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Schwarzwiikder Sonntagsblatt

Rr. L9/187

Jndianergeheul umtoste den gottbegnadeten Sänger. Ein­stimmig wurde er zum Marc Anton ausgerufen.

Viel haben wir in jener Stunde gelernt, zumeist aller­dings, wie man es nicht machen soll. Nie aber werde ich das ernste Wort vergessen, mit dem der lebensersahrene Pieper den denkwürdigen Unterricht schloß:Das eine, meine lie­ben jungen Freunde, prägt Euch für immer ein: Lange Grabreden sind eitel Geschwätz. Wem das Herz blutet, des­sen Lippe schweigt. Wahre Trauer ist stumm?"

Das nördlichste und das südlichste Saus der Welt

Von Werner Müritz

Aus dem Hasenplatz der kleinen'Fischerstadt Eudhjem auf Bornholm, gegenüber den Heringsräuchereien und Fischer­häusern, werden zur Zeit zwei ungewöhnliche Häuser er­baut. Baumeister ist Viggo Petersen, und wenn man hört, wozu die beiden Holzhäuser dienen sollen, staunt man. Das eine soll nämlich als nördlichstes, das andere als südlichstes Haus der Welt dienen?

Dasjenige, das unweit vom Nordpol liegen soll, ist be­reits so gut wie fertig. Die Expedition, die es mitnehmen will, startet unter der Leitung von Edward Shackleton. einem Sohn des berühmten Südpolforschers gleichen Na­mens. Der Sohn hat sich allerdings den Nordpol heraus­gesucht. Die Expedition wird sechs Mann stark sein und hwill zwei Jahre in diesem Haus wohnen, das an der nörd­lichsten Spitze der Welt stehen soll oder genauer ausgedrückt saus dem Ellismere-Land, am 83. Breitengrad, Nordameri- sLrs nördlichstem Punkt. Dieses Haus, das äußerst praktisch ^eingerichtet und nach allen Gesichtspunkten moderner For­schung in den Eiszonen erbaut ist, wird nach der endgülti- M« Fertigstellung in Gudhjem zusammengepackt, nach Li­verpool verschickt und dort auf den Expeditionsdampfer um- ^geladen.

Das zweite Haus wurde in Auftrag gegeben von einer .Südpol-Expedition, die unter Leitung des englischen Wissen­schaftlers Rymell steht. Diese Expedition wird 11 Mann s stark und will drei Jahre in dem Holzhaus zubringen. Man i-stellt es auf dem Graham-Land auf, so daß es wirklich als sdas südlichste Haus der Welt bezeichnet werden darf. Im Gegensatz zum nördlichsten bekommt es aber einen Flug­zeugschuppen angebaut, da die Rymell-Expedition eine Flug­maschine mitführt.

Viggo Petersen schickt dieses Haus mit dem Frachtdampser iuach den Falklands-Jnseln, wo es auf das dort wartende Expeditionsschiff umgeladen wird. Eine ganze Reihe Wis­senschaftler sind nach Bornholm gekommen» um sich diese ^merkwürdigen beiden Häuser auf ihre Zweckmäßigkeit an­zusehen, u. a. Enjar Mikkelsen, der berühmte dänische Po­larforscher, und Augustin Lortuald, der sich als englischer 'Grönlandreisender einen Namen errungen hat.

Auch das dänische Königspaar gehörte zu den Besuchern und Bewunderern. Nach Ansicht des Baumeisters Viggo > Petersen ist nicht nur das Zusammenstellen der einzelnen ! Teile das schwierigste, sondern die Schaffung eines geeig­neten Fundaments, aber über diesen Punkt scheint bei den Expeditionsteilnehmern Optimismus zu herrschen. Petersen hat bereits früher schon Hundeschlitten für andere Polar- ! expeditionen, besonders französische, erbaut. Unendlich viele -Touristen auf Bornholm sind nach Eudhjem gepilgert, um 'das Ereignis zu besichtigen.

Buntes Allerlei

Bekehrung einer Amazone

Während sich der Kampf um die Verselbständigung der Frau und der Kampf um ihre Rückgewinnung für ihre natürliche Lebensbestimmung bei uns in Deutschland ver­hältnismäßig wenig dramatisch und im ganzen gesehen als weltanschauliche Auseinandersetzung auf rein geistigem Gebiet vollzogen hat, erlebte ausgerechnet eine kleine, eng­lische Kolonie in der Südsee einen schauspielhaften Fall von Emanzipation, der alles in allem zur bildlichen Darstellung dessen geworden ist, was man in Europa vornehmlich auf dem parlamentarischen Felde austrug. Miß Gale, eine zwanzigjährige Dame, brachte die kleine Kolonie vor Jah­ren dadurch in Aufregung, daß sie sich frisch und munter um ! den Posten des Hafenmeisters bewarb. Es gab ein paar erregte Versammlungen, in denen Miß Gale allerlei Vlau- strümpfiges erklärte, sie drang durch und wurde Hafenmei­ster. Jahrelang sah man sie in Hosen Dienst tun, ihr Motorboot steuern und alte Kapitäne anblasen. Miß Gale war der Prototyp der Emanzipation. Eines Tages aber kam sie gerade an den Hafen, als ihr Motorboot von einem jungen Manne gestohlen werden sollte. Zwar konnte sie noch vom Anleger aus in das Boot springen, trotzdem ent­schwand das Boot, während Miß Gale sich vergeblich be­mühte, den Dieb außer Gefecht zu setzen. Di-s beiden kamen nach einigen Tagen wieder, als die Kolonisten gerade über den Nachfolger für die entschwundene Hafenmeisterin be­rieten. Die Sorgenvollen machten erstaunte Augen, als plötzlich Miß Gale unter sie trat und Aken den jungen Mann als neuen Hafenmeister vorschlug, der ihr Boot ge­stohlen und sie selbst für ein paar Tage ihrem Dienste fern­gehalten hatte.Dieser Mann soll Hafenmeister werden", erklärte sie,ich wünsche das auch deshalb, weil ich ihn heiraten werde!" Und also geschah es. ^

Ein Meisterstück des Bürokratius

Lebt da in einem Orte des französischen Departements Eure ein altes Ehepaar, er 81, sie 75 Jahre alt, die für ihren im Kriege schwer verwundeten Sohn eine kleine Rente bezogen. Kürzlich ging ein Schreiben von der Ren­tenkasse in Louvriers ein, wo gewöhnlich die Rentenzah­lungen stattfanden, mit der Aufforderung, sich an einem der nächsten Tage bei der erwähnten Kasse einzustellen. Die beiden Alten zerbrachen sich den Kopf, was das amtliche Schriftstück zu bedeuten haben möge. Eine Begründung war nicht angegeben, schließlich kamen sie auf den Gedan­ken, daß vielleicht eine Sonderzahlung erfolgen sollte, und wohlgemut machten sie sich auf den Weg. Angesichts der ein gutes Dutzend Kilometer betragenden Entfernung, die sie bei ihrem hohen Alter unmöglich zu Fuß zurücklegen konnten, fuhren sie mit dem regelmäßig verkehrenden Kraftomnibus, wobei sie für die Rückfahrkarten 12 Fran­ken zu bezahlen hatten. In Louvriers angekommen, muß­ten sie dann allerdings erfahren, daß sie dem französischen Fiskus zuviel Großmut zugetraut hatten. Anstatt die er­hoffte Zusatzrente in Empfang nehmen zu können, mußten die beiden alten Leutchen vielmehr vernehmen, daß man von ihnen 80 Centimes, also rund zehn Pfennige, zurück­forderte, die ihnen bei der letzten Rentenzahlung durch ein Versehen zuviel ausgehändigt worden war.

Geld allein macht nicht glücklich!

Ein ungewöhnliches Selbstmord-Drama hat sich in Lilleröd in Dänemark ereignet. Hier lebte ein Bauern- knecht namens Nielsen, der nach seiner Entlastung vom

Militär Hilfs-Postbeamter wurde. Als solcher hatte er täglich mit dem Rad über Land zu fahren und die Briefe in den Dörfern auszutragen. Eines Tages nun bat Niel­sen um seine Entlassung aus dem Dienst. Allgemein er­stauntes Aufhorchen! Nanu, warum denn? Wie ein Lauffeuer sprach es sich in der ganzen Gegend herum: Der Hilfspostbeamte hatte einen riesigen Elückstreffer in der Lotterie gemacht. Er quittierte den Dienst, kaufte sich für 60 000 Kronen Land, schaffte sich Vieh, moderne Geräte usw. an, und ein ganz anderes Leben begann. Sein Geld wuchs von Jahr zu Jahr, aber merkwürdigerweise wuchs damit auch die.Schwermut des Gewinners. Er wurde immer trübsinniger, ging nicht mehr unter Menschen und lebte ganz zurückgezogen. Inzwischen wurde das Geld aber immer mehr, und Nielsen hätte ein wahres Herren­leben führen können, wenn er gewollt hätte. Als er eines Tages schwermütig über das Feld stapfte, sah er die Kuh nicht, die auf ihn zukam, und wurde von ihr über den Haufen gerannt. Mit ernsten Kopfverletzungen fand man ihn auf. Das gab ihm nun den Rest. Ein Weilchen machte er noch weiter, dann überschrieb er sein gewonnenes Ver­mögen auf seine Frau und seine vier Kinder, schlich sich abends in das Gotteshaus und erhängte sich an der Kir- chentllr. Spielende Kinder fanden die Leiche am nächsten Morgen.

Ein Mädchen schwitzt Blut

Auf der Kirmeß eines rumänischen Dorfes erregte ein junges Mädchen, das dort von Zigeunern gegen Eintritts­geld gezeigt wurde, nicht geringes Aufsehen dadurch, daß es. wie die marktschreierischen Ankündigungen besagten, Blut schwitzte. Die Schaustellung fand ungeheuren Zulauf, nahm aber ein unerwartetes Ende, als kürzlich das Mäd­chen während einer Vorführung plötzlich bewußtlos zu­sammenbrach. Man brachte das bedauernswerte Geschöpf schleunigst ins nächste Krankenhaus, wo die es behandeln­den Aerzte zu ihrer Verblüffung feststellen mußten, daß die rote Flüssigkeit, die als Schweiß von der Haut abgesondert wurde, einen erheblichen Bruchteil Kaliumpermanganat enthielt. Eine nähere Untersuchung wurde angestellt, und Las Ergebnis war, daß die Zigeuner die Unglückliche als vierjähriges Mädchen in Siebenbürgen geraubt hatten. Ihre Entführer verabreichten der Kleinen seither beständig eine stark mit Mangansalzen vermengte Kost. Der ganze Körper und vor allem auch die Schweißdrüsen waren davon durchsetzt worden, wodurch die blutrote Schweißabsonderung, die das Erstaunen so vieler Schau­lustiger geweckt hatte, sich ohne weiteres erklärte. Das Mädchen befindet sich nunmehr in der Universitätsklinik zu Bukarest, während ihre gewissenlosen Entführer, die auf diese abstoßende Weise einen Menschen zum Gegenstand ihrer Geldgier gemacht haben, verhaftet wurden und sich demnächst wegen Entführung und Vergiftung zu verant­worten haben werden.

Sprichwörter

Unter zehn tüchtigen Männer verdanken neun, was sie sind, der Mutter.

Eine Mutter erhält leichter zehn Kinder als zehn Kin­der eine Mutter.

In Mutteraugen sind die Kinder gleich.

Ist eine Mutter noch so arm. so gibt sie ihrem Kinde warm.

Mutterlieb und Muttertreu wird alle Tage neu.

Ein Quäntchen Mutterwitz ist mehr wert als ein Zent­ner Schulwitz.

Mutterhand ist weich, auch wen» sie schlägt.

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