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Kleine Nachrichten aus älllr Wr»

In Saarbrücken hat trotz des mir der Abstimmungskom­mission vereinbarten Weihnachtsfriedens sich die Separati­stenpresse nicht gescheut, ihre wüste Hetzpropaganda gegen Deutschland fortzusetzen. Die internationalen Polizeitrup­pen sind nunmehr sämtlich im Saargebiet eingetroffen.

In Paris verabschiedete Kammer und Senat am Sonn­tag den Haushaltsvoranschlag für 1935.

In Prag hat das Postministerium verboten, Postkarten zu befördern, die im Text den ErutzHeil Heitler" enthal­ten.

Meitze Weihnachten in Berlin. Die Berliner wurden am Morgen des Heiligen Abend zum ersten Mal in diesem Winter durch Eisregen überrascht, der in kurzer Zeit alle Stratzen und Plätze in eine Eisfläche verwandelte. Im Laufe der Vormittagsstunden ging der Eisregen in leichten Schneefall über, sodatz die ganze Stadt in ein weitzes Win­terkleid gehüllt ist.

Eöring beschert 50V Kinder. 500 bedürftigen Kindern, die von den Bürgermeistern der verschiedenen Stadtbezirke aus- gewählt worden waren, ist eine wunderhübsche Einladungs­karte zugegangen, auf der es heitzt:Ministerpräsident Hermann Eöring hat mit dem Weihnachtsmann gesprochen, damit auch Du zu Weihnachten nicht vergessen wirst. Er erwartet Dich am Montag, dem 24. Dezember 1934, mit­tags 1.30 Uhr zur Weihnachtsbescherung im Konzerthaus Clou", Berlin? Ministerpräsident Eöring sprach herzliche Worte des Willkommens und kündigte das Kommen des Weihnachtsmanes an. Und wirklich erschien gleich darauf St. N'kolaus, dargestellt von dem Mitglied des Staatlichen Schauspielhauses Florath mit zwölf kleinen Heinzelmänn­chen in dem Saal, umjubelt von Groß und Klein.

Oesterreichische Stadt in Konkurs. Wie die Blätter be­richten, ereignete sich in Oesterreich zum ersten Mal der Fall, daß das gesamte Vermögen einer StadtgemeinLr un­ter den Hammer kommt. Es handelt sich dabei um den Kur­ort Vöslau an den Toren Wiens, bekannt durch seine Ther­malquellen. Die Schuldenlast der Gemeinde ist so groß, datz nicht einmal Aussicht auf Tilgung von Zinsen besteht. Die Gerichte haben daher in die Versteigerung des Eemeinde- oermögens eingewilligt und so werden demnächst das Rat­haus. das große Thermalbad, der Friedhof, das Kranken­haus, das Elektrizitätswerk und eine Stadtrandsiedlung öf­fentlich versteigert.

Industriespionage in Wien. In Wien hat sich ein Auf­sehen erregender Fall von Industriespionage ereignet. Die Direktion der Pumpen- und MaschinenfabrikEarvens- werke" entdeckte, datz zahlreiche Patente an eine Konkur­renzfirma in der Tschechoslowakei verraten worden sind. Bisher wurden vier Verhaftungen vorgenommen.

Verlustliste der österreichischen Exekutive im Jahre 1934. Wie amtlich mitgeteilt wird, betragen die Verluste bei den blutigen Ereignissen des Jahres 1934 auf Seiten der Exe­kutive 219 Tote und 663 Verletzte.

Rekordflug SüdamerikaDeutschland. Das Heinkel HE. 70-FlugzeugDudos" unter der Führung des Flugkapitäns Bayer landete auf feinem direkten Flug aus Sevilla in Frankfurt am Main. Es wurde ein einzigartiger Rekord in der Geschichte des deutschen Transozean-Luftpostverkehrs aufgestellt, denn die südamerikanische Weihnachtspost ist 24 Stunden früher als planmäßig vorgesehen in die Hände der Empfänger gelangt.

Blitzschlag die Ursache derUiver"-Katastrophe. Wie die Direktion der Niederländischen Luftverkehrsgesellschaft be­kannt gibt, kann es nunmehr als feststehend gelten, datz die Vernichtung des GroßflugzeugesÜiver" auf einen Blitz­schlag zurückzuführen ist.

In Mexiko ist ein in La Paz (Nieoerkalisornien) nach Mazatlan gestartetes Verkehrsflugzeug mit sechs Insassen, darunter einem Säugling, verschollen.

Lebensmittelvergistung. In einem Städtchen der Eraf- schaftPorkshire sind über 50 Personen an einer Nahrungs­mittelvergiftung erkrankt. 23 mutzten sich in Krankenhaus­behandlung begeben.

84jähriger Vater erschießt seinen Sohn. In der Nähe von Lens bei Paris erschoß ein 84jähriger Grundbesitzer seinen 50jährigen Sohn, weil er mit dessen Heiratsplänew nicht einverstanden war. Der Mörder erhängte sich sodann am Fensterkreuz.

In Carlsbad (Newhampshire) kamen bei einem Hotel­brand drei Personen ums Leben, fünf wurden schwer ver­letzt.

Lumen, Spiel und Sport

Fußball an Weihnachten Süddeutsche Meisterschaftsspiele

Gau Baden:

VfR. Mannheim FC. 08 Mannheim (26.) 5:0 Gau Südwest:

Eintracht Frankfurt Phönix Ludwigshafen (25.) 1:0

Sportfr. Saarbrücken Borussia Neunkirchen (26.) 1:1.

Gesellschaftsspiele

1. Feiertag: FV. Saarbrücken Dresdner SC. 2:2, Freibur­ger FC. Wacker München 5:3, FC. 05 Schweinfurt Phö­nix Karlsruhe 4:1, FSV. Mainz 05 Fola Esch 4:3, SV. Kornwestheim SV. 06 Völklingen 6:5.

2. Feiertag: SC. Stuttgart Phönix Ludwigshafen 0:0, SV. Göppingen VfB. Mühlburg 4:4, Union Bückingen SV. 06 Völklingen 5:2, FK. Pirmasens 1. FC. Pforzheim 3:2, Vik­toria Aschaffenburg Phönix Karlsruhe 4:4, Jahn Regens­burg SV. Feuerbach 2:0 (1:0), Mainz 05 Fola Esch (Lux.) 3:3.

Süddeutsche Mannschaften aus Reise«

Stadt Madrid 1. FC. Nürnberg (25.) 1:5, Guts Muts Dresden Wormatia Worms (25.) 3:2, Bonner FV. Kickers Offenbach (25.) 2:1, Hamburger SV. SV. Waldhof 2:3 (1:0), Schalke 04 SpVgg. Fürth 3:0, Chemnitzer BE- Wormatia Worms 1:2, UF. Belfort Freiburger FC. 3:3, FC. Kreuz­ungen Ulmer FV. 94 2:3, SpV. Reutlingen SpFr. Stutt­gart 0:4.

Wichtige Spiele im Reich und Ausland Gau Brandenburg Gau Schlesien (Berlin) 4:2, Vikt. 89 Berlin SpFr. Dresden 4:5, VfB. Leipzig Fortuna Düffel­dorf 3:1, Hamborn 07 Köln-Sülz 5:0, Eintracht Kreuznach

Schwarzwiilder Tageszeitung"

gegen Kickers Offenbach 2:5, Servette Genf Rapid Wen 1:1, Eraßhoppers Zürich Rapid Wien 1:4, Ambrosia«« Mailand gegen Hungaria Budapest 9:0, FC. Mailand Admira Wien 2 : 0 .

Ehrl Turniersieger in Köln

Am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde in Köln ein Leicht- -wichts-Ringerturnier durchgeführt, das einen überaus starken besuch aufzuweisen hatte. Turniersieger wurde ohne Niederlage der Münchener Ehrl vor Weikart-Hörde, Schwartzkops-Koblenz und Nettersheim-Köln.

Handel und Verkehr

Reichsbankausweis für die Vorweihnachtswoche

Berlin, 26. Dez. Um die Veröffentlichung des Wochenauswei­ses der Reichsbank für die vorletzte Dezemberwoche noch vor dem Weihnachtsfest zu ermöglichen, erfolgte der Abschluß im Gegensatz zu den Vorjahren bereits am 21. Dezember. Das Weihnachtsgeschäft hat eine stärkere Beanspruchung hervorgeru­fen, die in einer Zunahme der gesamten Kapitalanlage um 28,1 Mill. auf 4479,5 Milt. RM zum Ausdruck kommt, während am 23. Dezember 1933 die gesamte Kapitalanlage um 33,8 Mill. auf 3567,4 Mill. RM. verringert war. Trotzdem sind die Rückflüsse von der Ultimobeanspruchung mit rund 57 o. H. bis zum 21. Dezember immer noch weitaus höher als in den ersten drei Dezemberwochen des Vorjahres, in denen erst 42 v. H. der Be­lastung abgedeckt waren. In diesem Jahre dürfte auch die Ver­schiebung des Jnventuroerkaufs mit der verstärkten Inanspruch­nahme im Zusammenhang stehen. An Reichsbanknoten und Ren­tenbankscheinen zusammen sind 29,4 Mill in den Verkehr abge- flossen. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 1,5 Mill. auf 1471,2 Mill. ab. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf betrug am 21. Dezember 5706 Mill. RM. gegen 5343 Mill im Vormonat und 5453 Mill. RM. am 23. Dezember 1933. Die stetige, lang­same Aufwärtsentwicklung der Deckungsmittel hat sich auch im Verichtsabschnitt fortgesetzt, indem die Goldbestände um 51000 RM. auf 78.8 Mill. und die Bestände an deckungsfähigen Devi­sen um 184 000 RM. auf 4.4 Mill. RM. zugenommen haben.

Kennziffer der Großhandelspreise. Die Kennziffer der Groß­handelspreise stellte sich für den 19. Dezember in der Vorwoche, auf 101,1 (1913 gleich 100). Dre Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 100,8 (plus 0,3 v. H.), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 91,9 (minus 0,2 v. H.) und industrielle Fertig­waren 118.8 (unverändert).

Märkte

Schweinepreise. Aalen: Milchschweine 1440 RM. 8 o- pfingen: Milchschweine 2835, Läufer 6570 RM. Hall: Milchschweine 1419 RM. Kirchheim: Milch­schweine 1822, Läufer 42 RM. Ravensburg: Ferkel 1428, Läufer 38 RM. Saulgau: Ferkel 3650 RM. Tuttlingen: Milchschweine 1221 RM. Waldsee: Milchschweme 3645 RM. Balingen: Milchschweine 14 bis 24 RM. Besigheim: Milchschweine 20.50, Läufer 29 bis 49 RM. Giengen a. Br.: Saugschweine 13.5020.50, Läufer 2949 RM. Güglingen: Milchschweine 12.50 bis 16, Läufer 34.5039 RM. Künzelsau: Milchschweine 16 bis 22.50 RM. Marbach: Milchschweine 1522 RM. Mergentheim: Milchschweine 1622, Läufer 2836 RM.

Nürtingen: Läufer 35 50, Milchschweine 1122 RM.

Oehringen : Milchschweine,1522 RM. Rott w,e i 1.:, Wilckschweine 1420 RM

Viehpreise. Nürtingen: Farren 160, Ochsen und Stiere 330, Kühe 85400, Kalbinnen und Rinder 118350, KKlber 76 bis 110 RM. SuIz: 1 Paar Ochsen 700-750,1 Paar Stiere 400650, Kübe 150-320, Kalbinnen 200430, Rinder 70 bis 150 RM. Ravensburg: Farren 2429. Ochsen 2530, ältere Ochsen 2024, Arbeitsochsen 2426, fette Rinder 26 bis 31, junge fette Kühe 2226, ältere Kühe 1115, Magerkühe 912 RM. je Zentner. 1 Kälberkuh 340, 1 Milchkuh 200. träch­tige Kühe 230-330, hochträchtige Kalbeln 260360, Anstellrin­der 80150 RM.

Mergentheimer Schafmarkt vom 26. Dez. Zugetrieben wurden 1539 Stück, und zwar 205 Lämmer, 371 Jährlinge, 406 Hammel und 557 Eöltschafe. Der Auftrieb war im Vergleich zu früheren Jahren gering, der Handel lebhaft. Verkauft wurden 1040 Stück. Es wurden erlöst: Lämmer 4054. Jährlinge 5054, Hämmel 6882, Eöltschafe 48 -63 RM. je Paar.

Holz

Dornstetten, 24. Dezember. (Holzerlös.) Zirka 800 Festmtr. Langholz in den Abteilungen Heiligenrain. Rotenstein und Hint. Harzwald sind den Holzkäusern schriftlich angeboten worden. Die Holzkäufer haben sich geeinigt und gaben ein Durchschnitts- angebot als Gesamtgebot ab, zu welchem der Zuschlag erfolgt.

Rundfunk

Donnerstag, 27. Dezember:

(0.15 Aus Mannheim: Kompositionen von Paul Loenen

10.45 Aus Karlsruhe: Der junge Beethoven 12.00 Aus Breslau: Mittagskonzert

13.15 Aus Frankfurt: Mittagskonzert 15.00 Lieder von Adolf Jensen

15.15 Josef Haydn: Trio für Klavier, Violine und Violoncello in G-Dur

15.30 Frauenstunde 16.00 Nachmittagskonzert

18.00 Spanischer Sprachunterricht

18.15 Kurzgespräch

18.30 Allerlei Kurzweil

19.00 Nach Breslau: Unterhaltungskonzert

20.10 Aus Stuttgart: Unsere Saar

20.40 Aus Breslau: Zum Tanze erklingen die Geigen

21.30Hinter goldnem Wolkenrand"

22.20 Aus Washington: Worüber man in Amerika spricht

22.30 Aus Breslau: Tanzmusik

Freitag, 28. Dezember:

10.15 Musizierstunde

12.00 Aus Köln: Mittagskonzert

13.15 Nach Frankfurt: Musik aus der Zopfzeit

14.45 Bunte Liedfolge

15.15 Tante Näle erzählt! '

15.30 Kinderstunde .

16.00 Aus Leipzig: Nachmittagskonzert

17.30 Deutsche Hausmusik

18.00 Stuttgarter Schüler musizieren! '

18.30 Eine Viertelstunde Paul Lincke

18.45Im alten Jahr zu guter Stunde, dreht Euch noch ein­mal in der Runde!"

20.15 Aus Leipzig: Stunde der Nation: Heitere Tonkunst 21.00 Carl Schuricht dirigiert die Berliner Philharmoniker

22.15 Nach Frankfurt: Saarländer spreche«

22.30Theodor Fontane"

23.00 Aus Hamburg: Spätmuflt .

Nr. 360

Buntes Allerlei

Ein nobler Fürst-

Indische Fürsten sind bekanntlich reich. Ihre Vrillantensamm- lungen bergen märchenhafte Schätze. Bei den in Indien Herr-' schenken sozialen Zuständen hört man allerdings selten und gar nicht von einer Verwertung dieser Schätze im Sinne der Allge­meinheit Der Maharadscha von Eondal scheint eine Ausnahme in der Zahl der indischen Krösusse zu sein. Aus Anlaß seines 25jährigen Regierungsjubiläums hat er nämlich allen seine« Untertanen sämtliche Schulden erlassen, die sie bei ihm und bei s der Staatskasse hatten. Außerdem hat er für wohltätige Zwecke s 4,5 Millionen Mark gestiftet. Die Leute freuen sich, außer den- s jenigcn, die sich ärgern, weil sie leider schon ihre Steuern be- s zahlt hatten.

Poetische Straßennamen

: Die Sprache der Chinesen ist wie die der Mohammedaner we-

^ gen ihrer poetischen Ausdrucksweise berühmt. Das tritt sogar a»

: Stellen, die dem Europäer kaum Verbindung mit Poesie z« haben scheinen, bei Straßennamen in Erscheinung. So hat ' Peking eine Reihe von Straßenbezeichnungen, die europäischen s Ohren ungewohnt sind. Eine Straße, auf der sich ungestört eine - große Zahl von Spatzen tummelt, heißt z. B.Straße der glück­haften Spatzen". Hier besteht der Name augenscheinlich zu Recht, Daß aber gerade die lärmreichste Verkehrsader der StadtStraße der ewigen Ruhe" genannt wird, ist merkwürdig. Eine andere Hauptstraße heißtDer steinerne Tiger", und der NameGe­horsam" findet gleichfalls auf eine größere Straße Anwendung. Ebenso tragen die Stadttore Pekings seltsame Bezeichnungen: Das Tor der standhaften Unschuld" ist vielleicht die merkwür­digste. Vielleicht hat uralte chinesische Erziehungsweisheit zur Herausstellung derartiger Namen geführt

Die Vahnhofskasse erbrochen und 7V Pfennig erbeutet!

Eine schmerzliche Enttäuschung dürften Einbrecher erlebt ha­ben, die dieser Tage in Olschienen im Kreise Ortelsburg einen Angriff auf die Bahnhofskaffe unternahmen. Der Einbruch war gut vorbereitet worden, und mitfachmännischer" Kunst hatte man mühselig den im Schalterraum stehenden Tresor in stun­denlanger Arbeit aufgeknackt. Beutegierig blitzten die Augen, als schließlich die dicke Stahltür sich in den Angeln drehte. Und was war der Ertrag dieses Raubzuges? 70 (in Worten siebzig) deutsche Reichspfennige! Das übrige Geld war nämlich am gleichen Tage nach Ortelsburg weitergeleitet worden.

Die allzu empfindliche Kuh

In der Regel gilt die Kuh als ein ruhiges, Aufregungen jeder Art abholdes und so leicht nicht aus dem Gleichgewicht zu brin­gendes Tier. Eine Ausnahme macht aber wohl ;ene Kuh, di« bis vor kurzem im Stall einer Bäuerin in dem polnische« Dorfe Strzalkow stand. Die Frau war mit ihren Steuern in Rückstand geraten, alle Mahnungen hatten nicht gefruchtet, und so kam, was kommen mußte, nämlich der Herr Gerichtsvollzieher. Als einigermaßen zu Buch stehendes Wertobjekt fand sich nur die Kuh, die der Vollstreckungsbeamte denn auch zu beschlagnahmen beschloß. Er trat in den Stall, an die Kuh heran und legte ihr mm Zeichen der Beschlagnahme die Ha/t auf den Rücken. Das Tier war aber offenbar gat^z besonder- feinfühlig. Als es die amtliche Hand auf seinem Rücken fühlte, brüllte es laut auf und kiel um. Tot. Natürlich erhebliche Aufregung bei der Bauers­frau und den schnell herbeigeeilten Rachbarn. Ein Tierarzt ^.urde gerufen, um die Todesursache festzustellen. Sie war nicht schwer zu finden: Herzschlag infolge der Berührung durch dis gerichtsvollzieherische Hand. Und die Folgen: Die Steuerkaffe erhielt keine rückständigen Steuern, wohl aber eine Forderung der Bäueriv auf Schadenersatz.

Zu viel Küssen ist Scheidungsgrund

In der Fülle der Ehescheidungsprozeffe, die täglich vor Ven Pariser Gerichten verhandelt werden, nahm einer eine beson­dere Stellung ein. Dis Tochter eines Pariser Bankiers hatte sich mit einem hübschen Mann verheiratet, der in seine Frau außerordentlich verliebt war. Das war ihr an sich natürlich nicht unangenehm. Aber er hatte die merkwürdige Angewohnheit, seine Verliebtheit in einer geradezu unbändigen Kutzwut aus­zutoben. Alle paar Minuten verabreichte er seiner Frau einen Kuß, sodaß es ihr schließlich unheimlich wurde. Nach kaum vier­zehntägiger Ehe kehrte sie zu ihren Eltern zurück und reichte die Ehescheidungsklage ein. Vor Gericht gab sie an, daß sie von ihrem Manne bis zu neunhundert«!«! täglich geküßt worden sei. Selbst des nachts sei sie dadurch fortgesetzt aus dem Schlaf ge­stört worden. Da der Ehemann versprach, in Zukunft Kußspar­samer zu sein, zog die junge Frau die Scheidungsklage wieder zurück.

Der Heizwert des Holzes

Das Holz ist nicht nur unser vornehmstes, sondern auch unser gesündestes Heizmaterial, da sein Rauch nicht die giftigen Gase des Steinkohlenrauchs enthält. Aber sein Heizwert erreicht bei weitem nicht den der Steinkohle. Verbrennt man 1 Kilogramm lufttrockenes Holz, so erzielt man nur 30003600 Wärmeein­heiten, wogegen die gleiche Menge Steinkohlen bis zu 9000 Wärmeeinheiten liefert. Die Heizkraft bei den einzelnen Holz­arten schwankt. Den größten Heizwert besitzt der Bergahorn, gute Wärme erzeugt ferner das harzreiche Kiefernholz sowie das Holz der Buche und Eiche, etwas weniger Lärche und Ulme, und noch geringere Wärme liefert das Weiden- und Pappel­holz, das nur 3640 v. H. der Heizkraft des Vergahorns auf­weist. Trotz der fortschreitenden Entholzung der Wälder besitzt die Erde gleichwohl noch ungeheure Bestände schlagreifer Holz­bäume. Der waldreichste Erdkreis ist Amerika mit einer Be­waldungsziffer von 35 Prozent, während in Europa 30 Pro­zent und in Asien 27 Prozent der Gesamtfläche mit Waldboden bedeckt sind. In den einzelnen Ländern sind die Prozentzahlen entsprechend höher, so z. B. in Japan, Brasilien und Finn­land, wo die Bewaldung sogar bis zu 60 Prozent der Gesamt­fläche einnimmt. Unter den waldärmsten Ländern steht Eng­land mit nur 3,9 Prozent obenan. Dann folgen Portugal mit 5,6 Prozent, Algerien mit 6,8 Prozent und Dänemark mit 7,11 Prozent: Wollte man die Wälder der Erde unter deren Bewoh­ner verteilen, so träfen auf jeden einzelnen rund zwei Hektar. Die jährliche Weltproduktion beläuft sich ungefähr auf 7 Mil­liarden Kubikmeter. Da in Bezug auf die Heizkraft des Holzes 4 Raummeter Holz der Heizkraft einer Tonne Kohle entspre­chen, so würde, wenn das gesamte im Lauf des Jahres auf der Erde erzeugte Holz zu Heizzwecken Verwendung fände, eine Koh­lenmenge von 1,75 Milliarden Tonnen ersetzt.

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Verzeihung, mein Herr, aber Sie fitzen auf meinem Hut!" Wollen Sie wirklich schon gehen?"