Nr. 29S

Schwarzwälder Tageszeitung"

Seite 3

Eottwilche, mine liebi Seel'!" flüsterten wie verklärt seine trockenen Lippen.

Und richtig, da stieg sie auch schon hoch, Hans Baldhin­wegs Seele, wie ein goldener Reiher und flog mit einem Male auf und davon. Flog und flog, bis das Winseln des Hündleins ganz in der Ferne blieb und unter ihr erstarb. Viele hundert Meilen flog sie hin, der güldene Vogel, Uber die weiße, flandrische Ebene, über den kristallenen Arden­nenwald, über die deutsche Grenze hinüber und immer weiter und weiter: zwischen Hunsrück und Taunus den vereisten Rheingau hinauf, und weiter, weiter den Rhein: Hardtgebirg' und Odenwald hindurch, bis sie jenseits der weißen Schwarzwaldsäulen über einem verschneiten Dörf- lein ob dem Wasgenwalde auf einem schneebeladenen Pappelbaume Rast fand und sich endlich ruhen konnte von der weiten Reise.

Herrjeh, was sah er da! War das nicht Suffelweyers- heim, sein Heimatsdörfel? Richtig, da war ja auch sein Haus mit dem Echindeldächel, und brannte ein armes Tannebeimel drin, gar betrüblich mit nur vier Liechtle. Die galten wühl eins dem Bübel, eines dem Maidele, das dritte für sin Eretele und das tiefgebrannte, vierte Lich­te!? Wem mochte das wohl gelten?

Da flog Hans Baldhinwegs frierende Seele vom Dol- der herab, flog geradewegs zum Chrifchtfensterle hin und schaute durchs Ellggele zum Stübel hinein, und wollte fast weinen vor Freude, wie er seine Kindlein sah und sein zärtliches junges Weib, sinHolderstock", und Hub an zu singen vor weihnachtlicher Lust.

Eretele, Herzele,

Bisch min süß' Schätzele,

Bisch meine Aue Stern,

Hab' di meineidi gern."

Da lachte das Eretele und strich mit der Hand über die flachsblonden Köpfe der Kinder.

Da lachte auch Hans Baldhinweg, und seine Seele ward warm in der eisigen Winternacht. Und Hub abermals zu singen an. Und mit ihm sangen die Heerscharen der Him­mel von Aufgang bis Mitternacht.

Ein klingender Wind blies vom Rheintale herüber in sein schwingendes Seelengefieder und trug ihm ein Brau­sen zu, das klang wie Elockenklang von einem deutschen Turme. Und drunten vom hohen Chore im Münster, da dröhnte die brausende Orgel einen Choral, der wie eine alte Volksweise ging . . .

Da lief ein Zittern durch das windgeschützte Gefieder der Seele Hans Haldhinwegs, und sie sah über alle Lande hinüber ihren sterbenden Leib auf dem Felde vor Slpern liegen, wie sein Mund sich regte und die blutleeren Lippen in das brausende Lhristnachtlied der fernen Heimat leise mitstimmten.

Als ihm das ans Herz kam, erwachte er darüber und schlug die Augen auf und fand, daß seine Seele wieder bei ihm war, und er lag noch immer auf dem verlassenen Schlachtfeld in Flandern.

Da ward es ihm ganz jämmerlich ums Herze, und er dankte noch schnell dem Vater der Nacht für seinen Traum und betete lautlos:Herr, vergiß nicht meines Blutes und lasse mich fröhlich sterben! Herr, vergiß die Heimat nicht, vergiß nicht des deutschen Vaterlandes und laste auch meiner sie niemals vergessen . . . Amen!"

Als der Weihnachtsmorgen heraufgraute und der Schneewind über das weite zerschossene Blachfeld strich, lag Hans Baldhinweg genau noch so wie um die Christstunde der Nacht, als er aufgewacht war aus seinem Traume still und stumm. Auf seinem Munde aber war ein Lächeln gefroren, und auf der Brust des Toten saß das Hündlein und leckte seine Hand.

Ser MilmachtSkiigel

Von Otto Wilhelm Veise

In demselben Jahr, zu dessen Beginn Jlsebill das Licht Dieser Welt erblickt hatte, in eben diesem Jahre hatte man ihn gekauft: diesen kleinen, wächsernen Engel in dem Kleid­chen aus weißem Tarlatan, mit den Flügeln, die durch­sichtig waren wie Glas und mit lauter silbernen Sternen bestäubt. Ein hübscher Engel war es mit einem zwar etwas einfältigen Puppengesicht, aber davon sah man ja nichts, wenn er an der höchsten Spitze des Werhnachtsbaumes schwebte. Da sah man nur die Flügel, das Kleidchen und Das lange, buttergelbe Blondhaar aus Werg.

Jlsebill war nun schon sieben Jahre alt, uno sieben Jahre also auch zählte das irdische Leben dieses Weihnachtsengels. Kein Wunder, daß er im Laufe dieser langen Zeit etwas unansehnlich wurde.Das Ding da", sagte der Vater des­halb am Vorabend des Festes, als sich die Eltern an das Äusschmücken des Weihnachtsbaumes machten,weißt du, das wollen wir wegwersen. Es sieht wirklich nicht mehr nach einem Engel aus. Ich habe eine schöne Spitze hier für den Baum gekauft und einen großen goldenen Stern dazu da wird Jlsebill Augen machen, was?"

Ich denke wohl", erwiderte die Frau und lächelte zärt­lich vor sich hin. Dann nabm sie den Wachsengel und ging hinüber in die Küche, um ihn in den Mülleimer zu werfen

Im selben Augenblick aber übersiel sie eine jener Hem­mungen, an denen alle sparsamen, wirklichen Hausfrauen leiden. Denen es schwer fällt, sich von einem Ding, das lange treu und brav gedient hat. zu trennen. Ja. ein« kleine, sentimentale Rührung meioeie na> im rier»-." Frau. Sie drehte das Engelchen in seinem verstaubten, an­geschmutzten Flitterkleid zwischen den Händen hin und her. .»Als wir es kauften, war Jlsebill noch nicht ein Jahr alt", Dachte sie, und diese ganze lange, seitdem verstrichene Zeit meldete sich mit ihren Erinnerungen, ihren kleinen Schmer­zen und großen Freuden.

In einem plötzlichen Entschluß legte sie den Wachsengel in das oberste Fach des KUchenschrankes, statt ihn in den Mülleimer zu werfen. Dann ging sie zurück ins Wohn­zimmer. um das eben begonnene Werk zu vollenden.

Und dann kam der Heilige Abend, und nachdem der Vater Die Lichter angezündet hatte wie schön dre neue silberne Spitze des Baumes schimmert, wie golden der Stern leuch­

tet! wurde Jlsebill unter dem zarten Läuten des Weih­nachtsglöckchens an der Hand der Mutter hereingeführt.

Sie achtete nicht auf das kleine Tischchen, aus dem man s ihre Geschenke, das Spielzeug, den bunten Teller, all die Herrlichkeiten, die nun eimal zu einem richtigen Weihnach­ten gehören, aufgebaut hatte. Sie standimmer alle Jahre wieder" machte sie es so ja. verschüchtert und selig hingegeben stand sie ganz nahe der Tür, ihre Augen waren dunkel und unnatürlich groß, als dürften sie um Himmels willen nichts von all diesem Glanz und Schimmer verlieren oder sich entgehen lassen, und den Daumen, den steckte Jlse­bill in den Mund. Obgleich sie Loch schon sieben Jahre alt und ein großes Mädchen war.

Aber sie tat es natürlich nur aus Verlegenheit. Hin­gerissen und selig starrte sie in den Lichterbaum. Lange Zeit. Aber dann, mit einem Male veränderte sich ihr Ge­sicht. Ihre Mundwinkel bebten und dann verfiel sie in ein heftiges Schluchzen.

Aber Kind, Jlsebill", rief die Mutter bestürzt.Was hast du denn? Ist dir nicht gut?"

Sie zog das Kind an sich. Das zitterte und bebte und lange dauerte es, ehe es stammelnd sagen konnte:Der Engel?... Wo ist der Engel?"

Ach so", meinte der Vater befreit und lächelte,den hast du vermißt? Na, dann hast du gewiß noch nicht die silberne Spitze da oben am Baum gesehen und den Stern darunter diesen goldenen Stern. Die sind doch gewrß viel schöner als der Engel Der war ja schon so häßlich und alt"

Sanft überredend führte die Mutter das Kind zum Ga­bentisch. Und vor all den schönen und zauberhaften Dingen vergaß Jlsebill den Engel für einige Zeit. Nur den Baum, den mochte sie gar nicht mehr ansehen. Seine Lichter brann­ten bald herunter und wurden ausgelöscht, aber Jlsebill tat ganz so, als ginge sie das nichts an.

Sehr viel später, da sie schon in ihrem Bettchen lag, die Hände faltete und mit der Mutter leise das Nachtgebet sprach:

Abends wenn ich schlafen geh, vierzehn Engel bei mir stehn... zwei zu meiner Rechten..."

Da hielt sie plötzlich inne.Mutti", flüsterte sie und wieder wurden ihre Augen feucht,der Engel... wo ist der Engel?..."

Die Mutter strich sanft über des Kindes Scheitel.Du mußt dich nicht ausregen, Jlsebill", sagte sie.Er hat sich bloß verspätet. Morgen, wenn du aufstehst, dann ist er wieder da, der Engel."

Ach ja", meinte Jlsebill. Und getröstet fiel sie in die Kissen zurück und schlief ein. Das Nachtgebet wurde dies­mal nicht zu Ende gesprochen.

Wie gut", dachte die Mutter und erhob sich leise,daß ich ihn nicht weggeworfen habe, gestern."

Sie ging hinüber in die Küche, holte den Engel aus dem Schrank, befestigte ihn nicht ohne Mühe an einem der ober­sten Zweige des Lichterbaumes.

So", seufzte sie dann befriedigt.Jetzt, endlich, ist Weih­nachten!"

Das große Mk

Heut schlagen alle Flammen Der Liebe hell zusammen Zu einem großen Licht,

Das, Botschaft heiliger Welten,

In irdisch engen Zelten

Uns Kränze höchster Gnade flicht.

Geschenk aus Eotteshänden Bringt auch in deinen Wänden Dir Trost und Hoffnung dar:

Aus peinerfülltem bösen Gestrüpp will dich erlösen Marias Kind im Lockenhaar.

Max Bittrich.

Streit trr WellmaWIleter !

Episode aus dem Dreißigjährigen Krieg !

Von Otto L i n ck. j

Daß in der Wildnis des dreißigjährigen Kriegs einmal i nicht mit Degen, Piken, Musketen und Hakenbüchsen, ion- s dern mit geistlichen Liedern gekämpft und aus diese Weise > für einen Weihnachtsabend Waffenruhe und verschmachten­den Verwundeten das Leben gerettet wurde, gehört wohl zu den merkwürdigsten Episoden dieser an seltsamen und ba­rocken Einfällen so reichen Kriegszeit:

Am 24. Dezember des Jahres 1631, als im Herbst der Schwedenkönig den Tilly bei Vreitenseld vernichtend ge­schlagen hatte und nun den Krieg zielbewußt in die Kern­lande der Liga an den Rhein und den Main trug, geriet im Würzburgischen eine Nachhut der Kaiserlichen mit einem Vortrupp der Schweden hart aneinander. Es überquerte an der Stelle eine wichtige Straße ein schmales, ties einge- schnittes Waldtal. und es hatten die Kaiserlichen den schwer­fälligen Abzug eines wertvollen Trosses zu decken, die ^ Schweden aber wollten die beiden nicht fahren lasten. So ! gab es den ganzen grauen Dezembernachmittag hindurch ein ! erbittertes Ringen der beiden kleinen Abteilungen, bin s und her wogte der Kampf, aber nur mit dem Erfolg, daß > beide Teile in dem sumpfigen Grund Tote und Verwundete liegen ließen. :

Als endlich der Winterabend naßkalt und neblig über das ' fränkische Land kroch, waren die Gegner des aussichtslosen Kampfes gleich müde. Eie stellten gegeneinander Vorposten aus und zündeten aus den Höhen zu beiden Seiten des Ta­les Lagerfeuer an: die waren einander so nahe, daß sich die Feinde im Umriß sehen konnte und sogar Stimmenschall, ^ Waffenklirren, Stampfen und Schnauben der Pferde ver- : nehmlich herüber- und hinüberslog. Im Grund aber klagten und ächzten in der stillen Nacht die Verwundeten erbärmlich, ' aber jeder Versuch, ihnen Hilfe zu bringen, scheiterte an der > mißtrauischen Wachsamkeit beider Gegner »

Besonders die Kaiserlichen, die im Morgengrauen weiter zurückgehen wollten, bedrückte der Gedanke, ihre Verwunde­ten in die Hände des als grausam verschrieenen Gegners fallen lassen zu müssen: aufgeregt sprachen sie durcheinander, aber keiner wußte Rat. Ein Parlamentieren war unmöglich, das Rascheln des Schilfs im Grund verriet alle heimlichen Annäherungsversuche den feindlichen, und schon wollte trotz des requirierten Frankenweins die stumpfe Hoffnungslosig­keit einer verlorenen Sache alle Tatkraft lähmen, als ein zur kaiserlichen Fahne entlaufener Schulmeister plötzlich mit i einem seltsamen Vorschlag kam: Er getraue sich einen solchen : unverdächtigen Lärm zu machen, daß es ein Leichtes sein ^ werde, unbemerkt zu den Verwundeten hinunlerzugelangen.

Allen Ernstes schlug er vor, da es schon Weihnachten sei ! (was die meisten seiner Kameraden in der Drangsal des ^ Rückzugs vergessen hatten), den Ketzern drüben ein gut ka«

- tholisch Lied so laut vorzufingen, daß ihnen in des Wortes ; wahrster Bedeutung Hören und Sehen verginge, daß unter Dem Schutz des geistlichen Lieds, unbemerkt eine Streife dir Verwundeten bergen könne.

So sehr dieser unsoldatische Vorschlag zunächst auf Wider­spruch stieß, langsam setzte er sich doch durch: weihnächtlich« Stimmung und frommer Eifer wirkten mit. denn es war noch in jener Zeit des großen Kriegs, da der Kamps noch weniger für das politische Nänkespiel der Fürsten, als vom einfachen Mann aus ehrlichem Glaubenshaß geführt wurde. So scholl nun plötzlich, nachdem der Schulmeister wie einst zu Hause einen Augenblick gestimmt hatte, aus den rauhen Rei­terkehlen trutzig und stark das katholische Lied in die stille Nacht hinaus, über das Tal hinüber.

Drüben gab es in der ersten Ueberraschung ein kurzes, hef­tiges Geschieße, jo daß die Nörgler im kaiserlichen Lager schon an der Wirksamkeit des geistlichen Mittels zu zweifeln begannen, aber dann wußten die Schweden auch gegenüber diesem unerwarteten Angriff ihren Mann zu stehen, nicht umsonst waren sie Choräle singend in die Vreitenselder Schlacht gezogen: Trotzig und stark scholl alsbald das evan­gelische Lied dagegen, über das Tal herüber Und wenn Parteien auch nur ihren Gott meinten, so war es doch derselbe, war diesseits und jenseits der gleiche Wille am Werk, und ruhten die Massen, die die christlichen Brüder eben noch in blinder Wut gegeneinander gezückt hatten.

Und sangen die Schweden laut, so versuchten die Kaiser­lichen noch lauter zu singen, hörten nicht auf, und waren mit solchem Eifer bei dem Wettstreit, daß sie ihre sein ausge­klügelte List ganz vergaßen, daß keiner nach den Verwun­deten gesehen hatte, als die letzte Strophe verklang.

Da aber ergriff einen jungen Fähnrich die Weihe des Au­genblicks: er nahm ein brennendes Holzscheit und schritt un- bewaffnet, hell beleuchtet in das tödliche Tal hinunter, wozu s mehr Mut gehörte als hunder! :al beim Hellen Tage den j Feind anzurennen. Das Herz klopfte ihm bis zum Halse.

aber kein Schuß siel: einige Tapfere folgten, ungestört konn- ! ten die Verwundeten geborgen werden.

And es siegen nach einer Weile auch die Schweden nieder und holten ihre Kameraden; und es siel wiederum kein Schuß und störte kein Kommando die feierliche Stille.

Die weihnachtliche Waffenruhe aber hielt noch die ganze Nacht an. Friede auf Erden ... Träume vergangener Zeiten rührten aus beiden Seiten des Tales die Schläfer an den Lagerfeuern. Der junge Fähnrich dachte wohl an eine Weih­nachtsmesse in der Kapelle des väterlichen Schlosses: der entlaufene Schulmeister sah sich in seiner Schule stehen (wie lange war das her), und drüben träumten die schwedischen Bauern mit offenen Augen von den Holzkirchen ihrer Hei­mat, von den Höfen in Ermland und Gotland und begrif­fen nicht, welche Gewalt sie aus der Sicherheit in die bluti­gen Jrrgänge dieses Kriegs gerissen hatte ...

Am Morgen aber war wieder Krieg Er ging noch so lange furchtbar über die deutsche Erde, daß kaum einer von denen, die diese seltsame Weihnacht mitgemacht haben, den Aus­gang des unseligen Mordens erlebte.

Akpse! und Nüsse om Mihnachtlbmim

^ Von H. Elatz.

Es ist durchaus kein Zufall, daß Aepfel und Nüsse bei unserem so lieben Weihnachtsfeste eine so bedeutsame Nolle spielen und bei der Ausschmückung des Weihnachtsbaumes in erster Linie rn Betracht kommen. Die ebenso mannigfal­tige wie uralte Symbolik, die sich an diese Baumsrüchts knüpft, hat die Veranlassung dazu gegeben. Diese Symbolik findet sich fast bei allen Völkern wieder, ganz besonders aber bei unseren Altvordern, den alten Deutschen. Von die­sen ist sie uns mit treuem Sinn von Geschlecht zu Geschlecht überliefert worden.

Daß wir die Aepfel und Nüsse vergolden, steht ebenfalls mit der altgermanischen Zeit in Zusammenhang und ist nicht etwa, wi eman glauben könnte, der bekannten grie­chischen ^Sage von den goldenen Aepfeln der Hesperiden ent­lehnt. Iduna, die Gattin des Dichtergottes Bragi, ist im Besitz der Aepfel. deren Genuß ewige Jugend und Unsterb­lichkeit verleiyt. Am Eingang der Walhalla steht Idunas Dienerin Fyila, um ledcm Helden bei seinem Eintritt einen solchen Apfel zu reichen.

Wenn nun die alten Germanen selbst die Aepfel und Nüpe noch nicht vergoldeten, mir denen sie die Zweige an ihrem Jubelfest schmückten, jo wählten sie dazu jedenfalls die goldfarbigsten und schönsten Früchte.

Wie hoh die alten Germanen den Apfel schätzten, geht be­sonders auch aus dem noch jetzt lebenden Glauben hervor, daß die Apselbäume in der Weihnachtszeit blühen und gleich reise Fruchte zeitigen. Der Apfel, wie auch Kerne und Schale, galten als wahrsagungskräftig in Bezug auf Liebe und Glück. Ebenso galt der Apfel oder Teile davon als Heilmittel gegen verschiedene Uebel. Ein Apfel am Oster- mcrgen gegessen, soll vor Fieber schützen, ein Apfel mit etwas Safran soll die Eelbjucht heilen. Neugeborenen soll ein Lösfelchen Äpfelsaft besondere Kräftigung verleihen.

Noch mannigfaltiger ist die an die Nüsse sich knüpfende Symbolik. Un>ere Vorahren kannten anfangs nur die Ha­selnüsse, da der Welschnußbaum (ursprünglich aus Persien stammend) erst durch die Römer in Deutschland angepjlanzt wurde.