diese Hochfläche vom Feind. Zn strömendem Regen und tief anfgeweichtem Lehmboden wurde bis in die Dunkelheit hinein Höhe auf Höhe im Sturm genom­men und der Feind bis an den Rand der Hochfläche zurückgetrieben. 14 französische Offiziere und 1130 Mann wurden gefangen genommen» 4 Geschütze, 4 Maschinengewehre und 1 Scheinwerfer wurden er­obert, eine glänzende Waffentat unserer Truppen unter den Augen ihres allerhöchsten Kriegsherrn.

Die gesamte Beute aus den Kämpfen vom 12. und 13. Zanuar nordöstlich Soissons hat sich nach ge­nauen Feststellungen erhöht auf 3100 Gefangene, 8 schwere Geschütze, 1 Revolverkanone, 6 Maschinen­gewehre und sonstiges Material.

Nordöstlich des Lagers von Chalons griffen die Franzosen gestern vor- und nachmittags mit starken Kräften östlich Perthes an. An einigen Stellen drangen sie in unsere Gräben ein, wurden aber durch kräftige Gegenstöße hinaus und unter schweren Ver­lusten in ihre Stellungen zurückgeworfen. Sie liehen 160 Gefangene in unseren Händen.

Zn den Argonnen und den Vogesen nichts von Bedeutung.

Oestlicher Kriegsschauplttz. Südöstlich Gumbin­nen und östlich Lötzen sind russische Angriffe abge­schlagen worden, wobei mehrere Hundert Gefangene gemacht wurden. Zm nördlichen Polen ist die Lage unverändert. In Polen westlich der Weichsel wurde unser Angriff fortgesetzt. Auf dem östlichen Piliza- ufer ereignete sich nichts Besonderes.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

(W.T.B.) Wien, 14. Jan. Amtliche Mittei­lung vom 14. Jan.. Zn Westgalizien und in Rus­sisch-Polen ist der gestrige Tag im allgemeinen ruhig verlausen. An unserer festgefügten Front entlang der Nida scheiterten alle feindlichen Angriffe der letz­ten Tage.

Zn den Ostkarpathen und der südlichen Buko­wina neuerdings unbedeutende Rekognoszierungs­gefechte.

Vor Arras.

Rom, 14. Jan. Auf Grund von Pariser Be­richten an dasEiornale d'Jtalia" kann der hiesige Berichterstatter derDeutschen Tsgesztg." melden, daß Arras unausgesetzt von den Deutschen beschossen wird. Ihre Schützengräben haben sich bereits auf 1800 bis 1000 Meter der Stadt genähert. Es wird hinzugefügt, daß in den letzten Tagen die Beschießung an Heftigkeit noch zugenommen habe.

Die Erfolge bei Soissons.

Berlin, 15. Jan. In einer Depesche desBerl. Lokalanzeigers" aus Kopenhagen wird der Erfolg der deutschen Truppen bei Soissons bestätigt. Wie aus Paris gemeldet wird, sei der Angriff der Deut­schen um den 132 Meterhiigel erfolgreich gewesen, der nunmehr im Besitz der Deutschen ist. Bon diesem Hügel aus wird das Josiennetal mit seinen großen und wichtigen Eisenbahnlinien und den wichtigen Chausseen zwischen Chauny und Laon beherrscht. Auch in der Champagne werden die erbitterten Kämpfe mit Erfolg für die deutschen Truppen fortgesetzt. Vci Beausejour wurden die Franzosen unter großen Verlusten Schritt für Schritt zurückgedrängt.

Echte Waffenbrüderschaft.

Köln, 14. Jan. Unter der Ueberschrift:Echte Waffenbrüderschaft" meldet dieKöln. Zeitung" am Schluß eines längeren Wiener Berichts:So ist es nun zur dritten Phase des russisch-galizischen Feld­zugs gekommen, in der die Russen sogar bis in den Feuerbereich der Außenwerke von Krakau herange­lassen worden sind, also auch Westgalizien in das Operationsgebiet einbezogen worden ist. Nun aller­dings wird sich bald zeigen, daß diese Strategie trotz der Opfer, die sich Galizien auferlegt hat, richtig ge­wesen ist. Wenn nicht alles täuscht, steht nun vor Warschau die Entscheidung dieser neuerlichen Kämpfe bevor, deren Verlauf die Russen diesmal schwerlich durch erneute Ueberflügelung der deutschen Front werden wenden können, und nach der Abdrängung von Warschau wird es den Russen nicht mehr mög­lich sein, ihren weit vorgeschobenen Flügel in Gali­zien zu halten; sie werden den allgemeine» Rückzug antreten müssen. So wird sich dann der Lohn für die entsagungsvolle österreichisch-ungarische Vundestreue durch die mittelbare Hilfe der Verbündeten, die nun durch Teilnahme einer deutschen Division an dem galizischen Kampf auch zu einer unmittelbaren ge­worden ist, von selbst einstellen, zugleich mit dem er­freulichen Ergebnis, daß der russische Gegner gründ­lich geschwächt ist und deshalb auf eine Wiederkehr verzichten wird."

Die Russen in Ungarn gescheitert.

Budapest, 14. Jan. Nach einer von hier an dieDeutschs Tageszeitung" gelangten Drahtmel­dung berichtetAz Eft" aus Ungvar, daß die Russen Soslak freiwillig geräumt und sich nach Tzontos zurückgezogen haben. Im Laufe der letzten Tage wurde im llngtale fortwährend Geschützdonner gehört. Der Vorstoß der Russen nach Ungarn kann vorläufig als gescheitert betrachtet werden.

DeutscheUnterfeeboote an der englischen Küste.

(W.T.B.) London, 14. Jan. DerStar" mel­det aus Dover, daß dort vorgestern Abend Gerüchte umgingen über die Anwesenheit von Unterseeboten im Kanal. Gestern früh wurden von verschiedenen Küstenplätzen zwei feindliche Unterseeboote auf der Höhe von Dover gesehen. Die Batterien eröffneten das Feuer. Der Angriff wurde abgeschlagen. Weiter wird gemeldet, daß auf die Unterseeboote von den Höhen bei der Zitadelle mit schweren Geschützen zwei mal geschossen wurde. Der Angriff war in der Dun­kelheit unternommen worden, aber die Scheinwerfer hatten die Anwesenheit der Unterseeboote festgestellt.

(W.T.B.) Dover, 14. Jan. Vorgestern Abend um 11 Uhr 30 wurden im Hafen von Dover zwei Kanonenschüsse abgegeben. Ein feindliches Tauch­boot soll zu dieser Zeit bei der Einfahrt in den Hafen gesehen worden sein.

(W.T.B.) London. 14. Jan. Der gestern Nacht erfolgte zweite Angriff deutscher Unterseeboote ist mißglückt. Das Feuer schwerer Geschütze verursachte einige Aufregung, aber man sah nichts. Die Wache meldete, daß ein deutsches Unterseeboot, das gefeuert hatte, im Dunkeln verschwunden war. Heute näherte sich ein zweites Unterseeboot dem Hafen, löste einige Schüsse, wurde aber von den Batterien vertrieben, ohne daß es etwas ausrichtete.

Der Islam und der Krieg.

Die Türken in Persien erfolgreich.

Konstantinopel, 14. Dez. Das türkische Haupt­quartier teilt mit: Unsere Truppen rücken, unter­stützt von persischen Kontingenten, beständig in Aser- beidschan vor, um das Land vom russischen Joch zu befreien. Sie haben dort einen neuen großen Er­folg davongetragen, indem sie gestern Täbris und Selmas. die beiden letzten russischen Stützpunkte in dieser Gegend, besetzten. Die Russen, die die Ab­sicht halten, sich hartnäckig zu verteidigen, verließen in Unordnung diese beiden Orte. Eine Anzahl von Meharisten, die einen Teil der englischen Be­satzungstruppen in Aegypten bildeten, hat sich un­serer Vorhut ergeben.

Dis Dardanellenfrage.

Konstantinopel, 14. Jan. Wie derDeutschen Tageszeitung" berichtet wird, äußert das Regie­rungsorgan, die Ausstreuungen des Dreiverbandes über bevorstehende Angriffe der französisch-englischen Flotte auf die Dardanellen könnten in Konstanti­nopel keinen Eindruck machen. Dort wisse man, daß eine gewaltsame Oeffnung der Dardanellen unmög­lich sei. Das Blatt sagt ferner, daß auch Italien einem Angriffe auf die Dardanellen nicht gleichgül­tig gegenüberstehen könne. Die Beziehungen Ita­liens zur Türkei werden von den Blätern als be­deutend gebessert bezeichnet.

Das Erdbeben in Italien.

(W.T.B.) Rom. 14. Jan. Es bestätigt sich, daß die durch das Erdbeben in Avezzano, Celano, Colla- mele und Eerchio verursachten Schäden äußerst schwer sind. Alle Verbindungen sind unterbrochen. Die erste Hilfe wurde von Rom aus mittels Automobilen ge­sandt. Weitere umfassende Hilfeleistungen finden

sehr schwer beschädigt. Viele Personen sind getötet und viele befinden sich noch unter den Trümmern. In Pescasseroli wurden 10 Personen getötet und etwa 50 verletzt.

(W.T.B.) Nom, 14. Jan. Heute nacht ist ein Zug mit einigen hundert Verletzten aus Avenzzano

und Tagliacozza hier angekommen. Viele davon sind schwer verletzt, einer starb während der Reise. Bei der Ueberfiihrung der Verletzten in das Krankenhaus waren Vertreter der staatlichen und städtischen Be­hörden zugegen.

Die Städte Avezzano und Sora zerstört.

(W.T.B.) Nom, 14. Jan. Aus den bisher ein- getroffenen Nachrichten geht hervor, daß auch Sam- plino, Paterno, Eerchio, Collarmele, Pescira und das ganze Dorf San Benedetto Marsi zum größten Teile zerstört worden sind. Avezzano ist ein Trüm­merhaufen und bietet einen schrecklichen Anblick. Es sind Tausende und Abertausende Kubikmeter von Ruinen entstanden. Ganze Blöcke erschweren das Rettungswerk ungeheuer. Soldaten, Karabinieri und Beamte haben energisch die erste Hilfeleistung in Angriff genommen. Man erwartet andere Mann­schaften und Sanitätsabteilungen. Es wird bestä­tigt, daß die Zahl der Ueberlebenden in Avezzano nicht mehr als 10 A der Bevölkerung beträgt. Die von Avezzano nach Tivoli kommenden Züge bringen unausgesetzt Verletzte, von denen eine Anzahl im Hospital von Tivoli untergebracht worden ist. Die Ueberlebenden von Avezzano geben erschütternde Schilderungen des gewaltigen Unglücks, das sie be­troffen hat.

Rom. 14. Jan. DerMessaggero" meldet au» Avezzano: Einige Hundert Ueberlebende biwackieren um Lagerfeuer auf einem Platz. Sie scheinen das Bcwuftsein verloren zu haben und sind nicht im­stande, den Unglücklichen zu helfen, oder auch nur ein Wort zu sagen. Sie haben auf diese Weise die Nacht unter klarem Himmel zugebracht. Etwa 60 HUfsmannschaften aus Carsoli brachten die erste Hilfe, und retteten etwa 20 Verletzte. Unter den Trümmern hört man Stöhnen und herzzer­reißende Schreie um Hilfe. Der Abgeordnete Sipari telegraphierte dem Messagers, daß das Unglück an Heftigkeit und Umfang dasjenige von Messina über­lreffe.

(W.T.B.) Sora, 14. Jan. Heute morgen um 8 Uhr 14 wurde ein neuer Erdstoß verspürt. Die Bevölkerung wurde von einer Panik ergriffen und stürzte schreiend aus den Häusern. Die Stadt ist fast völlig zerstört worden. Fast zwei Drittel der Häuser sind eingefallen, andere sind beschädigt. Zahlreiche werden abgerissen werden müssen. Der Palazzo Rossi begrub bei seinem Einsturz 20 Arbei­ter, die auf dem Hofe beschäftigt waren. Es dürften, so befürchtet man, 400 Personen der Katastrophe zum Opfer gefallen sein, darunter viele Beamte und Mitglieder vornehmer Familien. Zahlreiche Solda­ten sind zur Hilfeleistung eingetroffen.

Gin neuer Erdstoß.

Rom, 14. Januar. Heute früh gegen 3 Uhr wurde ein neuer Erdstoß fühlbar. In einigen Stadtvierteln eilte die Bevölkerung ins Freie.

England und der Krieg.

Das englische Heer.

Amsterdam, 14. Jan. Der Berichterstatter des Lokalanzeigers" meldet, an autorativer Stelle werde in London mitgeteilt, daß die bisherigen eng­lischen Werbungen das Ergebnis gehabt haben, daß Ende dieses Monats hunderttausend Mann feld­dienstfähig ausgebildet sein werden. Die englische Regierung beabsichtige, diese Truppen in zwei Abtei­lungen nach dem Kontinent zu schicken. Es wird be- richet, daß es große Schwierigkeiten bereite, die Mannschaften militärisch vollständig auszurüsten.

gekündigt. Nach den letzten Nachrichten aus der Pro-besonders mache sich der Offiziersmangel fühlbar!

vinz beklagt man m der Gemeinde Busst 6 Tote und l Während der militärischen Ausbildung kam es häu- mehrere Verwundete, In Torre, emem Teil der Ge- ^ ^ ^ Desertionen. Fast jede Nacht hörte man memde Eagnano Amiterno, sind mehrere Personen ^ den Deserteuren galten. Sehr wird über

getötet oder verletzt worden. In Castelvecchio Su- ^ suchte Unterbringung der Truppen während Leque wurde eme Person getotet. zahlreiche andere ^ Ausbildungszeit geklagt, wurden verletzt. In San Felice, einem Teil der Ge- j

Ei« Engländer gegen die englische KonterLandepolttik.

Berlin, 14. Jan. Aus Amsterdam wird berich- Der hervorragende englische Nationalökonom

tet:

meinde Poccio Picenza, ist die Zahl der Toten und Verwundeten noch nicht festgestellt. In den Gemein­den Sassa und Torrimparte, sowie in Castelnova, einem Teil von Sempio, sind je 23 Personen ge­tötet und mehrere verwundet worden. In Sora hat . ..

das Erdbeben mehrere Gebäude zerstört und fast alle Hobson erhebt in der englischen Presse emen nach­übrigen unbewohnbar gemacht. Truppen sind zur § drücklichen Einspruch gegen die Art der von England Hilfeleistung nach den betroffenen Ortschaften abge-! geübten Konterbandepolitik. Er weist darauf hin, gangen. In Avezzano ist bereits ein provisorisches j daß die amerikanische Protestnote eine schwere Be- Telegraphenbureau eingerichtet worden. Der Ort ist' schuldigung gegen England erhebe, nämlich die. daß vollständig zerstört. Auch die Gemeinden Paterno,! es die Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutschland Celano, Ajelli, Cerchio, Collamele und Pescina sind ° verhindere, die nicht für die bewaffneten Streit-