Nr. 106

SchwarzwSlder Tageszeitung'

Seite p

Freudenstadt, 7. Mai. (Kreisleiter Lüdemann zum Be­auftragten der NSDAP, ernannt.) Gemäß A 2 der Ver­ordnung zur Ausführung des 8 118 der Deutschen Gemeinde- Ordnung ist Kreisleiter Lüdemann von Gauleiter Murr zumVeauftragtenderNSDAP. fiirden Kreis Freudenstadt ernannt worden. Der Be­auftragte hat für die Aufstellung der neuen Gemeinderäte und Beigeordneten zu sorgen.

Frcudenstadt» 7. Mai. (Tagung des Schwarzwaldhauptver- eins am 18. und 19. Mai in Freudenstadt.) Bei der Jahres­versammlung der Ortsgruppe Freudenstadt des Schwarzwald­vereins wurden die Vorbereitungsarbeiten für die Tagung des Hauptvereins und der damit verbundenen 50-Jahr-Feier der Ortsgruppe Freudenstadt durchgesprochen. Aus dem umfang­reichen Programm seien hier die Hauptpunkte herausgegriffen. Am Vorabend. Samstag, den 18. Mai, wird eine Tagung der Weg- und Höhenwarte die Veranstaltung einleiten. Nach dem Konzert auf dem beleuchteten Marktplatz steigt um 21 Uhr in den Räumen des Kurhauses ein Festabend, der hauptsächlich dem 50 jährigen Jubiläum der Ortsgruppe Freudenstadt gilt. Der Sonntag beginnt mit einem Feldgottesdienst um 8 Uhr auf dem Kienberg. Um 11 Uhr vormittags ist Konzert im Kurgarten und auf dem Marktplatz, der Nachmittag ist ausgefüllt mit Spa­ziergängen mit Treffpunkt im Stokinger, und nach der Markt- platzbeleuchtung am Abend kommt man zwanglos im Ortsgrup- ! penlokalDreikönig" zusammen. Am Montag, 20. Mai, findet i dann folgende Tageswanderung statt: Autofahrt bis Rotzberg, ! Wanderung auf Mittelweg (Landesgrenze) über den Schmied- f bergplatz, Kaltbrunnertal, Kloster Wittichen nach Schenken,zell. Nach Erledigung auch dieses Punktes der Tagesordnung schloß ! Studienrat Hummel die diesjährige Hauptversammlung mit einem kurzen Schlußwort.

Freudenstadt, 7. April. (Zweiter Appell der Kreisjägcrschaft.) Ein stattlicher Teil der Jägerschaft des Kreises Freudenstadt war dem Rufe des Kreisjägermeisters Kimpfler gefolgt und zum zweiten Jägerappell imDreikönigsaal" angetreten. Nach Begrüßung der Jägerschaft und der Gäste erläuterte der Kleisjägermeister zunächst die wichtigsten Bestimmun­gen des Reichsjagdgesetzes und der Ausführungsverordnung und stellte mit Anerkennung fest, daß die Abrundungsmaßnahmen Lei den meisten Beteiligten, Jagdpächtern wie Jagdvorstehern, Verständnis und Entgegenkommen gefunden hätten. Da jeder Jäger nunmehr verpflichtet ist, eine Jagdzeitschrift zu halten, kann sich bei Mißgriffen und Uebertretungen keiner mehr auf hie Unkenntnis des Gesetzes berufen. Rechtsanwalt Erötzin- aer referierte dann über die Wildschadensbestimmungen, das Recht des Waffengebrauchs und über die neue Wildhandelsord­nung vom 1. April 1935. Namentlich die letztere hat wichtige Neuerungen gebracht. Schalenwild darf unzerlegt außerhalb der Grenzen des Jagdbezirks, in dem es erlegt worden ist, nur unter Beifügung eines Ursprungsscheines befördert, feilgeboten, gekauft und verkauft werden. Im Anschluß an die Referate fand > die Zwangsgehörnschau statt. Nicht alle Jäger hatten ihre Gehörne beigebracht. Künftig müssen alle erbeuteten Gehörne und Hirschkronen vorgezeigt werden. Nach der Heu­ernte sollen in Freudenstadt und Klosterreichenbach Jagd­schießen mit vier Uebungen zu je drei Kugelpatronen abge­halten werden, an denen sich sämtliche Jäger zu beteiligen haben. In den nächsten vier Wochen wird Oberbauinspektor Rapp die Vertretung des Kreisjägermeisters übernehmen. Die noch feh­lenden Abschußlisten des letzten Jahres und die Abschußpläne für die nächsten drei Jahre müssen ohne Verzug an Forstmeister Kimpfler eingesandt werden.

Teinach, 7. Mai. Der Errichtung eines Schwimm­bades, für das die Pläne fertig vorliegen, stellten sich im letzten Moment noch Einsprüche von Wasserrechtsbesitzern entgegen, die die Förderung der Angelegenheit hinaus- i ziehen. Man hofft aber, das Schwimmbad Heuer noch der j allgemeinen Benützung übergeben zu können. Ab 16. Mai ! soll die K u r k a pel l e wieder spielen.

Wildbad» 7. Mai. (Jubiläum.) Die F a. S äg e we r k Treiber (Windhofsäge) konnte dieser Tage ihr 5 0 jäh­rig e s B e s t e h e n feiern. Obersäger Kallfaß, beim Windhofsägewerk tätig, konnte am 1. Mai für 50jährige s treue Arbeit vom Vetriebsführer Treiber ausgezeichnet i werden.

Calmbach, 7. Mai. (Ein neuer Jndustrieartikel.) Ein Pforzheimer Erfinder führte hier vor Fachleuten und Be­hördenvertretern ein zuverlässiges Löschgerät fürs Kaminbrände vor. Auf diesem Gebiet bestand seit- ! her ein fühlbarer Mangel. Das neue Gerät soll hier bei der s Firma Proß L Kallfaß hergestellt werden und dürfte eine s vielversprechende Zukunft haben. :

Tübingen, 7. Mai. (Eine Frau erstickt.) Dienstag früh brach in einem Wirtschaftsgebäude der Eänsackerstraße m Lustnau ein Zimmerbrand aus. Die einzige Bewohnerin oes Hauses, eine 82jährige Frau, wurde von den zu Hilfe eilenden Nachbarn erstickt aufgefunden. Der Brand konnte von der Feuerwehr Lustnau auf seinen Herd beschränkt wer-

Metzrngen, 7. Mai. (AusdemfahrendenZugge- ^ Sonntagnacht fiel zwischen Neckartailfin­gen und Bempflingen ein 22jähriger Arbeiter namens Fritz Hummel, der in Metzingen beschäftigt ist, beim Oeffnen ei- ner Ture aus dem Zug. Er trug schwere Kopfverletzungen davon Lebensgefahr besteht nicht.

Rottenburg, 7. Mai. (Sturz vom Gerüst.) Zwei -»auarbeüer waren an einem Neubau beschäftigt Dabei mach plötzlich ein Eerüstbalken, so daß oie beiden Arbeiter Manz Illiner von hier und ein Bauarbeiter Schorp aus aus einer Höhe von 45 Meter abstürzten, we Bauarbeiter wurden nicht unerheblich verlebt.

. Stuttgart, 7. Mai. (7 5 Iahre alt.) Am Sonntag, den r konnte Prälat D. Theodor Traub, der seit dem 1- Oktober 1933 hier im Ruhestand lebt, seinen 75 Ee- ourtstag begehen, lleber 40 Jahre hatte der Jubilar in Seelsorger gewirkt und sich als Borsitzender ss Errang. Eesamtkirchengemeinderats, als Führer der ^?l*?^°rvereine und im Dienst der öffentlichen Für- iorge bleibende Verdienste erworben.

Ehingen a. D., 7. Mai. (Todesfall.) Am Sonntag ergarb nach längerem schweren Leiden im Alter von 82 -in m" Oberamtsbaumeister i. R. Josef Buck. Mit ihm ist >n Mann geschieden, der auf seinem Fachgebiet im ganzen m ^ cheit darüber hinaus ein großes Aniehen de- j-S' .ieiner Tätigkeit zeugen viele Schulbauten und ^ E E ganzen Oberamtsbezirk. Unrer seiner Leitung Neubau vonMariahilf" in Obermarchtal und V großen Klosterumbauten des Mutterhauses.

Tettnang, 7. Mai. (Vom Starkstrom getros- f e n.) Der 13 Jahrs alte Rudolf Keller von Batzenweiler kletterte auf dem Heimweg von der Schule auf einen Git­termasten der Hochspannungsleitung. Plötzlich wurde er vom elektrischen Strom getroffen. Nach Ausschaltung der Leitung konnte der Junge mit schweren Brandwunden ge­borgen werden.

Vom Vodensee, 7. Mai. (Eine Autostraße.) Seit eineinhalb Monaten wird die Straße zwischen Ueberlingen und Ludwigshafen zu einer Autostraße ausgebaut und aus sechs Meter verbreitert. Dabei handelt es sich weniger darum, eine Schnellverbindung herzustellen, sondern durch oie Verbreiterung eine Erleichterung des Verkehrs auf die­ser stark überlasteten Straße zu schaffen. Die Bauarbeiten iollen bis Pfingsten beendet sein.

Ulm, 7. Mai. (K i r ch e n d i e b.) Dienstag nacht wurde in die kath. Earnisonskirche zum zweiten Mal eingebrochen. Es wurden sämtliche Lpferstöcke erbrochen. Der erste Ein­bruch erfolgte am Ostermontag. Heute vormittag war das Münster von Schutzleuten umstellt. Auch aus umliegenden Ortschaften, so aus Wiblingen, wird ein Kircheneinbruch aemeldet.

Unterschneidheim, OA. Ellwangen, 7. Mai. (Im Streit erstochen) In den ersten Morgenstunden des Dienstag geriet der 55 Jahre alte Taoer Kaufmann mit seinem Nachbar, dem 45 Jahre alten Zimmermann und Friseur Paul Thorwart vor dessen Wohnung in eine Aus­einandersetzung, die schließlich zu Tätlichkeiten führte. Ta­rier Kausman griff zum Messer und brachte dem Paul Thorwart fo schwere Verletzungen bei, daß dieser bald dar­aus gestorben ist.

Owingen i. Hohz., 7. Mai. (Brand durch Blitz- > chl a g.) Am Montag ist ein schweres Gewitter niederge- gangen. Gegen 7 Uhr hat der Blitz in das Haus des vor kurzer Zeit verstorbenen Eemeindebäckers Pius Edele ein- gefchlagen und gezündet. In wenigen Minuten stand das ganze Gebäude in Flammen. Mit knapper Not konnte das Biekj gerettet werden, das tote Inventar ist verbrannt.

Binswangen, OA. Neckarsulm, 7. Mai. (In die Hei­mat zurück.) Im Alter von 88 Jahren siedelte ein ge­bürtiger Binswanger Bäckermeister Ludwig Knapp, in die Heimat zurück. Nach seiner Lehre kam er u. a. nach Paris, wo er ein gut gehendes Geschäft hatte. Später siedelte er nach Straßburg und von dort nach Heilbronn über.

Bürg, OA. Neckarsulm, 7. Mai. (A u l o u n f a l l.) Der Lastzug der Firma Ruedinger-Altkrautheim, mit Schwei­nen und Kälbern beladen, konnte vom Fahrer nicht mehr beherrscht werden, so daß das Lastauto samt Anhänger an Las Haus der Witwe M. Hübner geschleudert und umoe- worfen wurde. Herbeieilende Dorfbewohner zogen unter den Trümmern den Fahrer Richard Wild aus Boxberg tot, einen Begleiter leicht, einen anderen unverletzt hervor.

Zraimparabe sür General Mag

geisetzung der Opfer des Flugzeugunglücks im Fichtelgebirge

Stuttgart, 7. Mai. Unter großen militärischen Ehren wurden rm Dienstag vormittag vier Opier des Flugzeugunglücks im Fichtelgebirge, bei dem sieben Personen ums Leben gekommen waren, und zwar der Artillerieiührer III in Oppeln, General­major Heinz Höring, früher Ehe» des Stabes des Wehrkreiskom­mandos V in Stuttgart, seine Gattin Toni Höring geb. Neu­haus. und ihr 7 Jahre altes Töchterchen Hanna, sowie der Ober­leutnant der Fliegertruppe. Walter Braun aus Lubwigsburg, auf dem Pragfriedhos in Stuttgart zur Einäscherung geleitet. An der militärischen Trauervarade. die Generalmajor Schwar- zenecker befehlig»«, beteiligten sich der Stab und zwei Kompag­nien des Infanterie-Regiments Ludwigsburg, zwei Kompagnien der Nachrichtenabteilung Lannstatt. eine Kompagnie der Kraft­fahrer-Abteilung Cannstatt, zwei Schwadronen des Reiterregi­ments Cannstatt und eine motorisierte Batterie des Artillerie- Regiments Ulm. Unter den Trauergästen befanden sich rüh­rende Männer der Wehrmacht, des Staates und der Partei. Unter Trommelwirbel setzte sich der Trauerzug durch das Spa­lier der Truppen von der Friedhofkapelle zum Krematorium in Bewegung. Voraus ichritt eine Ehrenkompagnie, dann folgte ein Offizier mit dem Ordenskissen. Nach den Kranzträgern kamen die vier Särge, zuerst der Sarg des Generals Höring auf einer Geschützlafette, dann die Särge von Frau und Töch- lerchen Hörings, von Soldaten getragen und begleitet von vier Fliegerunteroffizieren der Sarg des Oberleutnants Braun. Dann kamen die nächsten Angehörigen, die Vertreter der Wehr­macht und der Behörden und eine unübersehbare Zahl von Leid­tragenden. Während des Marsches kreuzte eine Fliegerstaffel der Fliegerlandesgruppe über dem Friedhof.

Da die Halle des Krematoriums viel zu klein war für die vielen Leidtragenden, wurden die vier Särge auf dem Platze vor dem Krematorium aufgebahrt Nach einem Choral der Musik des Infanterie-Regiments Ludwigsburg hielt Wehrkreisober­pfarrer Kirchenrat Schieber die tiefempfundene Trauerrede. Das tragisch« Geschehen, so führte er aus, das so viele Men­schen aus dem Leben riß, und der Verlust hervorragender Trä­ger des Soldatenstandes hat uns tief erschüttert. Den vier Toten war gemeinsam ihre tiefe Religiosität und die Liebe zu ihrer Mutter. Die letzte Fahrt des Generals Höring galt noch seiner hochbetagten, schwer erkrankten Mutter. Für General Höring war es eine besondere Freude, daß er zum Schluß seines Lebens das Wiedererstarken der deutschen Wehrmacht mitgestalten durfte. Nach dem Gebet des Geistlichen und dem Choral:Ein' feste Burg ist unser Gott" folgte eine große Zahl von Nachrufen und Kranzniederlegungen. Zuerst trat der Chef der Heeresleitung, General der Artillerie von Fritsch, vor die Särge, der im Aufträge des Relchswehrmmisters je einen Kranz für General Höring und Oberleutnant Braun und einen Rosenstrauß für Frau Höring niederlegte. Leidenschaftlich begeisterte Offiziere,

Xauul 8odo» braun?

Das wird jeder mit ehr­licher Bewunderung fragen, wenn Sie schon jetzt im Mai nach einem einigen Sonnenbad braungebrannt nach Hause kommen. Sie wollen wissen, wie sich das erreichen läßt? Ganz einfach: reiben Eie beim Sonnenbaden Ihre Haut gründlich mit Leokrcm ein. Leokrem Hilst schneller bräunen, well « Sonnen-Bitainin enthält! Dan! seinem Fettgehalt ver­ringert Leokrem zugleich die Gefahr schmerzhaften Sonnenbrandes. Dosen schon von 22 Pfg. ab in allen LHIorodont - Verkaufsstellen erhältlich.

f so betonte er, hochbewährt in Krieg und Frieden, sind von uns i gegangen. Ein unerbittliches Schicksal hat den verdienten Gene- ral, seine Gattin und seine Tochter und einen hoffnungsvollen jungen Offizier aus unserer Mitte gerissen. Ihre Pflichttreue wird der Wehrmacht ein Vorbild sein. Generalleutnant Eberth vom Luftkreiskommando V legte je einen Kranz für General Höring und Oberleutnant Braun im Aufträge des Reichsmini­sters für Luftfahrt nieder. Ihm folgten Generalleutnant von Kleist vom Wehrkreiskommando VIII, Eeneralleunant Teuer vom Wehrkreiskommando V, der besonders der Verdienste von General Höring als Chef des Stabes in Stuttgart gedachte. Oberst Ruoff, Chef des Stabes im Wehrkreiskommando V, »m Auftrag des Chefs des Truppenamtes im Reichswehrminifte- rium. und General Beck im N-nneit des deutschen Eeneralstabs. Reichsstatthalter Murr betonte, daß es das be,andere Verdienst des Generals Höring gewesen sei, daß im Schwabenland nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus die Wehrmacht, - die neue Staatsführung und die Partei so rasch zu einer Einheit » verschmolzen seien. Im Auftrag der Provinz Oberschlesien grüßte » Regierungsoberpräsident von Klitzing den toten General Wei- ^ tere Kränze wurden niedergelegt von Stadtkommandant Oberst l Most für die Truppenteile Stuttgart, von Oberst Schmid-Lud- > wigsburg als Kommandeur des Infanterie-Regiments Ludwigs- I bürg besonders für Oberleutnant Braun, vom stellv. Gauleiter k Schmidt namens der NSDAP., Gau Württemberg, von Ober- ! gruppcnführer von Iagow im Auftrag des Chefs des Stabes der SA., von Oberbürgermeister Leuichner-Oppeln und Oberbürger­meister Dr. Strölin-Stuttgarl, ferner vom Stab des Artillerie­führers III und den General Höring unterstellten Truppenteilen, von der Fliegerstaffel Cottbus, vom Landesverband Sridwest des Kysshäuserbundes. von der Deutschen Retchspost, vom Arbeitsg.ru Württemberg, der Fliegerlandesgruppe Württemberg, vom Re­gimentsvereins des früheren Feldartillerieregiments 29 und vom Artillerieverein Ludwigsbug. Der Segen des Geistlichen be­endete die ergreifende Trauerfeier.

Uebergang von bisheriaen ZuslizverwaltungsgeschSkleu aus das Innenintnlsrertum

Stuttgart, 7. Mai. Das Staatsministerium hat am 3. Mw t935 eine Verordnung über den Uebergang von bisheriger Justizverwaltungsgeschäften auf das Innenministerium beschlos­sen. Durch diese Verordnung, die demnächst im Regierungsblatt veröffentlicht werden wird, werden auf Grund der Verordnung des Reichsjustizmiitisters vom 18 März 1935, durch welche die Verwaitungsgeschäste in Perjonenstandsangelegenheiten und die öffentlich-rechtlichen Namensänderungen von den bisherigen obersten Landesjmtizbehörüen auf die obersten Lanüesbehörden der inneren Verwaltung übertragen worden und, einige Artikel des Ausführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch und der Genchtskostenordnung den Bestimmungen der Reichsverordnung angepaßt.

Schonzeit des Wildes

Der Landesjägermeister für Württemberg hat folgendes verordnet: Aus Grund der mir vom Herrn Neichsjügermer- ster nach Paragraph 63 des Reichsjaodgeietzes erteilten Er­mächtigung bestimme ich für das Land Württemberg: 1. Das Ende der Jagdzeit für männliches und weibliches Rot­wild sowie Kälber beiderlei Geschlechts wird für Würt­temberg auf 31. Dezember vorverlegt. 2. Das Damwild wird während des ganzen Jahres bis aus weiterhin mit der Jagd verschont. 3. Der Abschuß von Auerhähnen ist in den durch Paragraph 37 (1) AV. rorgeschriebenen Abfchußplan aufzunehmen. Diese Verordnung ist bereits in Kraft ge­treten.

Württembergs Wirtschaftslage im April

Der Württ. Industrie- und Handelstag berichtet über die wirt- säMtliche Lage Württembergs im April: Die Lage der würlt. Wirtschaft hat mit fortschreitender Jahreszeit eine weitere Belebung erfahren, oie sich bei nahezu allen saisonmäßig be­einflußten Wirtschaftszweigen günstig auswirkte. Die lebhafter einsetzende Bautätigkeit, die nach wie vor gute Beschäftigung der Kraftfahrzeugindustrie und die stärkere Austragserteilung der Landwirtschaft tragen in sehr erheblichem Maße zur weiteren Förderung der allgemeinen Beschäftigungslage bei. Wenn auch immer noch bisweilen eine gewisse Zurückhaltung des Handels un Einkauf festzustellen ist, da die Läger vielfach im Laufe der letzten Monate stärker aufgefüllt wurden, so ist doch im all­gemeinen die Steigerung des Warenumsatzes im Binnenverkehr unverkennbar. Der Auslandsabsatz hat sich nicht wesentlich ver­ändert. Die Warenausfuhr ist laufend Schwankungen unter­worfen. einigen Rückgängen auf verschiedenen Gebieten stand auf anderen eine vermehrte Ausfuhrtätigkeit gegenüber. Die Schwie­rigkeiten im Ausfuhrgeschäft halten weiterhin an. Die Preis­lage ist im großen Ganzen unverändert geblieben, die Preise sind jedoch vielfach stark gedrückt. Bisweilen ist der Zahlungs­eingang schleppender geworden.

Besichtigungsfahrt des Reichserziehungsminsters Dr. Rnsl

Stuttgart, 7. Mai. Nach der Eröffnung der Hochschule sür Lehrerbildung in Eßlingen benutzte Reichserziehungsminister Dr. Rust am Montag die Gelegenheit, gleichzeitig den württem- bergischen Hochschulen einen Besuch abzustalteu und sich an Ort und Stelle über den Stand der wissenschaftlichen Forschungs­und Erziehungsarbeit zu unterrichten. Zuerst wurden verschie­dene Maschinenbau- und elektrotechnische Institute der Technischen Hochschule Stuttgart unter Führung von Rektor Dr. Stortz be­sichtigt: anschließend wurde der Landw. Hochschule Hohenheim und dann der Universitär Tübingen ein Veiuch abgestattet. In Tübingen fand vor der versammelten Dozentenschaft ein kleiner Empfang statt. Nach Besichtigung der neuen Klinik, die nach den Plänen von Professor Dr. Kirschner und den neuesten Erfah­rungen des Klinikbaues gebaut wird, besuchte der Minister noch das urgeschtchtliche Institut im Schloß. Anschließend fand eine s Fahrt zum Lichten sie in statt. Während der Fahrt von ! Hohenheim nach Tübingen wurde in Bebenhaufen Station ge- s macht, wo der Minister das ehemalige Kloster ebenfalls ein- ! gehend bestchtigre. Auf Sem Lichtensteiu verabschiedete sich der s Minister vom Schwabenland, um über Ulm nach München weiter- s zureisen.

Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Altensteig. Hauptschriftleitung: L. Lauk. Anzeigenleitung: Eust. Wohnlich, Altensteig. D.-A. d. l. M.: 2100. Zzt. ist Preisliste Nr. 2 gültig.