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Zwischenfall ta Saarbrücken
Saarbrücken, 24. Juli. Dienstag morgen hat ein gewisser Baum gär ln er aus Saarbrücken auf den Polizeikom- missar Machts einige Schüsse abgegeben, die fehl' gingen. Machts machte seinerseits kehrt und gab mehrere Schüsse auf Baumgärtner ab. Dieser brach zusammen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. !
Die marxistische Presse macht durch Extrablätter de» Versuch, ^ diesen Anschlag der Deutschen Front in die Schuhe zu schieben. Demgegenüber ist festzustellen, dass Bau ingär tu er nicht der Deutschen Front angehörte, er war auch ni<A früher etwa Mitglied der NSDAP, oder der SA. oder SS-, war vielmehr von der NSDAP, im April 1933 wegen politischer Unzuverlässigkeit abgelehnt worden. Es ist ganz selbstverständlich, »atz die Deutsche Front ein derartiges Vorgehen aufs schärfstt verurteilt, da es vollkommen in Widerspruch zu ihren Richtlinien steht.
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Die Deutsche Front lehnt es selbstverständlich ab, sich diese Gewalttat eines geistig verwirrten Menschen an die Rockschösse hängen zu lassen. Die Landesleitung wird in einer offiziellen Erklärung in schärfster Form gegen derartige Unterstellungen » Front machen.
Dass man trotzdem die Deutsche Front in Zusammenhang mit diesem Vorfall zu bringen versucht, scheint aus einer Haussuchung heroorzugehen, die Dienstag in den Mittagsstunden im Gebäude der Deutschen Front vorgenommen wurde. Ein starkes Polizeiaufgebot, darunter etwa 20 berittene Landjäger, riegelten diesmal die Waterloostraße ab und besetzte sogar die Vorgärten der Häuser. Die mit der Aktion betrauten Beamten gaben als ihren Auftrag an, sie Hütten die Räume zu prüfen und z« versiegeln.
Auch auf der Redaktion und in der Wohnung des Chefredakteurs des „Saarbrücker Abendblattes" wurde eine Haussuchung vorgenommen, hier wegen „intellektueller Urheberschaft oder > Mittäterschaft". Wie groß die Nervosität und Ratlosigkeit der I Regierungsstellen ist, geht auch daraus hervor, dass die Krimi- ! »alpolizei sich nicht gescheut hat, eine Haussuchung sogar in den Räumen der Saarbrücker Zweigstelle des Deutschen Nachrichtenbüros vorzunehmen, eines Büros, das gar keine andere Tätigkeit auübt, als die Versorgung der Presse mit Nachrichten aus » dem In- und Auslande.
Prorest gegen das Verbot der denifchev Zeitungen
Saarbrücken, 21. Juli. Das Verbot Ser deutschen Zeitungen un Saargeb,ei hat die evangelische Synode im Saargebiet von St. Johann zu einem Protest veranlasst. Die Superintendenten der evangelischen Synode haben an den ökumenischen Rat in Genf folgendes Telegramm gerichtet:
Die Regierungskommisfion des Saargebiets hat die deutschgesinnten Zeitungen des Saargebiets auf drei Tage verboten. Die für dieses Verbot der Oefsentlichkeit bekauiitgegeüene» Gründe widersprechen auss neue einer treuhänderische» Neutralität und wirklichen Gerechtigkeit. In diesem Eingriff der Regierungskommission in die Meinungsäusserung der deutschgestnnts« Bevölkerung sehen wir ein neues Hemmnis für eine wahre Befriedung der Bevölkerung. Gebunden an Gottes Wort und die Bekenntnisse der Väter legen die Unterzeichneten als die Vertreter der deuticheu evangelischen Gemeinden «u der Saar vor der ganzen evangelischen Christenheit förmlich ! «nd feierlich Protest gegen die Entrechtung des deutsche» s Volkes an der Saar ein.
Gez. die Superintendenten Nold, Jmig.
Neue Kochwasserwelle in Polen
Warschau, 24. Juli. Während Polen noch mit den Nachwirkungen der ersten Wasserkatastrophe zu kämvfen hat, kündigt sich bereits ein neues Unheil an. Die Flusse im Karpathengebiet, die kaum wieder in ihre User zurückgetreten waren, haben infolge neuer Wolkenbrüche in der vergangenen Nacht ihr Bett wieder verlassen. Es stehen bereits 7 Dörfer in dieser Gegend unter Wasser. Die Bevölkerung war zur Räumung ihrer Behausung gezwungen. An der Mündung des San iu die Weichsel bei Sandomier ist die Lage ganz besonders bedenklich. Dort hat das Hochwasser die Eindeichung zerstört, so dass sich «in Riesensee gebildet hat: seine Länge beträgt SO, seine Vre-te 7 Kilometer, stellenweise steht das Wasser S Meter hoch über dem Grund. 15 000 Hektar Ackerland find damit unbrauchbar gemacht, S2 Dörfer und 1500 Einzelhäuser stehen unter Wasser. Bis jetzt find 4200 Personen in Sicherheit gebracht, der Rest hat Zuflucht auf den Hausdächern gesucht und harrt sehnlichst der Rettung. Militär und Zivilpersonen find zur Hilfeleistung auf- geboten. Allein der Verlust an vernichteter Ernte wird mit 4 Millionen Zloty veranschlagt.
Warschau, 24. Juli. Der Wasserstand der Weichsel betrug in der Nacht zum Dienstag in Warschau durchschnittlich 5,4 Meter. Gegen Morgen ließ sich ein leichter Rückgang beobachten. Die Behörden nehmen an, daß der Wasserstand am Dienstag seinen Höhepunkt erreichen wird, dass aber der Hauptstadt keine grösser« Gefahr droht. Entscheidend wird sein, ob die Weichseldämme noch längere Zeit den Fluten standhalten können. Der Schwerpunkt der Hochwassergefahr scheint sich jetzt nach dem Unterlauf der Weichsel verschoben zu haben.
Warschau, 24. Juli. Ein schweres Unwetter ist in der Wojewodschaft Lodz niedergegangen, das grossen Schaden verursacht«. In der Ortschaft Sulmirschütz schlug der Blitz in eine Kirche, di« trotz der Bemühungen der Feuerwehr niederbrannte. Auch in der Gemeinde Jasna hat der Blitz gezündet. Zwöls Siedlungen sind den Flammen zum Ocher gefallen. Hei den Löscharbeiteu ßgmen zwei Menschen ums Leben.
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> Zusammenschluß der Margari«einduftrie
! Berlin. 24. Juli. Dem Grundgedanken des Reichsnährstand« ! j mkjprechend, wird nunmehr auch die Margarine- und Kunst« ! , .peisefett-Jildustrie zu einer wirtschaftlichen Bereinigung zu- i mmVengeschlossen, die die Aufgabe hat, die Erzeugung, den - ! Absatz und die Preise von Margarine, Kunstspeise- - ! sei». Pflanzenfett, gehärteten Speiseölen und gehärtetem Tran f f« zu regeln, dass die Versorgung der Bevölkerung mit den ge-
> »annten Erzeugnissen zu volkswirtschaftlichen Preisen im Rah- s men des Fettplanes der Reichsregierung gesichert wird. Der Zu- ^ lammenschluss wird, wie aus der amtlichen Verlautbarung hervorgeht, etwa 100 Betriebe umfassen. Nicht angeschlos- j jen sind dagegen die Oelmühlen. Im Hinblick auf die überra- ! gende Bedeutung der Fettwirtschaft für die gesamte Bevölke- s rung ist es selbstverständlich, dass die wirtschaftliche Vereinigung ' der Aufsicht des Reichsministers für Ernährung und Landwirt- ! jchaft untersteht. Aus diesem Grunde ist die dem Reichsminister ^ für Ernährung und Landwirtschaft durch die Verordnung gege- > bene Aufsichtsbefugnis sehr weitgehend. Da der Han- j del der wirtschaftlichen Vereinigung nicht angeschlossen ist, musste . dem Reichsernährungsminister Vorbehalten bleiben, Handels- j spannen für den neuen Absatz solcher Erzeugnisse festzusetzen, für ; die auf Grund der neuen Verordnung von der Bereinigung siir s d«re« Mitglieder verbindliche Preise festgesetzt werden. Zu den ! Aufgaben der wirtschaftlichen Vereinigung gehört die Fest- ! setzung des Eesamtumfanges der Margarineerzeugung, ferner ^ die Aufstellung von Richtlinien für die Aufteilung der Gesamt- f kontingente auf die einzelnen Mitgliedsbetriebe. Dem Ziel des j Fett-Planes, die deutsche Fetterzeugung möglichst zu steigern, - um die Unabhängigkeit Deutschlands in der Fettversorgung zu j verstärken, entspricht jetzt, dass von der wirtschaftlichen Verei- > nigung die Bildung eines Ausgleichs stackes ange- z ordnet werden kann, um die Sicherung des notwendigen Ver- s hältnisses zwischen den Butterpreisen und den Preisen für Mar- - garine, Kunstspeifefette und dergl. durch Bereitstellung von Mitteln zu fördern. Die Verordnung tritt am 1. August 1934 i» Kraft.
M M Zuschauer Seim Auftakt iu Nürnberg l
Nürnberg, 24. Juli. Die 4. Deutschen Kampsspiele in Nur»- ! berg wurden am Dienstag vor 20 000 Zuschauern im Nürnberger > -tadion, das 1928 mit der Olympischen Goldmedaille ausgs» ! zeichnet wurde, eröffnet. Unter den Klängen einer Reichswehrkapelle marschierten 8000 Teilnehmer, Fahnenabordnungen, Ver» ? treter der Nürnberger Turn- und Sportvereine und endlich Ehrenabordnungen der bayerischen Landespolizei und der - 2. Bataillons des Infanterie-Regiments 21 in die Kampfbahn. ' an der Spitze die Traditionsfahne der nationalsozialistischen j Bewegung in Franken, der die trauerumflorten Fahnen der Turn- ! vereine der uns entrissenen Gebiete folgten. Durch den Haupt- i bogen unter der Tribüne zog der Festzug, zu dem auch die möt ! Vorführungen au den Kampfspielen beteiligte Marine-Sport- s schule Mürwik, eine Sportabordnung der badischen Landespolizei s und die Deutsche Hochschule für Leibesübungen, ferner di« ! Kampfrichter und die Vertreter der Turn- und Svortverbänd« > gehörten, in das gewaltige Rund, während die Aktiven in ihren s schmucken blauen Festanzllgen oder aber in ihrer sportlichen ! Tracht an den Eingängen neben der Tribüne znm Aufmarsch -er- j schienen. Das erste Gedenken war den Gefallenen des Welt- - krieges, der nationalen Erhebung und den toten Sportkameraden - gewidmet. Der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Liebet, ! bot den Willkommgruss. Der Reichssportführer wies in seiner Ansprache auf den tiefen Sinn der ersten deutschen Kampfspiele im neuen Deutschland hin, der am besten mit dem alten Wort» i «usgedrückt werde: „Dem Vaterland gilt's, wenn wir zu spielen scheinen." Mit einem Heil auf Volk, Vaterland und Führer, in das die 20 000 Besucher begeistert einstimmten und dem Deutsch- § land- und dem Horst-Wessel-Lied fand die Feier ihr Ende. .
Ein Ausruf der Badischen Regierung!
Ao die jungen, llllverheiraieien Meiler, Arbeiterinnen ! nnd Angestellten! An die Beiriebssvhrer! !
Wohl hat die Arbeitsschlacht iu Baden den grossen Erfolx gehabt, die Arbeitslosigkeit um mehr als die Hälfte zu minder». Aber noch immer sind 88 000 Erwerbslose vorhanden, un- , ter denen sich viele Familienväter befinden, die mit Frau und Kindern aus Verdienst und Brot warten. Der Winter steht in »icht mehr allzuweiter Ferne und diese Familien sehnen sich . ängstlich nach Verdienst.
Das ist eine grosse Sorge für die Regeirung und die Oefsent- ! kichkeit unseres badische» Grenzlandes, die nur durch die opser- j bereite, freiwillige Mithilfe der schaffenden Jugend beseitigt «erden kann: denn noch immer sind reichlich junge Arbeits- - kräfte in de« Betriebe» der Industrie, des Handels, des Hand- s Werks, der Verwaltung des Staates und der Gemeinden» die - freiwillig dem Vaterlande den Ehrendienst noch nicht abgeleistet habe», de« man von ihnen im Interesse des Gemeinwohls er- : wartet. Es gibt immer noch viele gesunde» kräftige ledige Män- l ner von 18 bis 25 Jahren, die in keinem Arbeitsdienstlager z waren, und ebenso zahlreiche Frauen desselben Alters, die ent- ! weder im Arbeitsdienst oder iu der Landhilfe oder in der Hausarbeit vorübergehend Unterkommen können. Ich wende ! mich deshalb mit der Bitte um freiwillige Mithilfe an diese Kreise unserer Jugend und rufe ihnen z«: Denkt an all die Not ! und Sorg« der erwerbslose» Familienväter, gebt ihnen Eure« Arbeitsplatz freiwillig frei, während Ihr de« Dienst am Vaterlands leistet!
Ich begrüße deshalb de« Ausruf, de» vor einigen Tagen der ! Führer der Wirtschaft in Verbindung mit dem Präsidenten der Reichsanftalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenoerstche- ! rung, erlasse» hat und richte an alle Betriebssichrer die drin- s geude Bitte, mit ihrem Vertrauensrat und Vetriebszellenob- i ! »rann, oder wo ein Vertrauensrat nicht besteht, mit dem Be- i triebszellenobmann allein an die jugendliche Belegschaft des Be- - triebs heranzutreten und die Auswechselfähigkeit im Sinne der ! vorstehenden Ausführungen im folgendeu Rahmen durchzuprü- '
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! 1. Alle 18 bis 25 Jahre alten, ledigen, gesunde» Männer des i
i Betriebes sollen sich beim Arbeitsdienst melden und ihre Stelle !
> »^s ein Jahr einem verheirateten, erwerbslosen Familienvater ! «ährend der Dauer ihrer Arbeitsdienstleistuug zur Verfügung !
stelle».
2. Alle ledigen, gesunde« Fraue« zwischen 18 und 25 Jahre«, die weder im Arbeitsdienst oder in der Landhilfe oder t» häuslichen Diensten tätig waren, oder eine Arbeit ausführe», die in solcher Notzeit einem Manne zugehört (Poliererinne« i» Holzberabeitungsbetrieben, Frauen au Buchungsmaschine«, Buchhalterinnen usw.j.
Ausgenommen hiervon ist: Wer einen Arbeitspass des Arbeitsdienstes besitzt, d. h. seine Pflicht dem Vaterlande gege». über getan hat;
wer mindestens ein halbes Jahr als Landhelfer in der Land- Hilfe tätig war;
wer Eltern oder Geschwister nachweislich mit dem überwiegenden Teil seines Einkommens unterstützt: wer augenblicklich nicht ersetzbar ist.
Diejenigen, die ihre Arbeitsstelle zur Verfügung stellen, sind sofort dem zuständigen Arbeitsamt mitzuteilen, damit die Vermittlung Platz greifen kann. Die Arbeitsdienstmeldungen find sofort an das zuständige Meldeamt weiterzugeben. Sofern i» einzelnen Fällen Schwierigkeiten entstehen, ersuche ich die Betriebssichrer, den zuständigen Vertreter der NSDAP, zu oer- ständigen, der seinerseits die Arbeitsfront und das Arbeitsamt zuziehen wird, damit diese Stellen vermittelnd eingreiseu kö»- nen. Ich bitte die Wirtschaft, die Opsertat der einzelnen der freiwillig sich Meldenden dadurch zu belohnen, dass sie diese jungen Männer und Frauen nach ihrem abgeleisteten Jahr wieder in Arbeitsstellen gelangen lassen, sei es durch Umtausch mit aaderen Dienstwilligen, sei es durch den ordnungsgemässen Bedarf an Arbeitskräften.
Ich bitte auch diejenigen ledige» jungen Männer und Frauen jeglichen Alters, die sich in einer Arbeitsstelle befinde» nud in eine von der Erwerbslosigkeit nicht betroffene Gegend i» Arbeit vermittelt werden können, dringend, diese Vermittlungs- tätigkeit zu ergreifen und so ihre Stelle einem an de« Ort gebundenen erwerbslosen Familienvater sreizugeben.
Ich erwarte von alle« jungenMänuernundFraue», die ich hiermit anfrnfe, meinem Rufe Folge zu leisten. Sie möge« aus dem Leben in ihrer eigene» Familie erkenne», wie schwer die Sorge «m die Existenz derjenigen ist, die Frau mW Kinder zu ernähre« haben.
An alle Betriebsleiter richte ich die Bitte, ohne Befangenheit und mit klarem Blick im Sinne meines Erlasses Vorzüge he«: auch dort, wo Opfer zu leisten sind. Wir könne» am eine Umschichtung der Arbeitskräfte nicht erspare», we«« «acht ganz erhebliche Kreise unseres Volkes aus die Dauer durch Rot und Elend der Erwerbslosigkeit in seelische Verzweiflung hi»- eingetrieben werden sollen.
Die Eltern bitte ich. ihre Kinder dem Ehrendienste im ös- fentlichea Lebeu zuzusühre«; den« in diesem Dienste liegt et« wertvolle Unterstützung i« der Erzieh««« zum tüchtige» Mensche«.
Karlsruhe, den 23. Juli 1934
Badischer Finanz- und Wirtschastsmiuifter Köhler, Ministerpräsident.
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Bauernaufstand in einer japanische« Provinz
Tokio, 23. Juli. Während über grossen anderen Gebiete» Japans übermässig viel Regen niedergegangen ist, leiden einzelne Provinzen unter unsäglicher Dürre. In einer Ortschaft i» der Provinz Chinzuoka ist es zu Ausschreitungen von Bauer« gekommen, die von den Behörden Wasser für ihre Pflanzunge« forderten. Nachdem sie das Wasserwerk des benachbarten Ortes zerstört hatten, zertrümmerten sie die Häuser mehrerer Beamter. 285 Aufrührer wurden von der Polizei verhaftet. Eine Reihe von ihnen leistete den Beamten heftigen Widerstand. Zahlreich» Bauern wurden dabei verletzt.
Hitzewelle auf dem Balkan
Belgrad, 24. Juli. Die Balkanhalbinsel, aus der bisher zm» grossen Teil kühles und regnerisches Wetter herrschte, wirrdt plötzlich von einer außerordentlich starken Hitzewelle erfasst. Dar Thermometer stieg in Südserbien auf 46 Grad im Schatten und 60 Grad in der Sonne. In Belgrad wurden 37 Grad i» Schatten gemessen. Der Ministerrat beschloss, die Dienstzeit Sei den Behörden auf die Vormittagsstunden zu beschränken. Dr« Hitze hatte zahlreiche UnglücksfLlle zur Folge. In Bosnien starben S Menschen an Hitzschlag. .
Riesenüberschwemmungen in Korea
Tokio, 24. Juli. Wie zu den Riesenüberschwemmungen io Korea ergänzend mitgeteilt wird, find nach den bisherigen Feststellungen 20 Personen ertrunken. 21 Personen erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen. 18 werden noch oermißt- Der Wasserstand der Ströme ist immer noch im Steigen begriffen. In einer einzigen Ortschaft allein sind etwa 3500 Wohngebäude zerstört worden. 3000 Einwohner haben auf den in der Umgebung des Ortes liegenden Höhenzügen Schutz vor de« hereinbrechenden Fluten gesucht.
Um Beilegung der Pariser Krise
Paris, 24. Juli. Ministerpräsident Doumergue hatte Dienstag eine Unterredung mit Minister Herr rot und anschliessend eine Besprechung mit Tardieu. Hierauf empfing er auf dessen Wunsch den Führer der Nationalisten, Minister Marin, um dann mit dem Präsidenten der Republik über die Lage zu beraten.
Inzwischen waren die radikalsozialistischen Kabinettsmitglieder mit dem Vorstand der radikalsozialistischen Partei unter Leitung Herriots zur Prüfung der Lage zusammengetreten. Beschlüsse wurden nicht gefasst. Der Vorstand der Partei sprach sein«» Vertretern im Kabinett volles Vertrauen aus und überließ ihnen volle Handlungs- und Beschlußfreiheit.
Streik in de« Chicagoer Schlachthäusern
Chikago» 24. Juli. Die Lage in den Chikagoer Schlachthäuser» ist infolge des plötzlichen Schlächterstreiks ausserordentlich schone»! rig. Alle Ställe sind völlig überfüllt. 75 000 Stück Vieh wurdest am Dienstag gezählt, davon 42 000, die von der Regierung i« Rahmen der Hilfsmaßnahmen für die Farmer aus den Dürre» gebieten nach Chikago gebracht worden find. Da fortgesetzt ne« Viehlieserungen eintrefsen, hat man bereits begonnen, di« schwächeren Tiere noch vor der Ausladung zu erschießen, um d»* Ausladen der stärkeren Tiere nicht aufzuhalteti.