«r. »1

Mtensteig, den 6. Februar 1936.

StaatlicheNevierförster". Das Staatsministerium hat -ine Verordnung beschlossen, wonach den staatlichen För­stern die BezeichnungNevierförster" beigelegt wird, die neuerdings auch die Förster in Preußen und in verschie­denen Ländern erhalten Haben.

Reue Schneefälle im Hochschrvarzwald. Auf dem Hoch- sthwarUvald sind von etwa 990 Meter aufwärts wieder starke Schneefälle eingetreten. Es werden 10 bis 39 Zentimeter Neuschnee gemeldet.

Württ. Obftbauverein. Am Sonntag, 17. Febr., findet die diesjährige Hauptversammlung des Württ. ObstLau- osreins im Bürgermuseum in Stuttgart statt. Dabei wird Professor Dr. Rudloff-Eeisenheim einen Vortrag über Befruchtuntzsverhältnisse unserer Obstpflanzen" halten.

Egenhause«, 4. Februar. Unter dem LeitwortHitler­jugend im Angriff" fand gestern abend im dicht besetzten Saal zumOchsen" eine Werbeveranstaltung der HI. und des BdM. statt. Die Reihe der Darbietungen er- ösfneten gemeinsam gesungene LiederNun pfeift von allen Dächern",Die Fäuste um den Fahnenschaft . Scharführer Romminger, der sich bei allem Gebotenen als rühriger und fähiger Spielleiter zeigte, begrüßte die Anwesenden mit dem Wunsche, daß sie nach einigen heileren Stunden als Freunde >der HI. und Werber für diese befriedigt wieder heimwärts ziehen möchten. Es sollten wenigerTheaterstücke", als lebenswahre Szenen aus dem Leben und Wirken in der HI. gezeigt werden. Gleich das ersteHitlerjugend auf Fahrt" zeigte den Anmarsch am Lagerplatz und das sich entwickelnde Lagerleben, Zeltaus­schlagen, Feuerwachen, Wasserholen, Abkochen und nach der Fütterung eine Feierstunde im Lager. Am andern Morgen den Abmarsch nach dem Abbrechen des Zeltes. Unterbannführer Emil Bechtold sprach überArbeit und Aufgaben der HI." und geißelte die Widerstände dagegen. Ringführerin Martha Kübele erläuterte das Wollen des BdM. in zündenden Wor­ten und zeigte die Unrichtigkeit und Haltlosigkeit mancher Kri­tiken an demselben. Darauf folgte derFahrende Schüler" von ans Sachs, sehr flott gespielt. Daran schlossen sich lustige zenen aus Sport und Heimabend bei der HI., die zeigten, daß es bei einer guten Kameradschaft kein Uebelnehmen gibt, wenn der Spaß auch etwas derb ist. Hier sah manDer Onkel aus Amerika,Belagerung einer Festung",Einmaliges Auftreten einer Sängertruppe" und lustige Sportspiele. Wahre Lachsal­ven zeigten die Freude der Zuschauer. Dann folgten die Lieder Nichts schöneres auf Erden",Es ließ sich ein Bauer einen Fastrock schneiden",Die Leineweber haben eine saubere Zunft". Anterbannführer Bechtold schloß mit einemSiegheil" auf unseren Führer. Hauptlehrer Heinold dankte am Namen der Anwesenden für die wirklich guten und flotten Darbietungen und bat, der Jugend zu helfen in ihrem Streben, unserem Führer eine geschlossene, disziplinierte und vaterlandsbegeisterte Jugend, rein an Seele und Herz mit gesundem gestählten Körper, in die Hand zu geben. Außenseiter herbei zu HI. und BdM.! IV.

Bon -er Wärter Höhe, 5. Februar. (Generalversammlung des Sängerbundes.) Am vergangenen Sonntag fand in der Wirtschaft von Lorenz Fenchel die jährliche Generalver­sammlung desSängerbundes" statt. Im geschäft­lichen Teil konnte der Kassier Pseifle berichten, daß die Finanzen des Vereins in Ordnung seien. Aus dem Bericht des Schriftführers Kirn war zu entnehmen, daß der Verein auch im abgelaufenen Jahr trotz mancher Klippen und trotz der Schwie­rigkeit infolge der geringen Anzahl seiner aktiven Sänger seinen Aufgaben gegenüber der Dorfgemeinschaft in Freud und Leid voll nachgekommen ist. Aus den Vereinsereignissen erweckte die herrliche Fahrtan den deutschenRhein, nach Wiesbaden, Rüdesheim und Koblenz nochmals manche schöne Erinnerung. Es wurde einstimmig beschlossen, vom Tage der Eeneneralver- sammlung an den Vereinsausschuß abzuschaffen und die Leitung des Vereins ganz in die Hände der Vorstandjchaft zu legen. Zum Vorstand wurde Fritz Feuerbacher wiedergewählt. Derselbe nahm die Wahl an, indem er alle Sänger aufforderte, im kommenden Jahre dem Verein und der Sache des deutschen Lhorgesanges treu zu bleiben. Dies müsse besonders auch im eifrigen Besuch der Uebungsstunde zum Ausdruck kommen. Der Dirigent sprach anschließend über die Aufgaben des Män­nerchors im neuen Deutschland. An der Hand von diesbezüg­lichen Aussprüchen namhafter Chormeister und Gauführer stellte er als Sinn und Zweck unserer Vereine dar: Die Pflege der Volksverbundenheit, des Singens zu eigener Freude, aber auch das Singen für's Volk und im Volk; die Verbindung des guten Alten mit dem kraftvoll vordringenden Neuen im deutschen Lied. Man ging dann znm gemütlichen Teil über, wobei in angeregter Stimmung noch manches Lied gesungen wurde.

Edelweiler» 6. Februar. (Der Bürgermeister feiert fei- ! neu 70. Geburtstag.) Bürgermeister Stoll konnte in ^ erfreulicher körperlicher und geistiger Frische seinen 7V. Geburtstag feiern. Am Lichtmeßfeiertag besuch­ten ihn aus diesem Anlaß zahlreiche Kollegen, um mit dem Gemeinderat der Geburtstagsfeier beizuwohnen. Dabei Lberbrachte Gemeindevat Theurer die Glückwünsche der Gemeinde und sprach dem Bürgermeister für feine segens­wiche Tätigkeit den wohlverdienten Dank aus. Nachdem die Schulkinder zwei Choräle gesungen und Enkelkinder ihn mit Gedichten und Sträußen erfreut hatten, dankte der Gefeierte für die ihm erwiesende Aufmerksamkeit. Möge > er noch lange in feinem neuerbauten freundlichen Haufe am Waldessaum sich guter Gesundheit erfreuen.

Slohrdorf, 5. Februar. (Betriebssahnenweihe der Schwarz­wälder Tuchfabrik.) Unsere Schwarzwälder Tuchfabrik, das größte industrielle Unternehmen in Rohrdorf und eines der größten des Kreises Nagold, vereinigte am Samstagabend im Gasthaus zumOchsen" seine 220 Mitglieder zählende Beleg­schaft zur Betriebsfahnenweihe. Die Fahne, ein Ge­schenk der Firma an ihre Gefolgschaft, soll künftig vorangetragen werden als Mahner, das gute Zusammenarbeiten durch treueste Pflichterfüllung zu fördern und Bctriebsgemeinschaft im rechten Ginn zu pflegen, der Arbeit einen idealen Gedanken unter- ulegen und im geschäftlichen Verkehr mit dem Mitarbeiter mmer in wohlgeordneten Bahnen zu bleiben.

Freudenstadt, 5. Februar. (Tischler-Juuuug, Kreis Freuden- gadt.) Am Samstag, den 9. Februar, nachmittags 2.30 Uhr, Mdet imDreikönigsaal" in Freuden stadt eine Pflicht­versammlung statt. Es ist Pflicht eines jeden Kollege« M erscheinen.

Freudenstadt, 4. Februar. (Berufsschulung der Maler- Mnung.) Im Rahmen der Verüfsschulungsarbeit, die die Hitlerjugend durchführt, hat der stellv. Jmrungsobermeister die Maler des Kreises Freudenftödt. Wilhelm Mast, ebnen

GchwnrzwSrdrr Tageszeitung"

vierwöchigen Kurs für Malerlehrlinge und Junggeh ilsen des ganzen Kreises organisiert. Für diesen Kurs wurden bisher 30 Lehrlinge gewonnen, die in gemeinsamer Arbeit die Kenntnisse ihres Berufes erwei­tern dürfen und sich dafür dankbar erweisen. Drei Räume der Schickhardtfchule werden in diesem Kurs neu bemalt und ausgestattet. Neben der beruflichen Schulung erhal­ten die Lehrlinge auch noch weltanschaulichen Unterricht.

Calw, 3. Februar. (Goldene Hochzeit.) Michael und Eva Marie Luz, Landwirtseheleute in Welten- schwann, konnten am Sonntag das seltene Fest der gol­denen Hochzeit in voller Rüstigkeit feiern.

Neuenbürg, 5. Februar. (Schuster bleib bei deinem Leisten.) Dem Friedrich Höhn, früheren Schlossermeister in Neuen- ! bürg, ist durch Bescheid des Oberamts Neuenbürg vom 29. Nov. 1934 die gewerbsmäßige Besorgung fremder Rechtsangelegen- heiten und bei Behörden wahrzunehmender Geschäft« auf Grund von § 35 Abs. 3 Gew-O. wegen U n zu ve r l ä s s i.g 1 e i t rechts­kräftig untersagt worden.

Horb, 5. Februar. (Pflege des nationalsozialistischen Staatsgedankens.) Außerordentlich großem Interesse be­gegnete der erste Teil der Vorlesungsreihe der Württ. Verwaltungsakademie. Die Beamtenschaft aus dem Bezirk Horb und Umgebung ist dem Ruse nach Weiter­bildung im nationalsozialistischen Staatsgedanken in großer Zahl gefolgt, so daß derLindenhofsaal" überfüllt war. Die Vorlesungsreihe wird am 16. und 17. Februar fortge­setzt und abschließend wird stellvertretender Gauleiter Schmid über die politische Lage sprechen.

Sulz a. N., 6. Februar. (Unglück im Sägewerk.) In einem hiesigen Sägewerk ereignete sich ein schwerer Unfall, indem ein Mann von einem abspringenden Brettstück derart in der Bauchgegend getrof­fen wurde, daß er innere Verletzungen und Blu­tungen davontrug und ins Bezirkskrankenhaus verbracht werden mußte.

Stuttgart, 6. Febr. (Ueberfahven.) Gestern versuchte der 40 Jahre alte Kaufmann Alwin Höpsner, in der Nähe sei­ner Wohnung die Neckarstraße zu überqueren, offenbar in der Absicht, noch rechtzeitig einen stadteinwärts fahrenden Straßenbahnwagen zu erreichen Er wollte zwischen zwei Zügen hindurch noch aus die andere Sette gelangen, um dort einsteigen zu können. Er wurde dabei von dem einen Motorwagen erfaßt und io heftig unter den Straßenbahn­zug geworfen, daß er sofort getötet wurde.

Hirschau, OA. Rottenburg. 5. Febr. (Tödlich abge­stürzt.) Amtsdiener Karl Binder von hier war mit der Ausbesserung des Scheunendaches im Firstraum beschäftigt. Durch Bruch des über das Earbenloch gelegten Brettes stürzte er kopfüber auf dre Tenne der Scheuer. Infolge des wuchtigen Aufpralls wurde ihm die Schädeldecke zertrüm­mert, sodaß er kurze Zeit daraus verschied.

Saulgau, 6 Febr. (Abschied vom Lehrersemi­nar.) Im Festsaal der Lehrerbildungsanstalt hatten sich noch einmal mit den Lehrern und Seminaristen die Freunds der Anstalt eingefunden. Regierungsrat Hilburger wies auf die Aenderungen in der Ausbildung der Lehrer hin. Nicht weil die Seminare nichts geleistet hätten, würden sie aufgehoben. Sie hätten ihre Aufgaben erfüllt. Die Aufbau- schule, die nun an Stelle des Seminars trete, solle ermög­lichen, sich erst nach Durchlaufen der Schule für den Lebens­beruf entscheiden zu können. Dem Schüler der Aufbau­schule, die das deutsche Gedankengut besonders pflege, soll­ten alle Verufsmöglichkeiten offen stehen. Ein Kurs werde bereits in diesem Frühjahr kommen. Die Aufbauschule werde ein Kameradschaftsheim sein. Dann fand noch eine Totenehrung statt.

Mm, 6. Febr. (B e t r i e b s u n s a I i.) Der 40 Jahre alte Mechanikermeister Bernhard Amann, der in der Büch­sengasse eine mechanische Fein- und Hohlschleiferei unter­hält, ist tödlich verunglückt. Er hatte eine neue Schmirgel­scheibe, die elektrisch betrieben wird, eingesetzt Diese Scheibe sollte 2009 Umdrehungen in der Minute leisten. Bei dem Versuch ist die Scheibe gesprungen und die vorschriftsmäßig angebrachte Schutzvorrichtung wurde zerrissen. Die Wucht, mit der die zertrümmerte Schmirgelscheibe gegen den Ver­unglückten geschleudert wurde, war so groß, daß auf der Stelle der Tod eintrat.

Auö Va-eo

Todtmoos, 5. Febr. (Lawinenstürze.) Zwischen Todtmoos und Wehr gingen am Wochenende zahlreiche La­winen nieder. Am Samstag wurden durch diese Schnee- stiirze fünf Autos verschüttet. SA. und Feuerwehr wurden ausqeboten, um die Wagen wieder frei zu legen. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden Ein Schneeschauf- lsrlommando. das mit der Freilegung der Landstraße in Richtung Wehr beschäftigt war, blieb m den Schneemassen stecken und konnte erst am Sonntag zurückkehren.

Non drn ßochwMlmbielen

AdtsKmünV OA Aalen. 5. Febr. Der Wetterumsturz o«r- «rsachte im Kochertal eine ungeheure Ueberlchwemmung, die sich besonders in Abtsgmünd und unterhalb Abtsgmünd katastrophal auswirkte Abtsgmünd sieht teilweise unter Wasser. Die Staats­straße nach Eaildors wird in einer Höhe von 70 Zentimeter über­spült. io daß ver Verkehr vollkommen unterbrochen ist. Die Bevölkerung mußte zum Teil die Parterrewohnungen räumen und den Hausrat aus den Dachboden schassen. Der Wasserspiegel reicht teilweise über die Höhe des Gesimses der Parterrefenster hinaus.

Rückgang des Hochwassers im Remstal

Waiblingen, 5 Febr. Das Hochwasser ist am Dienstag stark zurückgegangen. An dem breiten Damm bei Waiblingen treten die Wiesen, verschlammt und braun, streckenweise wieder hervor. Auch aus den Straßen ist das Wasser wieder verschwunden, aber es hat Schlamm und Schmutz hinterlassen. In der Weingärtner- Vorstaöt Waiblingen versinkt man noch bis an die Knöchel im Schlamm. Bei Großheppach aber erstreckt sich die Wasserfläche noch immer über das einige hundert Meter breite Tal. Beson­ders schlimm sieht es rn Beinstem aus. Der Ort ist noch nicht zugänglich. Die Straße nach Beinstein, die von der Hauptstraße

Seite 8

Gebt -kr -tuksüwn Zrmn- Arbeit

Etwa 600 Jungen und Mädchen stehen im Kreis Nagold vor ihrer Schulentlassung. Eine große Anzahl des vorigen Jahr­gangs ist noch ohne Beschäftigung. Alle wollen einen Beruf, wollen nützliche Glieder unseres Volkes werden, wenn auch viele von ihnen der heimischen Landwirtschaft sich zuwenden, so ist die Zahl derer, die zu ihrer Ausbildung eine Lehrstelle suchen, doch sehr groß. Bei aller Verantwortung, die der einzelne Lehrherr seinem Vernssstand gegenüber hat, der nicht überfüllt werden soll, ergeht doch an alle der dringende Nus:Gebt der deutschen Jugend Arbeit! Oe ff net ihr Eure Betriebe!" Die deutsche Jugend wird es Euch dereinst dan­ken, wenn ihr die Möglichkeit geboten war, ein tüchtiger Fach­arbeiter zu werden. Denn die Erfahrung hat gezeigt, daß der hochwertige Facharbeiter weit weniger krisenmäßigen Schwan­kungen des Wirtschaftslebens ansgesetzt ist als der ungelernte Arbeiter. Es liegt daher im Interesse nicht nur des Einzelnen, sondern des Volksganzen, möglichst viele Facharbeiter zu er- > ziehen, um die Gefahr der Arbeitslosigkeit für weiteste Kreise des Volkes zu beseitigen. Denn wirklich gut geschulte Kräfte waren immer gesucht. Meldet deshalb alle offenen Lehrstel­len, gleichgültig ob in Handwerk, Industrie oder Handel, beim Arbeitsamt Nagold an, wo stets Anwärter auf eine solche Stelle in genügender Zahl vorgemerkt sind. Meldungen werden zu jeder Zeit entgegengenommen.

Der Vorsitzende des Arbeitsamt Nagold: vr. Wi ldermnth-

Der Kreishandwerksmeister: Karl Kaupp.

Der Kreiswalter der Deutschen Arbeitsfront: I. A. Fi nt er.

Der Führer des Unterbanns III/126 der HI.: E. Bechtold.

WAW>»WMMWMW>W»>»>MMUWM»WWWWWWWWW»M>W

abzwergt, sieht tiet in den Ort hinein unter Wasser, die Häuser zu einem großen Teil noch umgebend. Es steht vom Ortsein­gang bis zur Brücke immer noch einen halben Meter lies. Der Asphalt der Straße wurde von der Wucht des Wassers aufgerissen.

Hochwasser bei Heilbronn

Heilbronn, 5. Febr. Der Neckar ist die ganze Nacht weiter ge­stiegen und hat am Dienstag vormittag mit einem Pegelstand von 4.66 Meter an der Schleuse seinen Höchststand erreicht. In­folge des weiteren Steigens mußte der gesamte Straßenverkehr nach Bückingen zwischen 10 und 11 Uhr eingestellt werden, des­gleichen der Straßenbahnverkehr. Der Verbindungsweg Sont­heimBückingen ist gleichfalls unter Wasser. Das Frauen« arbeitslager, das dort in der Nähe stationiert ist. mußte heute nacht gleichfalls geräumt und in die hiesige Jugendherberge verlegt werden Der Straßenbahnverkehr nach Neckargartach geht weiter als Pendelverkehr mit Unterbrechung an der Eisenbahn- unterfübrung.

In Neckargartach ist der Leinbach aus den Ufern getreten, so daß die Mühlstraße gesperrt werden mußte. Linksusrig ist der Weg frei über Wimpfen nach Gundelsheim. Die dortige Stau­stufe ist völlig unter Master. Zwei diensttauende Beamte der Bauleitung sind in ihrem Büro in der alten Mühle eingeschlossen und sollen im Laufe des Tages von Fährleuten geholt werden.

Ueberschwemmungen im Jagsttal

Ellwangen 5. Febr. Die Jagst hat sich kurz nach dem Ursprung bei Walxheim schon in ihrem Oberlauf mächtig verbreitert. Zn Ellwangen ist sie zum reißenden Strom geworden. Die Vezugs- nnd Absatzgenossenschaft räumte ihre Lager. Im nahen Rin­de Ibach stieg das Wasser derart, daß jeder Verkehr zwischen Len durch die Jagst geschaffenen Dorfhälften unterbrochen war. Am Spitalhof in Ellwangen stehen wie in Jagstzell Posten, die den Auftrag haben, den Verkehr in Richtung Hall über Vühler- tann umzuleiten. In Stimpfach wurde die Feuerwehr alarmiert, verschiedene Scheuern wurden geräumt, ebenso die Molkerei. Auch die Rotach und Sechta sind dick angeschwollen und werfe» ihr schmutziges Wasser in die Wörnitz. deren Bett die riesige Menge nicht mehr zu fassen vermag. Das Wiesental zwischen Ober- und Unterschneidheiiii ist ein einziger großer See Dort haben die Wasser einen Holzsteg fortgerissen.

Handel und Verkehr

Wirtschaft

Voller Ersolg der Zinskonversiou. Die Frist für den Einspruch gegen das Umtanschangebot der Emissionsinstitute lief am Diens­tag ab. Soweit sich nach einer Umfrage bis jetzt überseven läßt, ist der Zinskonversion ein voller Erfolg beschicken Das end­gültige Ergebnis wird erst im Laufe des Mittwoch festgestellt werden können Proteste sind nur in ganz verschwindendem Maße eingegangen

Börsen

Berliner Börse vom 5. Febr. Die Börse eröffnet« lustlos und weiter abgeschwächt, indessen war sie doch widerstandsfähiger als gestern. Die Londoner Erklärungen haben natürlich eintge Zurückhaltung bewirkt, und man erwartet mit Spannung die deutsche Stellungnahme dazu. Das Publikum war kaum am Markt: die Kulisse nahm aber im Verlause Rückkäufe vor: die Tendenz besserte sich später. Wirtschaftliche Anregungen fehlten. Am Rentenmarkt war die Tendenz nicht einheitlich. Am Geld­markt ist Tagesgeld unverändert 3,633 87 Prozent. Am Devi­senmarkt waren sowohl Pfund wir Dollar international etwas schwächer.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 5. Februar

Zufuhr: 38 Ochsen, 182 Bullen und Jungbullen, 376 Kühe. 320 Färsen, 1112 Kälber, 1752 Schweine. Unverkauft: 12 Ochsen, 1 Bulle, 10 Kühe, 30 Färsen, 18 Schweine.

Ochsen: ausgem. 3133, vollfl. 2831.

Bullen: ausgem. 3337, vollfl. 3134.

Kühe: ausgem. 27-31, vollsl. 2328 (2327), ft. 161» (1517), ger. 1315 (13-14).

Färsen: ausgem. 3540, vollfl 3135

Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 4246 (4346), mittl. 3941 (3942), ger. 3238.

Schweine: über 300 Psd. 5053 (unv.), von 240300 Pfd. 5053 (4g-ä2). von 200240 Pfd. 5052 (48-51), von 160 bis 200 Pfd. 4851 (47-50). Sauen 39-46 NM. Marktverlauf: Großvieh ruhig. Kälber und Schweine mäßig.

Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 5. Febr. Zufuhr: 106 Ochsen, 108 Bullen. 228 Kühe, 227 Färsen, 729 Kälber. 25 Schafe, 2004 Schweine. Preise: Ochsen a 38-38, b 31-35, c 2631, Bullen a 3538, b 3034, c 26-29, Kühe a 3033, b 26 bi, 29. c 2125, d 13-20, Färsen a 3640, b 32-35, c 2731. Kälber a 46-51, b 40-45, c 34-39, d 25-33, Schweine a 51 bis 53, b 4953, « 4752, d 44-49, e 40-46 NM Marktver» lauf: Großvieh ruhig, Kälber mittel, geräumt, Schweine lang­sam.