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Ein reiches, volles, von Arbeit unb Segen gekröntes Leben ist damit zu Ende gegangen. Das größte, was von einem Menschen gesagt werden kann, auf ihn trifft es zu. Er hat durch seinen Heimgang die Welt ärmer gemacht.
Das deutsche Volk wird das ehrende Andenken seines Lebens und Wirkens in den Schrein eines dankerfüllten Herzens verschließen. Der Ruhm seiner Taten in Krieg
und Frieden wird von Enkel zu Enkel bis in die fernsten Geschlechter weitergetragen werden. Wir aber wollen uns glücklich preisen, den großen alten Mann noch mitten unter uns gesehen zu haben, der eingegangen ist in unsere Geschichte als ..Generalfeldmarschall o. Hindenburg".
Berlin. 2. August 1934.
Die Reichsregierung.
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Berlin. 2. August. Unter dem Vorsitz des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Göbbels fand heute im Propagandaministerium eine Chefbesprechung über die Durchführung der offiziellen Trauerfeierlichkeiten anläßlich des Hinscheidens des Reichspräsidenten Eeneralfelömarschall von Hindenburg statt. In dieser Besprechung wurde im Einvernehmen mit der Familie von Hindenburg folgendes Programm über die Trauerfeierlichkeiten festgestellt: _
Am Montag, den 6. August, mittags 12 Uhr, fiirdet eine Trauerfeier des Reichstages statt, zu der Einladungen an das diplomatische Korps, an die Reichs- und Länderreglerungen. an die obersten Reichsbehörden, an die Wehrmacht und an Organisationen und Verbände der Beamten, der Arbeiter, der Wirtschaft und des Kulturlebens durch den Reichstagspräsidenten ergehen. Auf dieser Trauerkundgebung wird der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler sprechen. Seine Rede wird umrahmt von Trauermusik.
Die große nationale Trauerfeier findet am Dienstag, den 7. August, 11 Uhr, im Tannenberg-Nationaldenkmal bei Hohenstein in Ostpreußen statt. Zn der Nacht vom Montag, den 6. August, zu Dienstag, den 7. August, 24 Uhr, wird die Leiche des verstorbenen Reichspräsidenten Eeneralfeldmarschall von Hindenburg in militärischer Trauerparade von Neudeck nach Tannenberg überführt. Der militärische Trauerkondukt endet zwei Kilometer nach Abmarsch von Neudeck. Der Sarg wird von hier bis zwei Kilometer vor das Tannenbergdenkmal überführt. Dort tritt wieder militärische Leichenparade bis zum Tannenberg-Nationaldenkmal an, wo der Sarg in den Ehrenhof des Denkmals vor dem Kruzifix und einem dort zu errichtenden Altar aufgebahrt wird. Nach dem Einmarsch der militärischen Trauerparade, der Abordnungen und Fahnen und der Traditionstruppenteile des Eeneralfeldmarschalls, nämlich des 3. Garderegimentes zu Fuß, des Infanterieregimentes Nr. 51 und des Infanterieregimentes Generalfeldmarschall von Hindenburg Nr. 147, beginnt um 11 Uhr die-Trauerfeier mit dem Trauermarsch aus der „Eroica" von Ludwig von Beethoven. Es folgt eine Ansprache des evangelischen Feldbischofes der Reichswehr. Hieran schließt sich der Choral (Militärmusik und Gesang der Trauergemeinde) „Ein feste Burg ist unser Gott". Alsdann hält der Führer Reichskanzler Adolf Hitler eine Traueransprache. Anschließend folgt das Lied: „Ich halt' einen Kameraden". Während dieser Musik feuert die außerhalb des Tannenbergdenkmals aufgestellte Ehrenbatterie einen Trauersalut. Alsdann wird der Sarg unter dem Spiel der Nationalhymnen in den Feldherrnturm des Tannenbergdenkmals überführt.
Die Einladungen zu dieser Trauerfeier erfolgen namens der Reichsregierung durch das Büro des Reichspräsidenten. An dieser Feier werden das diplomatische Corps sowie dis zu erwartenden Abgesandten fremder Staaten teilnehmen. Neben den Reichsministern, den Reichsstaatssekretären, den Reichsstatthaltern, den Chefs der Länderregierungen werden dieser Feier vor allem Offiziere und Soldaten der alten Armee, insbesondere die Tannenbergkämpfer beiwohnen.
Auch wird die ostpreußische Bevölkerung in weitestem Umfange Gelegenheit haben, bei dieser Feier zugegen zu fein.
Zn Anbetracht des beengten Raumes ergehen zu dieser Feier Einladungen nur an männliche Teilnehmer.
Die Beförderung von Berlin nach Hohenstein erfolgt in Sonderzügen der Reichsbahn.
Während der nationalen Trauerfeier im Tannenberg- dcnkmal am Dienstag, den 7. August, tritt um 11.45 Uhr in ganz Deutschland eine Verkehrspause von einer Minute zum Zeichen des stillen Gedenkens an den Dahingeschiedenen Reichspräsidenten und Eeneralfeldmarschall ein. Alle Verkehrsmittel und alle Fußgänger bleiben um diese Zeit für eine Minute stehen. Zum Zeichen des Beginnes dieser allgemeinen Verkehrspause werden in ganz Deutschland die Glocken geläutet. Das Glockenläuten dauerte eine Viertelstunde.
Zu gleicher Zeit mit der Trauerfeier im Tannenberg- denkmal finden in ganz Deutschland Trauerfeierlichkeiten statt, die von der Wehrmacht, den Parteistellen, den Behörden sowie von Organisationen und Verbänden abgehalten werden. Es wird Vorsorge getroffen, daß die Teilnehmer an diesen Veranstaltungen die Uebertragung der nationalen Trauerfeier im Tannenbergdenkmal hören können. Sowohl die Trauerfeier im Reichstag als auch die im Tannenbergdenkmal wird im Rundfunk über alle Sender übertragen. Die Rundfunkorganisation der NSDAP, trifft Vorsorge für einen weitesten Volkskreisen zugänglichen Gemeinschaftsempfang.
SM über das Staatsvbrrlmvt de- Deutsche» Reicher
Berlin, 2. Aug. Die Reichsregierung hat das folgerte Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:
8 1. Das Amt des Reichspräsidenten wird mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Infolgedessen gehen die bisherigen Befugnisse des Reichspräsidenten auf de« Führer und Reichskanz
le rAdolfHitlerüber. Er bestimmt seinen Stellvertreter.
8 2. Dieses Gesetz tritt mit Wirkung von dem Zeitpunkt des Ablebens des Reichspräsidenten o. Hindenburg in Kraft. (Wiederholt aus unserer letzten Ausgabe).
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Staatsbegräbnis für Hindenburg
Berlin, 2. Ang. Das Rerchskabiuett hat das folgende Gesetz über das Staatsbegräbnis für de« Reichspräsidenten General- frldmarjchall von Hindenburg beschlossen:
8 1. Dem dahingeschiedeneu Reichspräsidenten Eeneralfeldmarschall von Hindenburg bereitet das deutsche Bott e>« Staatsbegräbnis.
z 2. Mit der Durchführung des Staatsbegräbnisses werde» di« zuständigen Minister beauftragt.
Trauereelatz der Reichsregierung
Bertiu, 2. Aug. Aus Anlaß des Ablebens des ReichsprSsi» deute» und Generalfeldmarschalls pan Hindenburg bestimme« der Retchsminister des Innern und der Reichsmnnster für Botts- aufklärung und Propaganda folgendes:
1. Sämtliche Dienstgebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, sowie die Gebäude der Körperschaften des öffentliche« Rechts und der öffentlichen Schulen setzen sofort und au allen Tagen bis zum Bersetzungstage einschließlich die Flaggen ans Halbmast. Das deutsche Volk wird ausgefordert, sich der Trauerbeflagguug anznschließen.
2. Am heutigen Tage und am Tage Ser Beisetzung fallen sämtliche öffentlichen Veranstaltungen aus.
3. Die Kirchenbehördeu beider Konfeffioneu ordnen bis zu» Beisetzungstage einschließlich täglich ein einstündige, Tranergeläut in der Zeit von 8 —S Uhr abends an.
4. Bis zu« Bersetzungstage einschließlich unterbleibe« in Räumen mit Schankbetrieb musttaltsche Darbietungen jeder Art.
5. Während einer Bolkstrauer»o«14Tagen vom heutigen Tage ab gerechnet lege« die Beamten des Reiches, der Länder und Gemeinden am linke« Arm Trauerflor an.
Das deutsche Bott gedenkt in dieser Zeit des großen Toten mit besonderer Dankbarkeit und Verehrung und bringt dies ru würdiger Form im öffentliche» und privaten Leben zum Ansdruck.
8 . Am Beisetzuugstage steht z» einer noch näher anzugebeudeu Zeit der Verkehr «tue Minute still. Zn de» Betrieben ruht gleichzeitig die Arbeit.
7. Der deutsche Rundfunk wird mit allen seinen Sender« der Staats- und Bottstrauer in seinem Programm entsprechend Rechnung tragen.
Erlaß des Reichsivehrministeks m die We-ma-1
Berlin, 2. Aug. Zum Zeichen der Trauer beim Hinscheiden des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht, Generalfeldmarschall »ou Hindenburg, ordnet der Reichswehrminister. Generaloberst von Blomberg, an:
1. Sämtliche Offiziere und Beamte im Offiziersrang der Wehrmacht legen zur Uniform auf 14 Tage Trauer an lTrauerflor «» den linken Arm). Beim 2. preußischen Infanterieregiment, beim 9. preußischen Infanterieregiment und beim 16. Infanterieregiment dauert die Trauer vier Wochen. Erster Tag der Trauer ist der 2. August.
2. Bis zum Tage der Beisetzung einschließlich werden die Flaggen auf den militärischen Dienstgebäuden in allen Standorten »ad auf den Schiffen der Reichsmarine Halbstock gesetzt und von den Truppen kein Spiel gerührt (Ausnahme: Alarm und Feueralarm).
3. Alle salutfährgen Schiffe und Salutbatterien schießen am S. August und am Beisetzungstag von der Morgeaflag- genparade an (8 Uhr) je 21 Schuh Trauersalnt.
4. Die Ehrenwache in Nendeck stellt Infanterieregiment Rr. S; Beseht ist unmittelbar ergangen. Die Totenwache i« Trauerhause ist durch Offiziere nach näherer Anweisung de» Wehrkreiskommandos 1 zu stellen.
Aufruf des Reichswehrmintsters
Berlin, 2. Aug Soldaten der Wehrmacht! General- ieldmarschaü von Hindenburg, der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unser Führer im großen Kriege, ist von uns gegangen. Z« liefer Erschütterung stehen wir an seiner Bahre.
Da s Heldenleben eines großen Soldaten hat damit seinen Abschluß gefunden, ein Leben treuester Pflichterfül- lnng, das stets nur ein Ziel gekannt hat, den unermüdlichen Dienst an Volk und Vaterland. In den Schmerz um den Verlust- den wir mn !ein«m Hinscheiden erleiden, mischt sich das Gefühl des Stolzes, daß er einer der unseren war. Sein großes Borbild als deutscher Mann und deutscher Soldat wird uns für alle Zeiten heiliges Vermächtnis bleiben.
Sein Beispiel des Dienstes am Vaterlands bis zum letzte» Atemzug w;rd uns für immer mahnen und lehren, amch unsere Kraft und unser Leben weiter einzusetzen für da«
neue Deutschland. Seme Tore hat der Feldmarschall uns geöffnet und dadurch der Sehnsucht von Jahrhunderten deutscher Geschichte die Erfüllung gegeben.
Eingedenk dieser Heldengestalt schreiten wir den Weg i« die deutsche Zukunft voller Vertrauen auf den Führer des Dentschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler.
Vereidigung der Soldaten der Wehrmacht
Berlin, 2. Aug. Reichswehrmmister Generaloberst von Blo». Lerg hat auf Grund des Gesetzes über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches und Volkes die sofortige Vereidigung der Soldaten der Wehrmacht auf den Führer des Deutschen Reiches und Bottes, Adolf Hitler, befohlen.
Die Eidesformel lautet: „Ich schwöre bei Gott diesen heilig« Eid, daß ich dem Führer des Deutschen Reiches und Bottes, Adolf Hitler dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen."
Anschließend an die Vereidigung wird auf den neuen Oberbefehlshaber der Wehrmacht ein Hurra ausgebracht, de« di« beiden Nationalhymnen folgen.
Der Sieüvemeier des Führers av die NSDAP.
Berki«, 2. Ang.
Hindenburg ist tot!
Hindenburg lebt in feinem Botte!
Er lebt in unseren Herzen fort als das Symbol ruhmreicher deutscher Geschichte —
Er lebt fort als Sieger von Tanueuberg —
Er lebt fort als der Generalfeldmarschall des Weltkriege» --
Er lebt als der Vater eines großen Bottes!
Die Kämpfer für Deutschlands Freiheit senken die Fahne» vor dem große« Deutschen in Trauer, Ehrfurcht und Dankber- keit:
Hindenburg rief den Führer — Hindenburg leitete damit neue deutsche Geschichte ein.
Hindenburgs lebendiges Vermächtnis für Deutschland ist der Führer.
Treue zu Hindenburg heißt Treue de« Führer — heißt Treue zu Deutschland.
Wir straffen uns zu neuem Kampf »m die Zukunft nufere» Bottes. (gez.) Rudolf Heß.
i4iSgige Trauer für aue Parteigliederrmgm
Berlin. 2. Aug. Ans Anlaß des Ablebens des Reichspräsidenten Generalfeldmarfchall von Hindenburg ordnet der Stellvev- trete» des Führers. Rudolf Heß. für die gesamte Partei in alle» ihren Gliederungen (PO„ TA., SS., HZ-, Arbeitsfront und Arbeitsdienst) eine 14tägige Trauer an. Während dieser Traurr- zeit ist zum Dienstanzng Trauerflor über der Armbinde z» tragen. Bis zum Tage der Versetzung einschließlich wird von de» Verbänden kein Spiel gerührt. Die Dienstgebäude de» Partei stehen bis znm Beisetzungstage einschließlich unter Traner- beflagguug.
Erlaß des Chefs des Stads Lutze, au die SA.
Berlin, 2 Aug SA--Siihrer. SA -Männer! Der 2. Angust ist der erste Mobilmachungstag. jo hieß es vor 26 Jahren in der Mobilmachungserklärung. Heute, genau 20 Jahre später, ist -er größte Soldat des Krieges zur großen Armee ab- berufen worden.
Der greise Generalfeldmarschall. der als Präsident des Deut- scheu Reiches den Gefreiten des Weltkrieges, unseren Führer, als den Führer des deutschen Volkes berief, ist für uns. die wir uns mit Stolz die „braunen Soldaten Adolf Hitlers" nennen, der Inbegriff der soldatischen Pflichterfüllung.
Heute trauern wir um ihn und gedenken dabei all unserer Kameraden, die in und nach dem Kriege für Deutschlands Freiheit starben.
Wir ehren das Andenken nach deutscher Männerart: Durch Pflichterfüllung bis zu« Letzten! Für Führer, Bott und Freiheit!
Der Ches des Stabes, Lutze.
Aufruf des Reichsführers der SS.
Berlin, 2. Aug. Der Reichsführer der SS., Himmler, hat folgenden Aufruf erlaßen :
SS.-Männer! Reichspräsident von Hindenburg, der große Feldmarschali unserer ruhmreichen Armee, ist tol. In Ehrfurcht stehen wir an seinem Sarge. Er ist aus diesem Leben geschieden und eingegangen in die Unsterblichkeit der großen deutschen Heroen
Ein langes Leben preußisch-deutscher Pflichterfüllung hat der Feldmarschall uns allen oorgelebr.
Eingedenk dieses seines Geistes wollen wir Deutschland diene«, treu dem Führer heute und immer",er
Der Reichsführer der SS.: H. Himmler.
Kundgebung des BuudesMers des NSDFB.
Berlin, 2. Aug. Der Bundesführer des NS.-Deutschen Frontkämpferbundes (Stahlhelm), Reichsminister Seldte, erläßt aus Anlaß des Todes des Reichspräsidenten folgende Kundgebung:
Der Reichspräsident, unser Generalseldmarschall von Hindenburg, ist zur großen Armee heimgegangen. Im tiefsten bewegt senken wir. seine alten Frontsoldaten, die Fahnen vor der Bahre des Mannes, der unser Führer im Weltkrieg und der getreue Eckart des deutschen Volkes in schwerster Zeit gewesen ist. Wi« der Name Hindenburgs uns im Felde zum Symbol der Pflichterfüllung und der Einsatzbereitschaft geworden war, so ist sei» selbstloser Dienst an der Nation in den Jahren bitterster Rot uns Vorbild und Beispiel geworden und wird es bleiben D alle Zeir
Wenn wir jetzt Abschied nehmen müssen von dem, was chl dem deutschen Soldaten Hindenburg sterblich war. dann tun wir es in dem Bewußtsein, daß seine große Persönlichkeit auch r» der Zukunft unseres Volkes fortwirken wird, wegweisend u«b verpflichtend für jeden Kämpfer der deutschen Ration.