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Aus Skstk»! und pklnd

Altensteig, den 13. Februar 1933.

Bestrafung von Betriebsführern wegen Nichtablieserung ver Sozialverficherungsbeiträge. Das Arbeitsehrengericht für den Treuhänderbezirk CiidwestLeukschlanÄ, Karlsruhe, hat am 22. 11. 1934 folgende Entscheidung getroffen:Ein Betriebssichrer, der es pftichtwidrigerrveise unterläßt, die den Eefolgichaftsangehörigen c-inbehaltenen Anteile an den Lozialversicherungsbeiträgen an die zuständigen Sozial- versicherungsträger a-bzuführen, kann unabhängig non strafrechtlicher Verurteilung wegen Verstoßes gegen die Eozialversicherungsgesetze auch vom nationalen Ehren­gericht w-egen böswilliger Ausnutzung der Arbeitskräfte im Sinne des 8 36 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit bestraft werden."

Von unserem Arbeitsdienst. Veranlaßt durch den star­ken Beifall, den das gediegene Programm des Kamerad­schaftsabends am letzten Samstag erzielte und wei­ter durch den überaus starken Besuch, bei welchem es man­chen nicht mehr möglich war einen Platz zu bekommen, will unser Arbeitsdienst am kommenden Samstag das ganze Programm nochmals zur Ausführung bringen. Wir zweifeln nicht daran, daß unser Arbeitsdienst auch diesmal ein volles Haus bekommt.

Das Eedenkbuch" ist der neue zeitgemäße Typ des Albums für den SA.- und SS.-Mann, den Hitlerjungen, den Jungvolkpimpf, und das deutsche Mädel, den Politischen Leiter und den einzelnen Parteigenossen. Mit diesem Buch ist endlich der würdige Rahmen geschaffen, in dem jeder An­gehörige dieser Gliederungen seine Anteilnahme am Auf­bruch unserer Zeit in eigenen Eintragungen, in Zeitungs­ausschnitten urch Lichtbildern für immer festhalten kann. Führerworte und -Autogramme finden hier den rechten Platz, und der Stammbaum weist den Besitzer als Deutschen aus. Zn diesemEedenkbuch" soll die Fülle neuen volks­verbundenen Lebens im Dritten Reich Teilnahme an einem Staatsakt, Kameradschaftsveranstaltungen. Lehr­gang, EemeiNschastslager,Kraft durch Freude"-Fahrt usw. ihren lebendigen, ganz persönlichen Niederschlag finden. DasEedenkbuch" ist zu dem erstaunlich niederen Preis von 2.80 RM. in der Buchhandlung Lauk, Altensteig, erhältlich.

Zuchtfarren-Prämiierung. Mit der am vergangenen Mittwoch stattgefundenen Zuchtfarrenversteigerung in Böblingen war eine Prämiierung verbunden, an der sich auch einige Züchter aus unserer Umgebung mit ihren Tieren erfolgreich beteiligten. Es erhielten in der Klaffe IV (1213 Monate alt) 1. Preise: Fr. Aiche le-Decken- psronn, David Sch a i b l e - Oberhaugstett; 2. Preise: Alb. S ü ß e r - Deckenpfronn und Fritz Rohm, Sulz am Eck.

Simmersfeld» 13. Februar. (Weidmannsheil.) Jagd­pächter Jakob Roth fuß von hier gelang es gestern einen kapitalen Keiler im Gewicht von 180 Pfund zu erlegen.

Frcudenstadt, 12. Februar. (Ski-Unfälle.) Am Sonntag verunglückte der Bankangestellte Willy Bürklein von hier beim Skifahren. Er war so unglücklich gestürzt, daß es ihm das Bein im Kniegelenk um 90 Grad nach hinten ge­dreht hatte. Er befaß die Geistesgegenwart, das ausgerenkte Gelenk wieder in die richtige Lage zu bringen, so daß er sich bis ur nächsten Sanitätsstelle schleppen konnte, die ihn ins Kran- enhaus brachte. Die ärztliche Untersuchung stellte einen inneren Bluterguß und Sehnenzerrungen fest. Aus dem Hauptbahnhof Freudenstadt brachten am Sonntagabend zwei Sanitäter eine junge Skiläuferin, die sich bei einem Sturz das Rück­rat so verstaucht hatte, daß sie von den Sanitätern zum luilgarter Zug getragen werden mußte, wo sich ihrer Mädchen vom BdM annahmcn, die vom ersten Gebiets-Skitrefsen der HI. nach Hause fuhren. Am gleichen Tag ereignete sich am Finken- bcrg ein schwerer Unfall. Ein Skiläufer fuhr in großer Geschwin­digkeit einem vor ihm stürzenden Mädchen mit den Ski- spitzen indenRücken. Der Aufprall war so stark, daß der Unglücklichen das Rückgrat verletzt wurde. Die Sani­täter wollten das Mädchen ins Kreiskrankenhaus bringen, doch bat cs, nach Stuttgart gebracht zu werden, was dann auch mit einem Personenauto geschah. Bei der Abfahrt von der Ale- randerschanze stürzte ein Ski fahrer und erlitt einen Beinbruch. mußte mit dem Sanitätsauto ins Kranken­haus verbracht werden.

Frcudcustadt, 12. Februar. (Warnung vor Schwarzarbeit im Schneidergewerbe.) Die Kreishandwerkerschaft Frcudenstadt teilt mit, daß bei ihr Klagen von der Schneider-Innung ein- gclaufen sind, daß es immer wieder vorkommt, daß Schwarz­arbeiten ausgeführt werden, und zwar werden auch teil­weise von Vermietern Nähmaschinen zur Verfügung gestellt. Es wird nochmals ans das Gesetz gegen die Schwarzarbeit hingewie-

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cn. Alle werden davor gewarnt, solcher Schwarzarbeit Vor- chub zu leisten.

Frcudenstadt, 12. Februar. (Zahlreiche Grippe-Erkran­kungen.) Durch das naßkalte Wetter des vergangenen Wochenanfangs, dem ein Kältesturz dis zu 16 Erad unter Null folgte, wurden viele Einwohner von hier von der Grippe aufs Krankenlager geworfen. Die Aerzte haben Tag und Nacht zu tun. Glücklicherweise sind alle Er­krankungen so, daß für niemanden Lebensgefahr zu be­fürchten ist.

Neuenbürg» 13. Februar. Kreisleiter Böpple erläßt an pflichtvergessene Unterstützungsempfänger folgende Mahnung: Ich habe am Freitag, den 8. ds. Mts. ftstgestellt, daß ein Teil der Arbeitslosen ihre erhal­tenen Unterstützungen sofortin Alkohol Um­setzen und dann sinnlos betrunken dmrch die Straßen wan­ken. Diese gewissenlosen Menschen vergessen, daß die Unterstützung zum Unterhalt der Familie gewährt wird. Ich werde in Zukunft gegen diese Schädlinge am Volkswohl ohne Rücksichtnahme entschreiten und sie der verdienten Strafe zuführen. Auch gegen Wirte, die solch Betrunkenen weiterhin Alkohol verabreichen, wird eingeschritten werden.

Möffingen» OA. Rottenburg, 12. Febr. (Unfall.) Zwei Mädchen von Voll bei Hechingen, die zu Besuch hier weil­ten. wollten nach dort zurückfahren. Die beiden Mädchen sprangen miteinander von der Bahnsteigsperre weg über Gleis 1, aus dem nn selben Moment der aus Richtung He­chingen kommende Zug einfuhr. Die 24 Jahre alte Babett« Wolf zögerte und wollte wohl wieder nach rückwärts, wäh­rend ihre Freundin vollends und ungefährdet hinllberkam. Die Wolf wurde vom Puffer der Maschine ersaßt und zu Boden geschleudert. Dabei wurde ihr der rechte Unterarm , fast vollständig abgetrennt, überdies trug sie weitere Ver­letzungen am Kops davon. In der Klinik in Tübingen mußte ihr der Arm abgenommen werden.

Stuttgart, 13. Februar. (Unter Len Pferdehufen. Halbjähriges Kind getötet.) Am Dienstagnachmittag scheuten in der Pragstraße in BadCannstatt zwei Pferde und rasten die Pragstraße herunter. Ecke Ouellenstraße wollte ein Mädchen mit einem Kinder­wagen die Straße überqueren, als sie die scheuenden Pferde bemerkte. Vor lauter Schreck überließ sie den Wagen seinem Schicksal und sprang zur Seite. Die Pferde rasten ! auf den Wagen zu und zertrümmerten ihn.

! In dem Kinderwagen lag ein halbjähriges Kind,

! das schwer verletzt wurde und kurz darauf starb. Der Fall ist um so tragischer, als das Mädchen den Vater des Kindes an seiner Arbeitsstätte abholen wollte.

Stuttgart, 12. Febr (M: l i r - E r o ß k o n z e r t.) Wie bereits mitgeteilt, findet das von der Kommandantur Stuttgart veranstaltete Eroßkonzert zum Besten der Win­terhilfe am 16 und 17 Februar abends 8 Uhr in der Stadthalle statt. Das Konzerl wird eine besondere Anzie­hungskraft dadurch ausüben, daß dabei zum ersten Mal auch die Truppe mit Vorführungen vor die Oeffentlichkeit tritt: Neck- und Barrenturnen. Tauziehen und Federbrett- sprung über lebende Pferde werden ?>n eindrucksvolles Bild vom Sporlbetrieb in der Wehrmacht geben. Das Kon­zert wird ausaesübrt von 11 Kapellen mit 350 Musikern.

Urach. 12. Febr. (Verhaftet) Kreispfleger Gscheidle ist wegen Unterschlagung aus Grund Haftbefehls des Amts­gerichts Urach verhaftet worden. Die Untersuchung ist im Gange.

Nattheim. OA. Heidenheim, 12. Febr. (Tödlicher Unfall.) Der verheiratete 40jährige Zimmermann Hans Minder, Vater von drei unversorgten Kindern, befand sich mit dem Fahrrad aus dem Heimweg. Aus Markung Natt­heim wollte er einen Vulldogg überholen Dubei rutschte Minder aus der glatten Straße und siel mit dem Kopf ge­gen den Bulldogg. Der Verunglückte starb nach zehn Minu­ten. ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, an ei­ner Eebirnblutung.

Oedheim, OA. Neckarsulm. 12. Febr (Ehrenpaten­schaft.) Bierbrauer Alfons Holl hat dieser Tage die freu­dige Nachricht erhalten, daß der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Ehrenpatenschaft für ,e,n zehntes lebendes Kind übernommen hat. Es ist dies der vierte Sohn.

Tuttlingen, 12 Febr. (Ehrung) Im Friedhof der Ge­meinde Talheim steht eine einfache Gruft, warm die sterb­liche Hülle Max Echneckenburgers ruht. Sein herrliches Lied von derWacht am Rhein" hat in den heißen Jahren des Ringens um Deutschlands Freiheit die Feldgrauen mit Begeisterung erfüllt. Nach dem Gottesdienst fand unter

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zahlreicher Beteiligung der Talheimer Bevölkerung, der SA. und der Jugend auf dem Friedhos eine würdige Feier statt. Kreisleiter Huber von Tuttlingen legte dabei einen Lorberkranz an der Erust Max Schneckenburgers nieder .ail der Widmung:Das nationalsozialistische Deutschland ehrt seine Dichter."

Cebrazhofen, OA. Leutkirch, 12. Febr. (Ein Kind ev- st i ck t.) Ain Freitag sand hier das einzige Kind des Bür» germeisters Eberle durch Ersticken den Tod.

Jsny, 12. Febr. (Tödlicher Sturz) Am Sonntag­abend war hier ein Extrazug mit Skisportlern aus Nord­deutschland angekommen, in dem sich auch das 27 Jahr« alte Fräulein Hermann aus Oranienburg befand. Abend» war sie dann in froher Gesellschaft im Easthof zur Dohle. T 5, Fräulein verließ das Zimmer und es siel ihren Tisch- gei. ! auf, daß es nicht wiederkehrte. Montag früh wu^.,. -st hinter dem Haufe aufgesunden. Sie hatte den dunkleii c um betreten, wo sie eine in den Keller füh­rende Treppe hinabstürzte.

Rkumeiviig rer Schiachiv ky° nvd FleischbeMaMbulirkv

Stuttgart. 12. Febr. Im Regierungsblatt werden demnächst! l-as Gesetz des Staatsministeriums über die Untersuchungsgebütz-- re» bei der Schlachtvieh- und Fleischbeschau vom 28 Juni 1934 und die Verordnung des Innenministeriums über die Kosters oer Schlachtvieh- und Fleischbeschau und die Entlohnung der iüri die Beschau bestellten Tierärzte und Fleischbeschauer nebst An», Hang (Gebührenordnung) verössentlicht werden. Sie enthalten i verschiedene Neuerungen: Die Ausbringung der Kosten^ ' für die Schlachtvieh- und Fleischbeschau wird kreisweise sür alle- s diejenigen Gemeinden, in denen kein öffentliches Schlachthaus betrieben wir. vereinheitlicht. Die von den Besitzern der Tier«' und des Fleisches zu entrichtenden Untersuchungs- (bisherigen- Beschau-lGebllhren, durch welche die den einzelnen Gemeinden" für die Schlachtvieh- und Fleischbeschau entstehenden Kosten zu decken sind, werden alljährlich vom Landrar im Benehmen Mit! dem Oberamtslierarzt nach Anhörung des Kreisrates iur dte> (Gesamtheit der Gemeinden ohne öffentliches Schlachthaus fest-^ gesetzt. Die Gebühren werden durch die einzelnen Gemeinden! für Rechnung ihrer Gesamtheit eingezogen: aus dem Eesamt- jahresertrag ist den einzelnen Gemeinden zu ersetzen, was jede sür die Schlachtvieh- und Fleischbeschau das Jahr über auf« gewendet hat

Was die Berechnung der Untersuchungsgebüh­ren und Grundsätze für die Entlohnung der Beschauer anlangt, so find im Unterschied zum bisherigen Verfahren künftig die Untersuchungs-lBeschau-jEebühren, die erhoben werden, nicht auf den Richtsätzen auszubauen, die vom Innenministerium 'ür die Entlohnung der Beschauer nach Einzelleistungen bestimmt worden sind Vielmehr sind nunmehr feste Grundbeträge bestimmt worden die von den Besitzern der Schlachttiere und des Fleisches zu entrichten sind. Von dieien Grundbeträgen aus­gehend. werden die endgültigen U»teriuchungs-(Beschau-iEebüh- ren in der Weile festgesetzt, daß je nach dem Bedarf ein auf 100 berechneter Teilsatz der Erundbctröge dielen zugeichlage» wird. Mit einem Zuschlag bis zu 20 v. H. zu den Erundbeträicn sollte man im allgemeinen zu Unterluchungszebühren kommen, aus deren Ertrag die gesamten Koste» der Schlachtvieh- und Fleischbeschau in den beteiligten Gemeinden gedeckt werden kön­nen. Werden höhere Zuschläge nötig, so ist dazu die Genehmi­gung des Innenministeriums erforderlich. Gedeckt müssen, wie erwähnt, die gesamten, den beteiligten Gemeinden entstehenden Kosten werden, also neben den Entlohnungen der Tierärzte uns F I e i i ch b e s ch a u e r sür die Untersuchungen die enva entstehenden Reisekosten, die besonderen Kosten der Ergänzungs­beschau und der bakteriologischen Flestchuntciiuchungen ent» schließlich Postgebühren weiter die Kosten der Beschiffung und Unterhaltung der Ausrüslungsgegenstände für die Beschauer di« Arbeitgeberanteile der Sozialoersicherungsbeiträge usw. Al, Entlohnung der Beschauer, soweit diese nebenberuflich bestellt sind und nach Einzelleistungen entlohnt werden, sind Betrüg« zu gewähren, die den nom Innenministerium bestimmten Grund» betrügen sür die Unleriuchungs-lBeschou-lKebühren entspreche«.

Die Neuregelung bezweckt in einem Zuge a> die Sicherstellung gleichmäßiger Belastung der Gemeinden und der schlachtende» Tierbesitzer durch Kosten, die durch die Schlachtinek- und Fleinh« beschau entstehen, gleichviel, ob es sich um ordentliche Besch » oder um Ergänzungsbeschau mit etwaiger Wiederholung der Be- -a» nach baNer^iagilcher Fleischuiitersuchu lg usw. handelt« b) die Sicherstellung sewoul voller Deckung der Kosten de« Schlachtvieh- und Fleischbeschau durch die zur Erhebung kom­menden Untersuchungs-lBesckiau-lEebllhren wie auch ausschließ­licher Verwendung des Gebührenertrags für Zwecke der Schla cht- vich- und Fleischbeschau. c> eine angemessene Entlohnung d«> für die Schlachtvieh- und Fleischbeschau bestellten Personen. >

Die neuen Bestimmungen gelten mit Wirkung vom 1. Apk!< 193S ab.

werSalem" raucht, öer weiß bestimmt, öaß er öa ein für allemal ües Tabakkenners Marke nimmt!

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