derNew Vork Times" am 14. Dez. macht, der Deutschen Tageszeitung" zufolge, die Runde durch die englische Preise, die jedoch keine Kommentare daran knüpft. Der Kanzler sprach mit voller Zuver­sicht von dem endgültigen deutschen Siege und ging auch auf die Frage der Konterbande ein, durch deren eigenartige Handhabung England das Deutsche Reich aushungern und ruinieren möchte. Deutschland sei jedoch vorbereitet und habe vor allem genügend Kup­fer, Petroleum und Gummi. Die englischen Mah­nahmen haben mehr den Neutralen, als den Deut­schen geschadet. Was die Finanzierung des Krieges bis zum Siege anbetreffe, so sei auch nach dieser Rich­tung hin nicht die geringste Schwierigkeit zu er­warten.

Die wahren Friedensstörer.

(W.T.V.) Berlin, 16. Jan. Nach den Aussagen eines Kriegsgefangenen vom 1. französischen Ma­rineinfanterieregiment sind bei diesem Truppenteile, der in der Nähe von Toulon stationiert war, schon in den ersten Tagen des Juli 1914 die Reserven ein­gestellt worden, was früher um diese Jahreszeit nicht üblich war. Entsprechende Matznahmen waren, nach den Angaben des Gefangenen auch bei den im Hafen von Toulon liegenden Kriegsschiffen getroffen worden.

Die Japaner in Deutschland.

Berlin, 19. Jan. Die amerikanische Botschaft ersucht alle japanischen Untertanen, die sich noch in Deutschland befinden, Namen und Adressen an die Botschaft (Wilhelmsplatz 7) sobald wie möglich ein­zusenden und sie von dem Grunde ihres Hierbleibens zu beteiligen.

Die Minen in der Nordsee.

Amsterdam, 14. Jan. Nieuwe van den Dag meldet aus dem Haag: Seit dem 9. Januar find an der Küste insgesamt 33 Minen angespült worden.

Aus Stadt und Land.

Tal«, den 18. Januar 1916.

* Vaterländischer Abend. Die gestrige Veran­staltung imBadischen Hof" trug angesichts der überaus großen Anzahl von Teilnehmern, die der Festsaal kaum alle zu beherbergen vermochte, wirk­lich den Charakter einer vaterländischen Kundgebung der Calwer Einwohnerschaft. Ueber den Verlauf der würdigen und stimmungsvollen Feier werden wir morgen eingehend berichten. Heute findet bekanntlich für die Schüler der hiesigen Schulen eine Wiederholung des Lichtbildervortrags statt.

Dom Rathaus.

Oefsentliche Sitzung der Ortsarmenbehörde, des Ge­meinderats und Biirgerausschusses am Donnerstag, den 14. Jan., von nachmittags 4 Uhr an. Anwesend sind 11 Mitglie­der des Eemeinderats, 10 Mitglieder des Bürgerausschusses und Dekan Roos.

In der Sitzung der Ortsarmenbehörde wurden einige Armenfälle behandelt und Gaben an Geld und Holz bewil­

ligt. Zur Unterstützung armer Witwen ausmarschierter und gefallener Soldaten wurde von Gustav Rau in Berlin durch E.«R. Staudenmeyer ein Geschenk von 100 Mk. überreicht. Dieser dankenswerte Beitrag wurde dann sofort in Gaben von 526 Mk. verteilt. Die Liste von Neujahrswunschent- hebungskarten ergab den Betrag von 277 Mk. für die Ar­menkasse. Im Altersheim wird die Besuchszeit für Ver­wandte und Bekannte auf die Zeit von 13 Uhr nachmit­tags festgesetzt. Zur Sprache kommt sodann noch, daß neuer­dings Kinder von ihren Eltern zum Betteln angehalten werden. Gegen diesen Unfug wird in Zukunft polizeilich ein­geschritten werden. Genehmigt werden noch Unterstützungen für Familien ausmarschierter Soldaten. Es wird hiebei mitgeteilt, daß von manchen unterstützten Familien kein rechter Gebrauch von den zugekommenen Unterstützungen ge­macht wird, daß vielmehr das Geld zu oft sehr unnötigen Ausgaben verwendet werde.

Der Gemeinderat lehnt eine Einladung zum Beitritt in den Europäischen Friedensverein einstimmig ab. K. Beißer dankt für die Zuwendung von 25 Mk. für die Schießübungen der landsturmpflichtigen Jugcndwehr und ladet den Eemeinderat zu einem Besuch der erfolgreichen Uebungen ein.

Oekonom Oettinger sucht um Entscheidung nach, ob die Stadtgemeinde sich das Eigentumsrecht an dem Zie­gelbachbett auf seinem Grundstück zwischen der alten und neuen Stuttgarter Straße immer noch Vorbehalte oder das­selbe dem Eigentümer des angrenzenden Grundstücks über­lasse. Der Eemeinderat gibt folgende Antwort: Auf Grund des Beschlusses vom 1. Mai 1903 wurde unter Vorbehalt des Eigentumsrechts die Löschung im Erundbuchamt vor­genommen. Diesen Standpunkt teilt der Gemeinderat heute noch.

Am 15. Januar tritt die neue Borschrift über die Her­stellung von Backwaren in Kraft. Die Verordnungen sind von einschneidender Natur und es soll deshalb zunächst ab­gewartet werden, wie die Bäckerinnung sich den neuen Ver­hältnissen anpassen wird.

Von den Gesuchen um Reichsunterstützung werden alle bis auf eines befürwortet. Die Eisenbahnverwaltung hat seiner Zeit einen Vertrag mit der Stadt über Wasserbezug für die Eisenbahnstation Calw abgeschlossen. In diesem Ver­trag verpflichtet sich die Verwaltung zur Bezahlung eines Wartgelds von 200 Mk. und eines Wasserzinses von 15 Pf. für den Kubikm. Die Eifenbahnverwaltung teilt nun mit, daß sie aus der städtischen Leitung sehr wenig Wasser ent­nehme, da ihre eigene Leitung, die keinen Schaden mehr aufweise, genügend Wasser liefere und daß deshalb eine Aufhebung des Wartgeldes angezeigt wäre. Der Eemeinde­rat kommt zu einem ablehnenden Beschluß des Gesuchs und zwar aus folgenden Gründen: Das städtische Wasserwerk wird nach wie vor immer als Wasserreservoir für den Bahn­hof in Bereitschaft sein müssen; auch hat das Werk in den letzten Jahren in Rücksicht auf die Bedürfnisse des Bahn­hofs nicht unbedeutende Aufwendungen gemacht; es würde somit bei einem Wegfall des Wartgelds eine Verzinsung der Anlagekosten nicht mehr stattfinden. Das Wartgeld soll eben auch als Versicherungsprämie bei trockenen Sommern in Be­tracht kommen.

Das Eesamtkollegium bewilligt die Bezahlung des Lohnes der ausmarschierten städtischen Arbeiter in seither­iger Höhe auch für das nächste Vierteljahr vom 1. Febr. an. Eine längere Erörterung beansprucht der Umfang der Holz- siillung in diesem Winter. Bis jetzt sind rund 700 Festm. Holz gehauen worden gegenüber den früheren Holzhieben mit 2500 Festm. Es würde sich dadurch ein Einnahmeausfall für die Stadtpflege von rund 30 000 Mk. ergeben. An Brenn­holz sind bis jetzt 215 Rm. angefallen. Dieser Anfall reicht

jedenfalls nicht für die hiesigen Bedürfnisse aus. Da wäh­rend der Kriegszeit mit einem geringeren Absatz von Lang­holz gerechnet werden muß auch der Staat läßt ein be­deutend kleineres Quantum schlagen und ein Risiko ver­mieden werden soll, so wir» auf den Antrag von Bürgeraus­schußobmann Wagner beschlossen, nur noch 500 weitere Festmeter hauen zu lassen; hiebei soll auf Beschaffung von Brennholz besonders Rücksicht genommen werden. Der erste Verkauf von Stammholz soll Mitte Febr. stattfinden. Wenn bei diesem Verkauf ein günstiges Resultat erzielt wird, so« der Versuch zu weiteren Verkäufen auf dem Stock gemacht werden.

Die Beratung des Voranschlags für die Bauarbeiteil des Stadtbauamts führt zu einem vollständigen Einver­nehmen. Alle Positionen werden gegenüber den Vorjahren auf das Notwendigste beschränkt, sämtliche größere Arbeiten werden zurückgestellt und nur die laufenden Arbeiten zur Ausführung kommen. Hiedurch ergibt sich ein Weniger­bedarf von 30 000 Mk. Die für verschiedene Zwecke ange­sammelten Gelder können ohnedies nicht flüssig gemacht werden, da sie zur Ausbezahlung des Quartiergeldes (bis jetzt 70 000 Mk.) verwendet wurden; das Reich hat noch keine Zahlung geleistet. Für Anlage des Soldatenfriedhofs sind 1800 Mk. vorgesehen. Weitere Aufwendungen werden Notstandsarbeiten zugute kommen. Unter letzteren sind zu nennen Instandsetzung des Steinbruchs auf dem Muckberg, Steinbrecher: und Steinschlagen, Rigol- und Wegarbeiten. Die eigentlichen Straßenbauten müssen in Wegfall kommen. Der Vorsitzende E.-R. Dreiß gibt noch die Namen der De­korierten bekannt. Es sind dies Friedrich Ziegler, Hermann Pflüger, Schutzmann Lörcher und Otto Jung. Zu Ehren der Ausgezeichneten erheben sich die Kollegien von den Sitzen.

Der Schluß der Sitzung war mit vielen kleinen Gegen­ständen und mit Rechnungen und Dekreturen ausgefiillt. Ende der Sitzung 7^ Uhr.

Feldpostwinke für das Publikum.

Man schreibe nicht jeden Tag einen Feldpost­brief an denselben Empfänger und schicke ihm nicht mehr Päckchen, als er mit Nutzen brauchen kann. lllk- und Bierkarten sind unseren Kriegern gegenüber nicht am Platze! Man verwende für die Briefe und Postkarten an mobile Truppen nur Briefumschläge mit Vordruck, weil von einer klaren und übersicht­lichen Aufschrift die unverzögerte Beförderung we­sentlich abhängt. Bei Niederschrift der Feldadresse unterscheide man genau, ob es sich um einen Linien-, Reserve-, Ersatz-, Landwehr- oder Landsturmtruppen­teil handelt und beachte, dah daneben u. a. noch ein Ersatzbataillon und ein Rekrutendepot vorhanden sind, die alle dieselbe Nummer tragen, meist aber ganz verschiedenen Verbänden angehören. Man ver­meide in der Feldadresse jede Abkürzung. Man bitte den Angehörigen im Felde, dah er sich dauernd für die richtige Feldadresse auf dem Laufenden hält und jede Aenderung sofort nach Hause mitteilt. Das Merkblatt für Feldpostfendungen, das bei den Post­anstalten aushängt und auch kostenfrei verabfolgt wird, soll jeder, der Feldsendungen abschickt, zu lesen nicht versäumen. _

Laupheim, 17. Jan. Gestern mittag kurz vor 12 Uhr zog ein schweres Gewitter, das erste in diesem Jahr über unsere Stadt hinweg ._

Für die Schriftleitung verantwort!.: Otto S eltmann Calw Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw.

Amtliche und Privat-Anzeigen.

Calw.

Durch Beschluß der Ortsarmenbehörde sind die

BeslllMlldell für dir Wüsche Mersheim

auf nachmittags 13 Uhr

festgesetzt worden, was zur gefl. Beachtung HIemit bekannt gegeben wird. Den 18. Januar 1915.

Armenpflege:

Dreher.

Stammheim, den 16. Januar 1916.

ToSes-Knsrige.

Tieferschüttert geben wir Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dah un­ser lieber, unvergeßlicher, treubesorgter Gatte, Vater, Sohn und Bruder,

Wilhelm Haug, Metzger,

Landwehrmann,

Jnf.-Regt. Alt-Württemberg 121, im Alter von 37 Jahren den Helden­tod fürs Vaterland erlitten hat.

Die trauernden Hinterbliebenen:

Rösle Haug mit ihren beiden Kindern Lydia und Wilhelm,

Gemeindepfleger Haug,

Christian Strinz.

Hirsau, 16. Januar 1916. W

LoSrs-klns«igE. I

Verwandten und Bekannten teile ich tiefbetrübt mit, dah unser innigftgeliebter Gatte und herzensguter Vater

Friedrich Linder,

Neserve-Jnf.-Regt. Nr. 119, 2. Komp.,

am 9. Januar im Alter von 27V« Jahren in Ovillers bei Albert den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist.

Die tiefgebeugte Gattin:

AmalieLinder.geb.WalkermitihremKindeLifsy.

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