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Schwarzwäkder Tageszeitung

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riaen Dienstzeit im Jahre 1927 sei auf die Bedeutung der militärischen Jugendausbildung hingewiesen worden. Heute müsse damit endlich ernst gemacht werden. Die Mittel, die zen Verbänden für die militärische Jugendoorbereitung mr Verfügung ständen, müßten erhöht werden. Pstain wandte sich weiter scharf gegen die Campagne zu Gunsten ver Kriegsdienstverweigerung. Er schloß mit den Worten.

Wir wollen den Frieden der Wiedergutmachung, den Unsere 17,00 900 Toten erworben haben, in Würde bewahren".

Der RouikiiWser Pierre Eol au Herrn Barthou

Paris, 21. Juli. Der frühere Luftfahrtminister Pierre Cot ,o der Radikalsozialistischen Partei unterzieht im .^Oeuvre" sie Außenpolitik Barthous einer scharfen Kritik. Er widerlegt vor allem die selbstgefällige Behauptung des französischen Au- tzenministers, daß er die Politik Briands fortsetze. Barthou bleibe vielmehr dem Geist seiner berüchtigten Note vom April neu. 3m einzelnen führte Pierre Tot im Anschluß an die Ba- yonner Rede Barthous über die Abrüstung als nützliche Folge, nicht aber als Bedingung der regionalen Pakte aus: Entweder hal Barthou nichts Bestimmtes sagen wollen, oder er wollte die traditionelle Verbindung zwischen dem Sicherheitsfortschritt und der Abrüstung zerschlagen. Man müsse zunächst über diese regio­nalen Pakte verhandeln, meint Barthou, und werde nach ihrer Verwirklichung Verhandlungen über die Abrüstung einleiten, vorausgesetzt natürlich, daß keine neuen Gründe zur Vertagung dieser Verhandlungen zwingen und auch unter der Bedingung, datz man sich über ein Abrüstungsprogramm einige. Mithin wissen wir. woran wir sind. Barthou bleibt dem Geist seiner Note vom 1. April treu. Diese Politik aber unterscheidet sich von derjenigen Briands, Paul Boncours und Daladiers. Bisher hat Barthou mit Vorliebe betont, daß sich nichts an der französischen Außenpolitik geändert hat. Diese Formel stellt sich als falsch heraus. Barthou hat gewiß in anerkennenswerter Weise Eng­land und Italien für seine Ansicht gewonnen. Aber beide Länder erklären Regionalpakte ohne Deutschland für undurchführbar, und London wünscht auch nicht, daß diese Pakte als gegen eine Macht oder gegen eine Mächtegruppe gerichtet ausgelegt wer­den können. Daher lautet die Frage, ob Deutschlands Zustim­mung erlangt werde« kann, ohne gleichzeitige Verhandlungen über die Abrüstung und die Sicherheit. Herriot hat Deutsch­land die fortschreitende Durchführung der Gleichberechtigung im Rahmen einer besser organisierten internationalen Sicher­heit versprochen. Jetzt, wo man zur Durchführung der Si­cherheitsorganisation Deutschlands Zustimmung verlange, kann man nicht ernstlich daran denken, daß Deutschland dieses Ver­sprechen vergißt. Für soverrückt" darf man es nicht halten. Wenn andererseits die Paktpolitik mit keiner allgemeinen kon­trollierten Rüstungsherabsetzung Hand in Hand gehe, d. h., ohne Deutschland ermöglicht werden muß, dann muß man sie mit ihrem wahren Namen nennen: Alliancenpolitik. Diese Politik aber «ollen wir, schließt Cot, um keinen Preis. Meine Genera­tion war 1914 18 Jahre alt. Wir haben nicht wie gewisse be­rühmte Persönlichkeiten zwei Kriege erlebt, sondern nur einen. Wir haben ihn nicht geführt, um zur Politik der Alliance» und r»m Rüstungswettlauf zurückzukehren. Ich sage das rundheraus w» die Adresse derjenigen, die dem Schachspiel unserer hinge­mordeten Jugend beiwohnten und für diejenige», die nicht ge­wisse Jahre ihrer Jugend verloren habe«, der wichtigste Ein- wand gegen die Politik Barthous.

Schweres tlawrtter M de« Mem

Wolkenbrüche und Hagelschlag

Die drückende Schwüle der vergangenen Tage wurde von einer Reihe von Gewittern abgelöst, die teilweise von Wolke nbrüchen und starkem Hagelschlag be­gleitet waren. Glücklicherweise ist, von wenigen Ausnah­men abgesehen, der Schaden nicht allzu beträchtlich. Am stärksten wohl hauste das Unwetter am Samstagabend in Plattenhardt, wo gegen 6.30 Uhr abends ein starkes Gewitter tobte und ungeheure Wassermassen herniederstürz­ten. Der Hagel fiel längere Zeit in Taubeneigröße. Dazu kam noch ein starker Sturm, der den Regen und die Hagelkörner mit ungeheurer Wucht auf die Erde schleu­derte Auch am Sonntagabend hat es kurz, aber nur unbe­deutend gehagelt.

In Leinfelden fiel zehn Minuten lang starker Hagel, so daß manSchneeballen" machen konnte. Weniger stark hauste das Wetter in Birkach, Möhringen, Plieningen und Vaihingen. In Musberg fiel eine Viertelstunde lang Hagel; der Schaden ist aber glück­licherweise unbedeutend. In Rohr sielen die Schlossen ebenfalls in Hafelnußgröße. Die Bäume wurden verhält­nismäßig wenig in Mitleidenschaft gezogen und auch die Frucht nahm keinen beträchtlichen Schaden.

Der Schaden, den die Regenmassen auf den Straßen und auf den Feldwegen verursachten, dürfte da­gegen in all den betroffenen Gemeinden sehr erheblich sein. Die Straßen wurden zum Teil tief ausgeflößt. Unfälle oder Blitzschläge sind bisher nicht bekannt geworden.

Aus Hohenheim wird berichtet, daß dort die Spa- zrergänger von dem Unwetter vollständig überrascht wur­den. Der Regen und der Sturm waren so stark, daß die Kleider im Augenblick vollständig durchnäßt waren und an ein Vorwärtskommen nicht mehr zu denken war. Sogar Kraftwagen mußten auf freier Strecke anhalten, da die vlcht so sehr behindert war, daß Weiterfahren lebens- Mährlich gewesen wäre. Glücklicherweise war in der Um­gebung von Hohenheim der Hagelschlag nicht besonders stark, dagegen hat der Wolkenbruch auf den Straßen be­trächtlichen Schaden angerichtet.

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Schwere Stürme auf dem Bodensee 5 Paddler vermißt Lindau, 22. Juli. Wie am Samstagabend, so brach auch am Sonntagabend ein heftiger Gewittersturm über dem Bodenseegebiet los. Das Motorboot der Landespolizei rettete einige Segelboote, die gekentert waren. Von den Insassen eines Paddelbootes wird der 19 Jahre alte Seid- aus Leipzig vermißt. Vermißt wird ferner ein in Bad Schachen von Kurgästen gemietetes Ruderboot mit zwei Insassen. Außerdem liegt von einem Ruderboot mit zwei Insassen keine Nachricht vor.

Schweres Unwetter über Bacharach uird benachbarten Winzerdörfern Große Weinbergschäden Bacharach, 22. Juli. In den Nachmiltagsstunden des Sonntag entlud sich über Bacharach und den Winzerdör­fern Manubach, Oberdiebach und Rheindiebach ein schweres Unwetter, das von Heftigen Hageljchlägen begleitet war. Der Regen ging wolkenbruchartig nieder. Reißende Bäche ergossen sich von den Höhen ins Tal und rissen alles, was sich den Wassermassen in den Weg stellte, mit. In Bacha­rach liegen die Erdmassen und das Geröll etwa zwei Meter hoch, so daß der Verkehr völlig gestört ist. In den Wein­bergen der benachbarten Winzerdörfer wurde der größte Teil der Rebstöcke zu Tal gerissen. Automobile und Mo­torräder blieben auf der Straße im Schlamm stecken. Die Traubenernte in den heimgesuchten Weindörfern, sowie der südliche Teile der Bacharacher Weinberge sind vollständig vernichtet. Noch mehrere Stunden nach dem Unwetter lagen die haselnußgroßen Hagelkörner in den Weinbergen. Auf den, Rhein fiel bei dem starken Sturm ein Passagier über Bor) und ertrank.

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Altensteig, den 23. Juli 1934.

Der gestrige Sonntag stand wie die Vortage im Zeichen der Hundstage. Eine fast unerträgliche Hitze und Schwüle herrschte im Städtchen, so daß es einen nicht wunder zu nehmen brauchte, daß alles hinausströmte in die Wälder und die Bäder der Umgebung. Am Abend konzertierte die Stadtkapelle unter Leitung unseres Musikdirektors Maier und fand von den vielen Hörern den verdienten Beifall. Anschließend war musikalische Unterhaltung imGrünen Baum", die sehr gut besucht war.

2V. Wiederkehr des Kriegsbeginns. Der Kultminister hat angeordnet, daß in der letzten Geschichtsstunde vor Len Sommerferien die Schulen in schlichter Weise der bevor­stehenden 20. Wiederkehr des Kriegsbeginns gedenken. An dem Gedenktag finden außer den Feldgottesdiensten der Reichswehr besondere Feiern nicht statt.

Nehmt keine Grashalme in den Mund! Im Sommer kann man häufig aus den Spelzen der reifen Kornähren hervorste­hende. schwarzviolette Mißbildungen der Roggen- und Weizen­körner beobachten. Kinder und Erwachsene haben nun oft die Unart, diese Gebilde, die der Volksmund gewöhnlich alsBrand­körner" bezeichnet, in den Mund zu stecken und zu zerkauen, weil dabei ein angenehmes Gefühl auftritt. Immer wieder erfordert dieser Leichtsinn eine Anzahl Opfer, denn diese Brandkärner sind giftige Wucherpilze, sie enthalten chemisch außerordentlich wirksame Alkaloide, die auch in kleinen Mengen in der Heil­kunde benützt werden. Wegen seiner besonderen Wirkung be­zeichnet man den Wucherpilz auch als Mutterkorn. Im Mehl genossen verursacht das Mutterkorn eine epidemieartig auftre­tende Krankheit, die Muterkornvergiftung. Weit tückischer und gefährlicher als das Mutterkorngift bedroht die sogenannte Strahlenpilzkrankheit Gesundheit und Leben unvorsichtiger Men­schen. Ist der Mutterkornpilz leicht zu erkennen, demnach der Verhütungsschutz einfach, so setzt sich jeder, der einen Grashalm oder den Stengel einer Blume in den Mund nimmt, der Ge­fahr aus, von einem besonderen Wucherpilz befallen zu wer­den. Besonders Kinder, aber auch viele Erwachsene haben d« Unsitte, Gräser und Blumen zwischen den Zähnen zu halten oder durch die Lippen zu ziehen. Diese verbreitete Unart kann zu gefährlichem Siechtum führen, denn an Vlumenstengeln und Grashalmen entwickelt sich zur Sommerszeit ein mikroskopisch kleiner Pilz (Actinomyves), der Erreger der gefährlichen Strah­lenpilzkrankheit. Zuerst ist diese Krankheit bei Rindern beobach­tet worden, sie überträgt sich aber ebenso leicht auch auf den Menschen. Die ersten Anzeichen dafür sind Verhärtung und An­schwellung des Gaumens, denn das Pilzgeflecht entwickelt sich unaufhaltsam weiter, dringt sogar bis in die Knochen, und da die Fortpflanzungskörper in Gestalt der Sporen verhältnismä­ßig rasch gebildet werden, wuchert der Pilz überaus stark und richtet ohne sofortiges Dazwischentreten ärztlicher Behandlung bald die verheerendsten Zerstörungen an!

Ebhausen, 23. Juli. Am Samstagabend zog nach den drückend heißen Tagen ein Gewitter über unsere Ge­markung, das strichweise starken Hagel schlag brachte und schwere Schäden an Feld- und Gartengewächsen an­richtete. Besonders schwer traf der Hagelschlag auch die Gemeinden Rotfelden und Emmingen, wo der Hagel in Größe von Taubeneiern niederging.

Wildberg, 23. Juli. (Schäferlauf.) In althergebrach­ter Weise wurde gestern hier wieder der traditionelle Schäferlauf durchgeführt, der eine riesige Menschen­menge nach unserem Städtchen brachte. Der Tag wurde eingeleitet mit Tagwache und BLllerschießen, dem sich von 611 Uhr ein Preishüten des Gaues Slldwest im Verein für deutsche Schäferhunde anschloß. Es war stau­nenswert, wi-e die Hunde auf jeden Wink ihrer Herren ver­ständnisvoll eingingen. Nach dem Empfang des Stuttgar­ter Sonderzugs fand dann von 1112 Uhr ein Konzert der Stadtkapelle auf dem Marktplatz statt und dazwischen brachte derLiederkranz" verschiedene Chöre prachtvoll zu Gehör. Der Nachmittag wurde um 1 Uhr mit einem Gottesdienst eröffnet. Anschließend bewegte sich dann ein farbenprächtiger Festzug mit Festwagen und Fest­reitern, voran die Wildberger Stadtfahne, durch die von Menschen dicht umsäumten Straßen nach dem Festplatz, wo sich dann das reichhaltige Programm in rascher Folge ab­wickelte. Nach verschiedenen Ansprachen, so eines Vertre­ters der Gemeinde, dem Kreisbauernführer des Kreises Schwarzwald-Nord usw. begannen die verschiedenen Wett­läufe der Schäfer und Schäferinnen und der Kinder. Den Reigen und Volkstänzen des BdM. schloß sich das Wasser­tragen der Mädchen und das Sackhüpfen des Jungvolkes an. Besonderes Interesse fanden dann die sportlichen Vorfüh­rungen. Die Turner stellten am Barren präzise durch- gefllhrte Pyramiden und der Arbeitsdienst zeigte erakt durchgeführte Steingymnastik. Den Abschluß bildete dann als Glanzpunkt ein Reit-, Spring- und Fahrturnier, das die Aufmerksamkeit der ganzen Besucher auf sich zog und recht

viel Beifall fand. Alles in allem mutz gesagt werden, daß der gestrige Schäferlauf, der ein gut Stück alten Brauch- und Volkstums in sich schließt, im dritten Reich erst recht zur Geltung kam und die Veranstalter wie Besucher sicher auf ihre Rechnung kamen. Der Abend brachte dann noch einen kräftigen Gewitterregen, der die Festteilnehmer nötigte, den Gasthöfen noch einen Besuch abzustatten und die dann die große Zahl der Besucher kaum zu fassen ver­mochten.

Calw, 21. Jul,. In Liesen Tagen verläßt, seinem Wunsche entsprechend in aller Stille Stadtpfarrer Fidelis Letzkus, der fast anderthalb Jahrzehnte lang die katholische Kirchengemeinde unserer Stadt und ihrer Umgebung betreut hat, unsere Stadt, um in Aulendorf seinen wohlverdienten Ruhestand zu verbringen.

Calw, 21. Juli. (Sich selbst gerichtet.) Eine in den sechziger Jahren stehende Witfrau, die wie kürzlich be­richtet, am letzten Markt wegen Diebstahl festgenom- men wurde und seither in Untersuchungshaft sich befand, hat sich am Donnerstagnachmittag im hiesigen Gerichts­gefängnis erhängt.

Conweiler, 21. Juli. Gestern vormittag erhängte sich im hiesigen Ortsarrest ein 72jähriger Mann während der Erhebungen, die gegen ihn wegen sittlicher Ver­fehlungen angestellt wurden. Die Ermittlungen be­stätigten die Vergehen, deren Sühne er sich durch den frei­willigen Tod entzogen hat.

Döbel,' 2ll"Julü (In die^Windschutzscheibe.) Gestern abend kurz nach 7 Uhr passierte an der Straßenkreuzung am Hotel zurSonne" ein Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem Münchener Reisewagen, der zum 2000 Kilometer-Fahren auf der Fahrt nach Baden- Baden war. Auf allerkürzeste Entfernung stellte der Fah­rer seinen Wagen. Hoch im Bogen flog der Radfahrer in die splittersichere Windschutzscheibe. Nachdem sich beide Teile vom Schrecken erholt hatten, konnten sie ihre Weiter­fahrt fortsetzen.

Göppingen, 21. Juli. (Gefährlicher Weg eines Auto­propellers.) Einem hiesigen Autofahrer passierte ein nicht alltäglicher Unfall. Beim Anlassen löste sich der Propeller mit einem lauten Knall, durchschlug die Haube, nahm ein Stück des Kühlers mit und flog dann in einen Baum, dessen Ast er abschlug. Ein daneben­stehender Mann, an dessen Kopf das Propellerstück vorbei­flog, und der Fahrer kamen mit dem Schrecken davon.

Stuttgart, 21. Juli. (Anschaffung und Instand­setzung von Turngeräten.) Durch einen Erlaß de» württ. Kultministers sind die Gemeinden und die Vorstände der staatlichen Unterrichtsanstalten ersucht worden, die Lie­ferung neuer Turngeräte und größere Jnstandssetzunge« an Turngeräten im Interesse der Sicherheit der Turner ausschließlich Fachgeschäften zu übertragen

Neueinteil ung der Schulkämmererbe­zirke. Im Anschluß an die Reueinteilung der Schulamts­bezirke sind auch die Bezirke der Schulkämmerer neu fest­gesetzt worden Die bestellten Kämmerer, 71 an der Zahl, haben die evang. und die kathol. Schulen ihres Bezirkes ge­meinsam zu betreuen.

Senkung des Zinssatzes. Die Landesverfiche- rungsanstalt Württemberg hat, um die Bestrebungen der Reichsregierung auf dem Gebiet der Zinssenkung und der Arbeitsbeschaffung zu unterstützen, den Zinssatz für die seit 1. Januar 1924 zu 5 Prozent ausgeliehenen Darlehen mit Wirkung vom 1. August 1934 an auf 4,5 Prozent herab­gesetzt.

Eßlingen, 21. Juli. (Reichsvereinigungehe»a- liger Kriegsgefangener.) Am 6. und 7. Oktober findet in Eßlingen die Eautagung der REK. statt, an der NEK.-Bundesführer Freiherr v. Lersner-Potsdam teilneh­men wird. Bei dieser Gelegenheit soll eine Ausstellung Kunst aus dem Nichts" gezeigt werden, die sich zusammen­setzt aus Arbeiten, die in Gefangenschaft gefertigt wurde«. Die Eauleitung bittet alle ehemaligen Kriegsgefangenen, mitzuhelfen, die Ausstellung, die bis heute vor allem Ar­beiten von Kameraden aus der Main- und Odenwaldgegend umfaßt, durch solche auch von Württemberg und Hohenzol» lern zu vervollständigen.

Erüningen, OA. Riedlingen, 21. Juli. (Kein Wasser, auf Beeren.) Am Donnerstag abend starb das 5jährige. Bübchen des Landwirts Konstantin Wiedemann, weil e». auf den Genuß von Beeren Wasser getrunken hatte. Da» sonst kräftig gebaute Kind verschied unter großen Schmer­zen. wenige Stunden nachdem es das Wasser getrunkea hatte.

Vom Allgäu, 21. Juli. (Schon wieder ein Opfer derIller.) Nachdem erst ve ,-nigen Tagen in den Wel­le» oer Iller ein Kind den wird, wird nunmehr oo» dem Memmingen benachbarten Ort Hawangen ein glei­cher Fall gemeldet. Dort ertrank im sog. Altwasser das 2)4 Jahre alte Söbncken des Landwirts Johann Keller.

Göppingen, 22. Juli. (H a g e I s ch l a g.) Die während des Samstags herrschende, fast unerträgliche Schwüle, brachte gegen 5 Uhr nachmittags ein schweres Gewitter mit verheerendem Hagelschlag. Fast eine Viertelstunde lang prasselten die Hagelkörner nieder, die eine Größe bis zu Haselnüssen hatten. Sie hüllten alles in eine weiße Decke. Besonders die Gartenfrüchte und Blumenbeete litten stark unter dem Unwetter. Auch auf den Feldern und an den Obstbäumen wurde großer Schaden angerichtet. Eislingen, sowie das untere Filstal blieben von dem Hagelschlag ver- smain.

Wasseralfingen. OA Aalen, 22. Juli (Brand.) Am Samstag schlugen Flammen aus dem landwirtschaftlichen Anwesen des Georg Schneider in Heisenberg. Das Feuer griff mit rasender Geschwindigkeit um sich, sodaß das Ge­bäude vollständig niederbrannte. Auch das Nachbargebäud« des Johannes Schlipf wurde von dem Brand ergriffen.

BerghLle», OA. Blaubeuren, 22. Juli. (Tödlicher A n f a l l.) Am Donnerstag verunglückte der 60 Jahre alte Georg Käst dadurch, daß seine Pferde scheuten und ih« schleiften. Die dabei erlittenen Verletzungen waren so schwer, daß Käst am Samstag gestorben ist.

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