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Nr. 169

2««« Mmrter durch Seutjchland

Weitere Ergebnisse bei den Wagen

Wertnngsgruppe 2. (Kraftwagen über 34000 ccm, gleich 84 Stundenkilometer,) Von 48 gestarteten Fahrzeugen holte sich nur Prinz zu Schaumburg-Lippe mit Kuhn aus Mercedes-Benz (plus 19 Min,) den Preis in Gold, Den Silberpreis sicherte sich Hentschel-Hannover mit Hannemann-Berlin aus Ford. Zwei Ausländer gewannen den Preis in Bronce, Dalsgard-Kopen- hagen (Ford), dann der Holländer van de Kamp auf Ford.

Wertnngsgruppe 3. (Kraftwagen bis 3000 ccm. gleich 80 Stundenkilometer.) Von 48 gestarteten Wagen erhielten 15 die goldene, 7 die silberne und einer die Broncene Medaille. Die Goldene Medaille erhielten Kippen-Berliu aus Mercedes-Benz, Eoll-Hinterleitner-München aus Horst, Sanzizell auf Horch, H. und F. Trübschbach-Chemnitz auf Horch, H. Osfmann-Fraukfurt a. M. aus Adler, Hedderich-Miinchen auf Mercedes-Benz, Na- thusius-Magdeburg aus Mercedes-Benz, Plange-Düsseldorf aus Mercedes-Benz, Prinz B. H. von Essen-Berlin auf Mercedes- Benz, Brewitsch-München aus Stoewer. B. Eberle-Assenheim aus Lancia und H. Gutenhul-Hannover aus Hannomag, ferner Frl. Bach-Berlin auf Bugatti.

Wertungsgruppe 4. (Motorräder mit Seitenwagen über 600 ccm. gleich 66 Studenkilometer.) Von 175 gestartete» Fahrern erhielten 30 die Goldene, 9 die Silberne und 2 die Broncene Me­daille. Bester Fahrer war Frey-München, der 1:41 Stunden unter seiner Sollzeit blieb.

Die Ergebnisse bei den Motorrädern

Im Kraftradwettbewerb kann mitgeteilt werden die Zahl der in Bestbefahrung nach Baden-Baden gelangten Krast- radmannschaften. Reichswehr und Reichsmarine zwei Mannschaften auf BMW., Motor-SA. und Motor-SS., 19 Mann­schaften auf verschiedenen Fabrikaten. Polizei, 8 Mannschaften auf BNtW., Zündapp, Ardie und DKW., NSKK., Kraftwagen­zug Zschovpau auf DKW., Klubs. Behörden usw. 12 Mann- schuften auf verschiedenen Fabrikaten.

Im Jndustriewettbewerb der Motorradmannschaften erreichte in Bestwertung das Ziel die Dreiermannschaft von Puch, Dreimannschaften von DKW-, die Imperiamannschaft, BMW., N2U., Triumph und Zündapp. Dazu die italienische Gruppe Fabbrica italiana Motoccli auf MAS.

Das am Montag bekanntgegebene Ergebnis der Wertungs­gruppe 9, der Motorräder über 500 ccm, teilt mit, daß von 142 Gestarteten 93 Preisträger find, davon 83 Gewinner der 2000 Kilometer in Gold, 8 in Silber, 2 in Bronze. Aus Wer­tungsgruppe 10, Motorräder bis 500 ccm. gibt es 220 Ge­winner der Goldplakette, 18 Gewinner der Silberplakette und 12 Gewinner der Bronzeplakette. 374 Fahrer waren in dieser Gruppe gestartet, 250 find am Ziel eingetroffen.

Das Gesamtergebnis der Gruppe 11, Sondermaschinen bis 350 ccm, besagt: 175 Fahrer am Start, 120 am Ziel, 101 Ge­winner der Eoldplakette, 5 der silbernen und 4 der bronzenen Plakette.

In der Klasse der Sondermaschinen bis 250 ccm haben 104 Fahrer die Eoldplakette, 10 die silberne, 6 Fahrer die bronzene Plakette gewonnen. Am Start 180, am Ziel 125 dieser Klaffe Besonders beachtlich ist, daß es selbst dem Fahrer auf der schwächsten der teilnehmenden Maschinen, einem Wandererm^lor- sahrrade mit Sachs-Motor von nur 89 ccm, gelang, rechtzeitig das Ziel zu erreichen.

Schillerfest auf der Soliiude

Stuttgart, 23. Juli. Das Solitude-Fest zu Ehren des großen Schwaben versammelte am Sonntag trotz des mittägigen Ge­witters eine vielhundertköpfige Menge aus allen Schichten der Bevölkerung. Unter den Ehrengästen auf der Schloßterrasse wohnte auch Reichssiatthalter Murr der Feier bei. Sie gestaltete sich zu einem wahren Volksfest, dessen gut gestimmten Verlauf auch der weitere Gewitterregen am Abend keinen Eintrag tun konnte. Alte Fanfarenmärsche eröffneten die Feier. Dann be­trat Roderich Arndt als herzoglicher Hofmarschall die Estrade und weckte in einem von Dr. Elwenspoek verfaßten Vorspruch die Erinnerung an die Zeit vor 150 Jahren. Rokoko wurde lebendig: feierlicher Aufzug des Hofes über die Freitreppe des Schlaffes, ein graziöses Menuett auf der inmitten der Festwiese errichteten Bühne, eine Gavotte der Karlsschüler, Volkstänze schwäbischer Bauernpaare, stilvoll geranzt von Mitgliedern der Fachschaft Gymnastik und Tanz des NSJB. unter Hilde Merkert- Hagen und Li Conzelmann: dazu Volksgesänge des Stuttgarter Liederkranzes unter Kammersänger Kies' Leitung: endlich eine nicht minder beifällig aufgenommene Reiterquadrille der Bot- nanger Reitschule Graf in der Tracht jener Tage.

In der Folge entwickelte sich vor und hinter dem Schloß ein lebhaftes Treiben. Auf der mit Fahnen farbenfroh geschmückten Wiese lagerte sich lustiges Volk, alt und jung, und vergnügte sich zu den Tänzen des Philharmonischen Orchesters mit allerhand frohem Zeitvertreib. Es war ein herzerfrischendes Bild der Volksgemeinschaft, das sich hier dem Betrachter bot, bis ein neues Gewitter den Schauplatz räumte und die Menge in die Schloß- kolonaden trieb, wo dann spontan angestimmte Volkslieder mit schwäbischem Humor über die Störung des Freiluftprogramms hinwegsetzten. Im Lause des Abends konnte noch ein Teil der weiteren Festfolge nachgeholt werden, so daß die Feier trotz des wendischen Wetters noch den freudigen Abschluß fand.

Zwei Mörder in Stuttgart hingerichtet

Stuttgart. 23. Juli. Im Hofe des Iustizgebäudes wurden am Montag früh hingerichtet: der am 2. März dieses Jahres vom Schwurgericht Stuttgart wegen Mordes zum Tode verurteilte geschiedene Wilhelm Ulrich von Schwaikheim, OA. Waiblingen, und der am 5. d. M. vom Sondergericht Stuttgart wegen politischen Mordes zum Tode verurteilte ledige Erhard Minich von Steinschönau (Tschechoslowakei).

Ulrich hatte am 23. Oktober 1933 seine Geliebte, die eine Ehe­schließung mit ihm abgelehnt hatte, ermordet. Minnich, der noch im Frühjahr dieses Jahres in Backnang als rühriger Kommunist staatsfeindliche Tätigkeit entfaltete, hat dort am 15. Mai den verdienten Polizeiwachtmeister Bucke, der gegen ihn einschreiten wollte, durch einen aus nächster Nähe abgegebenen Herzschuß getötet.

Der am 17. Februar d. I. vom Schwurgericht Stuttgart wegen Mordes zum Tode verurteilte Rudolf Reiter hat Ende letzter Woche im Gerichtsgefängnis seinem Leben selbst ein Ende gemacht.

Zürnen, Spiel und Sport

Deutsche KampWele tu Nürnberg

Hollfelder TV. 46 Nürnberg, Bayerischer Turnfestsieger

Den Turnern war es Vorbehalten, die ersten Wettkämpfe bei den 4 Deutschen Kampfspielen durchzuführen. Den Auftakt machte das 18. Bayerische Landesturnfest, in dessen Mittelpunkt der große Zwölfkampf stand. Zehntausend« von Zuschauern wa­ren Zeugen hervorragender Leistungen. Sieger wurde Heinrich Hollfelder vom TV. 1846 Nürnberg mit 206 Punkten vor Röß- ler-TV. Dörflas mir 201 Punkten und Kindermann-MTV. Mün­chen mit 197 Punkten.

Hermannia Frankfurt Florett-Meister

Die erste Entscheidung bet den Kampfspielen fiel am Sonntcq im Florett-Mannschaftsfechten. Hermannia-Frankfurt, der drei­fache Titelträger des Vorjahres, hatte den entscheidenden Gang gegen feinen alten Rivalen. TV. Osfenbach, auszutragen und siegte mit der Mannschaft Eisenecker, Rosenbauer, Jörger, Je- warowski auf Grund der bessere« Mannschaftsarbeit mit 9:7 Punkten mit einer Trefferzahl von 60:64.

Amerikaner-Sportfest in Frankfurt

Im Frankfurter Stadion kam am Sonntag nachmittag das Amerikaner-Sportfest zum Austrag. Dessecker (Stuttgarter Kickers) lief die 800 Meter in der ganz ausgezeichneten Zeit von 1H2.7. Einen neuen deutschen Rekord im Hochsvrung stellte der Kölner Weinkötz mit 1,98 Meter auf. Ueber 1500 Meter mußt« der bisher kaum geschlagene Amerikaner Ventzke sich mit einer Niederlage abfinden. Dr. Peltzer siegte unter dem großen Jubel ' der Zuschauer nach einem taktisch ausgezeichneten Lauf in 3:58,1. Lieber 100 Meter erzielte Vorchmeyer, erneut 10,3 Sekunden.

Ergebnisse: IM Meter: 1. Borchmeyer 10,3: 2. Hornberger- Pirmasens 10,4; 3. Draper 10,7. 4M Meter: 1. Fuqua-llSA. 47,9;

2. Metzner-Frankfurt 48,1. 800 Meter: 1. Dr. Dessecker-Stutt- garter Kickers 1G2.7: 2. Ventzke-USA. 1:55. 1500 Meter: 1. Dr. Peltzer-Stettin 3:58,1: 2. Ventzke 3:58,4; 3. Paul-Stuttgarter Kickers 4:01,4. 110 L ier Hürden: 1. Welscher-Frankfurt 15,2:

2 Schwedhelm-Wiesbadeu 15,6. 3mal 1500-Meter-Staffel:

1. Hessen-Preuhen-Kassel 7:53,1; 2. I. G. Frankfurt 8:00. Kugel- stoßen: 1. Lymau-USA. 15,75 Meter; 2. Wölke-Berlin 15,15.

Sankel und AMM

Kennziffer der Großhandelspreise. Die Kennziffer der Groß­handelspreise stellt sich für den 18. Juli auf 99,1, sie hat sich ge­genüber der Vorwoche (98,8) um 0,3 v. H. erhöht. Die Kennzif­fern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 98,1 (plus 0,5 v,

H. ). industrielle Rohstoffe und Halbwaren 91,7 (plus 0,2 v. H.) und industrielle Fertigwaren 115,0 (plus 0,1 v. H.).

Börsen

Berliner Börse vom 23. Juli. Die nc-ue Woche begann sreuno- lich und vereinzelt etwas lebhafter. Die 36 Stundenwoche in der Textilindustrie vermochte die Stimmung jedoch nicht zu be­einträchtigen. Stöhr verloren 2 Prozent. Lebhaft und fest lagen Orenstein u. Koppel, die 1,25 höher einsetzten und im Verlauf nochmals 1,25 gewannen Renten eher schwächer. Das Pfund lag nternational schwächer. Die Reichsmark zog im Ausland wie- >er an.

Märkte

Stuttgarter Wochenmarktpreise vom 21. Juli. Frühäpfel 18

bis 24, Falläpfel 88, Frühbirnen 1020, Himbeeren 3032. Johannisbeeren 13-15, Stachelbeeren 1014, Weichselkirsch« 2025, Heidelbeeren 2025, Mirabellen 2022, Pfirsiche 20 bis 28. Aprikosen 20 -30, Pflaumen 815, Zwetschgen 2024, Brombeeren 3538. Reineclauden 1618, neue Kartoffeln 7 Ins ü, Wachsbohnen.2023, Buschbohnen 1618, Stangenboh­nen 1820, Brockelerbsen 1820, Kopfsalat 58, Endiviensalat

6 12, Wirsing 810. Weißkraut 68, Rotkraut 1012, Bln- menkohl 2050, gelbe Rüben 56, rote^ Rüben 68, Karotte»

7 16 , Zwiebel 56, Gurken große 1025, Salzgurken 0,8 di«

I, 100 Einmachgurken 5060, Rettiche 48, Monatsrettiche 5 bis 6, Sellerie 615, Tomaten 1518, Spinat 1012, Kopfkohl­rabi 36 Pfg. Für die Kleinverkaufspreife gilt ein Zuschlag von 2533 Prozent aus die Eroßoerkaufspreife als angemessen. Marktlage: Zufuhr in allen Obstarten sehr reichlich. Gemüse genügt der Nachfrage. Verkauf in Obst zögernd, in Gemüse leb­haft.

Lebhafter Viehmarlt Stark gedrückte Preise

Oberndorfer Marktbericht vom 23. Juli. Dem heute hier ab­gehaltenen Viehmarkt waren zugeführt: 2 Farren, 22 Och­sen, 174 Kühe, 176 Kalbinnen und 104 Stück Jungvieh, zusam­men 478 Stück Rindvieh. Nicht gleich wieder wurde ein so star­ker Auftrieb erlebt. Da sehr viele israelitische Händler anwe­send waren, ging der Handel bei gedrückten Preisen doch etwas lebhaft. Bezahlt wurde für ein Paar Zugochsen 400-^480 -4t, trächtige Kühe und Kalbinnen kosteten 180250 -4t, jährige Rin­der 80(00 -4t, halbjährige Rinder (Raupen) 5570 -4t. Dem Schweinemarkt waren 163 Stück Milchschweine Angeführt. Bezahlt wurde pro Paar 2430 -4t.

Zwangsversteigerungen

Neuenbürg, 23. Juli. (Zwangsversteigerung.) Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuch von Birkenseld, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Wilhelm Stumpp, Metzgers, und feiner Ehe­frau Emilie, geb. Weiler, in Birkenfeld je zur Hälfte (Bruch­teilgemeinschaft) eingetragenen Grundstücke der Markung Bir­kenfeld: 2 a 64 qm Wohnhaus, Wagenschopf und Hosraum, 2 a 85 qm Gemüsegarten unten im Dorf an der Bahnhofstraße, gemeinderätliche Schätzung vom 13. Dezember 1932: Grundstücke 16 900 -4t, Zubeharden 5500 -4t, am Montag, den 20. Aug. 1934, nachmittags 3 Uhr auf dem Rathaus in Birkenfeld versteigert werden.

Konkurse

Fa. Emmerich Beck, Schuhfabrik in Ebingen.

Vergleichsverfahren

Margarete Jlg, Schuhwarenhandlung, Geislingen-Altenstadt.

Kleine Nachrichten aus aller Well

Autobus rast i« eiu Holzlager. Eiu Autobus mit 40 Neu­yorker Fahrgästen, die einer Sportveranstaltung im Sing- Sing-Eefängnis beigewohnt hatten, geriet während der Heimfahrt plötzlich ins Schleudern. Der Wagen rannte in ein Holzlager, stürzte um und ging in Flammen aus. Das Feuer griff dann auf die aufgestapelten Holzmassen über. Zehn Personen fanden in den Flammen den Tod. 20 an­dere wurden ins Krankenhaus geschaM

Berlin hat wieder Geburtenüberschuß. Wie das Statisti­sche Amt der Stadt Berlin festgestellt hat, hatte die Reichs­hauptstadt im Monat Juni einen Geburtenüberschuß von 778, während noch im gleichen Monat des Vorjahres ein Bevölkerungsrückgang von 589 zu verzeichnen war.

Senta Söneland f Die bekannte Filmschauspielerin Senta Söneland hat in einem Berliner Hotel Selbstmord begangen. Die Tat dürfte auf einen Nervenzusammenbruch der Künstlerin zurückzuführen sein. Senta Söneland, die eigentlich Else Werder hieß, gehörte zu den volkstümlich­sten Schauspielerinnen Berlins. Ihre derbe Komik war sprichwörtlich.

Tribüneneinsturz bei einem Kinderfest. Bei einem Kin­derfest in Fives bei Lille stürzte eine mit Zuschauern be­setzte Tribüne ein. Vier Kinder wurden schwer und 12 leichter verletzt.

Wilderer auf frischer Tat erschossen. In der Nacht zum Sonntag wurde ein 28jähriger Hilfsarbeiter aus Walldorf bei Frankfurt a. M. von einem Jagdpächter beim Wildern angetroffen. Als der Wilderer auf den Pächter anlegte, kam ihm dieser zuvor und schoß ihm aus 100 Meter Ent­fernung eine Kugel durch den Kopf. Der Wilderer war so­fort tot.

Zwei Todesopfer durch Blitzschlag. Bei einem Gewitter, das über dem Waldenburger Bergland niederging, wurden drei vom Baden heimkommende Kinder vom Blitz getroffen. Eift Kind war tot, die beiden anderen wurden verletzt. Im Pömbsen (Kreis Jauler) ging ein schweres Gewitter nieder, das zwei Bauern und einen zu Besuch weilenden Studen­ten bei einem Spaziergang über die Felder überraschte. Der Jungbauer Haering wurde getötet.

Rmidsunk

Mittwoch, 25. Juli

6.55 Frühkonzert

9.45 Milli Bauer spricht überGehorsam und Trotz des Klein­kindes"

10.16 Schulfunk Stufe 2: Deutsche Ueberseehäfen: Danzig

10.40 Frauenstunde: Ein Mädel reist nach Afrika

11.10 Bunt von Blumen

12.00 Aus Frankfurt: Mittagskonzert 13.00 Aus Frankfurt: Saardienst

13.20 Aus Frankfurt: Orchestermusik '

14.00 Aus Frankfurt: Vums-vallera!

14.30 Aus Stuttgart:Schüler musizieren"

16.40 Aus Karlsruhe: Streich-Duo 16.00 Aus Hamburg: Nachmittagskonzert

17.30 Aus Stuttgart: Was die Welt dem Schwaben Ottmar Mergenthaler verdankt: 50 Jahre Setzmaschine

17.45 Die Thingspiele in Heidelberg

18.00 Aus Nürnberg: Kunterbunt aus den Deutschen Kampf- fpielen

18.30 Hitlerjugend-Funk: Kartenlesen der Hitlerjugend 18.50 Aus Stuttgart: Unterhaltungskonzert

20.10 Aus Frankfurt: Unsere Saar: Den Weg frei zur Ver­ständigung

20.35 Aus Berlin: Stunde der jungen Nation

21.00 Aus Mannheim:Wenn einer eine Reise tut...*

21.45 Aus Bühl i. Baden:Ein Obstparadies"

23.00 Aus München: Weltpolitischer Monatsbericht 23.25 Aus Baden-Baden: Tanzmustk

24.00 Aus Stuttgart: Nachtmusik.

Amtes Allerlei

Was Liebe vermag

Z Aus London wird gemeldet: Der 42jährige Minen­arbeiter Albert Rayner stand vor den Geschworenen in Leeds. Während der ganzen Verhandlung machte er einen ruhigen, fast niedergeschlagenen Eindruck. Doch kaum hatte, sich das Gericht zur Beratung zurückgezogen, so sprang Rayner über die Barriere der Anklagebank hinweg, stieß den Polizisten an der Tür zur Seite und war verschwunden. Obwohl sofort die Polizei hinter ihm her war, konnte sie seiner nicht habhaft werden. Fast eine ganze Kompagnie Polizisten setzte man auf seine Spur. Sie durchforschten die Wälder hinter dem Flüchtigen, während von Genaby (Porkshire) ans ein Polizeitrupp Rayner entgegen ging. Der Flüchtling war jedoch so vorsichtig, daß es ihm gelang, unge­sehen durch die Reihen der ihm entgegenkommenden Polizisten zu dringen. Die Führer des Polizeitrupps waren erstaunt, als ihnen ein Mann erzählte, er hätte Rayner am Eingang seines Heimatdorfes gesehen. 48 Stunden war inzwischen vergangen. Die Polizeitrupps hatten genügend Verpflegung mit. Doch es war ihnen unklar, wie Rayner 45 Kilometer über Felsen und durch Wälder hintereinander marschieren konnte, ohne Nahrung bei sich zu haben. Erst nach einer weiteren Stunde, als sie das Haus Rayners betraten, sollten sie erfahren, daß ihn die Sehn­sucht nach seinen Angehörigen die Strapaze durchhalten ließ. Als ein Polizciosfizier ihm nämlich die Hand auf die Schulter legte und ihn für verhaftet erklärte, sagte er:Ich wollte nur meine Frau und meine Kinder noch einmal sehen. Nun, wo ich sie gesehen habe, kann ich ins Gefängnis gehen." Als dann der Flüchtige nach Leeds zurückgebracht war, setzte der Richter die Lerhandlung gegen ihn sofort wieder ein. Er wurde kurz über seine Fluch! verhört. Dann zog sich das Gericht wieder zur Be­ratung zurück, während Rayner diesmal wartete, bis es zurück­kehrte. Das Urteil lautete auf anderthalb Jahre Gefängnis, wobei der Fluchtversuch nicht in Anrechnung gebracht wurde. Das Gericht erkannte die Gründe an, die Rayner zur Flucht bewogen hatten.

Seltsame Hitzeblüten in Köln

Auf der Kolonialausstellung in Köln ist das grcche Wunder geschehen: die Blüten der Kolonien find zu uns gekommen. Man muß das richtig verstehen: sie wurden nicht etwa in großen Kisten und Kästen aus llebersee verfrachtet, nein, im Frei­gelände. in dem Baumwolle, Mais, Reis, Apfelsinenbäume unter deutschem Himmel während der Zeit der Ausstellung eings- pflanzt sind, hat sich unter dem Eindruck der anhaltenden tropi­schen Hitze die seltsame Tatsache ergeben, daß d'i e Baum­wolle blüht! Die Pflanzen, an tropische Temperaturen ge­wöhnt, gedeihen in unseren Breitengraden sonst keineswegs. In Köln aber, wochenlang von der herrlichsten Kölner Tropensonue beschienen, besannen sie sich eines Besseren und setzten Knospen an, die zum Erstaunen der Ausstellungsbesucher herrlich auf­gegangen sind. Neben der Baumwolle fühlen sich besonders v'.e Apfelsinenbäume ausgesprochen woHl im deutschen Klima. Auch iie haben, genau so wie Reis, der schon Früchte trägt, zu« blühe» ««gesetzt.