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MSnche«, 3. Febr. Nach einer Mitteilung der Deutschen Bsrg- «acht wird seit Montag eine Reichswehrpatrouille, bestehend aus dem Unteroffizier Haus und den Kanonieren Ecker. Zormeier und Jehmlich vermißt. Die Patrouille befand sich auf dem Wege LsterbergAlmKrottenkopfWalchensee. Sie sollten am Mon­tag mittag in Landsberg am Lech wieder ihren Dienst antreten, find aber dort nicht eingetroffen. Zuletzt wurde die Patrouille am Sonntag um die Mittagszeit beim Esterberg-Bauer gesehen. Nettungskolonnen sind sofort nach Vekanntwerden des Vorfalles ausgesandt worden.

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München, 5 Febr. Die vermißt gemeldeten Reichswehrsolda- itrn Unteroffizier Haus, Kanoniere Ecker, Zormeier und Jehm­lich find von einer aus Reichswehr und Vergwachtmännern zu­sammengesetzten Expedition am Dienstag abend etwa SO Meter unterhalb des Krottenkopfhauses tot aufgefunden worden.

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22 Tote

Haifa, 5. Febr. Die Unwetterkatastrophe hat in ganz Palä­stina schweren Schaden angerichtet. Durch die drei Tage anhal­tenden Wolkenbriiche sind insbesondere die deutschen Kolonien Sarona und Jerusalem in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Häuser wurden abgedeckt und die Dachziegel vom Sturm kilo­meterweit geschleudert. Auch die Araberstadt Nablus hat schwer gelitten. 20 Häuser sind dort vollständig zerstört worden. Ebenso find die Moscheen und die Seifenfabrik vernichtet. Viele Einwohner der Stadt mußten durch die Hilfsmannschaften aus den eingestürzten Häusern befreit werden. Die Zahl der Toten beläuft sich bis jetzt auf 22.

Die Bergströme führen Hochwasser, das zuin Teil bis zu fünf Meter gestiegen ist. Sie reißen in ihren Fluten Leichen von Menschen und Tieren zu Tal. Auch der Jordan ist über die Ufer getreten. Der britisch« Präsident Ammann hat mit dem gesamten Personal der Residenz sein Amtsgebäude räumen müssen. Der Schaden wird auf etwa SO 000 Pfund beziffert. Im Hafen von Haifa konnten die Schiffe nicht einlaufen. Unter den vor dem Hafen wartenden Schiffen befindet sich auch der Hap-ag- DampferResolute", der unter Führung von Commodore Kruse auf der Weltreise ist. DieResolute" liegt bereits seit gestern vor Haifa.

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Aufdeckung einer Verschwörung

Amsterdam, S. Febr. Der Amsterdamer Polizei glückte es am Montag abend, eine geheime Zufammenkunst früherer deutscher Kommunisten zu überraschen und auszulösen. Hierbei wurden zehn deutsche Kommunisten, darunter ein früherer Reichstags- abgeorvueter, die sich alle aus illegale Weise in der holländische» Hauptstadt aushielten, verhastet.

Haussuchungen, die im Anschluß daran in den Schlupfwinkeln der Festgenommenen vorgenommen wurden, ergaben, daß man eine weitverzweigte kommunistische Verschwörung vor sich halte, deren Teilnehmer über ganz Holland verteilt find. Die meisten von ihnen hielten sich in Amsterdam und im Limburger Kohlen­becken auf Die am Moniag abend erfolgte oolizeiliche Aktion wurde anfangs geheim gehalten, um die Festnahme weiterer Be­teiligter zu ermöglichen. Auf diese Weise konnten im Laufe des Dienstags noch zwölf weitere deutsche Kommunisten hinter Schloß und Riegel gesetzt werden. Auch bei den heute Verhafte­ten wurde belastendes Material aufgefunden.

Bereits seir geraumer Zeit waren die holländischen Justizbehör­den darüber unterrichtet, daß sich in Holland mehrere hundert deutsche Kommunisten aufhielten, die bei holländischen Partei­genossen Unterschlupf gefunden hatten. In aller Stille arbeiteten Ke gemeinsam an der Errichtung geheimer kommunistischer Or­ganisationen in Deutschland, deren Hintermänner von Holland aus mit kommunistischer Propaganda versorgt und auf andere Weise unterstütz! wurden. Die in Holland weilenden deutschen Kommunisten bildeten sogar einen ständigen Herd für illegale Propaganda gegen die heutige deutsche Regierung Sie beschränk­ten sich aber keineswegs hierauf, sondern traten auch als In­strukteure sür die holläudische kommunistische Partei aus. um deren Anhänger für den Kampf gegen die holländische Regie­rung und Staatsordnung zu schulen.

Bei der holländischen Regierung schweben zur Zeit Erwägun­gen darüber, was mit den Festgenommenen geschehen soll und welche Schritte etwa gegen di« übrigen in Holland weilenden deutschen Kommunisten ergriffen werden sollen. Das kommu­nistische Kommermitglied Schalker stattete am Dienstag nach­mittag dem Justizmlnister im Haag einen Besuch ab. um zu ver­hindern. daß die nn Amsterdamer Polizeigewahrsam befindlichen deutschen Kommunisten womöglich über die deutsche Grenze ge­setzt werden

Kommunistische Kundgebungen ru Amsterdam

Amsterdam, 5. Februar. Im westlichen Stadtteil von Amsterdam, in dem zahlreiche Kommunisten wohnen, wur­den Dienstagnachnvittag wiederholt Kundgebungen zu Gun­sten der Freilassung der deutschen Kommu­nisten veranstaltet, die. wie gemeldet, von der Amster­damer Polizei verhaftet worden find. Es wurden Flng- zettel verteilt, in denen auf das holländische Asylrecht für politische Flüchtlinge hingewvsfen wurde. Ferner wurden Sprechchöre gebildet, die den Verkehr behinderten. Der Polizei gelang es aber bald, die Kommunisten zn zerstreuen.

Wie verlautet, ist der wegen unerlaubter politischer Be­tätigung in Haft genommene ehemalige Abgeordnete des Deutschen Reichstages der kommunistische Agitator Kreutz bürg.

Marxistische Werbezmlkole in Wien ausoehoden

280 verhaftuuge«

Wie«, 5. Februar. Eine marxistische Werbezentrale, die mit Nnem weitverzweigten Netz von Weüberednern und Flstgzettelverteiiern arbeitete, wurde int 7. Wiener Ge- meinbebeztrk ausgehobeü. Man spricht von 2W Verhaf­tungen

Nr. 31

Dr. Echt über Zechnis und WlrlWft

Bern», b. Febr. Der Verein zur Förderung des Gewerbe- : fleißcs von 1821 hatte zu seinem 114. Stiftungsfest im Hotel Kaiserhof eine große Anzahl führender Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben und der deutschen Wirtschaft geladen Reichs­verkehrsminister a. D. Dr. Krohne, der Vorsitzende des Vereins, eröfsnete die Veranstaltung. Es folgte ein Vortrag von Professor Dr. Ubbelohdc

Reichsbankpräfident Dr. Schacht betonte in der Festansprache: Der Verein habe eine stolze Tradition zu wahren. Das ver­pflichte ihn, über den Fragen der Gegenwart nicht die Ver­gangenheit zu vergehen. Dr. Schacht ging dann auf die Ent­wicklungsstufe in der Geschichte des deutschen Eewerbefleißes eingehend ein. Heute hat die Wiedergeburt Deutschlands den Verein vor neue, schwere Pflichten gestellt. Die Betreuung des GebietesTechnik und Wirtschaft", die dem Verein im Rahmen derReichsgemeinschast techuisch-wifi gastlicher Arbeiten" künf­tig obliegen wird, ist eine lohnende, aber ganz gewiß keine leichte Aufgabe. Technik und Wirtschaft leben in einer Ehe, di« noch nie restlos glücklich war. Das Legt daran, daß die Grenzen der technischen Leistungsfähigkeit viel weiter gezogen sind als die der wirtschaftlichen Möglichkeiten. Technisch kann man Diaman­ten aus Kohlenstoffen erzeugen oder Gold aus dem Meerwasser gewinnen, wirtschaftlich kann man es nicht, oder wenigstens noch nicht. Deshalb werden sich Reibungen zwischen der vor­wärtsstrebenden, ja stürmenden Technik und der an den Rechen­stift gebundenen Wirtschaft nicht immer vermeiden Iahen. Unter einigermaßen normalen Verhältnihen können sie aber niemals Formen annehmen, die dem Eesamtwohl eines Volkes abträglich oder gar bedrohlich wären. Erst in der Nachkriegszeit sind >n der Technik und Wirtschaft Spannungen entstanden, die zu einem gewihen Bruch geführt haben. In der Zeit nach der formalen Beendigung des Krieges erwies es sich nämlich, was zwischen der Kapitalbildung der durch Krieg und Reparationen zerrütte­ten und ausgelogenen deutschen Wirtschaft und dem Kapital­bedarf der Technik zum Wiederaufbau ihres abgenutzten un­teilweise überalterten Apparates eine tiefe Kluft gähnte. Das war an sich kein Wunder und kann nicht als Versagen der Wirt­schaft gewertet werden; denn nach einem verlorenen Krieg muß man sich ganz besonders nach der Decke strecken. Die Wirtschaft hätte damals dem Kapitalbedarf der Technik, obwohl er vom technischen Standpunkt aus völlig berechtigt war, in die Gren­zen dehen zurückdrängen mühen, was Deutschland aus eigener Kraft zu leisten vermochte. Statt dehen lieh man sich Kapital vom Ausland in einem Ausmaße, das mit den Rückzahlungs­möglichkeiten in keinem Verhältnis stand Die Folgen waren u a. jene llberrationalisterten Fabrikanlagen, die 1926 tech­nische Wunderwerke darstellten. 1931 aber weit unter ihrer Ka­pazität beschäftigt waren. Es gibt keinen erschütternderen Gegen­satz als den zwischen der stets steigenden Produktionskapazität der modernen Maschine und dem hungernden und frierenden Heer der Arbeitslosen.

Der Nationalsozialismus hat es sich zu seiner ersten Aufgabe gesetzt, diesen unvernünftigen wie unmoralischen Zustand zu beseitigen und damit die unnatürliche Spannung zwi­lchen Technik und Wirtschaft zu lösen. Wie aber, auf welchem Wege und mit welchen Mitteln löst man diese Span­nung? Schacht beantwortete diese Frage zunächst damit, wie man sie nicht löse. Wie so oft im Leben, entbehre selbst die bitterste Tragödie nicht eines satyrischen Lebensspieles. Die

Krise habe leider Tausende tüchtige und fähige Techniker brot» los gemacht. Da sie kein Unterkommen mehr fanden, rückten sie der Wirtschaft selbst mit den Mitteln moderner Technik zu Leibe. So seien jene unzähligen Wirtschafts- und Währungs­projekte entstanden, die alle mit Zirkel und Logarithmentafeln zusammenkonstruiert gewesen seien. Alle diese Projekte über­sahen aber eines, daß die Wirtschaft kein erdachter Me­chanismus. sondern ein lebendiger Organismus sei. Mit Dilettantismus und mit dem Reißbrett kommt man den wirtschaftlichen Dingen nicht bei. Dr. Schacht erinnerte dann an ein Wort des Gründers des Vereins, das lautete: Da wah­rer Gewerbefleiß nicht ohne Tugend denkbar ist, ist er auch die Grundlage der nationalen Kraft überhaupt. In diesem Worte spiegele sich der Grundgedanke des Nationalsozialismus wieder, nämlich die unlösliche Verknüpfung von privater Wirtschaft und staatlicher Wohlfahrt. Wir brauchten die Einsetzung der Höchstleistung, jedes Einzelnen, aber auch die Einordnung der privaien Leistung in das nationalsozialistische Gesamtziel.Wir wollen die Wirtschaft steuern, aber nicht ausüben." AmSteuer könne aber nur einer stehen, der Staat. Darum sei die neue Organisation der Wirtschaft dem Reichswirtschafts­minister direkt unterstellt. Die Reichswirtschaftskammer und ihr Unterbau sollen das Instrument sein, in der die Organi­sationen der Wirtschaft einheitlich zusammengefaßt sind. Die freien Verbände der Wirtschaft sollen nicht grundsätzlich beseitigt werden, können aber doch reichlich unter die Hälste zusammen- gestrichen werden; sie sollen mit den Industrie- und Handels­kammern >owie den Handwerkskammern zu einer Organisation zu'ammenwachsen Der Kostenapparat der Verwaltung mühe verringert werden. Nur mit einer solchen einheitlichen Wirtfchaftslenkung und einem sparsamen Ver­waltungsapparat werde Deutschland in der Lage sein, die Aufgabe der Wirtschaft zu fördern, die darin bestehe, die ! technische Entwicklung laufend mit Kapital zu untermauern. Der bewährte Svarfinn des deutschen Volkes die geordnete Finanz- ^ gebarung des Dritten Reiches und nicht zuletzt die Stoßkraft i der nationalsozialistischen Idee ieien dabei unsere Kraftquellen.

Wirtschaftspolitik nach historisch überlebten Theorien könne man - heule nicht treiben. Der Krieg habe die klassischen liberalen j Wirtfchaststheorien entzwei geschlagen. Deutschland könne nicht ! still sein und warten, bis sich die Welt auf eine vernünftige ! Lösung des Schuldenproblems geeinigt habe oder die Vereinig- s ten Staaten die Erreichung einer passiven Handelsbilanz er- j strebten oder aber Großbritannien seine Währung stabilisiert ^ habe oder Frankreich sich zum Freihandel überzugehen ent« s schlossen habe. Deutschland mühe seine eigene Politik treiben, ! die durch die neuen, aus Krieg und Kriegsfolgen entstandenen ! wirtschaftlichen Verhältnisse bedingt sei. Dr. Schacht betonte in diesem Zusammenhang, daß es ihm, wenn er eine Maßnahme zur Förderung der deutschen Wirtschaft ergreife, die er für not­wendig halte, völlig gleichgültig sei, welche Theorie er dabei verletzte. Das Ziel sei die Befreiung der deutschen Wirtschaft von Sem Fluche des Versailler Diktates und die Erreichung dieses Zieles werde auch der ganzen Welt zum Segen gereichen. Tieien steilen und dornenvollen Weg gehe Deutschland mit un- beuafamem Willen und unbesiegbarem Optimismus. Das deutsche Volk habe in feinem Führer Adolf Hitler endlich den Garanten einer besseren Zukunft gefunden. Ihm durch alle Fährnisse und Beschwerden getreu zur Seite zu stehen, sei unser aller Pflicht.

Ser französische Mialslerrat

Paris, 5. Febr. Am Dienstag vormittag fand im Elysese unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik, Lebrun, ein Ministerrat statt der über drei Stunden dauerte. Ministerpräsi­dent Flandin und Außenminister Laval berichteten über ihre Londoner Verhandlungen. Der Präsident der Republik und der Ministerrat beglückwünschten sie zu den erzielten Ergebnissen. Die Regierung beschloß, das Verbot jeglicher Kundgebung, An­sammlung und Zusammenrottung auf den Straßen und Plätzen am 6. Februar aufrecht zu erhalten.

Aufrufe französischer Frontkämpfer zum K. Februar

Paris, 5. Februar. Anläßlich der Wiederkehr des 6. Februar hat der nationale Verband der ehemaligen Kriegsteilnehmer (UNC.) einen Ausruf erlaffen, der am Mittwoch in allen Ortsgruppen der UNC. verlesen werden wird. Der Verband erinnert daran, daß die ehemaligen Frontkämpfer vor einem Jahr auf die Straße gezogen feien, damit Frankreich in Ehre und Sauberkeit lebe. Es feien dann wohl gewisse Ergebnisse erzielt worden, was aber unzureichend sei. Sie würden die Inhaber der Regie­rungsmacht zwingen, dem Lande die Wahlresorm, die Staatsresorm, die moralische, wirtschaftliche und soziale Reform zu gewähren, die es leidenschaftlich wünsche. Ein gewalttätiges Vorgehen fei nicht geplant; wenigstens hoff­ten die ehemaligen Frontkämpfer, daß sie nicht gezwungen werden würden, diese Haltung zu ändern.

Der Verband der Republikanischen Kriegsteilnehmer veröffentlicht eine Mitteilung, in der er die Mitglieder auf­fordert, sich zu Gegenkundgebungen bereitzuhalten, wenn Männer des 6. Februar sich zu neuen Herausforderungen verleiten lassen sollten.

BlislaliMoutfchr laben Zoo deutsche Kinder ein

Berlin, 6. Februar. Einen Beweis echten kamerad­schaftlichen Denkens erbrachten die jung-deutschen Gäste aus Polen, die zur Zeit in Berlin weilen. Die Beauftragten der Jungdeutschen Partei überbrachten am Dienstag der für die Kinderverschickung maßgebenden Stelle im Namen der Parteileitung der JDP. die Bereitschastserklärung, 300 reichsdeutschen Kindern aus -den Notstandsgebieten einen vierwöchigen kostenlosen Ferienaufenthalt in den Sommer­monaten bei den jungdeutschen Dauern und Besitzern in Posen und Pommerellen zu gewähren.

Diese Tat echter Kameradschaft zeigt, daß bei unseren Volksgenoffen außerhalb der Reichsgrenzen die national- . sozialistische Idee der inneren Verbundenheit aller Deut- i scheu in- und außerhalb der Reichsgrenzen sich siegreich j durchsetzt. Dieser Schritt der Jungdeutschen ist um so höher

zu bewerten, als in ihrer Bewegung gerade sehr viele ärmere Volksgenoffen organisiert sind, ftir die eine Durch­führung dieses Planes ein wirkliches Opfer bedeutet.

Eine jungdeutsche Abordnung hat der polnischen Bot­schaft in Berlin einen offiziellen Besuch abgestattet.

Die entmenschie Lunier stellt siS selbst

Berlin, S. Febr. Die entsetzliche Kindertragödie, die am Sonn­tag in Ser Weinstraße am Frieönchshain ausgedeckt wurde, hat jetzt eine vorläufige Ausklärung gesunden. Tie entmenschte Mutter, die ihre drei Kinder hilflos in der Wohnung zurück- gelassen hatte, hat sich der Polizei gestellt. Bekanntlich hatte Frau Jüneman» ihre Wohnung verlassen, ohne sich um ihre drei Kinder zu kümmern, so daß zwei von ihnen verhungert sind, während das dritte noch im letzten Augenblick gerettet werden konnte. Zur Zeit ist die Kriminalpolizei damit beschäftigt, fest­zustellen, aus welchem Grunde Frau Jüdemann, die ausreichend von den Wohlsahrtsbehörden unterstützt wurde, ihre Kinder dem Hungertod preisgegeben hat.

BolksyertMsyos verbanden in Hamburg

Hamburg, 5. Febr. Der erste Senat des Volksgerichtshofes traf im Landgerichtsgebäude in Hamburg in einem Hochverrats­und Sprengstofsprozeß von voraussichtlich sechstägiger Dauer gegen 22 ehemalige Kommunisten aus Hamburg und Altona ein. Die 22 Angeklagten befinden sich ausnahmslos in Unter­suchungshaft. Ihnen wird Vorbereitung zum Hochverrat. Spreiig- stoffverbrechen und teilweise auch versuchter Mord vorgeworfen. Sie haben sich in dem berüchtigtenWaffen- und Sprengstoff­reffort" der Bezirksleitung der KPD. Wasserkante betätigt.

Bvr Ammarung ressey'e-Mmes'?

Ein scheußliches Verbrechen, das im Jahre 1926 ganz Deutsch- land in Ausregung versetzte, beschäftigt erneut das Breslauer Polizeipräsidium.

Wie erinnerlich, verschwanden am S. Juni 1926 zwei Bres- lauer Kinder namens Fehse: in der folgenden Nacht wur­den die Leichen an der Mauer der Technischen Hochschule zer­stückelt aufgefunden. Dem Täter konnte man nicht auf dre Spur kommen

Als im Juli vorigen Jahres Polizeipräsident Schmelt die Leitung des Polizeipräsidiums übernahm, ließ er nach Studium der llntersuchungsakten die Sache erneut untersuchen. Seit De­zember vorigen Jahres find unermüdliche Nachforschungen 'M Gange und am Ende einer aufgegriffenen Spur ist man jetzt auf den ehemaligen Studenten Herbert Höll gestoßen, der sich seit dem Jahre 1924 in Breslau aufhält, aber nicht polizeilich gemeldet ist. Kriminalbeamte drangen überraschend in seine Wohnung ein. U. a. fand man eine Sammlung von etwa 6700 Postkarten einer bestimmten Art. die mit stenographischen No­tizen versehen waren, außerdem etwa 1006 lose Blätter sie ebenfalls stenographische Notizen trugen. In der Aufzeichnung taucht der Name des ermordeten Mädchens Erika Fehse wieder­holt auf. Höll wurde verhaftet.