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SchwarzwSMer Tageszeitung

Nr. 1«

EjnwMuno der neuen Trink, und Wandelhalle in Wldbad

Wildbad, 22. Juli. Wildbad, die Perle des Schwarzwaldes, hatte am Samstag Festschmuck angelegt, um einen würdigen Rahmen zu schaffen für die Einweihung und Eröffnung der neuen heizbaren Trink- und Wandelhalle, die unter der An­teilnahme zahlreicher Ehrengäste am Nachmittag ftattfand. Mit dem Vorspiel zu Richard WagnersDie Meistersinger", ge­spielt von der durch Kräfte des Philharmonischen Orchesters verstärkten Kurkapelle, wurde der Festakt eröffnet. Ein poeti­scher Vorspruch, gesprochen von Heinz Plankemann, leitete über zu der Ansprache von Finanzminister Dr. Dehlinger, der, ausge­hend von dem LeitspruchKraft durch Wärme und Kraft durch Freude" u. a. ausführte, daß der Wildbader Badegast von jetzt ab neben Unterhaltung zur Ausspannung und Erholung be­hagliche Wärme in der neuen heizbaren Wandelhalle finden und so schon im ersten Frühjahr und bis in die späten Herbstmonate hinein die Kur benützen könne, zu einer Jahreszeit also, da man sich bisher gescheut habe, in Wildbad Heilung zu suchen. Weiterhin solle auch der Stadt Wildbad und ihren Bürgern die schmucke Wandelhalle ein Born der Freude werden Wie seit 60V Jahren die württ. Fürsten und Könige für Wildbad ge­sorgt haben, so wache auch der neue Staat über diesem Kleinod. Der Finanzminister dankte sodann den Baumeistern, vor allem Präsident Kuhn, der die Pläne für die Wandelhalle entworfen und ihre Ausführung überwacht hat und den verschiedenen Mit­arbeitern. Weiterhin dankte der Minister dem Mitarbeiter von Präsident Kuhn. Baurot Schüler und allen Meistern und Arbei­tern. Präsident Kuhn gab einen Ueberblick über die Baugeschichle der Wandelhalle und dankte allen, die am Bau mitgearbeitei haben. Im Namen der Stadt Wildbad sprach Bürgermeister Kißling dem württ. Finanzminister und der Bauabteilung des Finanzministeriums Dank aus. Als Vertreter des Kreises Neu­enbürg sprach Landrat Lempp über den schönen und zweckmäßi­gen Neubau. Ministerialrat Dr. Staehle brachte die Grütze und Glückwünsche von Reichsstatthalter Murr und Innenminister Dr. Schmid und gedachte der Bedeutung dieses Werkes für die deutsche Volksgesundheit. Für den Landesoerkehrsverbano Württemberg-Hohenzollern sprach Herr Höllwarth. Präsiden! Kuhn schloß mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Reichs­kanzler Adolf Hitler, den Reichspräsidenten v. Hindenburg und unser großes deutsches Vaterland. Das Deutschland- und Horsi Wessel-Lied beendigten den Festakt. Bei einem einfachen Abend- imbitz im Badhotel sprachen noch Präsident Kuhn, der Badkom­missar von Breuning, Medizinalrat Dr. Josenhans und Stadt kämmerer Hirzel-Stuttgart in ernster und humorvoller Weise über das Bad und seine Bedeutung. In allen diesen Reden kam die Dankbarkeit für dieses Kleinod der Natur zu starkem Aus­druck.

Den Höhepunkt und festlichen Abschluß des Tages bildete die Beleuchtung der Enzanlagen. Das größteBrillant- seuerwerk" konnte sich nicht messen an der eigenartigen Schön­heit dieser Beleuchtung, bei der Tausende roter, blauer unv grüner Lampions und Zehntausende von Kerzen in roten, blauen, gelben und grünen Hüllen die warme Sommernacht in ein seltsam unwirkliches Märchenland verwandelten. Zeit und Raum schienen aufgehoben, zumal dort, wo die Lichter die stei­len Felsenhöhen emporkletterten und einfache Eartenhäuschen zu Märchenpalästen machten. In der Enz selber waren die Lich­ter auf den großen Steinen angebracht und spiegelten sich tau­sendfältig in dem munter strömenden Master. Eine vieltausend­köpfige festlich gestimmte Menschenmenge strömte durch die zau­berhafte Nacht und erfreute sich an dem einzigartigen Erlebnis.

Aus Baden

Eröffnung der Strecke MummelseeRuhestein

Baden-Baden, 22. Juli. Am Samstag nachmittag fand am Mummelsee die feierliche Eröffnung der Teilstrecke Mummel­seeRuhestein statt. Nachdem die zahlreichen Autos von Ba­den-Baden aus in einer flotten Korsofahrt die landschaftlich schöne Strecke über die Bühlerhöhe zurückgelegt hatten, wurden die Teilnehmer oben am Mummelsee empfangen. Als erster Redner ergriff Oberbaurar Hauck das Wori und dankte zuerst allen Arbeitskameraden, die mir Kops und Hand an der Voll­endung dieser Arbeit geholfen haben. Dann sprach er dem Mi­nisterpräsidenten seinen herzlichen Dank dafür aus, daß er die Mittel zum Vau der Straße zur Verfügung gestellt habe. So- ^-mn sprach Ministerpräsident Walter Köhler, der hervorhob, » mit dem Vau dieser Straße ein großes Stück der Arbeit für den Verkehr getan sei. Er schloß in seinen Dank an die Ar- Leitskameraden alle ein, vom obersten Bauführer bis zum letz­ten Arbeiter und sagte, daß diese Straße in zweifacher Weise stunvoll sei, erstens für die heimatliche Forstwirtschaft, die von

größter Bedeutung für die gesamte deutsche Wirtschaft sei, und zweitens diene diese Straß vor allem dem modernen Verkehr, der für die heutige Zeit nun einmal nicht wegzudenken sei. Darauf durchfuhr der Ministerpräsident das weiße Band, das bis zu diesem festlichen Moment die Straße gesperrt hatte. Die Wagen setzten sich sodann zur Festfahrt durch die neue Teil­strecke in Bewegung

Jhringen, 22. Juli. (Walddieb erschossen.) Ein Waldhüter traf in der Nacht zum Freitag auf einen schon langgesuchten Feld- und Walddieb. Als dieser sich ertappt sah, zog er sein Messer und ging auf den Waldhüter los. Dieser machte in der Notwehr von der Schußwaffe Gebrauch und tötete den Angreifer.

Schisferstadt, 22. Juli. (MordversuchundSelb st­ur ord.) Der 78jährige Georg Kramb von hier schlug sei­ner Frau mit einem Prügel mehrmals auf den Kopf und verletzte sie durch verschiedene Messerstiche erheblich. Nur mit Mühe konnte sich die Frau von dem Wüterich losmachen und in ein Nachbarhaus flüchten, wo sie schwer darnieder­liegt. Der Täter beging dann Selbstmord durch Erhängen.

Karlsruhe, 21. Juli. (In Schutzhaft.) Auf Veranlas­sung des badischen Geheimen Staatspolizeiamtes wurde der Führer der katholischen Jugendorganisation in Rauental (A. Rastatt) Hugo Adam» in Schutzhaft genommen, weil er die Hitlerjugend in der gemeingefährlichsten Weise bedrohte und beschimpfte.

Mannheim, 21. Juli. (Beim Paddeln ertrun­ken.) Donnerstag versuchten zwei junge Leute aus Lud­wigshafen in der Nähe des Vellenkrappens den Rhein mit einem Paddelboot zu überqueren, kamen dabei aber ei­nem zu Berg fahrenden Schleppzug zu nahe, wodurch das Paddelboot kentert«. Während der eine der Insassen sich »urch Schwimmen an Land retten konnte, versank der an­kere in den Fluten.

Lew RmhMtrs

Neuer riesiger Waldbrand in Golnow

Golnow, 22. Juli. Das Großfeuer im Friedrichswalder Forst, das am Samstag bereits eingedämmt schien, wurde am Sonntagmittag infolge eines heftigen Nordwestwindes von neuem entfacht und zog in südöstlicher Richtung weiter. Nach den neuesten Meldungen dauert es mit unverminder­ter Heftigkeit fort. Nachdem der Hochwald von den Flam­men erfaßt worden ist, frißt sich das Feuer in einer Breite von 3 Kilometer sprungartig vorwärts und hat auf diesem Wege bereits eine Strecke von 7 Kilometer hinter sich. In­zwischen sind weitere 600 Mann Reichswehr, hauptsächlich aus de: Garnison Stettin, an der Brandstätte eingetroffen. Von der Reichswehr allein sind 1020 Mann fieberhaft tätig, am das Feuer einzudämmen. Außer der Reichswehr aus Len Standorten Stargard, Altdamm und Stettin sind an der Brandstätte auch noch der Arbeitsdienst der Er. 50, SA, SS. und Motor-SA. aus Stargard, Eollnow, Mas- sow, Alldaiinn, Stettin und den umliegenden Ortschaften eingetroffen Die Lufthansa hat ein Flugzeug zur Ver­fügung gestellt, das die Ausbreitung des Brandes beobach­tet. Es tonnte bereits zwei neue Brandherde feststellen.

Autounfall des Paderborner Erzbischofs 1 Kind getötet

Dortmund, 23. Zuli. Der Chauffeur des Erzbischofs Dr. Klein-Paderborn halt: am Sonntag das Unglück, ein Kind zu überfahren. Der Erzbischof halte an der Hundertjahr­feier in Kastrop und anschließend an einer Tagung in Dort­mund teilgenommen und befand sich auf der Heimfahrt. Das Unglück geschah zwischen den Dortmunder Vororten Brackl und Asseln. Die vierjährige Ursula Wilhelm stand an der Hand ihrer 13jährigen Schwester aus dem Bürger­steig. Plötzlich riß sie sich los und lief vor das Auto. Der Chauffeur riß den Wagen zur Seite, konnte jedoch nicht verhindern, daß das Kind überfahren und getötet wurde. Das Auto geriet in den Straßengraben. Dr. Klein blieb unverletzt. Der Führer des Wagens wurde zur Klärung der Schuldfrage in Haft genommen.

Schweres Unwetter in Oberitalien

Mailand, 22. Juli. Am Samstag und Sonntag sind in Oheritalien nach drückend heißen Tagen erneut schwere Ge­witter und Wolkenbrüche niedergegangen. Zn Novarra wurden viele Bäume entwurzelt, Dächer abgedeckt und Häu- j ser beschädigt. Ein 66jähriger Mann wurde vom Blitz s erschlagen. Ter Straßenbahnverkehr am Comer-See mußte l zeitweise eingestellt werden, da Regen und Hagel hohe Erd-

Bska«»tmach«uge» der NSDAP.

Kreis FreudenftaLI Su» parteiamtlichen Bekanntmachung«,

Aus den Revisionsberichten des Kreisrevisors ersehe lz, oaß eine Anzahl Ortsgruppen. Stützpunkte und Zellen daso, der Reichsleitung herausgegebene Verordnungsblatt nicht abon­niert haben. Sämtliche selbständigen Dienststellen werden hi«,, mit angewiesen, das sofort zu tun. Das Verordnungsblatt der Reichsleitung kann bei allen Postämtern bestellt werden.

Der Kreisleite».

und Steinmassen auf die Gleise spülten. Mit großer Be­sorgnis sieht man der Getreideernte entgegen. Man rechnet mit einem stark unter dem Durchschnitt liegenden Ewi- ertrag.

Fabrikbrand in Antwerpen 8 Feuerwehrleute verungW

Antwerpen, 22. Zuli. Beim Brand einer Kerzenfabri! stürzte ein Teil des Fabrikgebäudes ein und begrub acht Feuerwehrleute unter den Trümmern. Sie konnten geboi- gen werden, doch waren zwei infolge von Verbrühungen durch kochendes Oel bereits tot, die übrigen zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Riesenüberschwemmungen in Corea Tausende vermißt

Tokio, 22. Juli. Von Riesenllberschwemmungen, von denen während der letzten Woche Südostcorea heimg-esuchi wurde, sind etwa 5000 Häuser betroffen worden. Mehren hundert davon sind eingestürzt und man befürchtet, daß große Verluste an Menschenleben zu beklagen sind. Infolge der Unterbrechung der Telegrafen- und Telefonleitungen treffen Nachrichten nur langsam ein. Unbestätigten Mel­dungen zufolge werden 5000 Personen vermißt.

25V Todesopfer der Hitze in den Vereinigten Staaten

Newyork, 23. Juli. Die Gesamtzahl der infolge der anhaltenden erbarmungslosen Hitze bis Sonntagmittag >n den Vereinigten Staats ums Leben gekommenen Personen ist auf 250 gestiegen. Dabei besteht vorläufig noch keiner­lei Aussicht auf eine baldige Abkühlung.

Streikende Bauarbeiter mit Tränengas aus dem Gewölbe der Bank von Spanien vertrieben

Madrid, 22. Zuli. Der Proteststreik der 240 Arbeiter, die sich weigerten, die in Bau befindlichen unterirdischen Tresorgewölbe der Bank von Spanien zu verlassen, enden auf dramatische Weise, nachdem sie fast 60 Stunden lang ohne Nahrung dort zugebracht hatten. Noch in den ersten Nachmittagsstunden erklärten die Arbeiter, nur nach Zu­stimmung der geforderten Lohnerhöhung ihren Widerstand aufgeben zu wollen. Da schon gestern eine tumultartige Protestmanifestation von der Polizei auseinandergetrieben worden war, wurden die Arbeiter aufgefordert, binnen einer halben Stunde die Gewölbe zu verlassen, sonst wür­den Tränengasbomben angewendet werden. Die Arbeit« weigerten sich nach wie vor, worauf das Gas eingelass« wurde. Nur wenige Arbeiter kamen heraus. Fast alle be­gaben sich in noch tiefer gelegene Räume ohne Licht. Nach­dem aber große Mengen Gas eingedrungen waren, muß­ten die Streikenden ihren Widerstand aufgeben. Teils sehr erschöpft und halb betäubt kamen sie einzeln nach oben, viele in beklagenswertem Zustand, einige wurden ohnmächtig. Nach polizeilicher Namensfeststellung durften sie sich nach Hause begeben. Auf der Straße herrschte lange Zeit noch große Erregung unter den dort befindlichen Familien­angehörigen der Arbeiter.

Gestorben

Mindorsbach: Anna Maria Kalmbach Wwe., ged. Rentschler, 80 Jahre alt.

Rotselden: Karl Rentschler, Friseur, 23 Jahre all.

MitteItal : Joh. Gg. Facht, Bauunternehmer, 68 I. a.

Freudenstadt: Erna Lenk, Töchterchen des Richard L

für Dienstag

Bei Fortdauer der derzeitigen Wetterlage ist für Diens­tag mehr unbeständiges, zu gewittrigen Niederschlägen nei­gendes Wetter zu erwarten.

Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Altensteig Hauptschriftleitung: L. Lauk. Anzeigenleitung: Guft. Wohnlich.

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