhaus Bad Lannstatt er- forderlich war.
Kreisamtsleiter-Tirsuiill der NS.-Volkswohlfahrt
Stuttgart, 11. Mai. In Anwesenheit von Reichsstatthaltei und Gauleiter Murr trafen sich die Kreisamtsleiter der NS.- Volkswohlfahrt Gau Württemberg-Hohenzollern im Staütgarten zu einer Tagung. Nach Begrüßungsworten des Gauamtsleiters Kling ergriff Neichsstalthalter Murr das Wort. Auf dem Gebiete des Sozialismus, führte er aus, haben wir in der N2^> Volkswohlfahrt ein Werk geschaffen, wie es kein anderes Volk der Erde besitzt. Das Ausland ist geradezu erstaunt über den Oofcr« s sinn und die Opferkraft des deutschen Volkes. Wenn in Würt- s temberg in diesem Winter für das Hilfswerk noch mehr auf- ^ gebracht wurde als im Winter 1933/34, so ist das ein Beweis für ! die außerordentliche Hingabe aller, die an diesem Werk beteiligt i sind. Die Arbeit der NS.-Volkswohlfahrt verdient allen Dank ! und alle Anerkennung. Nach dem Reichsstatthaller sprach der : Beauftragte des Reichsschulungsamtes, Mayerhofer, über die j politische Bedeutung der Arbeit der NSV. Gauichulungsleitrr ! Dr. Klett begrüßte die Helfer der NSV. als die Frontsoldaten ^ des Nationalsozialismus. Gauabteilungsleiter Weigold verbrei- j tete sich über das Hilfswerk „Mutter und Kind" und das „Lr- holungswert des deutschen Volkes". Ueber das finanzielle Lr- ! gebnis der Arbeit der NSV. im Gau Württemberg in der Zeit vom 1. April 1934 bis 28. Februar 1935 teilte er mit, daß an wirtschaftlicher Hilfe 661 763 NM. ausgegeben wurden. Die , Hilfsstellen „Mutter und Kind" hatten eine Besucherzahl von 47 997 aufzuweisen. In 4415 Fällen wurde ärztliche Beratung geleistet. Ueber Einzelheiten der Aufgaben der Kreisamtsletter und ihrer Mitarbeiter machte Kreisamtsleiler Güntner-Sturt- gart weitere Ausführungen, wobei er besonders den württem- bergischen Aerzten für ihre ehrenamtliche Arbeit Dank und Anerkennung aussprach. Zum Schluß gab Gauamtsleiter Kling de» Einmonatsplan für Werbung von NSV.-Mitgliedern bekannt. Die Werbung wird im Monat Juni durch die PO. und alle Gliederungen gemeinsam durchgeführt.
Ausstellung »Leben und Gesundheit"
Stuttgart, 11. Mai. Am Samstag wurde die in sämtlichen Räumen der Gewerbehalle ausgebaute groß- Ausstellung „Leben und Gesundheit" feierlich eröffnet. Die Schau ietzt sich zusammen aus den Gegenständen des Deutschen Hygienemuseums in Dresden und denen der verschiedensten wiirttembergischen und Stuttgarter Organisationen. So bietet sie, unrer dem umfassenden Leitsatz: „Heilkräfte der Natur", einen Gesamtüberblick über alle Bestrebungen des neuen Staates für die Volksgesundheit. Abgesehen von der Sondergruppe „Der gläserne Mensch" und de» Stuttgarter Sondergruppen gliedert sich die Ausstellung m sieben Hauptgruppen.
Die Landesbauernschaft Württemberg ist mit den Erzeugnissen des Bodens und ihrer bäuerlichen Wirtschaft vertreten. Line besondere Abteilung „Milch" legt die Wichtigkeit der Milchoer- sorgung für eine gesunde Volksernährung klar. Weiter ist da der Stand der Pilzfreunde, anschließend der Reichsmlltterdienst. der in seine Arbeit einen interessanten Einblick gewährt. Die NSV. schließt sich der Mütterschule an. Sie hat hier eine besondere NSV -Unsallstelle eingerichtet, die zweckmäßig und übersichtlich wirkt. In der Mitte der Gewerbehalle zieht das Auge des Besuchers die reichhaltige und interessante Abteilung „Volkswirtschaft — Hauswirtschaft im Deutschen Frauenwerk (N2F. und RdH.)" an. Daneben sieht der Zuschauer bereits die viele» Kochherde und die Vorbereitungen sür das Werbekochen, das a» den Nachmittagen der letzten Ausstellungswoche durchgeführt werden wird Auf der Galerie der Gewerbehalle finden wir an Ler Längsseite retzoolle Musterziinmer des Verbandes Württ. Schreinerinnungen. Die Wand gegen die Lindenstraße gehört der Fachschaft Gymnastik und Tanz im NS.-Lehrerbund und dem Neichsbund für Leibesübungen. Die Längsseite der Galerie, den Vortragssälen entlang, hat der Landesverkehrsverband Württemberg-Hohenzollern für eine reizvolle Schau einer großen Anzahl Erotzpholos von künstlerischen Bildern der württembergischea Landschaft benutzt.
Au- La-ev
Mosbach, "12. Mai. (D r e i I a h r e Z u ch t h a u s.) Der einschlägig vorbestrafte verheiratete Fr. A. Erümpel aus Rimpar erhielt drei Jahre Zuchthaus wegen Blutschande. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt.
Scheibenhardt (Pfalz), 12. Mai. (Maikäfer-Krieg.) Ilm der Maikäferplage besser Herr zu werden, die zu Millionen den Bienwald befallen hat, ist eine Abteilung Arbeitsdienst mit Einfangarbeiten beauftragt worden.